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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189911291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-29
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.11.1899
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Mai 1900 — sollen zwischen Berlin und München neue beschleunigte Schnellzüge ausgenommen werden. Bedauerlicher weise werben auch diese Züge wieder Sachsen nicht berühren, fie sollen vielmehr über Halle—Weißenfels—Jena—Probstzella ge führt werden. Sie erhalten den Charakter alSv-Zug mit Platz- kcirtenzuschlag. — Anknüpfend an den von unS mitgetheilten Ar tikel der „Deutschen Jndustrie-Ztg." über die von der preußischen StaatSbahn-Verwaltung hergestellten, durch die Umgehung SachsenS diesem Konkurrenz machenden Bahnverbindungen Berlin—München und Berlin—Wien, in welchem u. A. gesagt war, eS wäre wegen der angestrebten Reichseisenbahngemeinschaft politisch klüger, wenn man in Preußen den sächsischen StaatS- bahnen gegenüber eine weniger unfreundliche Haltung bethätige, schreibt das in Leipzig erscheinende konservative „Vaterland* : ..... Sicher ist, daß die Abneigung gegen Preußen, die in Folge alter, nie ganz vergessener Vergewaltigungen im sächsischen Volk lebt, und angefangen hatte, einem anderen Gefühle zu weichen, in letzter Zeit neue Nahrung gefunden hat. Wenn man gar in Berlin hoffen sollte, durch eine chikanöse Eisenbahnpolitik Sachsen so gefügig und mürbe zu machen, daß es seine StaatS- bahnen in preußische Hände übergeben werde, so ist man damit auf dem Holzwege. Der Durchgangsverkehr durch Sachsen beträgt nur etwa 17 Prozent deS GesammtverkehrS, während auf den JnlandSverkehr 83 Prozent entfallen. Soweit Preußen den sächsischen Staat schädigen konnte, ist daS geschehen; weiter unsere Einnahmen zu kürzen vermag es nicht, ohne sich in» eigene Fleisch zu schneiden. Wir werden also ruhig auShalten und unS mtt dem bitteren Gefühl trösten, daß da» Ausland, da» viel geschmähte Oesterreich zwar keinen Wahlspruch „8nnm entgas" im Wappen führt, aber trotzdem unS gegenüber sich viel gerechter und vor nehmer benimmt, als der Bruder, der sich der brüderlichen Ge fühle aber nur dann zu erinnern scheint, wenn er für da» ge meinsame große Ganze neue Opfer heischt." — Da» „Vaterland" ist bekanntlich daS Organ de» konservativen Landesvereins für daS Königreich Sachsen, hinter dem die im Landtage ausschlag gebende Partei steht. — Unter Aufhebung einer früheren Verordnung hat vor Kurzem daS Königliche Ministerium deS Innern die Entschließung darüber, ob ausnahmsweise an sächsische Staatsangehörige, die sich außerhalb SachsenS befinden, Unterstützungen aus Mittel« ves sächsische« Landarmenverbandes zu bewilligen sinl^ den Kreishauptmannschaften übertragen, setzt jedoch dabei Vorau», daß eine solche Bewilligung nur nach eingehender, bei laufenden Unterstützungen in angemessenen Zeiträumen zu wiederholender Prüfung der Hilfsbedürftigkeit deS zu Unterstützenden und jeden falls nur dann erfolgt, wenn die festgesetzten Tarifsätze nicht überschritten werden, und außerdem entweder bei Ueberführung deS Hilssbedürftigen nach Sachsen mindestens der gleiche Auf wand, wie bei seiner Unterstützung außerhalb deS Lando» ent stehen würde, oder in der Ueberführung unter den besondere» Verhältnissen deS einzelnen Falles eine außerordentliche Härte erblickt werden müßte. In zweifelhaften Fällen ist nach wie vor die Entschließung deS Ministeriums des Innern einzubolen. — Flachsausstellung t« Freiberg. Im Interesse der Hebung deS für die höheren Lagen deS Erzgebirges wichtigen LeinbaueS hat der landwirthschastliche Kreisverein zu DreSde» gemeinsam mit dem ComitS zur Hebung deS Leinbaue» i« Königreich Sachsen am 19. November 1898 im „Bairischen Garten" in Freiberg «ine Flachsausstellung veranstaltet, welche einen erwünschten Verlauf nahm und mehrfach Gelegenheit zum Verkauf der Flächse geboten hat. Eine solche Veranstaltung wird auch in diesem Jahre stattfinden, »st jedoch mit Rücksicht aus die Verhältnisse erst aus «inen späteren Termin und zwar den 16. Dezember gelegt worden, um den Flachsproduzenten, welche erfahrungSmäßig ihre Verkäufe am liebsten erst kurz vor Weih nachten bewirken, noch anSgiebrger «ntgegen zu komme». Gleichwie im Vorjahr werden auch dies Jahr Preise von bez. 50, 40, 30 und 20 Mk. vom Flachsbaucomits gestiftet und eine größere Summe zu gleichem Zweck vom Kreisverein zur Ver fügung gestellt. Zur Beschickung werden nur Landwirthe auS dem Dresdner Kreisvereinsbezirk mit selbsterbauten und vorher in der Kreisvereinskanzlei anzumeldenden Proben zugelaffen, und zwar unentgeltlich. Bon den Besuchern wird Eintrittsgeld nicht erhoben. Ausführlichere Auskünste über die Anmeldung, sowie die sonstigen Bedingungen ertheilen auf Wunsch die Herre» Vorsitzenden der landw. Vereine der Leinbau treibenden Bezirke. Die Ausstellung wird von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nach mittags dauern. An dieselbe wird sich eine Versammlung an- schließen, in welcher die Ausstellung besprochen, einschlägige Fragen erörtert und die Preise vertheilt werden sollen. — In dem jetzt herausgegebencn Geschäftsbericht der Bleiindustrie-Aktien-Gesellschaft vormals Jung ««v Linvig in Freiberg aus das am 30. September 1899 zu Ende gegangene Geschäftsjahr heißt es u. A.: Die rege Tätig keit in fast allen Zweigen der Metallindustrie und der dadurch bedingte größere Konsum in Rohmetallen hatte auch «ine all gemeine Preissteigerung zur Folge und vor Allem in Blei haben »vir fast von Monat zu Monat höhere Notirungen zu verzeichnen gehabt. Im Einklang hiermit hat sich unser Gesammtumsatz um Mk. 887846.45 erhöht, denn derselbe ist van Mk. 3 404 479.84 auf Mk. 4 292 326.29 gestiegen, aber auch unsre Produktion haben wir wieder um ein Erhebliches vermehren können. Unser Versandt im verflossenen Jahre betrug 11162 363 Kilo gegen 9 564 049 Kilo im Vorjahre, er ist also um 1 598 314 Kilo größer geworden. Unser diesjähriger Bruttogewinn beträgt gegen Mk. 324 496.89 im Vorjahre: Mk. 394 795.30. Es ver bleiben zuzüglich des Vortrages vom vorigen Jahre von Mk. 9 446.84 zur Verfügung der Generalversammlung Mark 190 748.75. Wirschlagen vor, hiervon Mk. 9 537.45 5 °/, dem Reservefonds zuznsühren, Mk. 50 000.— als 5 Dividende zu vertheilen, Mk. 21 308.80 statutenmäßige Tantieme an Auf- sichtsrath, Vorstand und Beamte zu vergüten, Mk. 50 000.— 5°/o Superdivideude zu vertheilen, Mk. 50 000.— sernerweit dem Reservefonds zu überweise» und Mk. 9902.50 auf neue Rechnung vorzutragen. — Welchen Utnfang da» Ansichtspostkartentvese« ange nommen hat, ist ersichtlich aus der Poststatistik vom Jahre 1898. Von der Zunahme sämmtlicher Postsendungen gegen da» Vor jahr mit etwa 160 Millionen Stück auf 4050 Millionen ent fallen fünf Achtel, nahezu 100 Millionen, auf die Postkarten, während die Zahl der Briefe nur um 19 Millionen gestiegen ist. Daß die Dermthrung der Postkarten zum größten Nett ast M OertUcheS und Sächsische-. Freiberg, den 28. November. — Bo« Landtage. Die zweite Kammer hielt gestern ihre 9. öffentliche Sitzung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung er- hrelt Abg. Fraßdorf daS Wort zu einer Richtigstellung unter Bezug auf eme frühere Aeußerung des Vizepräsidenten Georgi Derselbe habe allerdings nur theoretisch in einer 10prozentigen Steigerung der Progression eine Vermögenskonfiskation bei Durchführung des sozialdemokratischen Antrags erblickt. Da aber eine solche Steigerung erst bei einem Einkommen von 1 Nillion Mark jährlich eingesetzt haben würde, so könne bei einer Annahme des sozialdemokratischen Antrags von einer Ver mögenskonfiskation nicht gesprochen werden. Darauf trat das paus in d»e Tagesordnung ein und nahm die gemäß den Be- limmungen des Gesetze», die JmmobiliarbranvversicherungS- anstalt betreffend, erforderliche Neuwahl von drei Mitgliedern und drri Stellvertretern des ständischen Ausschusses für das Plenum der Brandversicherungskammer vor. Auf Vorschlag des Abg. Dr. KUHlmorgen wurden durch Zuruf als Mitglieder die Abag. Opitz, Horst und Gontard, zu Stellvertretern die Abgg. Matthes, Reißmann und Uhlmann einstimmig gewählt. Weiter gab das HauS in Schlußberathung dem Gesetzentwürfe wegen der provisorischen Forterhebung der Steuern und Ao- ,aben im Jahre 1900 (Res. Abg. Andrä) debattelos und ein- timmig, nachdem die Königliche Staatsregierung auf nament- iche Abstimmung verzichtet hatte, seine Zustimmung. — Nächste Sitzung, Donnerstag 30. November. — DaS soeben zur Ausgabe gekommene erste Berzeichntsi ver del der Beschwerde- und Petitions-Deputatton der zweiten Kammer eingegangenen Beschwerden beziehentlich Petitionen umfaßt 102 Gegenstände. Von den aufgeführten Petitionen seien die folgenden als von Interesse für unsere Gegend hervorgehoben: Gemeinderath zu Niederschöna und Ge nossen: Petition um Erbauung einer Eisenbahn von Klingenberg nach Wilsdruff. — Paul Körner in AmmelSdorf und Genossen: Petition um Erbauung einer Eisenbahn von Niedersedlitz über Kreischa, Dippoldiswalde, Beerwalde oder Ruppendorf durch daS wilde Weißeritzthal nach Böh nisch-Moldau, resp. Haltestelle HermSdorf-Rehefeld. — Gemeindevorstand Thiele in Schmiede berg und Genossen: Petitton um Erbauung einer Eisenbahn von Schmiedeberg durch daS Pöbelthal nach Haltestelle HermSdorf- Rehefeld. — Petitionsausschuß deS Eisenbahn-ComitSS in Deutsch neudorf: Petition um Erbauung einer Eisenbahn im Schweinitz- thale. — E. Mahn in Klingenberg und Genossen: Petition um Erbauung einer Eisenbahn von Tharandt oder Edle Krone durch daS wilde Weißeritzthal nach Böhmisch-Moldau. — Eisenbahn- ComitS zu GroßwalterSdorf: Petition um Erbauung einer Eisen bahn von Großhartmannsdorf nach Eppendorf. — Gemeinderath zu FriedcrSdorf und Genossen: Petition um Erbauung einer Eisenbahn von Frauenstein bis zur LandeSgrenze im Anschluß an die Linie Bienenmühle-Moldau. — Städtische Kollegien zu Döbeln und Genossen: Petition um Erbauung einer Eisenbahn von Wilsdruff über Miltitz, Lommatzsch, Leube», Beicha, Mochau nach Döbeln. — Kaufmann Richard Kästner in Großschirma und Genossen: Petion um Erbauung einer Eisenbahn von Halsbrücke nach Nossen. — Die mittleren und unteren Staatsbeamten sämmtlicher Civilrefsorts in den Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz: Petition um Gewährung von Wohnungsgeldzuschüssen, wie sie für daS Reich und in Preußen festgesetzt sind, eventuell aber um Gewährung von angemessenen Beihilfen in den großen und theueren Städten bis zur endgiltigen Regelung der An gelegenheit. — In diesem Winterhalbjahre, mit dem ein neues Lehrjahr beginnt, wurden an der hiesigen königlichen Bergakavemie 57 Studirende und 17 Hospitanten inscribirt. Damit ist die Zahl der Studirendcn und Hospitanten auf die noch nie erreichte Höhe von 301 gestiegen. Nach der Nationalität kommen von den Studirenden (266) und Hospitanten (35) auf Deutschland 132, darunter 58 Sachsen, Oesterreich-Ungarn S, Italien 1, Spanien 2, Holland 5, England 13, Skandinavien 1, Rußland 106, Rumänien 20, Nordamerika 6, Südamerika 2, Asien 2, Australien 4, Afrika 1. — Auf den sächsischen StaatSeisenVahnen nimmt hinsscht- lichder Dichtigkeit des Personenverkehrs die Bahnstrecke Dres den—Lharandt mit den Zwischenstationen Plauen bei Dres den, Potschappel, Deuben und Hainsberg wohl eine der ersten Stellen ein. Im Jahre 1898 hatte allein Plauen bei Dresden 729 483, Potschappel 1654 879, Deuben 936 453, Hainsberg 458 582 und Tharandt 500 186 Reisende im Ab- und Zugang. Jnsgesammt sind dies 4 279 583 Reisende. Wenn man nun bedenkt, daß die Anlagen dieser Verkehrsstellen, soweit sie dem Personenverkehr zu dienen bestimmt sind, seit der Bebauung durch die ehemalige Albertbahn im Jahre 1854/55 nur wenig verändert worden sind, so ist es heute mcht mehr verwunderlich, daß sie den so außerordentlich gewachsenen Ansprüchen nur noch nothdürftig zu entsprechen vermögen. Ganz besonders aber gilt dies von den Bahnhöfen Potschappel, Deuben, Hainsberg und Tharandt. Gleichwohl ist der Ausbau fast überall mit nicht geringen Schwierigkeiten verknüpft, weil alle diese Verkehrs stellen von Privatöauten mehr oder weniger eng eingeschlossen sind. Um so mehr wird man in den bctheiligten Kreisen der Regierung dafür dankbar sein, daß sie von der in Erwägung genommenen Zusammenlegung der Stationen Hainsberg und Deuben, die semtrzeit bekanntlich lebhaften Widerspruch bervor- rief, endgiltig absieht. Es ist vielmehr nun der Umbau der be stehenden Verkchrsanlagen unter thunlichster Belassung dersel ben an alter Stelle geplant. Für Deuben wird sich dies ermög lichen lassen, bezüglich Hainsbergs ist jedoch der neue Bahnhof einige Hundert Meter näher nach Deuben zu gelegen zu erwar ten, anscheinend kurz hinter dem jetzigen Bahnhofe, womit gleich, zeitig die Aufrechterhaltung des Betriebes während des Um baues ermöglicht wird. Bei der Umgestaltung gedachter Ver kehrsstellen wird selbstverständlich auch auf den viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Potschappel und Tharandt Rück sicht genommen und die Beseitigung der dortigen frequenten Niveau-Uebergänge durch Ueber- oder Unterführungen ange strebt werden. Auch beabsichtigt man, für die zwischen Pot schappel und Hainsberg belegenen Zweiggleisanlagen zur Seite der Hauptbahnanlage in Geländehöhe Industriegleise herzu stellen, welche die bereits vorhandenen Zweiggleisanlagen auf nehmen und den Anschluß neuer solcher Anlagen erleichtern sollen. Die Gesammtkosten für die Erweiterung der Halte stelle Deuben und des Bahnhofes Hainsberg, sowie für die son stigen im Zusammenhänge mit diesen Umgestaltungen stehenden Veränderungen sind allerdings sehr hohe. Sie sind mit etwa 7 300 000 Mark veranschlagt. Für die Etatsperiode 1900/1901 hat man hierfür als Theilbetrag 1500 000 Mark in denStaats- Haushaltplan ausgenommen. Der Bahnhof Tharandt genügt al» Endpunkt eines lebhaften Vorortverkehre» nur als Anfangs punkt einer starken Steigung (nach Klingenberg zu) in seinen gegenwärtigen Anlagen ebensowenig. Man hat dem Berneh- j men nach für 4H» au der nach Dresden zu gelegenen Giebelseit- Aufgabe haben, den Buren den Rückzug abzuschneiden, nicht dasselbe Schicksal erleiden, wie die achtzehnten Husaren nach der Schlacht bei Dundee. Bo« Kriegsschauplatz in Natal melden Londoner Telegramme, daß General Buller in Pietermaritzburg eingetroffen sei, daß General Joubert den Vormarsch dorthin ausgegeben habe und in der Richtung auf Ladysmith zurückmarschire, sowie daß die von Pietermaritzburg sowie von Eastcourt abgeschnittene, aus 2000 Mann bestehende englische Kolonne vom Mooifluß sich mit den bei Eastcourt unter General Hildyard stehenden 2000 Engländern in Frere, ungefähr auf der Hälfte deS Wege» von Eastcourt nach Colenso, vereinigt habe. Wie diese Meldungen, vorausgesetzt, daß sie sich bewahrheiten, aufzufassen sind, ist schwer zu sagen. Hat Joubert sich verrechnet, als er seinen Marsch auf Pietermaritzburg antrat und erkennt er jetzt, daß die ihm hier zur Vorsügung stehende Streitmacht zur Durchführung seines Mi n^anes zu schwach wäre? Oder hat er überhaupt nur iMucstigt, durch den Vormarsch auf die Hauptstadt Natals daS Borrücken deS neu gelandeten britischen Truppennachschubs auf- zuhalten und die bereits näher zu Ladysmith stehenden englischen Truppentheile von dem Hauptheere abzuschneiden und geht er jetzt, nachdem ihm dies gelungen, auf die leichter zu vertheidigende Stellung in Eastcourt zurück ? Die bisherigen Meldungen lassen oie Situation nicht klar erkennen. Etwas räthselhaft erscheint eS auch, wie die englische Truppe, die noch am Sonnabend am Mooifluß stand, schon am Sonntag früh weit jenseits Eastcourt m Frere angelangt sein soll, und ebenso, daß General Hildyard durch die Räumung EastcourtS, falls er nicht von den Buren dazu gezwungen worden ist, jede Fühlung mit der von Durban über Pietermaritzburg herankommenden Hauptarmee aufgegeben haben soll. Denn an einen Entsatz von Ladysmith mit seinen 4000 Mann ist um so weniger zu denken, als er zu dem Zweck den reißenden, angrschwollenen Tugelafluß überschreiten müßte, waS ihm, der von den Buren rings eingeschlossen ist, ganz un möglich sein dürfte. Die spärlichen bisher eiugelaufenen Meld ungen lauten: Estcourt, 26. November. Heute Abend ist die englische Kolonne von hier nach Frere (zwischen Eastcourt und Colenso) ausgebrochen. Die Eisenbahnbrücke wurde zerstört aufgefunden. Die Bahnlinie ist bereits an sechs Stellen von den Engländern wieder hergestellt worden. Der Feind geht eilig zurück. Durban, 26. November. Nach einer Depesche deS „Natal Advertiser" aus Estcourt ist Befehl für den allgemeinen Vor marsch der Engländer auf Colenso ertheilt worden. Die Depesche fügt hinzu, die Truppen seien in begeisterter Stimmung. Bei einem gefangenen Buren seien Depeschen deS Präsidenten Krüger an General Joubert gesunden worden, in denen eS heißt, die Buren hätten bei dem Kampfe bei Belmont (nur) zehn Todte und vierzig Verwundete gehabt. Um die Buren wieder ruhiger zu machen, sei eS für nöthig befunden worden, auf Warrenton am Vaalfluß zurückzugehen. Das Blatt ist der Ansicht, Joubert gehe wahrscheinlich deshalb zurück, um den Engländern den Uebergang über den Tugela streitig zu machen. — Von dem Kriegsschiff „Terrible" ist «m Sonntag Abend eine Abtheilung Marinemannschaften mit einigen Geschützen von Durban nach der Front abgegangcn. London, 27. November. Die zweite AnSgabe der „Timev" meldet auS Queenstown vom 26. d. M.: General Gatacre gehe morgen nach der Front ab. Südlich von Stormberg sind die Buren bemerkt worden. Die Eisenbahnlinie von Mooi-River uach Frere ist wieder hergestellt worden. Paris, 27. November, vr. LeydS erklärte einem Redakteur deS „Matin": Man rüge bei Transvaal die Anwendung von Dum-Dum-Geschossen. Bei Dundee und bei Glencoe hätten die Buren eine große Menge Munition, darunter auch Dum-Dum-Geschosse, erbeutet, die sie jedoch nicht verwenden könnten, da das Kaliber ihres Gewehre- ein anderes sei, als das des englischen. Er könne versichern, daß, solange noch ein waffenfähiger Burgher in beiden Republiken sei, der Krieg nicht beendet sein werde. Die Negierung Transvaals sei zu ehren vollem Frieden bereit, wenn man chn wolle, aber andernfalls werd« der Widerstand der Buren bis zum letzten Mau» dauern. * Mit der Post au» Transvaal sind Berichte Ler Bu ren über die ersten Kämpfe im nördlichen Natal tingetroffen. Diese Meldungen sind auch heute noch interessant, wenn man sie mit denen vergleicht, welche vom englischen Tele graphen verbreitet worden sind. Sie lauten: Utrecht, 21. Ok tober: BeiDundee aerrethen wir gestern Morgen um 5 Uhr mit dem Feind aneinander, das Gefecht dauerte bis Nachmit tags 2 Uhr. Bürger, die unsere früheren Schlachten mitgemacht haben, erklären, daß sie nie zuvor ein solches Gefecht erlebt ha ben. Mit einer kleinen Schaar von 600 Mann stand General Lucas Meyer einer feindlichen Macht von mehr als 6000 Monn gegenüber, welche 86 Kanonen hatten und durch Befestigungen geschützt wurden, während zu gleicher Zeit ein Hagel von Ku geln von einem Fort aus unsere Leute überschüttete. Es war ein nebliger und trüber Tag. Der Angriff wurde wiederholt durch unsere Leute zurückgewiesen; wir hatten ausgezeichnete Einrichtungen getroffen und würden nicht gezwungen gewesen sein, uns zurückzuziehen, falls wir durch die Streitkräfte des General Erasmus, wie erwartet, unterstützt worden wären. 7 lange Stunden hindurch gelang es uns, das Terrain gegen eine zehnfache Uebermacht zu behaupten, aber zum Schluffe wa ren unsere Pferde und Leute so erschöpft, daß wir, um eine Ka tastrophe zu vermeiden, uns aus unserer Position zurückzieben mußten. Aus welchem Grunde Erasmus mit seinen Leuten nicht erschienen ist, können wir nicht sagen. Sicher wäre Dun dee gefallen, wenn Erasmus zur festgesetzten Stunde einge troffen wäre; denn einige Positionen des englischen Lagers wa ren vollständig durch unser Feuer vernichtet uno der Feind zu eiliger Flucht veranlaßt worden. Es gelang uns, ein Maxim- oeschütz zu nehmen und um 2 Uhr lehrten die Utrecht- und Vry- Heid-Kommandos erschöpft in's Lager zurück, lebhaft die au unserer Seite Gefallenen bedauernd. 25 Verwundete sind be reits in's Lager gebracht, die Zahl der Getödteten ist indeß noch unbekannt. Der Feind muß schwere Verluste gehabt haben, da wir aber nicht in seinem Lager sind, ist es uns unmöglich, zu sagen, wie groß dieselben thatsächlich sind. — Der amtliche Be richt des Kommandanten Trichard, Pretoria, den 21. Oktober, lautet: Ungefähr 80 Ermelo-Bürger, welche ein Geschütz zu be wachen hatten, kamen in Kampf mit 255 Engländern, welche anscheinend von Dundee geflohen waren. Die Ermelo-Burger wurden verstärkt durch etwa 60 Pretoria-Burger unter General ErasmuS. Sie drängten die Engländer nahe zum Hause von Maritz und von da in einen Viehtraal, von wo aus dieselben rin scharfes Feuer eröffneten. Da kam Leutnant Dejager mit einem Kruppgeschütz an und brachte die Engländer zur Ueber- gabe. Unter den Gefangenen befand sich Oberst Möller; zwe unserer Leute wurden leicht verwundet. Die Zahl der Gefange nen ist 243. ES regnet andauernd.
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