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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 28.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-190501280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19050128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19050128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-28
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
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Eisenbahngleise liegend tot anfgefunden worden. Ob ein Un fall oder Selbstmord vorliegt, konnte nicht festgestellt werden. — Der in Konkurs geratene Materialwarenhändler Hof mann in Greiz, der wegen betrügerischen Bankerotts »er- hafiet wurde, hat in der raffiniertesten Weise Waren beiseite geschafft. Jetzt ist auch die Mutter Hofmanns wegen Bei- Hilfe verhaftet worden. Hofmann hatte mit den bei Seite geschafften Waren in der Mittelstraße in Greiz ein neues Geschäft gegründet unter der Firma Schulze aus Elsterberg. Deutscher Reichstag. 128. Sitzung vom 26. Januar. 1^ Uhr: Bor der Tagesordnung gibt Staatssekretär Gra Posadowsky folgende Erklärung ab. Meine Herren! Aus die Interpellation v. Normann und Ge nossen, betreffend den Abschluß deS österreichisch-ungarischen Handels vertrags, habe ich erklärt, ich würde voraussichtlich im Lause dieser Woche die Interpellation beantworten können. Inzwischen hat fick die Sachlage dahin geändert, daß der Handelsvertrag mit Oesterreich Ungarn gestern Abend von den Bevollmächtigten unter schrieben worden ist. Ich darf annehmen, daß der Bundesrat feine Beratung über die sieben Handelsverträge so beschleunigen wird, daß dieselben am 1. Februar dem Reichstage werden voi- golegt werden können Bei dieser Gelegenheit werden auch alle die Fragen, die sich auf die Handelsverträge beziehen, Gegenstand der Erörterungen in diesem Hause werden. Ich darf daher wohl annehmen, daß damit die Interpellation v. Normann vorläufig erledigt ist. Hierauf setzt das Haus die Beratung des Postetats beim Titel Staatssekretär fort. Abg. Dove (srs. Vrg.): Der Abg. Erzberger hat unsre Post- verwaltung die beste der Welt genannt. Ich möchte da doch etwas zurückhaltender sein. Wir haben ja die Erfahrung gemacht, daß fe-bst der geniale erste Leiter des Reichspostamls Dr. Stephan gegen Ende seiner Amtstätigkeit aus leinen Lorbeeren ausgeruht hat. Redner wendet sich dann gegen die in der Zentrumsresolution Gröber-Hitze gesorderte, noch weiter als bisher gehende Ein schränkung der Schalterstundcn für den Packewei kehr an den Vor abenden der Sonn- und Festtage. Auf die polnischen Beschwerden eingehend, empfiehlt Redner, ebensowohl den Polen wie der Post- verwaltung, einander wechselseitig entgeaenzukommen unter aus schließlicher Rücksichtnahme auf daS Verkehrsintercsse. Wenn künftig auch Postkarten zur Ausgabe gelangen sollen, deren Vorder seite zur Hälfte zu Mitteilungen benutzt werden dars, so wird das hoffentlich auch zur Einschränkung deS TitularwesenS führen. Was die Unlerstützungslitel in dem neuen Etat anlangt, von denen anderweit die Befürchtung geäußert ist, daß sie lediglich eine Ein- fchmuggelung der im Vorjahre abgelehnten Ostmarkenzulage be deuten, so wird jedenfalls in der Kommission über den Verwen dungszweck genauerer Ausschluß gegeben werden müssen, ehe meine Freunde sich darüber schlüssig machen können. Redner äußert schließlich noch Wünsche betr. Verkebrsverbilligungen. Abg. Lipinski (Soz.) verbreitet sich namentlich über den über mäßigen Andrang zu den Packetannahmeschaltern in der letzten abendlichen Schalterstunde. Seiner Ansicht nach sollten die An nahmeschalter nicht über 7 Uhr Abends hinaus offen gehalten werden. Abg. Stöcker (wildkons.): Ich freue mich über die vielen neuen etatSmäßigen Stellen und möchte den Staatssekretär um die Er richtung von Unlerbeamten-AuSschüfsen bitten. Keine Eimichtung wird so wie diese die Postverwaltung in ein „soziales Licht" rücken. Die Unterstützungsfonds für Fäll« von Notlage sind durch aus zu billigen. Zu bedauern ist, daß die Sekretäre so spät in den Bezug höherer Zulagen rücken. Für die Beamten auf dem Lande muß mehr geschehen, auch der Wohnungsgeldzuschuß muß erhöht werden. Denn seit Jahrzehnten hat sich ein Umschwung dann vollzogen, daß die Teuerung aus dem Lande eine viel größere geworden ist als in den Städten. Unter den Klagen der Unter beamten sind nicht unberechtigt die über das Scheuern der Räume spät Abends und über den Nachtdienst. Ueber 60 Stunden darf der Dienst pro Woche nicht betragen; das ist als Maximum genug Der Sonntagsdienst muß noch viel mehr eingeschränkt werden, entsprechend der Zentrumsresolution. Im besonderen Maße not wendig ist auch die Besserstellung der Telegraphenarbeiter. Abg. Wallau sntl ): Die hier vorgetragenen polnischen Be schwerden waren nicht gerechtfertigt. Es rst unbillig, von deutschen Postbeamten zu verlangen, daß sie über und über mit polnitchen Wörtern bedeckte Bnesumschläge besöidern. Die Polen wollen offenbar auf diese Weit« die Gseichberechtigung der polnischen mit der deutschen Sprache erzwingen. Es ist daS eine Arroganz, die zurückgewiefen werden muß. (Beitall.) Die Zentrumsrcsolution wegen niedrigerer Fernsprechgebühren für gemeinnützige Arbeits nackweise wird von meinen Freunden gebilligt. Zu prüfen ist, ob die Vergünstigung nicht noch auf andre gemeinnützige Anstalten auszudehnen ist. Zu wünschen ist weitere Ausdehnung des Fern sprecknetzes auf dem platten Lande. Unterstaatssekretär Sydow: Es geschieht aus diesem Gebiete, was nur möglich ist. Es wird systematisch vorgegangen. Die Mittel und Kräfte der Verwaltung find gerade für Erweiterung des Fernsprechnetzes auf dem platten Lande voll in Anspruch ge nommen. Natürlich werden zunächst die Gemeinden berücksichtigt, wo das Bedürfnis am offenbarsten und wo der Nachweis hierfür von vornherein dadurch erbracht ist, daß die Gemeinde für eine gewisse Brutto Einnahme die Garantie übernimmt. Abg. Hug <Ztr.) bemängelt Ungleichheiten in den Bezügen der verschiedenen höheren Beamtenkaiegorien. Abg v. Gerlach <srs Vrg): Tie Bemerkungen des Abg. Böckler gegen die Beschäftigung weiblicher Beamten in Post und Telegraphie haben nicht die Minderwertigkeit der Frauenarbeit, wohl aber die Niedrigkeit des Niveaus erwiesen, von dem aus solche Kritik geübt wird. Den Staatssekretär muß ich fragen, ob dieser geneigt ist, endlich gegenüber den Organrsationswünschen der Unlerbeamten eine andre Stellung einzunehmen als bisher. Bei den Unterbeamten treten doch nun einmal alle andern Wünsche zurück hinter dem e neu Wunsch nach einer mächtigen Organisation, i» der sie ihre Berussiniereffen wahrnehmen können. Auch mit dem ehemals so besoldeten Assistentenverbands hat sich ja doch die Postverwaltung mit der Zeit abgcsunden. Der Staatssekretär hat «ine Verkürzung der Dienstzeit nicht in Aussicht gestellt, sondern auf die Handlungsgehilfen verwiesen, deren tägliche Dienstzeit eher noch länger ist. Ja, aber die Handlungsgehilfen können sich wenigstens aller modernen Errungenschaften bedienen, können sich zusammenschließ-n: das können die Beamten nicht. Die Postver- waltuyg möge dafür sorgen, daß ihre Beamten, untere und höhere, wehr als bisher als Staatsbürger gehalten werden. Abg Raab (Antisem.) weift den Standpunkt des Vorredners in Bezug aus die Frauensrage kurz zurück, berührt Bcklerdungs- sragen, namentlich bei Landbriefträgei n, brmängelt die Erhebung von Bestellgeld, wünscht Erhöhung des Biiefgcwichls mit ein fachem Porto auf 20 Gramm auch im Weltverkehr und verlangt für Hamburg mehr Postämter. Wenn Hamburg, das zumal mit seinen Vororten sehr weitläufig gebaut sei, nach Maßgabe der Bevölkerung ebensoviel Aemter wie Beilin haben soll, so müßte di« Zahl der Aemler von 30 aus 42 erhöht werden. Staatssekretär Krätke: Das Bestellgeld ist von uns mit 17 Millionen Mk. etatisiert, wird es abgeschafft, müßten die Gebühren erhöht werden. Die Gehälter zu erhöhen, kann niemand dringen der wünschen, als die Postverwaltung selbst. Aber alle Härten auf einmal auszugleichen, geht nicht. Wir können da immer nur mit den relativ schlechtesten Gehältern anfangen. Das ist ja auch im Vorjahr bezüglich der Landbriefträger geschehen. Wir bleiben bemüht, die Gehälter allgemein zu verbessern; aber das Tempo, in dem wir vorgehen, kann nur ein langsame? sein Abg. v. Jazdzewski (Pole) kommt auf die Adreffenfrage zu rück. Wo der Adressat genau bekannt ist, dürfe die Bestellung nicht unnötig verzögert werden. Abg. Sattler mtl.) erklärt dem Vorredner kurz, er habe ihn nicht zu überzeugen vermocht, daß die Schuld auf der Seit« der Postverwaltung liege. Damit schließt die Debatte. Der Titel Gehalt des Staats sekretärs wird angenommen. Die Zentrumsresolulionen mit dem Amendement Lickhoff-Müller-Sagan werden genehmigt. Beim Kapitel Obcrpostdirektionen führt Abg. Kunert (Soz.) Beschwerde über Fäll«, wo das Bries geheimnis seitens der Postverwaltung nicht gewahrt worden ist. Staatssekretär Krätke: Die Untersuchung hat staltgefunden, die Direktion hat auch Strafantrag gestellt gegen einen verdächtigten Poftagenlen, aber die Verdachtsgründe genügten der Staatsanwalt schaft wohl nicht. Für die Verwaltung waren die Verdachtsgründe jedoch so stark, daß sie den Betreffenden entlasten hat. Nach weiterer unerheblicher Debatte wird der Postetat, soweit er nicht der Kommission vorliegt, erledigt. Montag 1 Uhr: Südwestafrikanifcher Nachtragsetat für 1904. Schluß gegen ^/z7 Uhr. Vermischtes. Allerlei. Mit dem Wiederaufbau des Glockenturmes der Markuskirche in Venedig kann begonnen werden, nachdem die Vorarbeiten beendigt sind. Es wurden 3076 Pfähle aus bestem Lärchenholz von 4 w Länge eingerammt, die den Druck eines Gewichts von 16 Mill Kg. auszuhalten haben werden. — Tie Fälle, in denen Menschenleben bei dem Schlittschuhlaufen verloren gehen, mehren sich in erschrecken der Weise. In Mecklenburg sind wieder vier junge Leute ums Leben gekommen. Sie gerieten bei einer Schlittschuh- pariie über den Malchiner See auf eine dünne Stelle der Eisdecke, brachen ein und ertranken alle vier. — In Schnaitheim in Württemberg ertrank ein 12jähriger Knabe bei dem Versuch, seine beim Eislauf eingebrochene Schwester zu retten. — Durch einen Lawinensturz im Villgrattental in Tirol verunglückte ein Banernsohn. Bei Aufsuchung der Leiche brach eine neue Lawine loS, die einen zweiten Mann tötete. — Der Hamburger Senat lehnte das Gnadenge such der wegen fünffachen Kindrsmordes zum Tode verur- teilten früheren Hebamme Wiese ab. Die Hinrichtung er- folgt in den nächsten Tagen. — Selbstmord verübte in New York der deutsche Koch Peters, der bei dem Unglück auf dem Dampfer „Slocum" Frau, Kind, Bruder und Schwester verlor. — Ein neues furchtbares Schneetreiben hat, wie aus New York gemeldet wird, allerlei Verkehrs störungen hervorgerufen. Trotz der Anwendung mächtiger Schneepflüge ist es unmöglich, die Bahngleise freizuhalten. Lie Milchzufuhr wurde unterbrochen. Während des heftigen Sturmes wütete Großfeuer in der Stadt unter mehreren Geschäftshäusern. Auch ein Riesenmalzhaus ist eingeäschert worden. Der blizzardartige Schneesturm suchte alle östlichen Staaten heim. Einige Schiffsunfälle werden bekannt. Die Schiffe aus Europa kamen mit Verspätung in Newyork an. Ein Zug der Cleveland-Cincinnati-Eisenbahn entgleiste, wo bei 15 Personen verletzt wurden. Auch anderswo ereigneten sch Eisenbahnunsällr. In Newyork wehte der Sturm eine Mauer der in Brand geratenen Kipsbaybrauerei um. Tie Mauer begrub zwölf Feuerwehrleute unter ihren Trümmern. Die elektrischen Wagen auf dem Broadwey stellten die Fahr ten ein, der Verkehr mit dem Hafen mußte fast vollständig aufhören. Mehr als 100 Personen wurden in Tragbahren von der Straße weggebracht. — Eine Hypotheken-Schwind- lerin namens Marks, die ihren Opfern 138,000 Mk. ab nahm, wurde von der Breslauer Strafkammer zu acht Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. — In einem Warschauer Restaurant wurde ein Maler von einem Bildhauer erschaffen. Ersterer hatte den Bild- Hauer gefordert, weil Lieser zu einem Ausschuß gehörte, der eine Bilder zurückwies. Als der Hcrausgefordcrte adlehnte, dauerte der Maler ihm aus. In dem Lokal ging er mit erhobener Hand aus ihn los, worauf der Bildhauer schoß. — Das Schwurgericht in Düsseldorf verurteilte den Post- < inspeklor Klukowki aus Rheydt wegen Unterschlagung von 12,000 Mk. amtlicher Gelder zu 18 Monaten Gefängnis. — Beim Sckliltschuhlaufen ertrank ein junger Mann in Rathenow. Auch in Werder a. d. Havel forderte der Eis sport ein Opfer. — Gegen den Sekretär der städtischen Baugcwerksschule in Berlin ist dortigen Zeitungen zufolge die Untersuchung wegen Unterschlagung von 3000 bis 5000 Mk. eingeleitet worden. — Zu 3 Wochen Festungshaft be gnadigt wurde, wie aus Naumburg a. d. Saale berichtet wird, der Polizeisergeant Heilmann, der wegen wiederholter Üebergriffe im Amte zu 6 Monaten Gefängnis verurteil! worden war. — In einem Sleinbruch bei Angers in > Frankreich stürzten 15 Arbeiter durch Reisen des Seils , des Förderkorbes in die Tiefe; sie wurden zerschmettert. — , 140,000 Mk. stiftele Frau Konsul Schmidt in Hamburg ! ihrer Vaterstadt Bayreuth. 100,000 Mk. sind sür den Bau eines Siechenhauses bestimmt. — Aus Scham und Ver- zweifelung stieß sich in Dornleschg in der Schweiz eine ringe Witwe, die von zwei Kerlen überfallen und vergewal- j igt worden war, ein Messer mit solcher Wucht in die Brust, l daß bald der Tod eintrat. Telegramme. Berlin, 27. Januar. Das Befinde« des Prinze« Eilet i Friedrich zeigte gester« ein» weitere Beff»r««g. Di« t !ltm««- ist ruhig. Di« Kaiserin hat g«st«r« vo« Nach- i r mittag» 4 Uhr ab bis Ab»«dS de« Prinzen im Beis«i« - »er Kra«keuschw»st«r gepflegt. Im «aftrage d«S Kaiser» i hat sich gester« «den» Geheimrat vr. gacker «ach PotS- c da« begebe«. > Dortmn«», 27. Januar. Auf «i«er Zech« bei Barop i kam »S zwischen der Verwaltung «n» Steiger» z« einem , Konflikt, weil die Steiger sich wrigrrten, «inzntrhre«. Es scheint, als ob sich der Streit auch aus die Steiger anSdehut. ; Frankfurt, 27. Januar. AnS Romanshorn wird der „Fraukf. Ztg." ge«««d«t, daß die Prinzsfi, von Yse«, ! bürg Bösingen in Untersuchungshaft genommen Word«« ist. Si« wir» d«r Psandvrrschleppnng beschuldig«. Darmstadt, 27. Januar. Gester» fand ein« groß« Knud« «ednug der di« Hirst,« Hochschule betuch n»eu russische« St«de«te« statt. Sie erschienen 300 Man» stark vor sem PalaiS deS russisch,« Gesandten. Der Führer d«r Student«« hielt eine Ansprache a« de« Gesandte«, worin er de« Abscheu über di« Petersburger Vor,äug« aus« sprach. Der Gesandte antwortet«, »er Aufstand sei her- b«ig»führt wor»«n durch grwiffeulose Führer »er Arbei ter, di« »i«sr Vorgänge geleitet hätte«, di« V rsammlnug zog ruhig in geschloffenem Zuge durch die Straße« der Stadt. Köln, 27. Januar. Einem Kopenhagener Telegramm d«r „Kölnisch«« Zeitung" »«folge wird demnächst di« Zarin mit ihre« »>«»««« auf Schloß Fredeusburg Aufenthalt nehme«. Budapest, 27. Januar. BiS Mittags 3 Uhr Ware« SSO Resnltat« bekannt. Davon entfiele« 1l4 auf di» Librrale» ««» 113 a«f die Koffnthpartei, währe«» di» übrigen auf ander« Nebeupa»1»ie« «nist»!««. Das Wahlresultat dürft« «in« groß« Niederlage der Regierung bedeute«. Pari-, 27. Januar. „Petit Journal" berichtet aus Petersburg, in Moskau fiu» «ene Unruhe« axsqebroche«. Wie v«rla«trt, find 1S00 Arbeiter i« d«r OrtschaU Iwa. «ow Vosusenck in de« AuSstaud getreten. Dieselbe« durchzog»« die Straß«« nute» Borantroguuq rot«r Fäh»«« und Abstngn«g revolutionär«» Li«»«r. Dir Zahl d«r anwesenden Truppe« g«uügt nicht, «m »i« Un ruhe« ui«»er,«kämpsru. Paris, 27. Januar. „P tit Journal" berichtet a«S Petersburg, »i« Aufständische« setzte« di« Fabrik vo« Vahls« i« Braud. Auch «iu« groß« Wollspinnerei steht in Flamme«. Petersburg, S7. Januar. Gestern Abend kam es zu neueu Kuudgebuugeu der Aufständische«. Diese durch zogen die Strotzen, wobei ein Polizist durch eiue« Nevolverschutz gelötet wurde. Truppen matzten requiriert wer-eu, um die Kundgeber zu zerstreue«. Petersburg, 27 Januar. Di« Ruh« sch«t«1 völlig wi«» derh«»g«stellt zu sei«. Heut« oder morgen soll in »«« Fabrik«« die Arbeit wi«»«r a«fgenowmr« wer»««. Di« Hoffnung, »atz di« russisch«« Z,it«ng«n heute wieder er» sch«i«<« wer»««, ist trügerisch, da »i« Setzer auf ihre« Lohufordernuge« bestehe«. Gestern fand «ine Konferenz aller Herausgeber statt. Es wurde b«schlofl<«, mit dem Erscheine« »er Z«i<««ge« ,« warte«, bis sich die Setzer füge«. Bo« Prtvatztituuge« erschein»« ««» dir »eutsch« P»t»rSb«rg«r Zeitung, ein frauzöstsches Blatt «nd das Amtsblatt. Petersbnrg, 27. Januar. Der Zar übersandt« de« am LS. ». M. vo« Liba« abg»h»«de« Gtschwader 6 Heilige«, bilde», w»ra«s «rstchtlich ist, daß er sich «icht persönlich von der Flotte verabschtede« wir». P'terSbnrg, 27. Januar. D«r Präsekt vo« Motka« hat ei» Telrgram« anschlage» lasten, worin behauptet wir», »aß »i« russische« Revolutionär« vo« »«« Japaner« »«««»stützt würd»«. Pet«»Sv«rg, 27. Januar. D«r Zar soll »«« Großfürft«« Wladimir s«i«»u Dank für »i« Unterdrückung der U«. ruhen in P»t«»Sb«rg ««»gedrückt habe«. Ker«»r ve». antet, der Zar habe «i«e Arb«ite»d»p«tation z« sich be» fohle«, weil ihm »in« hochstehr«»« Persönlichkeit mit geteilt hab», daß der Aufruhr «icht gegen ihn, souder« g»g«n die Verwalt««» gerichtet war. Riga, 27. Januar. Bei dem gestrige« Zusammenstoß st«» insgesamt L2 Person«« getötet «nd 55 verletzt wo». »»*. 7 Soldat,« w«r»e« v»rw«nd«t, darunter einer «Sdlich. Riga, 27. Januar. Zwischen Truppe« «vd «ufstäu» risch-n sand i« de» Näh« deS Babuhof» «i« Zusammen stoß statt, wobei 30 Persone« getötet wurden. Wil«a, 27. Januar Di« Loge ist sehr erust. Mehr««« Znsammrnstöße zwischen d»r Polizei un» d»n Ansftän- d.sch'« habe« stattgefuudr«, wobei über 30 Personen getötet oder verwundet wurden. Unt-r den Opfer« be finde» sich mehr-r« Soldat»« ««» Polizisten. HelfingsorS, 27 Januar. T «vpen durchziehe« di« Straß«« der Stadt. Um 5 Uhr Abends zöge« mehrere Taufens Aufständisch« s«,ch die Straße« der Si»»t. E'«e Proklamaiioa, iu welcher mehrere Zagestä-dttiff« gefordert werde«, wurde in Form von Flugblättern unter di» Merge zerstreut. Di» Meng» versuchte vor die Wohnung de» Gouverneurs zu ziehe«. Es kam ,« einem Zasammeustotz, b«i welchem meyrere Kundgeber virletzt war»««. Auch »tu Polizist wurde durch eiue« Revolverschuß verw««det. London, 27. Januar. Ter Zusammenstotz, der in kiga etwa */z6 Uhr Nachmittags stattfand, hatte, wie lierher gemeldet wird, ein schreckliches Ende. Tie reitenden Arbeiter der Komsnotsow-Werle wollten ber eine eiserne Brücke marschieren. Der Weg war durch Truppen abgesperrt. Tie Streikenden versuchten len Truppen Stand zu hatten, worauf die Truppen euerten. Mehrere Salven wurden aas die dichtge drängten Massen abgegeben, viele wurden getötet oder verwundet. Tie Arbeiter flohen in wilder Panik. Lo»»o«, 27. Januar. D r „G obe" »»fährt, «nie» d»u russische« Truppen in Mut»»« ist iufolg» der E«tbevr«n- g«u «tu« cruste Meuterei ansgebrochen. Dir russisch«« Behörde« mach«« »i» größte« Anstrengung»», um dt« Taibestau» geheim ,« Hal,»«. Di» Japaner Irrst»« staßnahm»«, «m di« Russe« mit de« Vorgänge« i« zetert bürg bekanut 1« mache«. London, 27. Januar P ioatmelduuge« zufolge streite« i« R ga zur Z it 20,000 Arbeit»». Um « Uhr Abends vero,eitet« sich der ««»stau» auf di« Elektrizität». ««» Gaswerke. Die Stadt Riga ist iu großer Aufregung. Di« Eiuwohuer bleibe« i« de« Häuser«, die Truppe« halte« alle Werke besetzt. Liverpool, 27 Januar. Note» stürmischem Beifall b«» schloß der Kongreß der britische« Arbeiter, de« d»«<sche« Bergle«t<« i« ihrem Krmpf« «m die Meufcheuwüreigkeit di« herzlichste Sympathi« »«»»»spreche«.
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