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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990805
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-05
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.08.1899
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Mewergev Anzeiger ««d Tageblatt. Sette S. — 5. Angust. irste dann auch die schon äste'' Grafschaft Glatz von de* 76 600 Katholiken. Ferner düi angeregte Abtrennun-g der .... Prager Erzdiözese wieder ernstlich in Erwägung genommen werden. Es kann der preußischen Regierung auf die Dauer nicht gleichgültig sein, die Glatzer Katholiken einem Kirchenfürsten ünterstellt zu sehen, der ein ausgesprochener Widersacher alles Deutschen und ei« Parteigänger und eine Stütze der czechischen Bestrebungen ist, über deren Deutschland und der Dreibunds- politik feindliche Absichten heutzutage Niemand mehr im Zweifel ist. deS Tsungli-JamenS, und brachte die Bitte vor, man möchte de" Schwarzen Adler-Orden doch nicht direkt dem Kaiser überreichen, sondern durch den Präsidenten des Tsungli-JamenS, den Prinzen Tsching, die Weitergabe geschehen lassen. Tsching ist gleichzeitig der Einführer der fremden Gesandten. Unser Gesandter ent sprach diesem Wunsche keineswegs, sondern erwiderte, daß er nach dem Befehl des deutschen Kaisers den Orden persönlich an den Kaiser von China abzugebeu habe und deshalb daS Anerbieten des Prinzen Tsching leider ablehnen müsse. Gegen 10*/, Uhr erreichten die Sänften den Eingang zur Palaststadt. Bald wurde» die Borreiter und Sänftenträger angehalten und den In sassen der Sänften bedeutet, dem Palast, wo der Kaiser die Audienz gewähren würde, sich zu Fuß ohne Dienerschaft zu nähern. In einer Vorhalle zu diesem Palast, zu dem mau nach kurzer Kahnfahrt über einen herrlichen See gelange, fand die erste Be grüßung mit den chinesischen Prinzen und Ministern statt. Prinz Tsching kam jetzt »och in letzter Minute mit dem Anträge, der Gesandte möchte doch zuerst bei der Audienz ein Paar Worte an die Kaiserin-Wittwe richten. Am Tage vorher waren die Girandolo- Basen auS der Berliner Porzellanmanufaktur, ein Geschenk deS deutschen Kaisers für die chinesische Kaiserin, in das PalaiS gebracht worden, darauf zurückkommend ging unser Gesandter auf den Wunsch des Prinzen Tsching ei«. Mit großem Vortritt wurden die Herren dann nach der etwa 100 Schritt weiter gelegenen Audienzhalle geführt. Man denke sich einen größeren Raum zu ebener Erde, wo gegenüber der Emgangsthür auf einem Podium hinter einem wunderschönen, in schwarzem Holz geschnitzten Tisch die Kaiserin auf breitem vergoldeten Thronsessel sitzt. Halblinks vor ihr hinter einem kleinen einfachen Tischchen saß der Kaiser. Die Herren der Gesandtschaft und deutschen Offiziere standen etwa zwei bis drei Schritte vor dem Podium. Rechts und links im rechten Winkel zum Thron und etwas weiter hinten standen die chinesischen Prinzen, Minister und Würdenträger. Die Ein richtung des Empfangsraumes war natürlich ganz chiiiesisch. Außer einigen einfachen Schalen und Porzellanblumentöpfen waren viel schöne Schnitzereien, Seidenstickereien und Porzellan sachen zu sehen. Die Kaiserin, eine ältere Dame, Mitte der sechziger Jahre, trug ein schwer seidenes Brokatkleid in gelb und lila, was ganz besonders durch seine Pracht auffiel. DaS Haar war ausgenommen nach mandschurischer Tracht. Den Kopf nicht bewegend, saß sie da mit ernstem Blick, nur geradeaus auf den Gesandten und sein Gefolge sehend, ohne auch nur ein Glied zu rühren, als wirkliche Majestät dieses Kaiserreiches. Durch die Art der Placirung des Kaisers wie der Kaiserin und durch den Belgien. De Smet de Naher hatte gestern eine lange Unterredung mit Vandenpeereboom, um denselben zur Ueber- uahme des Eisenbahnministeriums zu bewege». Vandenpeereboom, der entschlossen ist, auS der Regierung zu scheiden, lehnte ab und verabschiedete sich van den höheren Beamten deS Eisrnbahn- miuisterinmS. Tranikreich. „Figaro", „Aurore" und „Petite RSpubl." bringen nahezu gleichlautend folgende bemerkenswerthe Mittheilung: General Mercier verkündet seinen Freunden, er werde in Rennes erklären: „1894 sagte mir Graf Münster: Jawohl, Dreyfus spionirte für Deutschland, aber wenn Sie weitersagen, daß ich Ihnen dies bekannt habe, so werde ich sagen, daß Sie lügen." Me Blätter knüpfen hieran den sehr überflüssigen Nachweis, daß eine derartige Behauptung Merciers äußerst unwahrscheinlich fei« würde, da Graf Münster keinerlei Ursache gehabt habe, Mercier zuerst ei« Geständniß abzulegen und ihm dann zu drohen, er werde eS öffentlich ableugnen. ES hätte genügt, zu zeigen, daß Mercier eutschloffen ist, zn den verzweifeltsten Mitteln zu greifen, um sein erstes Verbrechen zu decken. — Es heißt, die Zeugeuverhöre in RenneS würde» erst einige Tage nach Eröffnung der Verhandlungen beginnen, da zuerst die sogenannten Geheim papiere mit Ausschluß der Oeffentlichkeit geprüft werden würden. Der KriegSminister hat alle militärischen Zeugen von ihremAmtsgeheimniß entbunden, verbot jedoch Aussage«, welche sich auf auswärtige Beziehungen erstrecken sollte«. Chanoine wird, von einem Offizier begleitet, die „ge heimen Akten" übergeben, welche unter Ausschluß der Oeffentlich- keit verlesen werden. Wie verlautet, wird der Präsident deS Kriegsgerichtes in RexneS, wenn im Laufe der Verhandlungen ein neues Faktum gegen DreysnS Vorkommen sollte, den Prozeß sofort ab brechen, damit ei« neue Untersuchung eingeleitet werden kann. Spante«. Der „Jmparcial" veröffentlicht einen Artikel, welcher besagt, daß die Handlungsweise des Generals Weyler und deS Erzbischofs von Sevilla nicht die Wichtigkeit verdiene, welche man ihr im Auslande beilege. Denn beide hätten die öffentliche Meinung nicht hinter sich, diese tadle im Gegen theil daS Verhalten der beiden durchaus. Was die Ereignisse in Bilbao betreffe, so seien dieselben stark übertrieben worden. Der Abgeordnete Abana sei wegen seiner Exzentrizitäten bekannt. Die Bevölkerung von Bilbao verurtheilte das Verhalten dieses Abgeordneten, welcher durch seine Absonderlikcheiten sich nur ve- merklich mache« wolle. Rutzlanv. Der „RegiernngSbote* veröffentlicht eine längere , Kundgebung über die Ergebnisse der Haager Kon ferenz. In derselben wird zunächst die sympathische Ausnahme ' des hochherzigen Ausrufes deS Kaisers Nikolaus seitens der Mächte konstatirt. Weiter heißt eS: Die Ergebnisse der eben beendeten Kouserenz haben den Erwartungen der Regierung völlig ent sprochen. Die endgültige Entscheidung der koinplizirten Frage hinsichtlich deü JnuehattenS in den Rüstungen hat die Konferenz bis zur vollständige« Klarlegung dieser Angelegenheit durch die einzelnen Regierungen aufzuschieben für nothwendig befunden. Jedoch ist schon je^ durch eine einstimmig gefaßte Resolution eine Äleichterung der militärischen Lasten als dringend wünschens- werth für alle Böller anerkannt worden. Andererseits werden die Arbeiten der Konferenz unzweifelhaft Einfluß auf die Re gelung der Kriegsgebräuche und auf die Beseitigung von Grau samkeiten ausübeu. Di« Staaten sind einig, alle Kräfte zur >Erhattu«g des Friedens und zur Beseitigung der Kriege anzu- 'spannen. ES ist festgestellt, daß eine Vermittelung, welche bisher von dem guten Wille« der interessirten Staaten abhängig war, künftig von einer dritten Macht aus eigener Initiative angeboten werde« käme. Der „Regierungsbote" rekapitulirt sodann die von der Konferenz erreichten Resultate und führt aus, daß dieselben, ohne die Hoheitsrechte der einzelnen Staaten zu schmälern, eine neue Grundlage für den internationalen Frieden schaffen. Die zum ersten Male auf die hochherzige Initiative des Kaisers Nikolaus zur Berathung gestellte Aufgabe hat eine feste Grund lage erhalten und die Möglichkeit und Nothwendigkeit ihrer Lösung ist von allen Staaten einstimmig anerkannt worden. Die Zeit und der weitere Gang der historischen Ereignisse werden auf di« Mittel Hinweisen, welche zum Wohl der Menschheit zur vollständigen Erreichung des vorgesteckten Zieles anzuwenden sind. Der „Regierungsbote" meldet die Abberufung des russi schen Militärbevollmächtigten in Paris, Barons v. Fre dericks, unter Ernennung desselben zum Ehrenkurator. Der Minister für Volksaufklärung hält es in Anerkennung der großen Bedeutung eines innigen Zusammenhanges »wischenProfessoren undStudenten für nothwendig, Idaß die Obrigkeit der höheren Lehranstalten mit allen ihr zu Gebot« stehenden Mitteln die Erreichung dieses Zieles an- stvebe. Zur Erreichung dieses Zweckes empfiehlt der Mi nister die Einrichtung praktischer Beschäftigungen unter Leit ung der Professoren, wobei er die Ueberzeugung ausspricht, daß die Professoren dieser Aufgabe nachkommen; der Minister empfiehlt ferner die Begründung literarischer und wissenschaft licher Studentenzirkel unter unmittelbarer Aufsicht und Leitung der Hochschullehrer. Ein weiteres Mittel zur Herstellung engerer Beziehungen zwischen Lehrern und Studenten erblickt der Minister in der Errichtung von Studentenkonvikten, wozu die Regierung größere Summen auszuwerfen beabsichtigt, indem sie sich der Hoffnung hingiebt, daß auch die Gesellschaft diese Bestrebungen fördern wird. Auf Befehl des Kaisers sind zur Errichtung von Studentenkonvikten an den kaiserlichen Universitäten aus Mitteln cher Reichsrentei 3^262000 Rubel einmalig und 32400 Rubel jährlich für die Einrichtung praktischer Beschäftigungen anzu- ,weisen. China. Am 30. Mai d. I. hat in Peking die feierliche Reb ergäbe der Insignien zum SchwarzenAdler- Orden an den Kaiser von Ching durch den deutschen Gesandten Frhrn. von Heyking in Gegenwart der dortigen deutschen Offiziere stattgefunden. Der hohe Orden ist im vergangenen Jahre von unserem Kaiser dem Kaiser von China verliehen worden. Ueber die Audienz wird der „Deutsch-Asiatischen Warte" von einem der Theilnehmer Folgendes mitgetheilt: Das Ceremoniell, die An sprache und Erwiderung für den Empfang des deutschen Ge sandten durch den Kaiser von China waren von der chinesischen Regierung bereits genehmigt bezw. festgesetzt worden, da erschien am 2S, Mai, fast schon zur Nachtzeit, nochmals ein Abgesandter 60 Personen zur Anzeige gebracht wegen Nacht- bez. Straß«» skandals, 16 wegen Verübung groben U«fugS, 8 wegen Schlägerei, je 4 wegen Diebstahls, Beleidigung, Straßenverunreinigung, j« 2 wegen Verstoßes wider die Verhaltungsvorschriften für Pro- stituirte, freien UmherlaufenlassenS von Hunden in den Prome naden, Nebeneinanderfahrens mit Kinderwagen in den Prome naden, Besetzens der in den Promenaden angebrachten Bänke, welche mit der Bezeichnung „Nur für Erwachsene" versehen sind, durch Kinder, je 1 wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, steckbrieflicher Verfolgung, Vergehens wider die Sittlichkeit, Ver stoßes wider das Markenschutzgesetz, HausirenS ohne Wander- gewerbeschein, Verstoßes wider daS Regulativ, den Milchverkauf in Freiberg betr., AufliegenS, AbbremlenS von Feuerwerkskörpern in der Nähe bewohnter Gebäude, Verkaufs von bengalischen Streichhölzern an Kinder, Duldens von Skandal in öffentlichen Lokalen, unbefugten Beherbergens, HauSfkandals, Führens unzu lässiger Maße beim Verkauf von Heidelbeeren, vorschriftswidrigen Aufstellens mit Geschirren am Bahnhof, freien Umherlaufen lassenS von bissigen Hunden, ohne daß sie mit Maulkorb ver sehen gewesen, «»vorschriftsmäßigen Führens deS Hundegeschirreß, Fahrens auf verbotenen Straßen und Fußwegen, Fahren- ohne Beleuchtung, schnellen Fahrens über Kreuzungspunkte und um Ecken und wegen schnellen Fahrens mit Fahrrädern. Außerdem wurden 4 Anzeigen wegen baulicher Uebelstände, 3 über stattge fundene Stubenbrände, je 2 über Auftreten der Maul- und Klauenseuche, über Einschlagen deS Blitzes in bewohnte Gebäude, sowie je 1 über eine vorgekommene Verunglückung am Neubau eines Hauses, über Durchgehen eines Geschirres, wegen sonstiger Uebertretungen, über vorgenommene Revision der Pissoiranlagen, über Stören der nächtlichen Ruhe durch fortgesetztes Hundegebell, über in Verkehr gekommene falsche 10-Pfennigstücke, über ent standene Gasexplosion, über Auffinden einer Brieftasche und eines Portemonnaies mit Inhalt, über Unterbringung einer erkrankten, auf dem Transport nach dem Krankenhaus aber verstorbenen Person in die Todtenhalle und über Auftreten der Blutlaus in den Gärte» hiesiger Stadt erstattet. Jnsgesammt wurden 146 Anzeigen eingereicht, 35 weniger als im vorhergegangenen Monat. Weiter wurden im Monat Juli 1899 25 Gegenstände und zwar 2 Stallhalftern, 1 Kinderstrohhut, 4 Portemonnaies mit Inhalt, 1 Klemmer, 1 Manchettenknopf, 1 Seifenbüchse, 1 Gießkanne, 1 Regenschirm, 1 Paar goldene Ohrringe, 1 Damenring, 1 An zahl Schrauben, Schnallen und Haken, 1 Kinderhemd, 1 Sack mit einer lebenden Henne, 1 Schmiege, 1 Taschenuhr, 1 Ciaarren- Etui mit Inhalt, 1 Brille, 2 Marktböcke und mehrere Schlüssel als gefunden angezeigt bez. abgegeben. — Die Staatsbahnverwaltung hat die Bauinspektionen er mächtigt, Streckenarbeiter zu Erntearbeiten zu be urlauben, soweit sich dies mit dem Dienst vereinbaren läßt, gleichviel ob eS die eigene Ernte oder fremde gegen Entlohnung betrifft. . — Beim Herannahen der militärischen Herbstübunaen empfiehlt es sich, Postsendungen für di« an den Hebungen theil nehmenden Offiziere und Mannschaften nicht nach den m kurz«» Zeiträumen wechselnden Marschquartieren, sondern stets nur nach dem Garnisonorte »u richten. Für die richtige und schleunige Weitersendung dieser Briese rc. wird dann postseitig gesorgt. Ferner ist es dringend nothwendig, in den Aufschriften der Send ungen an Unteroffiziere Md Mannschaften außer dem Familien namen, welchem nach Umständen Vornamen und OrdnungSnummer hinzuzufügen sind, den Dienstgrad und Truppentheil (Regiment, Äataillon, Compagnie, Schwadron, Batterie, Kolonne rcl genau anzugeben. Ebenso bedarf eS auch bei Sendungen an Offiziere und Einjährig-Freiwillige der genauen Angabe deS Truppentheils, da die Regimenter, Bataillone rc. oft auseinander ge-oge" und auf verschiedene Quartierorte vertheilt werden. Mangelhafte Aufschriften der Manöver-Postsendungen können leicht eine Ver zögerung in der Beförderung und Bestellung derselben zur Folge haben. Für die Nach- oder Rücksendungen von Postanweisungen, gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen, sowie der gegen ermäßigtes Porto beförderten Soldaten-Packete ohne Werthangabe bis zum Gewicht von 3 Kilogramm einschließlich wird kein Porto erhoben. r, — Der Berel« Sächsischer Semeinvebeamten hält Sonntag, 13. August, seine diesjährige Generalversammlung im Saale des Konzerthauses de» Zoologischen Gartens in Dresden ab. Die hierzu aufgestellte Tagesordnung ist eine reichhaltige und enthält Punkte, die für die Beamtenschaft von allgemeinem Interesse sind. Unter Anderem ist ein Bericht über die Pensions angelegenheit zu erwarten, ferner liegt ein Antrag vor, welcher die Abhaltung von Borträgen über das am 1. Januar 1900 in Kraft tretende Bürgerliche Gesetzbuch durch Juristen und den Ab druck dieser Vorträge im Vereinsorgan bezweckt. Am Vorabend der Generalversammlung findet sowohl die Generalversammlung der Krankenkasse als der Mobiliar-Brandversicherungskasse im Gewerbehause statt. Die aufgestellte Festordnung lautet: Sonn abend, 12. August, Begrüßung mit Kommers im Gewerbehause, Ostra-Allee. Sonntag, 13. August: Frühkonzert im Zoologischen Garten, verbunden mit Besuch des letzteren, von früh 6 Uyr an, Hauptversammlung daselbst, Beginn 11 Uhr vormittag», Festtafel im Gewerbehause, anschließend Festball daselbst. Montag, 14. August, Besichtigung der Stadt in verschiedenen Abtheilungen, Fahrt mit geschmücktem Sonder-Dampfschiff nach der Sächsischen Schweiz. Während der Rückfahrt Höhenbeleuchtung, AbschirdS- kneipe in Helbigs Etablissement. — Die bestehenden 28 ärztlichen Bezirksvereine hatten Ende Juli d. I. insgesammt 1798 Mitglieder, daS sind 51 Mit glieder mehr, als zur gleichen Zeit deS Vorjahres. ES entfielen auf den Kreis Bautzen 4 Vereine mit 144 Mitgliedern, Dresden 7 Vereine mit 648 Mitgliedern, Leipzig 7 Vereine mit 549 Mitgliedern und Zwickau 10 Vereine mit 457 Mit gliedern. Die stärksten Vereine waren DreSden-Stadt mit 339 Mitgliedern, Leipzig-Stadt mit 296 Mitgliedern, Chemnitz mit 139 Mitgliedern, Dresden-Land mit 126 Mitgliedern, Leipzig-Land mit 87 Mitgliedern, Zwickau mit 79 Mitgliedern, Plauen mit 58 Mitgliedern und Pirna mit 57 Mitgliedern. — Die Maul- unv Klauenseuche ist nunmehr auch noch unter dem Rinderbestande deS WirthschastsbesitzerS Carl Bruno Thiele in Niederbobritzsch ausgebrochen. — Im Garten der Union giebt am Sonntag Abend das Trompeter-Corps vom könig. sächs. Garde Reiter-Regiment aus Dresden unter Leitung seines Stabstrompeters, Herrn H. Stock, ein Konzert. Hierbei kommen u. A. Märsche für altdeutsche Heroldstromveten und für Feldtrompeten zur Aufführung. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert (Streichmusik) im Saale der Union statt. — Der Kynologische Verein zu Dresden veranstaltet auch in diesem Jahre am 15. und 16. September auf den Revieren des Herrn Major Freiherrn von Sporcken auf Berbisdorf Ge brauchssuchen, offen für deutsche Vorstehhunde aller drei Raffen, nach den Bestimmungen der Delegirten-Kommission. Es finden zwei Prüfungen statt. Die erste Suche umfaßt Gesichtsausdruck beider gab sich sofort das Verhältniß wieder, wie es augenblicklich zwischen Kaiser und Kaiserin-Wittwe besteht. Der Kaiser, Ende der 20er Jahre, sieht zwar nicht übermäßig kräftig, aber auch nicht krank aus. Er hat zarte GesichtSzüge und macht einen freundlichen, außerordentlich sympathische« Ein druck. Der Gesandte, Freiherr von Heyking, wandte sich nun zuerst an die Kaiserin und deutrte hm auf daS Geschenk deS deutschen Kaisers für Ihre Majestät. Die Kaiserin übergab da rauf dem Prinzen Tsching, der sich ihr kniend näherte, ein be schriebene» Blatt Papier, auf dem die Worte des Dankes der Kaiserin standen, welche nun durch den Prinzen Tsching in chinesischer Sprache vorgelesen wurden. Satzweise verdolmetschte hierzu auf deutsch Herr von der Goltz. Der Gesandte, die Insignien des Schwarzen Adlerordens in der Hand haltend, sprach nun zum Kaiser und überreichte diesem den Orden. Um bei der Uebrrgabe die Annäherung des Gesandten zum Kaiser zu erschweren und vor Allem wohl um ein Betreten des Thron podiums zu vermeiden, hatte man unmittelbar zwischen den Tisch des Kaisers und die Stufen, dir zum Thronpodium führten, emen großen Blumentopf gesetzt. Ohne sich hierdurch behindern zu lasten, betrat der Gesandte trotzdem das Podium und reichte den Orden um den Blumentopf herum. Der Kaiser, sich etwas erhebend, nahm mit freundlichem Lächeln die Ordensdekoration entgegen, sah sich dieselbe erst noch etwas an und legte sodann mit sichtlichem Ausdruck der Freude den mit Brillanten besetzten Stern an. Unser Gesandter meldete nunmehr noch, daß er auf Befehl Seiner Majestät des deutschen Kaisers seinen Posten in Peking verlassen dürfe und in den nächsten Tagen mit seiner Familie nach Deutschland abreisen würde. Der Kaiser und die Kaiserin-Wittwe wünschten darauf noch gute Reise und für die Zukunft daS Beste. Die hochinteressante Audienz war somit beendet. Samoa. Aus Apia ist nachträglich noch folgende Meldung eingegangen: Auf Vorschlag des MnnizipalprSsioenten vr. Solf einigte sich die Kommission dahin, den amerikanischen General konsul Osborne zum Vertreter des Oberrichters ChamberS zu bestellen. Dieser reiste am 14. Juli nach San Francisco ab. An demselben Tage fand in Mulinuu unter Leitung der Kommission eine Versammlung der Häuptlinge beider Parteien statt. Am folgenden Tage unterzeichneten je 13 Häuptlinge als Vertreter beider Parteien den Beschluß der Kommission, der daS König- thum abschafft. Oertttches und Sächsisches. Freiberg, den 4. August. — Zu dec am Donnerstag abgehaltenen Hofjagd auf Grillen- burger Revier kam König Albert früh '/i8 Uhr in Klingen berg an. In seiner Begleitung befanden sich Hofmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt und Generalmajor Hingst. Das Jagdfrüh stück wurde in der Oberforstmeisterei Grillenburg eingenommen. Zur Strecke kamen 5 Hirsche, 2 Zehn-, 1 Sechsender, 1 Gabler und 1 Spießer. Der König erlegte 4 Stück. — Ein seltenes Jagdglück hatte König Albert bei der am 1. August auf Ullersdorser Forstrevier veranstalteten Hochwild jagd. Zur Strecke kamen insgesammt 1 Vierzehnender, 3 Zwölfer, 3 Zehner, 2 Achter, 1 Sechser, 1 Gabler, 1 Damhirsch und 1 Fuchs. Hiervon hat Se. Majestät allein geschossen 1 Vierzehnender, 2 Zwölfer, 2 Achter, 1 Gabler, 1 Damhirsch und 1 Fuchs. — Veränderungen im Departement der Justiz. Ernannt wurden Herr Assessor Pietzsch am Landgericht Freiberg zum Landrichter am Landgericht Dresden und Herr Assessor vr. Merz an der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Freiberg zum Landrichter am Landgericht Freiberg. — Im Monat Juli meldeten sich zum Gewerbsbetriebe an: 3 Schneider, 1 Bäcker, 1 Fleischerin, 1 Viehhändler, 2 Flaschenbierhändler, 1 Galanteriewaarenhändler, 1 Holz- und Kohlenhändler, 1 Mineralwasserfabrikant, 1 Damenschneiderin. — Statistik über die von der hiesigen Schutzmannschaft im Monat Juli 1899 zur Aufbewahrung gebrachten bez. ange zeigten Personen und eingercichten Anzeigen. Es wnroen zur Aufbewahrung gebracht 4 Personen wegen Mittel- und Obdach losigkeit, je 2 wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Bettelns, fortgesetzten Hausskandals, sowie je 1 wegen Nothzuchtversuchs, Diebstahls, Vergehens wider die Sittlichkeit und wegen totaler Trunkenheit. Zusammen 14 Personen, 19 weniger als im vor- ' hergegangenen Monat. Ferner wurden im verflossenen Monat
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