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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189901273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990127
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-27
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.01.1899
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22. der 5000 Mk. eine Er ¬ daß und ge- durch de» Tarif die Einfuhr nicht unmöglich gemacht dem Gemüsehandel im Grenzverk.hr genügend Rechnung tragen werde. Professor Ludwig v. Strümpell, der Senior Ansangsgehalte von 4500 Rik. auszuschreiben unter sicherung, daß sich dieses Gehalt nach drei Jahren auf I erhöht, nach sechs Jahren, nach erfolgter Wiederwahl, Leipziger Universität, begann vorgestern das 111. Semester feiner akademychen Lehnhätigkeit. Die „Nene Fr. Pr." erzählt: „Es ist immer gefährlich, in Gegenwart unbekannter Personen sich über einen Dritten abfällig zu äußern, oder sich über Abwesende lustig zu machen. Nach folgende Geschichte illustrirt dies sehr deutlich. In Leipzig stiegen vor Kurzem mehrere Damen in ein Coups erster Klasse. D«e Reisenden, Männlein nnd Weiblein, kannten sich nicht, und eS dauerte geraume Weile, bis ein geeignetes Gesprächsthema ge sunden war. Natürlich kam die Sprache auf das Tbeaier, und eine Dame, welche kürzlich einer Ausführung der „Euryanthe" beigewohnt hatte, äußerte sich in sehr abfälliger Weise über Frau Sch., die erste Sängerin. „Finden Sie nicht", wendete sich die Dame mit dem losen Zünglein an einen ihr gegenübersißende» Herrn, „daß Frau Sch. viel zu alt für die Rolle ist? Wenn! sie zu singen ansängt, glaubt man wirklich das Sänarren einer verrosteten SchifsSwinde zu hören." — „Sie würden besser thun, gnädige Frau" erwiderte der Angesprochene mit schneidender Kälte, „das Frau Sch. direkt zu sagen, sie sitzt ja neben Ihnen." Allgemeine Stille. Die Dame schweigt verwirrt und erröthend. Loch erholt sie sich rasch und ruft, um den Fehler zu verbessern, der Sängerin zu: „Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Daran trägt nur der Kritiker W. die Schuld, der meine lelbständige Uitheilskraft verdorben hat. Er benutzt jede Gelegenheit, um Ihr großes Talent und Ihr Können herabzusetzen, dieser unan genehme pedantische Mensch!" — „Alles das können Sie Herrn W. wirklich selbst sagen," war die Antwort der Sängerin, „er sitzt neben mir." — Heraus versuchte die Dame in höchster Be- drängniß das Alarmsignal zu geben, um den Zug halten zu lassen. Berg- und Hüttenwesen. V Die Hüttentnappschaftskafle zu Freiberg besaß am Schlüsse des Jahres 1897 ein Bermögen von 528706 Mk. Im Lause des Jahres 1898 sind bei derselben folgende Ein nahmen eingegangen: 1. 19074 Mk. 8 Pf. Beiträge von den Hutlenknappichaftsgeaosfen, 2. 53780 Mk. 50 Pf. Beiträge von den fiskalischen Hüttenwerken nach 60 Prozent der an Invalide, Wiltwen und Waisen gewährten Pensionen, der Austrittsgelder und Begräbnißkostenbetträge und des Beitrags zur Bibelgesell- 'chast, 3 394 Mk. 16 Pf. ans der Königl. Haupthüttenkasse zu Nebertragung der Knappschastsgelder sür Hinterlassene von früheren Hüttenoffizianten und zu außerordentlichen Unter stützungen, 4. 270 Mk. aus der Königl. Kultusministerialkafse zur Bestreitung von Schulgeldern, 5. 17394 Mk. 12 Pf. Zinsen vom Knappschaftsvermögen und, 6. 38 Mk. 80 Pf. Nebenein nahmen. Die Einnahmen betrugen daher überhaupt 90951 Mk. 66 Ps. Die Ausgaben dagegen haben im Jahre 1898 bestanden in 32787 Mk. 20 Ps. Jnvalidenpensionen, 18935 Mk. 64 Pf. Wittwenpensionen, 6238 Mk. 79 Ps. Waisenpensionen, 704 Mk. ArelDerger Anzeiger und Tageblatt. Seite 4. — 27. Januar. Bearbeitung des Tanjs hat man außer allgemein national ökonomischen Prinzipien die Grundsätze im Auge behalten, Höhung aus 5500 Mk. und nach weiteren drei Jahren eine Er höhung auf 6000 Mk. eintritt. Die 24jährige Ehefrau des Fabrikarbeiters Boit in Plaue» i. B. zog sich bei der Verwendung von Petroleum zum Feuer anmachen schwere Brandwunden zu, denen sie erlag. Kürzlich stahl ein ouS einer vermögenden czechischen Familie stammender und in Mittweida beschäftigt gewesener Volontär seinem Arbeitgeber einen Theil eines photographischen Apparates im Werthe von 40 Mark und verschwand damit nach Chemnitz. In seiner Wohnung, die er heimlich verließ, ohne seine Schulden zu bezahlen, hinterließ er einen Zettel mit den Worten: „Ich gebe meine Wohnung auf, ihr deutschen Hunde!" Das freche Czechenbürschchen wurde kurz nach seinem Verschwinden in Chemnitz sestgenommen, als es im Begriffe war, das gestohlene Objekt bei einem dortigen Photographen zu verkaufen. Außer wegen des Diebstahls wird sich der Czechenjüngling auch wegen der rohen Beschimpfung seiner Wirthsleute zu verantworten haben. Bekanntlich hat der kürzlich in Dresden verstorbene Rentier Julius Schwartze die Stadt Frankenberg zur Universalerbin seines beträchtlichen Vermögens eingesetzt. Von dem Schwartzeschen Gesammtvermögen sind zunächst Vermächtnisse an Verwandte und sonstige ihm nahestehenden Personen sowie an einige gemeinnützige Anstalteu in Frankenberg abgezweigt worden. In diesen Legaten sind nach dem Willen des Erblassers auch inbegriffen 1500 Mk. sür den Verein „Rath und That", 1500 Mk. für die Kleinkinder bewahranstalt und eine Versügungssumme von 4000 Mk., von deren Zinsen die Stadt Frankenberg die Unterhaltung der Schwartzeschen Familiengräber in Frankenberg und Wolsenbüttel bestreiten soll. Rach weiteren Abzügen für die beträchtliche Erb schaftssteuer und die Beisetzungskosten rc. verbleibt von dem 282 000 Mk. betragenden Schwartzeschen Gesammtvermögen für die Stadt Frankenberg eine Summe von 167 245 Mk., von welcher als „Julius Schwartze-Stiftungen" zwei Drittel als. Stammkapital angelegt werden sollen, auS besten Erträgnisten alten würdigen und bedürftigen Einwohnern Frankenbergs ohne Rücksicht auf Religionsbekenntniß, Stand und Geschlecht Freistellen in dem von der Stadt Frankenberg zu errichtenden Bürgerhospital gewährt werden. DaS andere Drittel soll zur weiteren Gründung einer Stiftung verwendet werden, aus welcher unverschuldet zurückgekommenen, aber achtbaren, rechtlichen, bedürftigen Be wohnern Frankenbergs Unterstützungen gewährt werden. Die städtischen Kollegien beschlossen, das Vermächtmß in Gemäßheit der letztwilligen Verfügungen anzutreten. Durch vorzeitige Entladung eines Sprengschusses ist der beim Bau der Eisenbahnstrecke Scheibenberg—Elterlein beschäftigte, 28 Jahre alte Arbeiter Carol, gebürtig aus Böhmen, lebens gefährlich verunglückt. Schwerverletzt mußte der Aermste vom Platze getragen werden. Fast möchie es scheinen, als ob der Verunglückte von einem verhäugnißvollen Geschick verfolgt wird. Er betrieb früher in seiner Heimath das Bäckergewerbe. Bei einem daselbst ausgebrochenen Feuer ist ihm Frau und Kind mit verbrannt. Eine Frau verw. Rentier Dolch in Zscheila bei Meißen sandte am 1. März 1889 einen Brief von Cölln aus nach der Gilbert-Insel Kenea Butaritari an ihren seit 18 Jahren dort lebenden Sohn. Am 11. Januar 1899, also nach 10 Jahren, kam aber dieser Bries wieder zurück in die Hände der Absenderin, ohne seinen Bestimmungsort erreicht zu haben. Aus den zavl- reichen Poststempeln, welche Vorder- und Rückseite des Couverts bedecken, ist zu ersehen, daß der Brief vielfache Irrfahrten ge macht hat und auch ganz in der Nähe seines Bestimmungsortes gewesen ist, da er die Samoa-Jnseln berührt hat und in der englischen Kolonie in QueenSland im östlichen Australien war. Ebenso ist er in der auf der Südspitze der Halbinsel Malakka gelegenen großen Hafenstadt Singapore sowie in der bekannten Hauptstadt der englischen Kolonie Neu-Südwales Sydney am Port Jackson abgestempelt. Der Stempel Samoa liefert den Beweis, daß sich der Brief einmal auf den Philippinen Herum getrieben hat. Leider ist ein Theil der Stempel unleserlich, sonst würde man den ganzen Weg und die unfreiwilligen Aufenthalte des Brieses herausfinden. Im vorigen Jahre verdienten die 80 Schülerinnen der beiden Klöppelschulen in Niederbatzlau bei Zwickau 1381 Mk. Die beiden Anstalten benehen seit 1880, bezw. 1881. Seit ihrem Bestehen betrugen der Gesammtverdienst der Schülerinnen 37 356 Mk., die Staatsbeihilfe 16 454 Mk., die von den Schülerinnen gesparten Gelder 15 996 Mk. In Lengenfeld hat ein seit Jahren spielendes Ehedrama jetzt einen betrübenden Abschluß gesunden. Ein Baumeister, der an nervösem und launenhaftem Wesen derart litt, daß er seine Frau unwürdig behandelte, iodaß diese mit ihren Kindern wieder zu ihren Eltern zog, hat im Schwanenteiche zu Zwickau den Tod gesucht und gefunden. Es verlautet, daß der Mann in letzter Zeit tiefsinnig geworden war. Aus Auerbach wird gemeldet: Am Sonntag Nachmittag sind eine Anzahl Knaben beobachtet worden, wie sie in der (Göltzich, an der sogenannten Kanzel, badeten. Für die nöthige Erwärmung nach dem kühlen Bade sollen die betreffenden Väter nachdrücklich gesorgt haben. Herr Bahuaossmspektor Richter in Adorf, welcher kürzlich als Stadtverordneter gewählt wurde, hat die Bestätigung zur Annahme der Wahl von der Generaldirektion der Slaatsbahnen nickt erhalten, da er seine Thätigkeit dem Bahndienst widmen müsse und auch seine Versetzung demnächst m Frage komme. Gelegentlich des 25jährigen Regierungsjubiläums und 70. Geburtstages König Alaerts wurde in Zwickau eine Stiftung von 100 000 Mk. zur Errichtung eines König Albert-Museums geschaffen. Auf Anregung des dortigen Kunstvereins bat der Rath beschlossen, sür dieses Museum schon jetzt mit dem Anlani von Bildern zu beginnen und hierzu alljährlich 1000 Mk. von den Zinsen des Reservesonds der Sparkasse zu verwenden. Eine kleine Sammlung von Oelgemälden besitzt Zwickau bereits. Ein als Oberlehrer des Realgymnasiums Zwickau mit 2400 Mark AnsangSgehalt gewählter Bewerber forderte bereits jetzt, noch vor seiner Einweisung, Erhöhung seines Gehaltes durch Dicnstalterszulagen auf 4000 Mark und Steigen des Gehaltes ays 6000 Mark. Der Rath hat diefes Gesuch abgelehnt und die Bewerbung als erledigt erklärt. Der Stadtgemeinderath zu Plauen 1. B. hat beschlosten, die Stelle eines zweiten besoldeten Stadtrathes mit einem manchen Orten in diesem Winter ein Mangel an Arbeitern in erheblichem Maß« bemerkbar. In einzelnen Oberförstereien ist man daher kaum im Stande, rechtzeitig den Umtrieb der vor schriftsmäßig zu schlagenden Hölzer zu bewerkstelligen. Der Mangel an Arbeitern in der sächsischen Forstwirthschast ist in diesem Winter namentlich auf die milde Witterung zurückzuführen, die bisher mit wenigen Unterbrechungen die Weiterführung der Bauarbeiten ermöglicht. Viele auf dem Lande wohnende, aber in der günstigen Jahreszeit in der Stadt beschäftigte Bauarbeiter pflegen nämlich im Winter forstwirthschaftlichen Erwerb zu suchen; natürlich nur, wenn die Bauten „still" liegen. — Au besetze«: die Kirchschulstrlle in Reichenbrand. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen außer freier Wohnung im Sckulhause 1246 Mk. 38 Psg. vom Schuldienste und 907 Mk. 56 Psg. vom Kirchendienstc. (Der Inhaber der Kirchschulstelle ist in Bezug aus die Alterszulagen in die Gchalls- stafsel des OrteS, die demnächst neu geregelt werden soll, mit tingeschloffen.) Bewerbungsgesucht mit sämmtlichen Zeugnisten sind biS zum 13. Februar bei dem K. Bezirksschulinspektor Schul- rath Richter in Chemnitz einzureichen; — die zweite Lehrerstelle in Weida. Kollator: das K. Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichtes. Einkommen außer freier Wohnung 1200 Mk. einschließlich 200 Mk. vorausgewährte Zulage bis zum Eintritte der allgemeinen Erhöhung der Lehrergehalte. Gesuche sind unter Beifügung sämmtlicher AmtsführungS- und Prümngszeugmsse bis zum 10. Februar an den K. Bezirksschulinspektor Schulrath vr. Gelbe in Großenhain einzureichen. X Brand, 26. Januar. Gestern Vormittag hatten Mann schaften d«S FreibergerJigerbataUions in der Nähe unserer Stadt Felddienstübungen. Unter dem Vorantritt des Jägermusikchores kehrten die Jäger gegen ^,11 Uhr in ihre Garnison zurück. X Brand, 26. Januar. Das Läuten der Bergglocke mußte auf einige Zeit wegen vorzunehmcnder Reparaturbauten des Glockenstuhles, aus dem Schulhauje eingestellt werden. An das Läuten deS Bergglöckchens (früh 4—5, mittags 11—12 Uhr und abends 7—8 Uhr) ist man derart gewöhnt, daß man es nur ungern vermißt. Die Reparaturen machten sich hauptsächlich durch die Beschädigungen nöthig, welche die Stürme der letzten Zeit am Glockenstuhl u. s. w. verursachten. . Braud, 26. Januar. Gestern Abend kurz vor 12 Uhr trannte die auf Erbisdorfer Flur unweit der Bahnstrecke Brand- Perthelsdors gelegene Scheune des sogenannten Dreschergutes in Et. Michaelis vollständig nieder. Dieselbe gehörte bisher Herrn Moritz Andreas, ist fetzt aber an Herrn Gustav Adols Roban daselbst verpachtet. Die am Brandplatze alsbald eintreffenden Feuerwehren Brand, ErbiSdorf und St. Micheelis konuten in Folge des sehr schnell um sich gegriffenen Feuers nichts thun. Eine Gefahr sür Nebengebäude war nicht zu besürchten. In der Scheune waren eine größere Anzahl Fässer, sowie einige Acker- ond sonstige landwirthschastliche Geräthschasten untergebracht. Die Scheune brannte vor ungefähr 6 Jahren schon einmal ab; der Alarm störte damals ein im Schützenhause abgehaltenes Ver gnügen des Vereins „Frohsinn". Gestern Abend war der Alarm wieder geeignet, den Fest-Rommers aus Anlaß des 25jähr>gen AmtSjubiläumS des Herrn Pastors Görner im Gasthof zur Zu friedenheit in Erbisdors in unliebsamer Weise zu stören. Es wird Brandstiftung vermuthet. Halsbrücke» 26. Januar. Gestern Abend kurz nach 11 Uhr brach in einem zur Kgl. Schmelzhütte gehörigen Gebäude Feuer aus. In dem Gebäude befand sich ein elektrischer Motor, die Kugelmühle, während der übrige Theil zur Aufbewahrung bon Holz und Erz benutzt wurde. An den vorhandenen Vor- räthen sand das Feuer reichlich Nahrung, so daß das Gebäude dis aus seine Umfassungsmauern mederbrannte. Mit großer An strengung gelang cS der Halsbrückner Feuerwehr den östlichen Giebel zu halten und somit die daneben befindliche Rendantur zu schützen. Von den auswärtigen Wehren erschien zuerst die von Großschirma und an zweiter Stelle die von Rothensurth. Später irasen auch dir Feuerwehr von KrummenlfenncrSdors und Vie Landabtheilung der Freiberger Wehr ein. Der verursachte Schoden ist ein ganz bedeutender. Der Feuerschein war lange Zeit weithin sichtbar. Dittersbach bei Neuhausen, 25. Januar. Eine Anzahl Landwirlhe von hier und Neuhausen beschlosten die Gründung eines landwirthjchastlichen Vereins. Durch Unterzeichnung des Statutenentwurss verpflichteten sich 26 Herren zur Mitgliedschaft. Zum Vorsitzenden des Vereins wurde einstimmig Herr Guts besitzer Gmdo Neubert von hier gewählt. Die erste VcreinS- fitzung, in welcher Herr vr. Kohlschmidt, Direktor der lankwirth- schastlichen Schule zu Freiberg, einen Vortrag halten wird, soll am 12. Februar im Gasthose zum Grünen Gericht in Neuhausen abgehalten werden. o» Neuhausen, 25. Januar. Der vom hiesigen Schützen- Verein gestern Abend in den geräumigen Lokalitäten des Erb- gerichtsgasthoses abgehaltene Maskenball nahm einen nach jeder Richtung harmonischen Verlauf. Nicht wenigei als 400 Personen von hier und der Umgegend hatten der Einladung des Vereins Folge geleistet, von denen die Hälfte sich an dem lustigen Treiben betheiligte. Die von der hiesigen Kapelle und dem Olbernhauer Rathsmusikchor gut ausgesührte Musik sowohl, als auch die vor zügliche Bewirthschastung des ErbgerichtS, die trotz des gewaltigen Andranges allen Ansorderungen auS Küche und Keller gerecht zu werden vermochte, haben zum Gelingen des Ganzen nicht un wesentlich beigetragen Gestern fand die technische Abnahme der Neubaulinie Wils- druff-Roffen durch Mitglieder des Königl. Finanzministeriums und der Generaldirektionen der Staatsbahnen statt. Die Herren trafen vormittags 10 Uhr von Dresden in Wilsdruff ein und fuhren nach Besichtigung der auf dem Bahnhose Wisdruff neu geschaffenen Anlagen mit einem Sonderzuge nach Nossen. Sämmtliche Bauten und Anlagen aus den Unterwegsstationen wurden eingehender Prüfung unterzogen, die namentlich auf dem Bahnhose Mohorn eine längere Zeit beanspruchte. Um 1 Uhr Mittags langte der Sonderzug in Nossen an. Dafern die Prüfung Anstände nicht rrgiebt, findet die Belciebseröffnung der neuen Linie am 1. Februar statt. An der neuen Lime liegen außer den Bahnhöfen Wilsdruff und Rosten die Verkehrsstellen Birken- Hain-Limbach, Helbigsdorf, HerzogSwalde, Mohorn, ObcldittmannS- dorf, Niederdittmannsdors, Oberreinsberg, Niederreinsberg, Ober gruna-Bieberstein, Siebenlehn und Nossen Haltepunkt. Folgende Züge mit 2. und 3. Wagenklaste werden den Verkehr vermitteln: vormittags 5 Uhr 22 Min. von Mohorn nach Wilsdruff, vor mittags 7 Uhr 35 Min., mittags 12 Uhr 16 Min., nachmittags 4 Uhr 6 Min., abends 7 Uhr von Nossen nach Wilsdruff und abends 10 Uhr 30 Min. von Rosten nach Mohorn; in um gekehrter Richtung: früh 4 Uhr 30 Min., vormittags 8 Uhr 19 Min., mittags 12 Uhr 24 Min., nachmittags 4 Uhr 26 Min. und abends 8 Uhr 8 Min. von Wilsdruff nack Nossen. Bürgermeister Göhler in Frauenstein wurde einstimmig wiederum auf 6 Jahre zum Bürgermeister von Frauenstein ge- Seit Freitag ist in Sleindobritzsch ein ungefähr 10 bis 11 Jahre alter czechischer Knabe eingewandert und zur Zeit im Gasthause untergebracht. Der Knabe versteht kein Deutsch, ver mag aber Deutsch zu lesen, wenn man die Worte ihm mit lateinischen Buchstaben vorschreibt. Er schreibt bezüglich seines Namens, er heiße: .^apusnik Usa-tur krsnoin au« TepUe in piwin." Er schreibt weiter: „Vatan is Dspllo, Ant» is krenoin" (Ort in Ungarn). Der Knabe ist, wie er einem Dolmetscher an gegeben hat, von seinem in Teplitz aufhältlichen Vater betteln geschickt worden. Da (ei ist er mit Handwerksburschen bis nach Hermsdorf gekommen, wo ihn dieselbe» verlasten haben. Der Knabe ist daraus bettelnd bis nach Kleinbobntzsch zum Gemeinde vorstand Pretzsch gekommen, welcher ihn bis zur Ermittelung des BaterS im Gasthaufe untergebracht hat. Ein Reisender aus Dresden wurde in einem Gasthause in Olbernhau vom Herzschlage getroffen. Man fand den Mann ans einer Treppe sitzend todt vor. Tas Stellmachermeister Mayer'sche Ehepaar in Ottendorf bei Mittweida feierte die diamantene Hochzeit. Einige Stunden nach der feierlichen Einsegnung des greisen Jubelpaares verstarb die Ehesrau. Unter dem Vorsitze des Oberbürgermeisters Beutler fand gestern in der Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins zu DreSden die konstituirende Hauptversammlung des Vereins für vater ländische Fe st spiele in Dresden statt. Nach langer Debatte wurde folgender zweckbestimmende Satz mit großer Majorität angenommen: Der Zweck des Vereins ist die Stärkung der leiblichen Gesundheit des Volkes durch Turnen, Svort und Spiel, die Hebung des deutschen Nationalgcfühls und gleichzeitig die Förderung der beabsichtigten Nationalfeste. Nicht geringes Aufsehen macht in Dresden eine Nachrede, welche die dortigen Gastwirthe schwer zu schädigen im Stande ist. Eine vielgenannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens soll nach der Angabe eines anscheinend unverfänglichen Zeugen in einer Badeanstalt geäußert haben, daß bei dem Konkursverwalter eines augenblicklich insolventen Gastwirthes, der eine große Wirthschast betrieb, ein Posten von 1000 Mark für verbrauchtes Pferdefleisch angemeldet sei. Eine Versammlung des Vereins Dresdner Gastwirthe beauftragte den Gesammtvorstand, um die Thatsache sestzustellen, ber dem Konkursverwalter anznfragen und eventuell Klage gegen den Verbreiter der Nachricht anzustrengen. Aus den Ausgang der Sache ist man allgemein gespannt. Ein ähnlicher Fall kain schon vor einigen Jahren in Dresden vor. Der Verbreiter der Tartarennachricht wurde damals mit 600 Mark Geldstrafe belegt. Gegenwärtig tagt eine Delegirtenversammlung säch- fischer Gärtner in Dresden, die sich eingehend mit der Frage des Schutzzolls, der aus in Deutschland eingehende Produkte der Gärtnerei zu legen sei, beschäftigt. Von der Kommysion wurde vorgcschlagen, auf je 100 Irx brutto an Schutzzoll zu erheben 300 Mk. sür frische Blumen, frische Blätter 50 Mk., Sträuße aus frischen Blumen und Blättern 300 Mk., Blumen und Blätter getrocknet 25 Mk., Sträuße aus getrockneten Blumen und Blättern 75 Mk., Blumenzwiebeln, Knollen und Bulben 50 Mk., Bäume und Pflanzen ohne Erdballeu 30 Mk., Bäume und Pflanzen mit Erdballen 16 Mk., Gemüse aller Art (ausgenommen nur Knollensellerie, Roth-, Weiß- und Wirsingkohl, Zwiebeln) vom 1. Dezember bis 31. Mai 50 Mk., sonst 3 Mt., irische Kartoffeln vom 1. März bis mit Juni 20 Mk., Küchenkräuter und Gemüse aller Art ohne Ausnahme vom 1. Juni bis 3. November 3Mk., Rüchenkräuter und Gemüse aller Art, zerschnitten, gedörrt, ge trocknet, gebacken u. s. w., wenn in Gläsern oder Büchsen, ein- gesalzcn oder eingelegt, 30 Mk., sonst 20 Mk Es wir ferner der Antrag gestellt, die Königl. Staatsregierung zu ersuchen, dahin zu wirken, daß die vorgcicklagcnen Sätze gegenüber den Staaten, die mit Deutschland nicht entgegenstehende Verträge emgcgangen sind, thunttchst bald Geltung erhalten. Bei der 8 Pf. Pensionen an Hinterlassene von Hüttenosfizlanten nach der früheren Verfassung, 42 Mk. 12 Pf. außerordentlichen Unter- der Zu- stützungen, 31 558 Mk. 53 Ps. Austrittsgeldern sür aus dem """ Knappschastsverbande ausscheidende Knappjchaflsgenosten, 96 Mk. Begräbnißtoftenbeiträgen, 18 Mt. Beitrag .zur Bibelgesellschaft, r
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