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- — SL Jahrgang. — Dienstag, den 2». Juli. Inserate werden bis BormittagS 11 Uhr . angenommen. Preis für die Spaltzeile 15 Pfg. H XzDzD Außerhalb deS Landgerichtsbezirks 16 Pfg. § I.V W ^ibergerAllzeig^. nnd Tageblatt Amtsblatt sw die löuiglicheu und städtischen Behörden zn Freiberg and Brand. verantwortliche Leitung ver Redaktion: Georg Burkhardt. — - . Erscheint jeden Wochentag Abends V^S Uhr für den n 7ßD anderen Tag. Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 Pfg. k- * V» ! einmonatlich 60 Pfg.; durch die Post 2 Mk. 25 Pfg. Verpachtung. DaS dem HoSpitalr Set. Johannis gehörige vormals Neubert'sche Grundstück, Brand- Kataster Nr. SS für Freibergsdorf, soll vom 1. Oktober dieses Jahres ab im Ganzen ander- w«t verpachtet werde». DaS Grundstück besteht auS Wohngebäude, Stall- und Schuppengebäude, Garten und Feld. Am Wohngebäude befinden sich drei für gesonderte Vermiethung geeignete heizbare Stuben und «er Kammern, außerdem ist für jede der drei Miethparteien besonderer Bodenraum im Dach geschoß vorhanden. Pachtliebhaber werden aufgefordert bis Sonnabend, den 29. Juli 1899 ihr« Gebp» schriftlich oder mündlich im Rathhause, Zimmer Nr. VI abzugeben. Treibers, den 1S. Juli 18S9. Für die Inspektion deS HoSpitaleS Set. Johannis. Der Stadtrath. vr 8«kroecker. Fhrg Maul- und Klauenseuche betr. Durch bezirksthierärztliches Gutachten ist am 22. dieses Monats in den Grundstücken vor dem Meißnerthor Nr. 347k' und Pfarrgasse Nr. 28 hier unter den dort eingestellten Schweinen der AuSbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Die Abhaltung deS in der Regel jeden Sonnabend hier stattfindenden Ferkelmarktes wird deshalb btS auf Weitere- verboten. Freiberg, den 24. Juli 18SS. Die Stadtpoltzeibehörde. Vr. 8eliroe<1vr. Vgl. Blutlaus vetr. Die angestellten Revisionen haben ergeben, daß in zahlreichen Obstgärten der In- und Bvpstadt die Blutlaus in großer Menge aufgetreten ist und die von ihr befallenen Apfelbäume durch sie so stark gelitten haben, daß die Möglichkeit, die Apfelbäume fernerhin gesund und tragbar zu erhalten, ernstlich in Frage gestellt ist. Die Garteninhaber werden deshalb erneut veranlaßt, bei Vermeidung einer ZwangSstrase M zu 58 Mark oder entsprechender Hast bis spätestens zum 2. August dieses Jahre» i« ihren Gärten alle Bäume daraufhin genau zu besichtigen oder besichtigen zu lassen, ob sie von der Blutlaus befallen sind, und gegebenen Falles für eine vollständige Vernichtung der Blutlaus besorgt zu sein. , Zur Vernichtung der Blutläuse und deren Brut eignen sich am meisten Petroleum und Dette. I. Bei mehrjährigem Holze bürste man alle durch den weißen Flaum kenntlichen befallenen Stellen mittelst einer scharfen Bürste mit reinem Petroleum ab. L. An jüngerem Holze ist die Anwendung irgend welchen Fettes vorzuziehen, Schweine- oder Pferdesett, Vaseline und dergleichen, welches ebenfalls mittelst Bürste in die durch die Verwundung des Schädlings entstandenen Risse zu bringen ist. Diese Fette halten den Luftzutritt ab und ersticken die darunter be findlichen Kolonien. Aus gleichem Grunde wird auch eine Mischung von 15 Ar Terpentinöl mit 1 KZ getrockneter durchsiebter Thonerde empfohlen. 8. Außerdem sei noch als gleich gut wirkendes Mittel empfohlen: das sogenannte Netzlersthe Mittel (^m^Icarbvl), bestehend aus 150 Ar Schmierseife, 160 Ar Fuselöl, 9 Ar Karbolsäure, welche Stoffe mit soviel Wasser gründlich znsammen- gerührt werden, daß die Mischung 1 Liter ergiebt, nnd die sogenannte Petroleum-Emulsion. Bei Anwendung dieses Mittels an grünen Pflanzen ist vorstehende Mischung auf das sieben- bis zehnfache zu verdünnen, an Stämmen und Aesten benutze man eine fünffache Verdünnung des Mittels. Die Besichtigung der Bäume ist in angemessenen Zwischenräumen zu wiederholen und bei erneutem Auftreten das Vernichtungsverfahren fortzusetzen. Die Stadtpolizeibehörde wird vom 3. August d. I. an Revisionen sämmtlicher Obstgärten vornehmen lassen und es wird alsdann gegen Diejenigen, die die Vernichtung der in ihren Gärten aufgetretenen Blutlaus unterlassen haben, in Gemäßheit der obenerwähnten Straf androhung vorgegangen werden. Freiberg, den 22. Juli 1899. Die Stavtpolizeibehörde. I. V. Ür Vgl. Freiwillige GrundstiMversteigermig. Auf Antrag der Erben des Bergarbeiters Karl Friedrich Hengst in Niederlangenau soll daS zu seinem Nachlasse gehörige, auf Folium 203 des Grundbuchs für Niederlangenau ein getragene Wohngebäude Brandkataster-Numiner 65L Dienstag, den 1. August 1899, Bormittags 9 Uhr an Ort und Stelle in Niederlangenau öffentlich und meistbietend versteigert werden. Das Grundstück umfaßt die Parzelle 145a des Flurbuchs für Niederlangenau, ist — da 8,6 ar — Acker 20 m Ruthen groß und mit 125,18 Steuereinheiten belegt. Seine Brand kaffe beträgt 9740 Mk. — Pfg. Ortsgerichtlich ist es auf 8500 Mk. geschätzt. Die Versteigerungsbedingungen sind aus dem an der Gerichtstafel sowie aus dem im Schirmerschen Gasthofe aushängenden Anschläge ersichtlich. Brand, am 14. Juli 1899. Das Königliche Amtsgericht. I L 9/99. — I. V. Ass, »«uvr. Rdl. Konkursverfahren. Ueber daS Vermögen deS Landwirths und WirthschaftSbesitzerS Max Albin Lohse in Lichtenberg, Cataster-Nr. 84, wird heute, am 12. Juli 1899, Nachmittags '/^l Uhr, da» Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Augnst Straubel in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum S1. August 1899 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung deS ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigerauSschuffes und eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 8. August 1899, Bormittag- 10/, Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 8. September 1899, BormittagS 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 33, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 8. August 1899 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Freiberg, Abth. I. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: L. 18/99 No. 2. Sekr Nicolai. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kolonial- und, Schnittwaarenhändlers Earl Friedrich Paul West in Fretbergsdorf wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Freiberg, den 17. Juli 1899. Königl. Amtsgericht, Abth. I. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: X. 22/98. Nr. 66. Sekr. MIoolul. "" Konkursverfahren. Ueber daS Vermögen des Hausbesitzers und Handelmanns Karl Herman» Grohe in Mulda wird heute am 22. Juli 1899, nachmittags 3 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Ortsrichter Meiling in Brand wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum Sä. August 1899 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalter- sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendev Falles über die in Z 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 10. August 1899, vormittags ^10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 18. September 1899, vormittags ^10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forder ungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs verwalter bis zum 9. August 1899 Anzeige zu machen. Das Königliche Amtsgericht zu Braud. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber. L 8/99 Nr. 2. I. V. UklilirlUvr, Aktuar. Avetion. Mittwoch, de» 26. Juli er., Nachmittag von 2 Uhr an sollen im städtischen AuctionSlokale, Am Dom Nr. 1, a) an Pfandgegenständen: 1 Schreibsecretär, 1 Schreibpult, 2 Kleidersecretäre, 1 Kleider schrank, 1 Etagere, 3 Sophas, 3 Sophatische, 1 Regulator, 1 Remontoiruhr, 1 Waaren- schrank, 1 Ladentafel und 1 Halbchaise, b) 1 Partie Nachlaßsachen, unter Anderem: verschiedene Möbel und Kleidungsstücks sowie 2 Federbetten, gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Ein specielles Verzeichniß hängt in der RathhauSflur auS. Freiberg, am 20. Juli 1899. Der Rathsvollzieher. Die Sparkasse zu Lichtenberg verzinst alle Spareinlage» mit 3^/4 vom Hundert und gewährt Darlehne gegen Hypothek, Bürgschaft, oder auch gegen Hinterlegung von Werthpapieren unter günstigen Bedingungen; sie expedirt für Einlagen und Rücknahmen alldienstags von 2—6 Uhr. Die Sparkasten-Verwaltung. «rüssvl. Politisch« Umschau. Freiberg, den 24. Juli. Aus Drontheim wird gemeldet: Der deutsche Kaiser unter nahm Freitag Vormittag nach Besichtigung des Domes eine Fahrt nach Fjeldsäter, ein und eine halbe Stunde von Drontheim, einem auf der Höhe mit schöner Aussicht gelegenen Etablissement, wo das Frühstück genommen wurde. Wenn das Wetter auch regnerisch war und das Thermometer nur 6 bis 7 Grad Wärme zeigte, war der Ausflug doch sehr lohnend. Am Sonnabend war es ebenfalls kalt und regnerisch. An Bord Alles wohl. Wie der „Dortmunder Generalanzeiger" meldet, habe sich der Kaiser mit der erbetenen Verschiebung der Einweihungsfeier des Dortmunder Hafens einverstanden erklärt und seine Anwesen heit zugesagt. Der Zeitpunkt der Feier sei noch nicht bekannt. Ueber die erfreulich fortschreitende Besserung im Befinden der Kaiserin berichtet der Draht, wie folgt: Berchtesgaden, 22. Juli. Der Kaiserin sind aus der erlittenen Verletzung, da der fixirende Verband gut ertragen wird, keine neuen Störungen erwachsen. Bei diesem günstigen Verlauf erscheint daher eine tägliche ärztliche Berichterstattung nicht mehr erforderlich, (gez.) vr. Zunker. Ueber einen Unfall, von dem der Fürst von Schwarzburgl- Rndolstadt betroffen wurde, schreibt man aus Rudolstadt: Der Fürst, der zur Zeit in Schwarzburg weilt, hat bei einem Spaziergang am felsigen Ufer der Schwarza in Folge Aus gleitens eine Verletzung des linken Fußes erlitten, die die An legung eines Gipsverbandes nothwendig machte. An der Friedrichsruher Bismarck-Trauer fleier der deutschen Studenten hatte, wie seinerzeit berichtet, auch ein Siebenbürger Sachse theilgenommen und im Namen der siebenbürgisch-sächsischen Hochschüler am Grabe Bismarcks einen Lorbeerkranz mit zwei Schleifen niedergelegt, die ein Strauß au» Eichenblättern verband. Auf der schwarz-roth-goldenen Schleife standen die Worte: „Alldeutschlands größtem Sohn", auf dem kleineren roth-blauen (siebenbürgisch-sächsischen): „Die sieben- bürgisch-sächsische Hochschuljugend". Der Vertreter der Sachsen, oanä. tdsol. und pllil. Georg Barthmes, aber sprach folgende Worte: „An Deinem Sarge, Alldeutschlands Größter, schwört die siebenbürgisch-sächsische Hochschuljugend: Deutsch und treu und glaubensstark zu bleiben: Ob Stürme brausend uns umtoben. Das deutsche Herz bleibt muthgeschwellt: „Wir Deutsche fürchte» Gott da droben, Sonst aber nichts auf dieser Welt!" Diese Huldigung der siebenbürgisch-sächsischen Hochschuljugend, wozu sie sich doch kraft ihres Deutschthums berechtigt fühlte, hat nun die magyarische Presse veranlaßt, nicht nur die Siebenbürger Sachsen wieder in gewohnter Weise zu beschimpfen, sonder» die ganze