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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189911032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-03
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.11.1899
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ZS 2 ^S25K O> Jammernder, von Haus und Heim Vertriebener, dahinaus W Einige Wenige hielten unterwegs und verbrachten die Nacht i« einem Kaffernkraal. Was aus ihnen geworden, wissen wir heute noch nicht, nur, daß der Jammerzug sich bald auflöste und die Flüchtenden sich nach allen Seiten querfeldein zerstreuten, ist bekannt geworden. — Inzwischen marschirten wir wieder in der Richtung auf Glencoe zurück, diesmal TraiiY Bagagewagen, Munition, kurz Alles, was unsern Marsch hindern konnte, zurücklassend, und wieder glaubte« wir, es ginge gegen den Feind. — Die Nacht war furchtbar kalt. Endlich brach der Morgen herein und mit ihm kam die mit Jubel aufgenommene Meldung, die Buren seien von General White bei Elandslaagte aufs Haupt geschlagen, und der Generalissimus ziehe selbst an der Spitze seiner Truppen heran, um sich mit uns zu vereinigen. General Aule sandte einen Theil der Kavallerie und die gesammte Artillerie gegen de» Biggersberg auf der alten Straße von Glencoe-Waschbank vor um den angeblich flüchtenden Feind zu stellen und zwischen zwe . Feuer zu nehmen. — Aber kaum waren wir eine halbe Stunde — Neber werden heute läufig ist ar nach dem Ta — Der K Herrn Rud, von den Fnnl Belassung sei, -v — In sei saale der Sic Herrn Büi mann Schmie her königlicbei Verordnetenko! rechten Seite genommen. Kreishauptma Saal. Herr steherpult un rede, an dir Bürgermeister Arr Krieg in Südafrika. Neue Meldungen von Bedeutung liegen heute nicht vor. Ein Telegramm des Generals White aus Ladysmith vom Freiderger «nd Tageblatt. Seite 2. — 8. November wurde dazu benutzt, um schnell VertheidigungSwerke anzulegen. Der Feind, welcher inzwischen zahlreiche Verstärkungen erhalten hatte, ging zu heftigem Angriff über. DaS Gloucester-Regiment erlitt schwere Verluste und erhielt 3 Uhr Nachmittags Befehl zum Rückzüge. Unsere Munition war erschöpft. Die Position wurde sodann vom Feinde genommen, die Ueberlebenden gefangen. Die britischen Streitkräfte, welche an dem Kampf betheiligt waren, bestanden ans zehneinhalb Kompagnien und einer Gebirgsbatterie. Sie hatten die Aufgabe, sich des Nicholsons Nek zu bemächtigen und so die rechte Flanke des Feindes zu umgehen. Der Mißerfolg muß auf das Scheuwerden der Maulthiere und den sich daraus ergebenden Verlust der Geschütze zurückgeführt werden. Die Sicherheit von Ladysmith ist in keiner Weise gefährdet. Ueber den Verlauf der gestrigen Schlacht ent nehmen wir dem „B. T." noch folgenden Bericht des „Daily Mail"-Korrespondenten, der allerdings stark englisch färbt: Nach einer um Mitternacht aufgegebenen Depesche der „Daily Mail" verlief daS Gefecht bei Ladysmith folgendermaßen: Die englische Artillerie verließ daS Lager um 11 Uhr nachts, die Infanterie um 3 Uhr. Dann um ein Viertel nach 5 Uhr eröffnete die englische Artillerie das Feuer aus Pepworth Hill, einen abgeflachten Bergkopf, drei englische Meilen nördlich von Lady smith, wo die Buren ein Fünfzehn-Centimetergeschütz gebrauchten. Die Engländer benutzten dagegen ihre Feldgeschütze, worauf die Buren mit vier auf die Eisenbahnstation gerichteten Granaten antworteten, wo gerade die ansgewiesene Bevölkerung Ladysmiths sich für die Abfahrt nach dem Süden sammelte. Die Geschosse der Buren richteten anscheinend keinen Schaden an. Die englische Position dehnte sich halbkreisförmig von gegenüber Pepworth Hill östlich bis zu dem Passe auf der Helpmakaarstraße unter Lombardskop aus. Die Buren nahmen einen weitern Halbzirkel ein. Um ein Viertel nach 6 Uhr gingen vier englische Batterien auf den linken Flügel gegen den Pepworth Hill vor, den sie mit Geschossen überschütteten und die feindlichen Geschütze innerhalb einer halben Stunde zum Schweigen brachten. (?) „Ich konnte sehen," meldet der Korrespondent, „wie diese von ihrer Mannschaft verlassen wurden. Von Zeit zu Zeit jedoch, sobald unser Feuer nachließ, liefen die Buren wieder zu ihren Geschützen zurück, schossen einige Male und gingen dann wieder in Deckung." — Es war nun 7'/, Uhr; die unter Lombardskop stehende englische Kavalleriebrigade lenkte das Feuer der Buren auf sich. Eine der englischen Batterien rückte vor, um dem Feuer zu begegnen, woraus die Buren ebenfalls eine Batterie vor nahmen. Die Buren gingen dann für kurze Zeit zurück, erneuerten aber das Feuer bald nach 8 Uhr mit einem auto matischen 37 Millimetergeschü^ Auf der äußersten rechten Seite der Engländer feuerte zum ersten Male ein ver größertes Maximgeschütz anderthalbzöllige Geschosse. Um 8 Uhr 30 Minuten kam General White mit seinem Stab an. Er wurde vom Feinde erkannt, was das Signal für eine allge meine Kanonade der Buren wurde. Ein Geschoß schlug unschädlich (?) einige Meter vom englischen General ein. Bald darauf ging eine englische Jnfanteriebrigade im Centrum vor. Die Burenartillerie schwieg aus den Flanken und alles In teresse konzentrirte sich auf das Centrum. Heftiges Ge schütz- und Gewehrfeuer ertönte auf beiden Seiten. „Unsere Leute", so fährt der englische Korrespondent fort, „rückten in sehr aufgelöster Ordnung vor, die Buren verschiedene (englische) Meilen zurücktreibend (?). Das Feuer der Buren hörte fast eine Stunde lang auf." Darauf (weshalb denn, wenn man die Buren „zu rückgetrieben" hat? Red.) wurde der englische Rü ckzug angeordnet und von General Hunt geschickt geführt. Bataillon für Bataillon zog sich schachbrettartig zurück, und die Batterien deckten sich gegenseitig beim Zurückgehen. Unmittelbar darauf er öffneten sämmtliche Feldschnellfeuer- und Be lagerungsgeschütze der Buren ein heftiges Feuer auf der ganzen Linie und zielten sehr sachgemäß, hauptsächlich ans zurück gehende Kanonen und Wagen, ohne jedoch großen Schaden zu thun (?). „Unsere Operationen", heißt es dann in dem eng lischen Schlachtbericht weiter, „wickelten sich in größter Ruhe ab. Die Light Horse arbeiteten ausgezeichnet, indem sie abstiegen, durch eine Reihe zurückgehender Infanterie durchtraten und sie mit Schnellfeuer deckten. Die Buren machten, Artilleriefeuer ausgenommen, keinen ernsten Versuch, zu folgen. Einige Hundert Kavalleristen brachen einmal vor, wurden aber durch einige Schrapnells znrückgetrieben. Ihr (der Buren) schweres Geschütz feuerte anfänglich ebenfalls auf eine zurückgehende Kolonne, wo bei es schlecht schoß. Um 1 Uhr 30 Minuten brachten es unsere drei zwölfpfündigen Marinegeschütze zum Schweigen. Gegen Ende der Aktion ging eine Trägerkompagnie mit einerRothen Kreuz-Fahne vor, um die Verwundeten auszusnchen, wurde aber von den Buren, offenbar irrthümlich, angeschossen, da das Feuer sofort wieder aufhörte. Die eingeborenen Krankenträger zeigten sich dabei sehr tapfer. Die Aktion hörte um 2 Uhr Nach mittags auf. Unsere Truppen zogen sich zurück, indem sie Feld wachen aussetzten". Ueber die Schlacht am Montag meldet noch die „Lond. Kabel korrespondenz": Vom Kriegsschauplätze kamen seit 24 Stunden nichts als Hiobsposten, und selbst die ärgsten Schreihälse unter der kleinen Abendpresse wagten es nicht,' ihre Sensationsblätt chen mit dem bekannten großen Siegesgeschrei auf die Straße zu bringen, sie wagten sich höchstens bis zu einem „Die Buren kanonen zum Schweigen gebracht" und meldeten gleich darauf: „Große Schlacht, furchtbares Gemetzel — schwere 'englische Ver luste". Die Nachrichten aus Ladysmith lauteten allerdings de- primirend genug. General Joubert hatte seine Streitkräfte in einem, die Stadt umklammernden Halbkreise im Osten, Norden und Nordwesten der Stadt immer näher an diese herangebracht, die letzten Positionen der Engländer genommen, indem er diese durch ein wohlgezieltes Artilleriefeuer, seiner Taktik gemäß, zum Aufgeben derselben zwang, während die Oranje-Freistaatler weit nach Süden ausholend ,mit ihren berittenen Schützen dem Joubertschen Korps die Hand reichten, im scharfen Scharmützel die Whitesche Infanterie aus ihrer letzten, vorgeschobenen festen Position, auf den Hügeln im Westen der Stadt vertrieb und sich näher an dieselbe, als bisher, auf der Bahnlinie nach Pieter maritzburg-Durban festsetzte. Vergebens hatte General White versucht, die Stadt und Lager beherrschenden Kopjes zu nehmen, auf denen Joubert einige 40pfünder und andere schwere Ge schütze aufgepflanzt hatte und Stadt und Lager unter Feuer hielt, und hatte am Mittage, seine gesammten Truppen heraus bringend, einen äußersten Versuch gemacht, die vereinigten eng lischen Truppenkorps plötzlich südwärts gegen die dort stehenden, die Bahn besetzt haltenden Oranjeburen zu werfen und so wenig stens die Rückzugslinie nach Süden ,sei es nach Pietermaritz burg, sei es auch nur gegen Greytown hin frei zu machen. Auch hier wurden General White und General Aule nach mehrstündi- nach ihrem Gewissen und nicht nach den Befehle» ihrer Borge» setzten urtheileu." Dreyfus und seine Familie scheinen die Absicht noch nicht aufgegeben zu haben, die volle Rehabilitirung zu erlangen. Diese konnte nach dem Stande der Dinge nur durch ein neues Revisionsverfahren vor dem Kassationshofe auf Grund neuer Thatsachen herbeigeführt werden, und diese neuen Thatsachen wollen die Angehörigen von Dreyfus herbeischaffen. Sie haben dazu, wie der „Polit. Korr." aus Paris mitaetheilt wird, zu nächst zwei Wege ins Auge gefaßt: „Man hat davon gesprochen, daß gewisse Dokumente, die im „Bordereau" aufgezählt wurden, und oie sich in den Händen fremder Regierungen befinden, ver öffentlicht werden sollen, weil ihr Inhalt die Schuld des Majors Esterhazy unzweifelhaft erweisen würde. Es wurde ferner die ser Tage angekündigt, Zola habe sich nach Berlin begeben, um in dem angedeuteten Sinne dringende Schritte zu unternehmen. Allein diese Mittbeilung ist unbegründet. Zola hat Frankreich nicht verlassen und bereitet sich vor, am 23. November d. I. vor der Jury der Seine und Oise zu erscheinen. Als zweites und besseres Mittel erscheint daher die Verfolgung des Hern Czer- nucki wegen falscher Zeugenaussage. Die Verurtheilung dieses Zeugen, dessen falsche Aussage zu erweisen wäre, würde die Grundlage für eine Revisionsaltion vor der Kriminalkammer des Kassationshofes abgeben. Bisher sind zwar noch keinerlei Schritte unternommen worden, in unterrichteten Kreisen ver sichert man jedoch, daß die Beweise für eine solche Anklage ge sammelt werden und daß man dem Ausgange derselben mit vollem Vertrauen entgegensehe."—Czernucki ist bekanntlich jener frühere österreichische Offizier, der, aus dem österreichischen Heere wegen Irrsinns entfernt,, sich ohne Erlaubniß nach Frankreich begeben und dort abenteuernd Herumgetrieben hatte, bis er zum Schlüsse der Verhandlungen in Rennes plötzlich als einer der Beaurepaireschen Zeugen auftauchte, um Dreyfus als einen Mann zu denunziren, der ihm von dritter und zwar be- theiligter ausländischer Seite als deutscher Spion bezeichnet worden wäre. Die beschworene Aussage Czernuckis ist zweifel los gefälscht gewesen. Während Frau R 6 janein Berlin vom Kaiserpaar ge feiert wurde, fand in Paris die Premitzre von Richard Wag ners „TristanundJsolde" eine begeisterte Aufnahme. Cornely im „Figaro" vergleicht diese Erscheinung mit früheren Ereignissen und glaubt konstatiren zu dürfen, daß der nationale Haß zwischen Frankreich und Deutschland abgenommen habe; er stellt diese Besserung bereits in Rechnung als neuen Friedens faktor. Dagegen beginnt dieNationalistenpresse bereits eine Hetze gegen Frau RHane. Die „Patrie" erklärt, sie betrachte Frau RHane nicht mehr als Pariserin. Der „Jntransigeant" nennt sie bereits „In Lerlinoise". Der größte Theil der übrigm Presse schweigt überhaupt das Berliner Theaterereigniß todt. Höchst merkwürdige Verhältnisse scheinen im Staate Mon tenegro zu herrschen. Oesterreich hat jüngst den Postanweisungs verkehr mrt Montenegro eingestellt. Die österreichische Post verwaltung hat seit einer Reihe von Jahren die aus Montenegro anlangenden Postanweisungen in coulanter Weise honorirt, ohne erst aus die Deckung der angewiesenen Beträge zu warten. Auf wiederholte Ermahnungen, endlich einmal abzurechnen, kamen ausweichende Antworten, aber kein Geld. So ging es Jahre 'hindurch, bis die Forderungen der österreichischen Post eine Höhe erreichten, die rin längeres Zuwarten nicht gestattete; sie betrugen über eine halbe Million Gulden. Als energischeres Drängen mit dem Hinweise auf die total leeren Kassen des Staates be antwortet wurde, brach man endlich in Wien den kostspieligen Verkehr ab, um sich vor größerem Schaden zu bewahren. Nun bleibt die Frage offen, was mit den für Rechnung der öster reichischen Post bei den montenegrinischen Postämtern eingezahlten Beträgen — und diese wurden thatsächlich voll eingezahlt — geschah. Nun, sie wurden zu allerlei anderen Dingen verwendet und nicht dazu, die Schuld an Oesterreich abzuzahlen — kurz gesagt, sie wurden unterschlagen. Die Postanweisungsbeträge sind nach europäischen Begriffen ein anvertrautes Gut, das nicht angetastet werden darf, ohne daß man sich eines Verbrechens schuldig macht. «olonialpolitisches. In der Versammlung der Kölner Abtheilung der Kolonial gesellschaft hielt Oberleutnant Dominik einen Vortrag über die Kämpfe im Hinterlande von Kamerun, in welchem nach den neuesten Meldungen, es Hauptmann Kamptz gelungen sei, den Sultan von Tibuti in seine Gewalt zu bekommen. Hauptmann Kamptz werde den Sultan nach der Küste führen. Die deutsche Flagge wehe nun auch im Hivterlande von Kamerun. Den Sklavenjagden sei ein Ende gemacht worden. Die Leute aus dem Hinterlande würden an die Küste kommen, um auf den Pflanzungen Geld zu verdienen. Dem Mangel an großem Vieh an der Küste würde durch die Viehheerden des Innern abgc- holfen. Auch brauchten für die Schutztruppe keine Mohamedaner aus den englischen Kolonien angeworben zu werden, da man das erforderliche Material aus den deutschen Kolonien ergänzen könne. 'n und um Dundee geschehen und mit dem traurigen Rückzu- General» Yules geendet hatte, nur mit dem einen Unterschiede daß hier bei Ladysmith auch die Rückzuaslinie nach Süden be reits verlegt und die Falle vollständig geschlossen zu sein scheint und zwar wiederum nach Whites eigenem offiziellen Bericht' Wie Yule Dundee räumen mußte vor dem überlegenen Ar tilleriefeuer und der überlegenen Strategie des Gegners, wel cher es verstanden hatte, seine Kanonen auf Höhen in Positionen zu bringen, welche Stadt und Lager von Dundee-Glencoe be herrschten ,so daß die Engländer sich nirgends mehr wo fest setzen konnten, gerade so auch hier bei Ladysmith. Die 40pfiin- der Jouberts beherrschten Stadt und Lager vollständig, und General White selbst meldet, die Artillerie der Buren scAffe auf weitere Entfernung als seine eigene, er setze leine letzte Hoffnung auf die Marinegeschütze, welche er eben in Stellung gebracht habe. — Die englischen Verluste waren schwer. Bereits bis Nachmittags 3 Uhr waren ringe hundert Todte englischerseitz gezählt worden, ein Theil der Artillerie, der gesammte Wagen park, eine Munitionskolonne und das ganze Vorlager mit den dort eingeschlossenen 1800 Maulthieren, d. h. dem ganzen Maul- thierbestande, dem Feinde in die Hände gefallen und zwei Ba taillone Infanterie, welche sich zu weit vorgewagt, waren abge- schnitten und aller Wahrscheinlichkeit nach gefangen. Am Abend nach dem Gefecht standen fünf Buren-Corps mit ihren Lagern im Süden der Stadt, zwischen dem Kipflusse und dem Flag- stonespruit, hinter sich eine befestigte Doppelstellung beiNelthorpe und Pieter-Station, ein weiteres Kommando verschanzt auf der Straße nach Greytown und zwei Kommandos, Meyer und Erasmus, etwa zweitausend Mann stark, im Osten auf der Bul. wantkopje. Im Norden und Nordosten stand Joubert mit sieben Lagern, welche sich halbkreisförmig von der Straße nach Helprakaar und dem Kipflusse bis nach der Straße vom Van Renens-Passe hinüberzogen und im Laufe des Tages z^j Freistaat-Kommandos die Hand reichten, welche von Dewdry- spruit herankamen und die Engländer von Westen her zuriik- warfen. Die gesammte Operation stellte eine fast bis in di, kleinsten Details getreue Nachahmung des Umgehungsmarschts bei Sedan dar. Ueber den fluchtartigen heimlichen Rückzug Yules aus Dundee unter dem Schutze von Nacht und Nebel geht der „Kabelkorrespondenz" folgender Bericht zu. Im Lager am Sandy River, Mittwoch, 25. Oktober, abends. Endlich eine kurze Ruhepause nach drei furcht baren angstvollen Tagen und Nächten, die wir in fast ununterbrochenem, ruhelosem Marsche zurückgelegt über unwegsames Geröll, durch wenige Meter breite Bergschluchten, schlüpfrige Saumpfade, entlang den angeschwolle nen, tosenden Waschbankfluß, unter fast unaufhörlich strö mendem Regen und ununterbrochen in dichte« Nebel gehüllt, der fast jede Aussicht versperrt, dann wieder stundenlange Märsche über durchweichtes Feld — und dazu das Bewußtsein, daß der Feind uns auf den Fersen folge und die fortwährende Sorge, aus Burenkommandos rechts und linksfvon unserem Wege zu stoßen, um ihnen fast widerstandslos zum Opfer fallen zu müssen. — Am Sonnabend wurde die gesammte Besatzung alarmirt und erhielt den Befehl, unter Zurück lassung alles Gepäcks, der Tornister rc., nur mit vollem Brotbeutel auszurücken, um General Joubert, welcher angeblich mit 15 000 Mann, drei Vierzigpfündern und 20 Kanonen gegen das Lager von Glencoe heranzöge, entgegen- zngehen. Es hieß gleichzeitig, General White habe bedeutende Verstärkungen nach Glencoe gesandt, welche mit uns den Feind zurückwersen sollten. Wir fanden nur zu bald, daß daran kein Wort wahr war. Kaum hatten wir das alte Lager verlasse», als die feindlichen Bomben dort einschlugen und die letzte« Truppen den Lagerplatz in überstürzter Eile räumen mußten. Wir waren ohne Mantel und im strömenden Regen ausgerückt und bald bis auf die Haut durchnäßt. So lagerten wir für die Nacht. Aber statt vorwärts gegen den Feind geführt zu werden, ließ man uns links abschwenken und so fanden wir zwei Stunde» später unsern Train, die Munitionswagen u. s. w., während wir Befehl erhielten, neben jenen zu lagern. Aber kaum begannen wir ein Lager herzurichten, als von zwei Seiten Bomben ein« schlugen — die Buren hatten Artillerie auf zwei Kopjen deS Jmpatiberges ausgefahren und beschossen von dort unsere Stellung. Unsere Artillerie versuchte, ihnen zu antworten, aber es war nur zu klar, daß der Feind unser Lager völlig beherrschte und wirunS dort nicht balten konnten. Wir erhielten Befehl, auszuschwäriM und in gelösten Kolonnen in Eilmarsch Dundee zu erreichen. Wie sanden die Stadt' in wildester Konfusion. Die Einwohner flohen auf Pferden, Maulthieren, Wagen in wüstem Durcheinander, andere flüchteten unter unsere Bagagewagen, und wir selbst wußten nicht, was wir da sollten und wohin es ging. Die Flucht dieser Leute in jener unvergeßlichen Nacht übertraf alles, was ich arh meinen früheren Kriegszügen erlebt habe. Es' war stock finster, der Ziegen fiel in Strömen, die meisten versucht!« nicht einmal das Kostbarste ihrer Habe zu retten und überließ» dies dem Flüchtlingspöbel, welcher uns in den letzten Woche« aus Johannesburg und den übrigen Bergwerks- und Diamantem gruben zugeführt, das allgemeine Tohuwabohu benutzte, (um die Häuser zu plündern. Die Wenigen, welche noch im Vertraue« auf die Truppen, aushielten, wurden durch den Befehl General Yules verscheucht, sofort sich nach Lady smith zurückzuziehen, da Dundee von den Bure« umgebensei. Nun brach erst die eig entliehe Panik aus. Die Leute, welche bis dahin sich auf die nächsten Farme«, wie Rowans, De Kekers Farm u. s. w., am Fuße des Jnhanbane- Berges geflüchtet hatten, ließen jetzt Alles zurück und zöge« querfeldein im Sturm und Graus der Nacht. Es waren ihrer etwa 300 Engländer, darunter einige Fraue« und Kinder, die, wie eine lange Karawane Hilfloser, heranrücken Flucht war brachte. Un aber antwoi unsere Ges befahl uns, geblich um noch knapp erreichen ko Kommando i Avantgarde Feind hatte häufig, ohne rettete uns. und Infante das schwere hofft, jetzt meisten v hatten, - Helpmakaar die letztere St Plötzlich Dofils de fortwäh r in demG die Nach! Nur die strömend Gegend > ung diese fen auch sondern i Marsche, der So ging es breiten Van berg. HS Marschro in diesem schießen k wir endlich, durchnäßt, ai .banksluss Macht verbra sluß zu er > halten und e können. Hie laagte nicht § hindert habe, soeben ein Rietsontein l Vereinigung und daß Gei Modders; dauern. Da Anmarsch Beith-He 1 mü General gefolgt war, abgezogen, s den verzw Jonders- smith dur Bereinig, statt. Aber lose, von t Theil unserer die gejammte zurückgela und unsere 6 Schluchten d schon am zwe zurückgeb Hände gef unser Ger Zeug aus den waren unte als Gefanx Ueber du Londoner Ab es heißt: Die Ladysmith un Zwei englisch Feuer auf die die Buren we von den Eng Abend dauer; daß die Bure Truppen in l Den „Mi vor: Pi etc Verbindung kommandoS r »in diese und corps eintriff! Anzahl der b etwa 3000. li und Mannsch 31. vor. Monats Abends giebt eine Beschreibung der Schlacht am 30. Okt 0 ber. Die von einer starken englischen Truppenabtheilung unternommene Rekognoszirung wurde gut durchgeführt. Man fand indessen die Stellung, welche das Ziel der ganzen Bewegung war, von den Buren geräumt. Der Artillerirkampf, welcher folgte, soll auf Seiten der Buren große Verluste verursacht haben. Der Feind wurde gezwungen, seine Stellung zu zeigen. Die Buren machten sodann einen starken Gegenangriff gegen den rechten englischen Flügel, welcher zurück gedrängt wurde. Die englischen Truppen gingen langsam auf ihr Lager zurück. Zur Beobachtung des Feindes wurden kleinere Trupps zurückgelassen. Gegen Ende des Kampfes betheiligte sich auch eine inzwischen angelangte Abtheilung englischer Marine mannschaften an demselben. Ihre Schiffsgeschütze brachten die Kanonen des Feindes zum Schweigen. Eine Kolonne unter der Führung des Obersten Carleton, welche aus dem Gloucester- Regiment und den irländischen Füsilieren bestand, wurde Sonntag Abend abgesandt, um eine Stellung zum Schutze des linken Flügels einzunehmen. Sie wurde von dem Feinde bis zu ihrer Ankunft in Nicholsons Nek nicht beunruhigt. Zwei große herab stürzende Felsblöcke machten dann die Maulthiere scheu, welche vor den Munitionswagen gespannt waren, und in Folge dessen scheuten auch die Maulthiere der Gebirgsbatterien. Die Maul- thiere rannten in rasendem Lauf davon, so daß es unmöglich war, sie zu bändigen. Auf diese Weise ging der größte Theil der Munition, der Geschütze, sowie der Reservemunition für die - Truppen und Kanonen verloren. Die Infanterie indessen gem scharfen Kampfe geschlagen und in die innere Stadt zurück- oflanzte das Seitengewehr auf, bemächtigte sich eines Hügels, der j geworfen. General White sand nicht nur den Bahnkörper in Meilen entfernt lag, ohne großen Widerstand des Feindes , den Händen überlegener feindlicher Kommandos, sondern auch 0» — —" — . und blieb dort biS zum Tagesanbruch am 30. Oktober. Die Zeit I die Straße nach Greytown stark besetzt. Kurz, es wiederholte j vorgerückt, als wir ein starkes Buren-Kommando gegen uns
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