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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189909291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990929
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-29
-
Monat
1899-09
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1899
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HSS7. Areid-rger Anzeiger und Tageblatt. Sette S. — SS. September. 2 8 4 Stohwasser, Treibemstr. 127 6 <06 7 424 8 411 9 «1 133 132 138 137 98 99 123 121 Von den Wahlmänner« für die Kandidatur 36 35 55 55 87 86 52 52 36 36 37 37 32 Erler, Schneider . . Milde, Lehrer . . . Jakob, Postpacketmeister Rentzsch, Lagerhalter . Heinrichs Ernst Mor.. Mittelbach, Kl. Herm. Butze, Tischlermeister. Rudolph, Werksührer. Schlegel, Hüttenarbtr. Schulze (soz.) erhielten Stimmen Richter, Maurer . Beck, Kaufmann . Ulbricht, Maurer . Philipp, Cigarrenm. Reichel, Schuhmacher Reinhardt, Schuhm. Winkler, Robert . Schmieder, H. . . Zimmermann, Rich.. Lehmann, Oskar . Engler, Maurer . Uhlig, Schuhmacher Altermann, Barbier einen ihrer Wahlmänner durchzubringen. Die Wahl deS Herrn Stadtrath Braun ist demnach gesichert. Bon den 3961 Urwählern der dritten Abtheilung machten nach vorläufigen Feststellungen 1651 von ihrem Wahlrechte Gebrauch; das sind annähernd E/y. Der Prozentsatz ist gegen die Wahlbetheilignng in anderen Wahl kreisen ein hoher (in Pirna erschienen beispielsweise nur 17"/g der Urwähler an der Wahlurne). In den einzelnen Wahlbezirken ^serer Stadt stellte sich das Wahlergebniß wie folgt: 426 Steiger, Schuhmacher . Schüller, Goldarbeiter. 411 Heyde, Böttchermeister. Lindner, Untersteiger . 421 Böhme, Privatier . . Franke, Sattler. . . 483 Hahn, Maler. . . . besonders aufgeführten direkten Anschlüssen in Berlin, München u. Wien kann man sich auch über größereReisen leicht orientiren, Zwei Karten, darunter eine Spezialkarte für die Sächsischen Bahnen mit gleichzeitiger Angabe der Zugehörigkeit der einzel nen Linien zu den Betriebsdirettionen erleichtern den Gebrauch in vorzüglicher Weise. Der Preis von 50 Pfennigen ist der alte. Dem „Pirnaer Anzeiger" zu Folge wurden bei der Reichstagsstichwahl inr achten sächsischen Wahlkreise abgegeben 13 094 Stimmen für Lotze (Reformpartei) und 12 547 Stimmen für Fraßdorf (Sozialdemokrat.) — Die „Sachs. Natlib. Korresp." bemerkt hierzu: Die vorliegenden Nachrichten über das Ergebniß der gestern im 8. sächsischen Reichstagswahlkreise (Pirna) stattgefundenen Stichwahl zwi schen dem Kanditaen der vereinigten Ordnungsparteien, Herrn Lotze, und dem Sozialdemokraten, Landtagsabgeordneten Fraßdorf, lasten erkennen, daß die Sozialdemokratie aufs Haupt geschlagen und Herr Lotze mit einer Mehrheit von etwa 600 Stimmen erneut gewählt ist. Das ist ein in jeder Bezieh ung hocherfreuliches Ergebniß. Nicht um deswillen, weil der in voller Auflösung begriffenen antisemitischen Partei ein Mandat erhalten ist, — denn Herr Lotze ist nicht gewählt wor den, weil er antisemitischer Parteigänger ist, sondern obgleich er es ist — sondern weil hier oie ordnungsvarteilichen Wähler in einer großer politischer Gesichtspunkte entbehrenden Zeit ein Solidaritätsgefühl, eine Energie, ein Pflichtbewußtsein und einen Eifer entwickelt haben, die uneingeschränkte Anerkennung verdienen. Nur so war es möglich, dem sozialdemokratischen, Ländliche Wahlkreise. 28. Ländl. Wahlkreis Mittweida-Rochlitz. Bis jetzt 10 Wahlmänner der Ordnungsparteien als gewählt bekannt. 42. Ländl. Wahlkreis Schwarzenberg-Schön- Heide. 4 Wahlmänner der Ordnungsparteien gewählt. OerMches und Sächsisches. Freiberg, den 28. September. — Seit Dienstag Nachmittag weilt der König zur Jagd im Grillenburger Bezirk. Er wohnt in der Oberforstmeisterei. Der hohe Jagdherr erlegte im Grillenburger Reviere einen Zehnender. Mittwoch war Treibjagd im Naundorfer Revier. Geschossen wurden vom König 2 Stück Mutterwild, ein starker Sechsender und ein Hirsch mit monströsem Geweih. Die Pirschgänge unter nahm Se. Majestät in Begleitung des Herrn Forstassessor Thomas. Die Strecke nahm der König im Schloßhofe zu Grillenburg ab. — In der königlichen Billa in Strehlen sind während der fast halbjährigen Abwesenheit deS KönigpaareS ein« Reihe bauliche Veränderungen vorgenommen worden. An die Villa selbst hat man nach der Parkseite zu eine geräumige Veranda an gebaut, über welcher sich in der ganzen Breite ein von Säulen getragener Balkon erhebt. Von hier aus können die Majestäten einen herrlichen Blick auf ein großes Blumenbeet und m den Park mit seinem prächtigen Strauch- und Baumwuchs genießen. Außerdem ist das äußere Gewand des Gebäudes mit verschiedenem architektonischen Zierrath und einem neuen hellgelben Anstrich freundlicher gestaltet worden. Die Jnnenräume wurden ebenfalls einer Auffrischung und theilweisen baulichen Verbesserung unter worfen. Die alte Haltestelle Strehle», wo die Majestäten so oft Reisen und Ausflüge antraten oder ihre fürstlichen Gäste be grüßten, ist infolge der Hochlegung der Bahnstrecke vollständig von der Bildfläche verschwunden und durch ein neues größeres und zeitgemäßeres Gebäude ersetzt worden. Zu beiden Seiten der nach der Bahn zu gelegenen Halle zieht sich ein Laubengang mit einer Sandsteinbrüstung nach dem Parke zu, während man von der rückwärts gelegenen Halle durch breite Thüren auf eine Auffahrt gelangt, deren eine Seite eine geschmackvolle Sandstein brüstung begrenzt. Die Dächer der Seitenflügel zieren in Kupfer kunstvoll ausgeführte Geländer, während das hohe Ziegeldach sehr an Ansehen gewonnen hat durch zwei kleine Fensteraus- iauten, deren eure die sächsische Königskrone in Sandstein chmückt, und durch die Bekrönung der Firste mit kupfernen llrnen. DaS Innere deS Bahnhofes ist noch im Werden be griffen, wird aber im Sinne des König? einfach und schlicht aus- gesührt. Die Umbauten erfolgten nach Planungen deS Herrn Hofarchitekten Fröhlich und wurden oft von der Königin be- ichtigt, ein Beweis dafür, daß der von ihr als Kronprinzessin zeschaffene Landsitz Strehlen noch immer ihren Lieblingsaujenthalt üldet, obwohl die Großstadt schon seit geraumer Zeit um den- elben ihre Arme geschlungen hat. — Vom 1. Oktober an — dem Beginn deS Winterhalbjahrs, — beginnt der Dienst an den Postschaltern erst von 8 Uhr früh. — Von Beginn nächsten JahreS ab wird die sächsische Staats bahnverwaltung — mit Genehmigung des Königl. Finanz ministeriums — auch den Beamten der zwölften Bekleidungs klasse, das sind Bahnwärter, Weichenwärter, Packer n. s. w., ven Dienstrock als obligatorisches Be- leidungsstück liefern und Bekleidungsgeld darauf gewähren. Ferner werden vom gedachten Zeitpunkte ab auch die Wächter, welchen bisher nur Bekleidungsgeld auf Mütze, Mantel und Pelz zugestanden war, in den Genuß voller Dienstbekleidung treten, danach also auch Beinkleider, Kutte und Rock erhalten. In den Kreisen dieser Beamtenkategorie, deren Bezüge ohnedies keine allzu großen sind, wird diese Neuerung gewiß allseitig dankbar begrüßt werden. — Am 1. Oktober d. IS. erscheint ein Nachtrag zum Berzeichnisse für zusammenstellbare Fahrscheinhefte; er wirb auf allen sächsischen Stationen unentgeltlich verabfolgt. Durch den Nachtrag treten u. a. folgende Neuerungen ein. An Stelle der Scheine für die Theilstrecken Mittweida-Waldheim- Döbeln-Großbothen-Leipzig (Dresd. Bhf.) wird ein durchgehender Schein aufgelegt; dagegen ist der Schein Aue-Muldenberg in die Scheine Aue-Schönheider Hammer und Schönheider Hammer- Muldenberg zerlegt werden. Auch werden nunmehr Fahrscheine für die Strecke Carlsbad-C.-Bhf.-Johanngeorgenstadt ausgegeben werden. — Von R. Fritzsche s Kursbuch sür Sachsen, das übrige Mitteldeutschland, Böhmen und Schlesien, sowie die hauptsächlichsten Anschlußbahnen in Nord- und Süddeutschland u. s. w. ist die Winterausgabe vom 1. Oktober 1899 rechtzeitig wie immer erschienen. Die Vielseitigkeit dieses Kursbuches hat ihm zu einer weiten Verbreitung verhalfen. Es beschränkt sich nicht darauf, die Fahrpläne der Eisenbahnen, Dampfschiffe und Fahrposten abzudrucken, sondern es verarbeitet das immer mehr anwachsendc Material zu einem nützlichen, zuverlässigen und be quemen Rathgeber für alle Reisenden mit einer auf langjährige Erfahrungen gegründeten besonderen Umsicht, und wie jede Ausgabe zeigt auch die vorliegende die unablässig bessernde Hand. Schon das Berzeichniß der Lokal-Fahrkarten zwischen Dresden, Leipzig, Chemnitz und Zwickau und sämmtlichen Ver kehrsstellen des Landes allein enthält so viel werthvolle Hin weise, besonders über die Giltigkeit der Rückfahrkarten über ver schiedene Linien, daß der Nutzen, den Fritzsche's Kursbuchfauch in dieser Hinsicht dem Reisenden bringt, klar in die Augen springt und die große Verbreitung des Buches erklärlich macht. Aus den direkten Verbindungen, die das Buch enthält und den 111 112 144 140 127 131 118 115 71 2307 10 206 8961 Bon den Wahlmännern Z 8 fgr Hx Kandidatur Braun L erhielten Stimmen 8ZL rade keine angenehme Aussicht ist, im Landtage die volle Fräß- dorfsche Redewuth über sich ergehen lasten zu müssen, ohne daß der Reichstag von dieser rhetorischen Kunst einen Theil absor- birt. Nach dem Ausfall der Wahl kann es kaum einem Zweifel unterliegen, daß die freisinnigen Stimmen in der Hauptsache Herrn Lotze zugefallen sind. Der Pirnaer Freisinn hat sich da mit in wohlthuenden Gegensatz zu seinen Gesinnungsgenossen in Zittau gesetzt» die obne Besinnen die erste sächsische Reichs- tagswahl an einen unbebeutendenSozialdemokraten auslieferten, damit nur nicht der nationalliberale Dr. Vogel gewählt würde. Die Haltung der Freisinnigen in Pirna ist um so erfreulicher, als es an deutlichen Winken von Seiten Eugen Richter's und aus Zittau, den Genossen Fraßdorf zu wählen, nicht gefehlt hatte. Den Herren in Pirna wohnt augenscheinlich noch Ver antwortlichkeitsgefühl inne, das man allerdings in Zittau und bei Eugen Richter selbst mit der Laterne nicht mehr findet. — Königliche- Schwurgericht zu Freiberg. In der gestern statt^efundenen zweiten Verhandlung setzten sich daS Richtcrkollegmm und dieGeschworenenbank aus denselbenHerren zusammen, die in der ersten Sitzung fungirten; die Anklagebe hörde vertrat wiederum Herr Dr. Merz und Herr Rechtsanwalt Blüher wirkte als Vertheidiger. Zu der Verhandlung waren zwei Zeugen geladen. Auf der Anklagebank nahm die am 1. April 1859 in Siebenlehn geborene und dort wohnhafte Fa brikarbeitersehefrau und Putzwaarenhändlerin Auguste Pauline Riedel, geb. Anders, Platz. Sie war beschuldigt, als eine Schuldnerin, die ihre Zahlungen eingestellt hat und über deren Vermögen das Konkursverfahren eröffnet war, Vermögensstücke bei Seite geschafft zu haben in derAbsicht, ihre Gläubiger zu be- nachtheiligen (Verbrechen nach 8 209,1 d. K.-O.). Die Ange» klagte bekennt sich schuldig. Sie betrieb in Siebenlehn ein Putz- waarengeschäft. Durch unverschuldete Verhältnisse gerieth sie in Vermdgensverfall, sodaß sie am 27. Ma, dS. IS. vor dem Amtsgericht zu Nossen den Konkurs anmelden mußte. Die Passiven betrugen etwa 1800 von denen durch die verfüg bare Konkursmasse etwa 13 A> gedeckt wurden. Durch einen anonymen Brief erhielt einer der Gläubiger kurz nach Einlei tung des Verfahrens davon Kenntniß, daß die Riedel Waaren. bei Seite geschafft habe, um sie der Konkursmasse zu entziehen. Nach anfänglichem Leugnen gab die Riedel zu, Vermögens- stückc, die sich in ihrem Besitz befanden, dem Konkursverwalter verheimlicht zu haben. Sie hatte Waaren im Gesammtwerthe von etwa 115 zunächst im „Gewölbe", später in ihren Wohn räumen aufbcwahrt, angeblich, um etwas für die Familie zu haben. Die Waaren wurden der Konkursmasse zugeführt. Gläubiger der Riedel waren hauptsächlich Freiberger und Nossener Firmen. Die Anaeklaate genießt nach Aussagen der Zeugen einen guten Leumund. Da die Geschworenen die ein zige an sie gerichtete Schuldfrage verneinten, mußte das Richter kollegium auf Freisprechung der Angeklagten erkennen. Die Kosten des Verfahrens wurden der Staatskasse auferlegt. — DaS Reichsversicherungsamt hat eine für Viele Rav fahrer wichtige Entscheidung getroffen. ES hat erklärt, das Fahrrad könne nicht mehr ausschließlich als Gegenstand des Sports angesehen werden, sondern sei ein Verkehrsmittel, daS weit verbreitet sei und für manche Gewerbebetriebe eine erheb liche Bedeutung gewonnen habe. Es müsse somit als «in den Gepflogenheiten der Bevölkerung entsprechendes Beförderungs mittel anerkannt werden, weshalb solchen Gewerbetreibenden, die in ihrem Beruf ein Fahrrad benützten und dabei verunglückten, Renten zuzubilligen seien. — In den festlich geschmückten Räumen deS Gewerbehauses beging vor einigen Tagen abends die Kranken- UNv Be- gräbnitzkasfe »Gegenseitigkeit" ihr 25jähriges Stiftungsfest Zahlreich waren die Mitglieder mit ihren Angehörigen erschienen um an dem Feste theilzunehmen. Der Vorsteher, Herr Kirchen diener Siegel, begrüßte mit einer kernigen Ansprache die An wesenden und wies in derselben auf die Bedeutung deS TageS hin. Der Gesangverein Konkordia verschönte daS Fest durch mehrere Gesangsdarbietungen. Launige Vorträge von Seiten mehrerer Mitglieder, sowie ein fröhliches Tanzvergnügen hielten die Anwesenden in bester Harmonie bis zur frühen Morgenstunde zusammen. — In den Reichshallen, deren Lokalitäten abermals ver größert wurden, findet am Sonnabend die Eröffnung der Winter saison statt. — In einem Geschäftslokale der hiesigen Poststraße entstand in der vergangenen Nacht aus unermittelter Ursache em Brand. Er wurde von herbeieilenden Nachbar» und dienstthuenden Schutz leuten erstickt, ehe er größere Ausdehnung gewinnen konnte. Zwölf Gummireifen und mehrere Schläuche verbrannten, einzelne Gegenstände wurden angekohlt. — Kaufmännische Stellenvermittelung. Vom Ver bände deutscher Handlungsgehülfen zu Leipzig wurden in den abgelaufenen 8 Monaten dieses Jahres 2849 Stellen besetzt, 249 mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres. Seit Gründung des Verbandes (im Jahre 1881) sind bis jetzt 30195 offene Stellen zur Besetzung gekommen. Diese Erfolge zeigen aufs Neue, daß es sich der Verband immer angelegen sein läßt, den Wünschen der Firmen durch Vorlegen geeigneter Vorschläge zu entsprechen. In den Jahren 1896/98 hat der Verband allein für die Stellenvermittelung nahe an M. 120000 aufgewendet. 50 Geschäftsstellen, über ganz Deutschland verstreut, sorgen an dauernd für Erleichterung des Verkehrs mit den Firmen, sodaß letztere jederzeit schnellstens bedient werden können. Außer der Stellenvermittelung bietet der Verband seinen Mitgliedern Unterstützung bei Stellenlosigkeit, Rechtsschutz, Wlttwen- und Waisen-, sowie Altersversorgungs- und Jnvaliditätskassen, auch eine Kranken- und Begräbnißkasse, endlich ein Genesungsheim im sächsischen Erzgebirge. Das gejammte Vermögen beziffert sich auf 14/, Million Mark. Die gemeinnützigen Bestrebungen deS Verbandes deutscher Handlungsgehilfen, der gegenwärtig mehr als 50000 Mitglieder zählt, verdienen zum Wohle der stelle suchenden Handlungsgehülfen die beste Empfehlung und Unter stützung aller kaufmännischen Kreise. — Für die vom ComitS für die Wahl deS Herrn Stadtrath Braun aufgestellten Wahlmänner stimmten 1189 Urwähler, für die sozialdemokratischen Wahlmänner nur 455 Urwähler. Bei der Landtagswahl im Jahre 1893 erhielt der Kandidat der Ordnung-Parteien, Herr Baumeister Seim, in Freiberg 1470, der Sozwwemokrat Stölzer 501 Stimmen. Da kaum zu er warten ist, daß bei den Wahlmännerwahlen der zweiten und ersten Abtheilung eine bemerkenswerthe Zahl soziildemokratischer Stimmen abgegeben wird, so haben die Sozialdemokraten in unserer Stadt einen Verlust von etwa 50 Stimmen zu ver zeichnen. Es ist dies umso bemerkenswerther, als viele Steuerzahler mit geringem Einkommen erst durch den neuen WahlmoduS die Wahlberechtigung erlangten. In Tharandt und Wilsdruff wurden ebenfalls die von den vereinigten Ordnungsparteien aufgestellten Wahlmänner, zum Theil mit großer Majorität, gewählt. Eserhielten inTharandt Roßberg 136, Romberg 135 Stimmen, die sozialdemokratischen Wahlmänner Kreher 51 und Kritzsch 50 Stimmen. In Wils druff vereinigten Stellmachermeister Julius Galle 92 und Drechslermeister Hofmann 89 Stimmen auf sich, während die sozialdemokratischen Wahlmänner Zschoke und Richter 79 bezw. 78 Stimmen erhielten. Die Abstimmung in den beiden Städten hat sich etwas ungünstiger gestaltet als bei der Landtagswahl im Jahre 1893; es ist ein bedeutender Zuwachs von sozial demokratischen Stimmen in Tharandt und Wilsdruff zu konsta- tiren. Während im Jahre 1893 in beiden Städten nur je 6 Stimmen auf den sozialdemokratischen Kandidaten fielen, gaben diesmal in Tharandt 50, in Wilsdruff 78 Urwähler ihre Stimme den sozialdemokratischen Wahlmännern. Aus dem Lande liegen bisher folgende Ergebnisse über die Wahlmännerwahlen der III. Abtheilung vor: Städtische Wahlkreise. 5. KreiSder Stadt Dresden. In 2 Bezirken siegten die Wahlmänner deS Rechtsanwalts Stoeckel (kons.), in 7 Be zirken die Wahlmänner des Töpfers Gruner (Soz.). 3. Kreis derStadt Leipzig. Es wurden 46 Wahl männer sür Maurermeister Enke (kons.) gewählt. 5. Kreis der Stadt Leipzig. 32 Wahlmänner sür Generalkonsul Dr. Schober (kons.) und 88 Wahlmänner für Schuldirektor Pache (Soz.) gewählt. Wahlkreis Zwickau. Nur Wahlmänner der Ord nungsparteien, die für Stadtrath Heitzig (natlib.) eintceten, ge wählt. 4. Städt. Wahlkreis Pirna. Sämmtliche Wahl männer des Rechtsanwalts vr. Spieß (kons.) gewählt. 7. Städt. Wahlkreis Meißen, Nossen rc. Es wurden 12 sozialdemokratische und 5 ordnungsparteiliche Wahl männer gewählt. Meißen wählte 12 Sozialdemokraten, Nossen 3 Konservative, Lommatzsch 2 Konservative. Die Wahl in Siebenlehn ist ungiltig. Das Ergebniß von Noßwein ist noch ausständig. 8. Städt. Wahlkreis Oschatz. Oschatz wählte 6 Wahl männer für Bürgermeister Härtwig (kons.); Wurzen 10 für Fa brikant Klinkhardt (nat.-lib.); Riesa 5 sür Härtwig (kons.) und 2 für Eichhorn (Soz.); Strehla 2 für Härtwig (kons.); Mutzschen und Dahlen je 1 Wahlmann sür Klinkhardt (nat.-lib.). 10. Städt. Wahlkreis Frankenberg. Die drei Städte des 10. städt. Kr. (Frankenberg rc.) wählten 7 Wahlmänner sür den nationalliberalen Kandidaten Stadtrath Schieck und 15 für Landgraf (Soz.) Hainichen 5 Sozialdemokraten. Mittweida 1 Ordnungsparteiler, 8 Sozialdemokraten. Frankenberg 6 Ord- nungSparteiler, 2 Sozialdemokraten. 14. Städt. Wahlkreis Meerane rc. Meerane 4 Natio nalliberale, 11 Sozialdemokraten; Hohenstein-Ernstthal 7 Sozial demokraten; Limbach 1 Nationalliberaler, 6 Sozialdemokraten. 18. Städt. Wahlkreis Marienberg, Oederan. Oederan: 4 nationalliberale Wahlmänner gewählt. 22. Städt. Wahlkreis Elsterberg-Lengefeld In Treuen wurden 4 Wahlmänner für Justizrath Opitz (kons.) gewählt. ' Hiller, Schuhmacher . 402 Geisensetter, Drechslermstr. 130 Müller, Schuhmchrmstr. 31 Hainel 49 Wilisch 48 Schumann. . . . 54 Graf 54 Bieligk, Maurer! . 19 891 wohl vorbereiteten Ansturm zu begegnen und ihn abzuschlagen. Das war auch dringend nöthig, um den in sicherer Siegeszuver sicht zur Schau getraaenen sozialdemokratischen Uebermuth nicht ins Ungemessene steigen zu sehen. Zu den elf sächsischen sozialdemokratischen Reichstagsmandaten auch noch das zwölfte, o. h. mehr als die Hälfte der sächsischen Mandate zu erringen, das wäre ein Erfol" gewesen, der den führenden „Genossen" ge paßt und neuen Agitationsstoff geliefert hätte. „Nur noch ein Ruck ist nothwendig," schrieb die „Sächs. Arbeiterzeitg." am Montag, „und das Mandat ist unser!" Der Ruck ist erfolgt und „Genosse" Fraßdorf liegt mitsammt dem heißbegehrten, mit fo- zialdemokratischen Diäten ausgestatteten Mandat auf der Nase, höchlichst erstaunt, daß so etwas sich ereignen konnte. Er mag I sich nunmehr an sein Landtagsmandat halten, obgleich es ge- — Zu besetzen: die zweite und dritte Lehrerstelle in Alt stadt-Waldenburg. Kollator: die oberste Schulbehörde. Für jede Stelle wird ein Gehalt von 1200 Mark neben freier Wohnung gezahlt. Mit der zweiten Stelle ist Turnunterricht, mit der dritten Stelle Fortbildungsunterricht gegen Gewährung von je 72 Mark Honorar verbunden. Gesuche mit sämmtlichen Zeug nissen bis in die neueste Zeit sind bei dem K. Bezirksschul inspektor Schulrath Lötzsch in Glauchau bis zum 25. Oktober einznreichen. N Brand, 28. September. An Stelle deS am 1. Oktober an daS Landgericht Freiberg versetzten Herrn Assessor Hermann Bauer ist Herr Assessor Johannes Benno Flade aus Leipzig hierher versetzt worden. 5? Brand, 28. September. Bei der gestern Vormittag vorgenommenen Sektion der am Sonntag aus dem Leben ge schiedenen Frau vereh. Zimmermann wurde festgestellt, daß der Tod der Frau durch fremde Hand nicht herbeigeführt worden ist.
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