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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990816
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-16
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.08.1899
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»nk- gang ;nen. ckion chau her aus rme- ianze Das nur r ist, ^enes ä be- durch iserer des- Man anbe- lschen ), wo -eilen wirl- innen genen lltans Weiß- re, so rt der i Sol ennen direk- iroßes trafen w ge- ffund- eptbr., Palu. n Ab- ittwen Binder kommt ut ins ! Ob ne Re- rochen, wieder Zestern Stunde ändert, wüstete wieder nd der e; her- Seit keinen gs- vri md m !er- ind ifen iter iem den cher rde. elde von men bori nbe- ters nter )rief ung. flott r Ver- rd der t, jener ibt un- Jnfan- Genie-, idetten- iederten e zu je Haupt- Jedes Zügen, knants, werden Adjutant t. mit je rien ist erst ae- 18 dis aftsper- ktrotech- Seneral- minister räsident ligleiten zu brin berufen, zu or- : Stand worauf en muß, Staaten lusbruch villiaen- mee-Bill r Grade Oberst, !8 Leut- 14 Ritt- i Stabs- L8SV »MM lu l yrekvergri» Anzeiger und Lageblatt. Sette S. — 16. August Oertliches und Eächfisch<s. Freiberg, den 15. August. — Soethefeier. Das Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat verordnet, daß am 28. August, an welchem Tage 150 Jahre fest der Geburt Goethes verflossen sind, an den Gymnasien, Realgymnasien, Realschulen und Seminare« dieser Gedenktag durch einen entsprechenden Aktus festlich begangen werde. — Die Jagdtarte« auf daß Jahr 18991800 sind auS Cartonpapier von wafserblauer Farbe hergestellt worden. — Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen hat ihr Stations- und Fahrversonal darauf hingewiesen, daß dis Mitnahme von größeren Hunden, insbesondere Jagd- hunven, in die dritte Wagentlasse nur dann ausnahms weise gestattet werden darf, wenn die Beförderung der Hunde mit den begleitenden Personen in abgesonderten Abtheilungen er- solgt. Kann eine abgesonderte Abtheilung nicht zur Verfügung gestellt werden, so ist dje Mitfükrung dieser Hunde indenWagen- abtheilungen unter allen Uwstänoen zu untersagen. Kleine Hunde, welche ans dem Schooße getragen werdxn, dürfen nur dann in den Personenwagen mitgeführt werden, wenn die Mitreisenden derselben Abtheilung Einspruch nicht erheben. — ES ist beobachtet worden, daß von Radfahrern häufig an Stelle von Signalgloflen Schrillpfeifeu tur Abgabe von Warnungssiguattu verwendet werden. Da dies in der Nähe der Eisenbahn leicht zu Verwechselungen mit Bahnsignalen führen kann und auch schon geführt hat, sind die Bahnbehörden angewiesen worden, alle etwa vorkommenden Fälle, in denen durch solche Verwechselungen Störungen oder Benachthrisigungeu im Bahnbetriebe verursacht werden, zur Anzeige zu bringen. Es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß bei Vorkommen weiserer Fälle ein Antrag gestellt und ein allgemeines Verbot der Benutzung von Schrillpfeifen in der Nähe von Bahnen erlassen wird. — Der Tonderzug «ach den Alpen, der gestern vom Dresdner Hauptbahnhofe abgesassen wurde und in Freiberg um 7 Uhr 18 Min. verkehrte, beförderte über 500 Reiselustige, von denen etwa 120 München, 130 Kufstein, 145 Salzburg oder Bad Reichenhall und 120 Lindau als Zielpunkte hatten. Ein gleicher Sonderzug von Leipzig, Bayerischer Bahnhof, führte gegen 300 Personen und ein solcher von Chemnitz aus etwa 380 Personen «ach gleichen Zielen. Diese 3 Sonderzüge zusammen haben danach wiederum annähernd 1200 Reiselustige m die herrliche Älpenwest befördert. — Die 1S. Generalversammlung de» evangelischen Bundes findet vom 9. bis 12. Oktober d. I. in Nürnberg statt. — Der 12. Berbandstag des Centralverbandes deutscher Bäcker-Innungen »Germania«, der gestern in Magdeburg tagte, nahm eine Resolution an, wonach die deutschen Bäckermeister gegen den Maximalarbeitstag Protestiren und der Reichskanzler ersucht wird, beim BundeSrath die Aufhebung der Verordnung zubeantragen. Sollte die Aufhebung undurchführbar sein, dann möge der Bundesrath den Maximalarbeitstag dahin abändern, daß an dessen Stelle eine acht- resv. zehnstündige Ruhezeit festgelegtwerde. DerBundesrath möge bestimmen, daß nur Vie wirklich Schuldigen, welche die Verordnung übertreten, bestraft werden. Die Anzeigepflicht hat binnen acht Tagen einzu treten. Eine weitere Resolution, welche sich gegen den einheit lichen Ladenschluß richtet, gelangte ebenfalls zur Annahme und soll dem Reichstag und dem Bundesrath übermittelt werden. — »Das waren wieder einmal großartige Ferien, fast noch schöner als die vom vorigen Jahre." Das ist das allgemeine Urtheil aller derer, die in der glücklichen Lage waren, die Ferien genießen zu können. Wie immer, so hatte auch diesmal der große Wetterprophet Falb umsonst gruselcch gemacht vor der wasserreichen, kalten Witterung der Ferienzeit. Gerade das Gegentheil von dem ist wieder eiugetroffen, was er für die Zeit der Ferien vorhergesagt hat. Infolge des günstigen Wetters ist es denn auch kein Wunder, daß die Ferienzeit zur Erholung tüchtig ausgenutzt worden ist und Lehrer und Schüler neuge- krästigt wieder ihre Schritte den Schulen zukehren, mögen sie nun ihre Erholung auf den schneebedeckten Höhen der Alpen, an den schäumenden Fluten des MeereS oder auf den sonnigen Höhen und in den grünen Thälern und Wäldern unserer Heimath ge sucht habe». — Für den nächsten Sonntag stattfindenden Ausflug des Vereins für Voltswohl „Feierabend" nach Meißen ist vom Vorstande des Vereins nunmehr folgendes Programm vor gesehen worden: Nach der Ankunft in Meißen begeben sich die Theilnehmer nach dem Burgberge; im Kgl. Burgkeller daselbst wird das Frühstück eingenommen. Von hier aus erfolgen von */,9 Uhr ab die Besuche im Dom, und von ^10 Uhr an die Besichtigung der Albrechtsburg. Um 1 Uhr findet im Saale der Geipelburg gemeinschaftliches Mittagessen (von 1 bis 3 Uhr Konzert) statt. Der Nachmittag soll Ausflügen in die Umgebung Meißens gewidmet sein. Die Theilnehmer erhalten vor der Ab fahrt nach Meißen ausführliche Programme ausgehändigt. — Der Cirkus E. Blumenfeld Wwe. beginnt seine Vorstellungen in Freiberg Montag, 21. August. Er trifft an diesem Tage mittelst Sonderzuges hier ein. Der Cirkus wird auf dem alten Schießplan errichtet werden. Der Bau faßt etwa 4000 Personen, ist gegen Unwetter geschützt und mit elektrischer Beleuchtungsanlage versehen. Ueber die Leistungen des Cirkus Blumenfeld Wwe., der kürzlich in Mecklenburg-Schwerin Vor stellungen gab, nrtheilen die „Mecklenburger Nachrichten" u. A. wie folgt: „Dem CirkuS, welcher in letzter Zeit in Rostock und WiSmar Vorstellungen gegeben hat, ging ein guter Rus voraus. Die gestrige Eröffnungs-Vorstellung in dem sehr geräumigen, Prattisch eingerichteten Zelte am Spielthordamme lieferte den Beweis, daß dieser gute Ruf ein wohlverdienter ist. Der Cirkus legt den Schwerpunkt bei seinen Darbietungen auf die edle Reit kunst und eine vorzügliche Dressur des Pferdematerials. Hierin leistet der Cirkus Hervorragendes. Er verfügt über einen mit werthvollem Pferdematerial reich besetzten Marstall, und unter seinen Mitgliedern befinden sich Reiter und Dresseure ersten Ranges. Bei der gestrigen Vorstellung bewies der Direktor A. Blumenfeld, daß er in der Produktion von Freiheitsdressuren die Konkurrenz mit jedem großen Cirkus aufnehmen kann. Als Glanznummer des Abends ist die von Herrn Ludwig auf dem Schimmelhengst „Germinal" gerittene „hohe Schule" anzusehen. Auch die zweite Nummer deS Herrn Ludwig, ein im Verein mit Miß Edwards ausgeführtes kos äs äsux, war eine sehr gute Leistung deS Künstlers wie der Künstlerin, welche stetig abwechselnde neue Bilder darbot, die niemals der Grazie und der Aumuth entbehrten. Eine weitere hervorragende Kraft des Unternehmens ist Herr Charles, der Jockeyreiter. Als sehr gut gelungen ist ferner anzuführen der „Römische Trinmphritt" von 4 Herren und 4 Damen und der „Buffalo-Bill-Ritt" des Herrn Henri. — Besondere Heiterkeit im Publikum erweckte die Vorführung eines als „Pferdchen" auSstasfirten und dressirten Pudels durch den Clown Coset. Der Pudel that seine Schuldigkeit und da» König Albert an», worauf ma« di« Sachs,nhymn« scmg. Rächst«! Sonntag veranstaltet die Tilde ein Hirschschstßen. Lichtenberg, 14. Angust. Der Turnverein hielt gestern sein Stiftungsfest ab. Nachmittag» 3 Uhr erfolgte der Empfang per auswärtigen Brudervereine jm Restaurant zum „Gimljtzthal". Von da a»S wurde ein Festzug nach dem Turnplatz veranstaltet, woselbst Schauturnen stattfand. Unter Begleitung der mit Schärpen geschmückten Festjungfrauen bewegt« sich der Festtug alsdann nach dem oberen Ortstheil und wieder zurück nach dem Zänkerschen Gasthof. Der folgende Tanz hielt die fröhliche Turnerschaar mehrere Stunden beisammen. Für ihre Gartenqnlagen und Baumschulen gießt die Stadt Dresden im laufenden Jnhre ziemlich 19S000 M. aus. Die Dresdner Studentenschaft veranstaltet Dienstag, SS. ds. MtS., zum Best«« deSDresdyerBi »marks Lulen» fonds eine große Festlichkeit. Geplant werde» außer «inem großen Konzert, unter der Mitwirkung der Opernsängerinnen Held und Duncan, sowie des Opernsängers Fricke, zahlreiche andere Veranstaltungen, wie ein Preiskegeln, Vogelschießen, Bazar, Gabenlotterir «. deral. DaS kürzlich von der Studenten schaft zu dem gleichen Zwecke veranstaltete Konzert im Schiller garten, das von ca. 1800 Personen, darunter gegen 400 Studirenden, besucht war, ergab einen Reingewinn von 750 Mk. In große Aufregung geriethen die Bewohner eines Hauses an der Frauenkirche in Dresden. Daselbst war gegen 10 Uhr Abends in einem in der ersten Etage befindlichen Lager von Uhren und optischen Gegenständen ein Brayd entstanden, der, da das Geschäft infolge des erfolgten Todes seines Besitzers geschloffen war, längere Zeit unbemerkt geblieben war. Durch einen Defekt im Schornstein war glimmender Ruß in den Ge schäftsraum gelangt und hatte den Brand verursacht. Bei dem Eintreffen der Feuerwehr war die Situation bereits eine sehr bedenkliche, weil eine Anzahl Hausbewohner die verschlossene Aorsaalthür gesprengt hatten, wodurch das Feuer erst Lust be kam. Der starke Rauch nahm hierauf seinen Weg in das Trep penhaus und verqualmte dies derart, daß di« Bewohner sehr ängstlich wurden. Eine im dritten Stockwerks wohnhafte Frqu wollte bereits zum Fenster herausspringen, so daß di« Feuer wehr große Mühe hatte, sie zu beruhigen. Der NiederlagS- raum brannte vollständig aus, während die anstoßenden Räume so ziemlich vor Schaden bewahrt werden konnten. Auch eine Zimmerdecke brannte durch. Eine Anzahl Hausbewohner hatte sich geflüchtet und ihre Wohnungen vollständig offen stehen lassen. Die Feuerwehr hatte mehrere Stunden mit den Auf räumungsarbeiten zu thun. Kürzlich wurde berichtet, daß «S dem üuf dem Hauptbahn hofe zu Dresden zugelaffenen Bahnhofsbuchhändler verboten worden sei, während der fünf an Sonn- und Festtagen zuge standenen Verkaufsstunden Kursbücher», s. w. an das Publikum zu verabfolgen, und daß nur allein der Verkauf von Zeitungen nachgelassen sei. Wie von zuver lässiger Seite der „Dr. A." erfährt, ist dieses Verbot, zu wel chem die Staatseisenbahn-Berwaltung einen Anlaß nicht ge geben hatte, am Sonntag wieder zurückgezogen worden. Somit ist der Verkauf von Reiseliteratur, mithin auch Kursbüchern, während der betreffenden fünf Stunden unbeschränkt. In böhmische oder italienische Gefilde fühlt man sich saft versetzt bei den jetzt von der sächsischen Staatsbahnverwaltung vorgenommenen umfänglichen Erwei terungsbauten des Werkstätten-Bahnhofes in Dresden-Frie drichstadt. Nicht nur an den Anbauten der Lokomotiv- bezw. Wagenreparatur, auch bei dem Bau von jetzt in Angriff genom menen etwa 20 Arbeiterwohnungen am Weißeritzufer hört man fast ausschließlich nur fremde Idiome. Das in Leipzig am 1. Oktober neu zu errichtende Artillerie-Regiment des XIX. (3. königlich sächsischen) ArmeecorpS erhält die Nummer 77; da» neue Trainbataillon er hält die Nummer 19. Die neuen Kommandeure beiher Truppeu theile sind noch nicht ernannt. Eine S ch w i n d l e r i n, die sich für die Repräsentationi- Dame einer angeblich in Halle wohnhaften Prinzessin auf spielte, trat vor einigen Tagen in Leipzig auf. Unter verlocken den Aussichten engagirte sie bei einer Stellenvermittlerin ein 16jähriges Mädchen als Stubenmädchen für ihre angebliche Gebieterin. Hierauf forderte sie dieselbe auf, sie nach dem Bahnhofe zu begleiten. Dort schwindelte sie dem Mädchen, unter dem Vorgeben, daß sie nur noch einen Lausendmarlschein besitze, den sie auf dem Bahnhofe nicht gewechselt bekomme, seine ganze Baarschaft in Höhe von 6Mark ab, worauf sie verschwand. Auf sonderbare Weise ist aus dem Krankenhause zu Zwick«»»« ein wahnsinniger 19jähriger Mensch entsprungen. Da er Anfälle von Tobsucht zeigte, hatte man ihn in eine Zwangsjacke gesteckt. Die Riemen derselben hat er durchgebisseu, sich dann freigemacht und ist zum Fenster hinaus in die Mulde gesprungen, dieselbe ein gutes Stück hinabschwimmend. Man fischte ihn dann auf. In Plauen 1. B. ist Ostern 1898 der Versuch gemacht worden, die Versetzung der Kinder in den Volksschulen und di« Aufnahme der neu eintretenden schulpflichtigen Kinder vor Ostern, und zwar bereits am Montag nach dem Palmsonntage, vorzu nehmen, damit nach Beendigung der Osterferien mit dem Unter richte in allen Klassen in vollem Umfange begonen werde» kann. Dieser Versuch hat ein so befriedigendes Ergebniß gehabt, daß diese Einrichtung bis auf Weiteres sortbestehen bleibt. In Reichenbach i. B. und dessen weiterer Umgehung fand der Plan der Errichtung einer Bismarcksäule aus dem Kuhberge allgemeinen Anklang. DaS Grundstück, auf dem die Bismarck säule errichtet werden soll, ist nach ungefährer Schätzung 19 bis 20 Acker groß, es schweben bereits Unterhandlungen wegen käuf licher Erwerbung. Der Betrag, der zur Ausführung der Bis marcksäule zusammengebracht werden muß, wird sich jedenfalls auf 20000 bis 25000 M. belaufen. Der unglückliche Schütze, welcher auf dem Schützenplatz zu Wervai» ohne sein Verschulden den jungen Artisten Zelenka «r- schossen hat, wurde in der Person eines Glasermeisters aus Lichtentanne ermittelt. Ueber das Eisenbahnunglück bei Pirna wird noch das Folgende berichtet: Der Unfall hat sich kurz hinter Pirna, in der Nähe des Steinplatzes und der Postaer Fähre zugetragen. Der Andrang auf dem Pirnaer Bahnhofe war, da in Copitz die Vogel wiese stattfand, ein sehr großer. Dem Personenzuge 540, welcher 9 Uhr 10 Min. in Pirna einzutresfen hat, wurde in Anbetracht des kolossalen Andrangs ein Vorläufer vorangeschickt, welcher um 9 Uhr den Bahnlws Pirna zu verlassen hatte. Währenddem hielt vor dem Sperrsignat der ausgedehnte, vorzüglich Kohlen transportirende Güterzug 4724. Ein weiter zurückliegendes Sperrsignal war zur Warnung für den zu erwartenden Personen zug gleichfalls gezogen. Es ist nun noch nicht aufgeklärt, ob schon die Streck« für den Güterzug freigegeben Mr, als d«r Personenzug herangefahren kam oder ob ersterer sich noch nicht zur Einfahrt angeschickt hatte, jedenfalls war ober der Güterzug nicht in so schneller Bewegung wie der Personenzug, und es Publikum amüsirte sich. Als sichere Tänzerin auf dem dünnen Drahtseil produzirte sich Frl. Miehe. Die Zwischenpausen wurden von gut arbeitenden ClownS ausgefüllt, die auch «ine Chinesen« zene „Die zwei Kiautschouer" zur Ausführung brachten und durch Zerfall belohnt wurden. Das Schlutzstück deS Abends, daS große Monstre-Tableau von ca. 60 zusammen dressirten Pferden in der Rundlauf-Pyramide, lieferte nochmals den Beweis von dem ganz ledeutenden Dressurtalente des Herrn Direktor A. Blumenfeld. Ein« gleichzeitige Vorführung solcher Masse« von vorzüglich wessirte» Pferden dürfte sicher i« Schwerr« «och niemals ge- ehen sein. — Bom Zuge gestürzt- Der Lokomotivenführerlehrling Falz aus Dresden, welcher den gestern Nachmittag 1 Uhr 19 Min. in Freiberg eingefahrenen Güterzug 5075 führte, stürzte im Hospllalwald« bei Posten 24 beim Hinauslehnen von der Maschine herqb und zog sich schwere Kopfverletzungen, darunter «inen Schädelbruch, zu. Der Verunglückt? wurd« auf dem hiesigen Bahnhof durch Herrn vr. Kunze verbunden und darr« in das Krankenhaus überführt. Dort ist er bereits */,6 Uhr verschieden. Falz war verheirathet und Vater zweier Kinder. — Der i« Freibergsdors wohnhafte Fabrikarbeiter Ernst Her- Mpn Krebs hat sich am 11- August aus seiner W-HNUNg enifsvnt und zwar unter Umständen, die darans schließen lassen, daß er sich ei« Leid zvgefügt hat. Wahrnehmungen über den Verbseih des Vermißten sind an die Ortspolizeibehord» in Frßi- bergsdorf zu richten. Krebs ist 43 Jahre alt, Po» mittlerer Statur, hat schwarzes Haar und schwarzen Schnurrbart, trägt dunkelblaue Stoffhose und ebensolchen Nock, blaue Mütze und graugestreifte Tuchschuhe, KgK Schwimmen ist vielleicht die wohlthätigste Sowmer- beweg»ng, Zuerst ist es durch das frisch« Wasser stärkend und gründlich reinigend für die Haut und kräftigend für di, N«rv«n. Pjr Bewegung nimmt Bein-, Arm- und Brustwusksln in An spruch und ist darum auch für Engbrüstige zu empfehlen, sobald «icht Asthma im höheren Grade vorhanden ist- Es befördert durch die Vielseitigkeit der Bewegung in besonderem Maße den Stoffwechsel. Das zeigt der stets eintretende Appetit. Für die Lunge ist es durch das beschleunigte Athmen dadurch in erster Linie dienlich, daß sie die erfrischende Wasserlust aus nächster Nähe erhält. Normal athmet man 1200 Mal in der Stunde und verbraucht dazu ungefähr 300 Liter Luft. Nimmt man den Verbrauch der Luft beim unbeweglich ausgestreckt daliegenden Körper als Einheit, so steigert sich derselbe beim Sitzen auf 1,18, beim Stehen auf 1,33, beim Gehen aus 1,90, beim Reiten auf 4,5, beim Schwimmen auf 5,33. TMS Schwimmen, von früher Jugend an betrieben, ist das beste Borbeugungsmittrl gegen Schwächlichkeit, Kurzathmigkeit und Verweichlichung. —Das kalte Mittagessen ist in den heißen Sommer tagen in manchen Gegenden nur zum Vortheil für das Wohl befinden Sitte. Heißes Essen heizt von innen ein und die Sonnen wärme von außen. Heche Speisen erzeugen somit einen Zustand der Unbehaglichkeit. Dazu kommt, daß die heißen, fetten, ge bratenen und gekochten Speisen das Verdanungsfieber erhöhen und Müdigkeit zur unpassenden Zeit, d. i. am Tage, erzeugen. Der Tagesschlaj raubt dann Manchem in den warmen Nächten und Betten den schönen Nachtschlaf, abgesehen dapon, daß die Tagesmüdigkeit Unlust zur Arbeit mit sich verbindet und Tages schlaf schöne Arbeitszeit vergeudet. Kaltes Mittagbrod, in Form eines zweiten Frühstücks, wie in England allgemein üblich, macht in den heißen Tagen viel weniger träge, schläfrig und arbeitsunlustig. Es ist viel praktischer, zur heißen Jahreszeit die schwer verdauliche warme Mahlzeit auf den kühleren Spät-Nachmittag oder Abend zu verlegen. ES kommt dabei nur auf die Gewöhnung an! Weiter ist es Vortheilhaft, außer viel Früchten möglichst trocken zu essen, d. h. wenig Flüssig keiten zu genießen und zwar gleich vom frühen Morgen an, hier z. B. den Kaffee fortzulasse». Die Erfahrung lehrt, daß trockene Speisen, deren Werth besonders auch Kneipp anerkennt, den wenigsten Durst erzeugen. Das beste dürfte früh nach englischer Art sein Brot, Butter, Käse, Eier, kaltes Fleisch, wenig gesalzen, das allerbeste Brot bloß mit Käse. Sehr viel Durst erzeugt auch alles scharfe Gewürz, namentlich Salz und Pfeffer. Man vermeide also hierin ein Uebermaß! — Zt» besetzen: die 6. ständige Lehrerstelle in Burkhardts dorf. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1300 Mk. Grundgehalt, steigend von 3 zu 3, bez. 4 Jahren um 150 bez. 200 Mk-, so daß mit dem 26. Dienstjahre das Höchstgehalt von 2500 Mk erreicht wird; außerdem freie Wohnung im niederen Schulhause mit Gartengennß und 80 Mk. für Heizung der Schul stube. Auswärts verbrachte ständige Dienstjahre werden bei Gewährung der Alterszulagen angerechnet. Bewerbungsgesuche unter Beifügung sämmtlicher Zeugnisse sind bis zum 3. September bei dem K. Bezirksschulinspektor Schulrath Richter in Chemnitz einzureichen. 1 Hilbersdorf, 14. August. Unter der Gunst der Witterung hielt der Turnverein am Sonntag sein 13. Stiftungsfest mit L-chautnrnen ab. Eine große Zahl Besucher hatte sich eingefunden. Bei den Klängen eines Marsches betrat die schmucke Turnerschaar, vom Gasthof „zur grünen Linde" kommend, den Uebungsplatz. An dem Festzuge betheiligten sich auch die Vereine von Nieder bobritzsch, Naundorf, Tuttendorf, Zug-Langenrinne und Weißen born. Auf dem Festplatze angekommen, begrüßte der Vereins vorstand, Herr Gastwirth Venus, die Gäste und Vereine. Seine Ansprache schloß mit einem dreifachen „Gut Heil" aus König Albert, in welches die Versammlung mit einstimmte. Nach einem Aufmärsche gelangten unter der bewährten Leitung des Turn- wartes, Herrn Louis Aehnelt, Freiübungen in präziser Weise zur Ausführung. Das Riegenturnen am Reck, Barren, Pferd und Bock gab den Beweis, daß man unter der Leitung der wackeren Vvrturnerschaft im verflossenen Jahre wieder mit Fleiß geübt hatte. Besonderes Interesse erregte ein Reigen, welcher von einer kleinen Schaar Turner in formschöner und strammer Weise zur Ausführung gelangte. Allgemeiner Beifall wurde den jugendlichen Turnern zu Theil. Durch Spiele und allgemeines Kürturnen fand das wohlgelungene Schauturnen seinen Abschluß. Während der Vorführungen konzertirte das hiesige Musikchor. Um 7 Uhr fand der Einmarsch in den unteren Gasthos statt, wo ein Tanz di? Turner bis in späte Stunde beisammenhielt. Berthelsvorf, 15. August. Am Sonntag hielt der Verein Pfeifen-Klub sein Vogelschießen im Gasthos zum Deutschen Adler ab. Die Königswürde erwarb sich Kamerad Bruno Gabriel. Weitzenborn, 14. August. Die Schützengilde hielt am Sonntag ihr Reiterschießen ab. Am frühen Morgen wurde dem Schützenkönig, Herrn Friedrich Günzel, das übliche Ständchen gebracht. Mittags */z2 Uhr stellten sich die Mitglieder in Bartzschs Restaurant, um in stattlichem Zuge unter Vorantritt deS Kadenschen Musikchores den Schützenkönig abzuholen. Auf dem Festplatze angekommen, begann das Schießen aus Reiter. Die Königswürde erwarb sich diesmal Herr Oswald Wolf. Dem Schießen folgte Ball im Gräbnerschen Gasthof. Der Vorstand, > Herr Kaiser, begrüßt« die Erschienenen «nd bracht« ein Hoch auf
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