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Erscheint jedm kochentaa Ab md< ft.v »Ihr für dru !! >V0 I«wder« Lag. Pr«i, vierteljährlich 2NN. 2b Pfg. «/ r- zweimonatlich 1 Mt.bOPfg. u.«mmonatlich7SPfg. öS. Jahrgang. Dienstag, den LV. Mai. VN- Tageblatt ßwtSVIlM W die kömglicheu und Wttlches Behörden M Fretüerg Md Brand. verantwortliche Leitung der Redaktion: Georg Burkhardt. Inserate »erde« bi« vormittag tt Utzr - . angenommen. Preis für die Spaltzeile 13 Pfg. I X^GE» »uß-rLalb des Landgertchtsbezirks 1- Pfg. LWV Die in Langenrinne ausgebrochene Mauk- und Klauenseuche ist wieder erloschen. Freiberg, «n 2S. Mai 189S. Königliche Amtshauptmannschast. Vr 8tvl»«rt. Äre ans Folium 625 des Handelsregisters für die Stadt Freiberg eingetragene Firma Waarenhaus Osw. Hildebrand L Comp. in Frerberg »urde heute gelöscht. Freiberg, am 27. Mai 1899. Königliches Amtsgericht. Reg. V 174/99. »rvtsolmviilvr. Gtsch. La- unterzeichnete Amtsgericht bedarf in der Zeit vom 1. Juli 1899 bis Ende Juni 1900 etwa ILO Irl OelSnitzer gewaschene Pechwürselkoyle I und SVV KI Duxer P-chglanzkohle, Rittelkohle I. Die Kohlen find in den Hof des hiesigen Amtsgerichtsgebiindes zu liefern. , Angebote sind mit Preisangabe bis zum 10. Juni 1««« schriftlich hier einzureichen. Auswahl unter den Anerbietungen wird Vorbehalten, jedoch wird der Lieferungsvertrag möglichst unter Berücksichtigung der Mindestfordernden abgeschlossen werden. Brand, den 26. Mai 1899. Da» Königliche Amtsgericht. IV. s. No. sr. «ledSrnt. Rdl. am Vermögen der Sächsischen Fahrrad-Jndustrie-Gesellschast, G. m. Konkursverfahren wird auf Antrag des Konkursverwalters eine Gläubiger» auf den 18. Juni d. I., nachmittag */«4 Uhr anberaumt. Gegenstand: Beschlußfassung darüber, ob ein Schädenanspruch erheblicheren UmsangeS tagweise geltend gemacht werden solle. Brands am 27. Mai 1399. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgericht L. 12/98, »r. 65. Exp. PVvIxnnS. Auktion. Donner-tag, den 1. Juni 1899, Bormittags 10 Uhr kommt in St. Michaeli» eine Nähmaschine und ein Polyphon mit 16 Platten gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Versammlungsort: Gasthof tum Kronprinzen, Brand. Brand, den 29. Mai 1899. ^tlbvkm»»», Gerichtsvollzieher. Personen - Souderzüge Dresden - Reick. Anläßlich der Pferderennen bei Reick werden Sonntag de« 4. Juni Nachmittag» ^vr»ai»«L-8«n<I«rLÜA« nach Bedarf abgelassen, und zwar ») von Dresden-Altstadt (Hauptbahnhof Südhalle) nach Reick von 1 Uhr 15 Miu. ab bis 1 Uhr 35 Minuten, d) von Reick nach Dresden-Altstadt von 5 Uhr 30 Min. ab bis 5 Uhr 50 Minuten. Zu diesen Zügen werden in Dresden - Altstadt Rückfahrkarten II. Klasse für 60 Pfg. und III. Klasse für 40 Pfg., in Reick einfache Fahrkarten nach Dresden-Altstadt für 50 Pfg. (II. Klaffe) und 30 Pfg. (Hl. Klaffe) ausgegeben. Zur Vermeidung von Unglückssällen wird daS Publikum aufgefordert, dos Aufspriugen auf die Züge, solange sie sich noch in Bewegung befinden, zu unterlassen. - Zuwiderhandlungen werden nach KZ 61 und 62 der Betriebsordnung bestraft. Dresden, am 24. Mai 1899. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen, H AbtheUnng. No. II 6. 2155. HolMrjitigtriW Ms Kirfttndorstl ÄWtsforftremtt. Klees' Gasthof in Borstendorf. Dienstag, den 6. Juni 1899, vormittags 9 Uhr. 738 fi. Stämme, 1521 fi. Klötzer, 2300 fi. Reisstangen, 49 rm h. und 5*/, rm w. Brennscheite, 15*/, rm h. Brennknüppel, 87*/, rm h. und 16 rm w. Aeste, und 245 rm w. Stöcke in den Abth. 7, 10, 13, 14, 15, 19, 20, 26, 27, 29, 30, 31, 33, 34, 36, 37 und 43. Kö«igl.ForftrevierverwaltungBorstendorfuKönigt.ForftrentamtAngustnSbnrg, den 20. Mai 1899. (I. 0. In dem j ö. H., eröffneten versemmlung Politische Umschau. Freiberg, den 29. Mai. Dsntschland. AuS Kassel wird vom Sonnabend gemeldet: Der heutige Gesangswettstreit, welchem der Kaiser und die Kaiserin beiwohnten, dauerte von 9 bis 11 Uhr. Die Preisrichter entschieden, daß nachmittags folgende Vereine in engerem Wett bewerb um den Kaiserpreis und die übrigen sieben gestifteten Preise fingen sollten: Männergesangverein-Köln, Concoroia-Effen, Concordia-Aachen, Berliner Lehrergesangverein, Bremer Lehrer gesangverein, Hannoverscher Männergesangverein, Liederhalle- Karlsruhe und der Essener Männergesangverein. ES soll bei /diesem engeren Wettbewerb ein Lied gesungen werden, daS den Vereinen erst ein« Stunde vor Beginn deS Wettstreits in die Hand gegeben wird. — Eine weitere Meldung besagt: Der Kaiser nahm nachmittags um 5 Uhr die Preisvertheilung für den Sänger wettstreit in der Fefthalle vor. Der Wanderpreis Sr. Majestät des Kaisers wurde dem Kölner Männergesangverein zuge- sprochrn. Ihre Majestät die Kaiserin hing die Kette dem Präsidenten des Kölner Männergesangvereins um den Hals und schüttelte ihm die Hand, ebenso der Kaiser. Das Publikum brack in begeisterte Hochrufe aus. Die übrigen sieben an der engeren Konkurrenz betheiligten Sängervereine erhielten die weiter zur Verfügung stehenden Preise, die von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Leopold sowie verschiedenen Vereinigungen gestiftet waren. Der Festakt klang in eine begeisterte Huldigung für die Majestäten aus. Der Konfessionswechsel der Herzogin Jutta von Mecklenburg-Strelitz anläßlich ihrer Verlobung mit dem Erbprinzen von Montenegro steht nun doch in Aussicht. Wie der „Tgl. Rdsch." aus guter Quelle mitgetheilt wird, ist die - neuliche Nachricht, der Uebertritt werde nicht erfolgen, irrthümlich und steht mit der Thatsache des bereits im Gange befindlichen Konvertirungsunterrichts im Widerspruch. In Veranlassung des >in Aussicht stehenden Uebertritts hat nun die lutherische Strelitzer -Landesgeistlichkeit eine Erklärung an den Großherzog verfaßt, in 'der das tiefste Bedauern über den bevorstehenden Konfessions wechsel und der Wunsch, der Uebertritt möge sich noch verhindern lassen, ausgesprochen wird. Die Geistlichen „fühlen sich zu dieser Erklärung in ihrem Gewissen gebunden und den Gemeinden gegenüber verpflichtet" und schließen mit den Worten: „Wir wüßten nicht, wie wir künftig mit gutem Recht die uns an vertrauten Seelen zur Treue gegen unsere Kirche mahnen könnten, .wenn wir ein gegentheiliges, von so hoher Seite gegebenes Bei spiel ohne irgend welche Kundgebung unserer Stellungnahme hin gehen ließen." Die „Deutsche Tagesztg." erfährt aus absolut zuverlässiger ^Quelle, daß die Vertagung des Reichstags im Prinzip sicher htehc. Auch bezüglich des Zeitpunktes könne es sich nur um eine Differenz von einigen Tagen handeln. Es sei irrthümlich, daß bereits jetzt die Vereinbarung getroffen worden sei, welche Vor lagen vor der Vertagung zur Verabschiedung gelangen sollen. Das Handelsprovisorium mit England werde auf alle Fälle vor der Vertagung vor den Reichstag kommen und solle auch noch erledigt werden, da das bisherige Abkommen mit 1. Juli ablänft. Dem Staatssekretär von Podbielski scheint die Herstellung eines guten Verhältnisses zur Gesammtheit der Post beamten zu gelingen. Nachdem er mit allgemein anerkanntem Erfolge das lange Jahre getrübte Vertrauensverhältniß zwischen dem Postassistentenverband und der obersten Paßbehörde hergestellt, war die nächste Aufgabe, auch die Trübungen zu beseitigen, die in dem Verhältnisse zu dem Postunterbcamtenverband be standen. Daß auch dies« Bestrebungen von Erfolg gekrönt sein werden, läßt die Verstimmung deS sozialdemokratischen Central organs vermuthen, das dem Unterbeamtenverband jetzt unwirsch in Aussicht stellt, er werde noch zu einem bloßen „Vergnügungs verein" heruntersinken und völlig aufhören, eine „Macht" zu sein. Wir glauben nicht, daß diese Lockungen, nachdem der mit dem Postassistentenverbande geschloffene „Friede" Früchte für die Beamten gezeitigt, Erfolg haben werden. Wenn man den Leuten das Wohlwollen der Vorgesetzten verleiden will, muß man wenigstens etwas Gleichwerthiges dafür bieten können. Das Wohlwollen sozialdemokratischer Führer aber ist, wie die sich in den letzten Jahren häufenden Beschwerden ehemaliger Genossen bekunden, längst als ein höchst fragwürdiges Gut erkannt. Noch weniger ist aber einem Verbände, der die wirthschaftlichen Interessen seiner Mitglieder wahrnehmen will, mit einer Macht gedient, die lediglich darin besteht, daß sich sozialdemokratische Redner im Reichstag als seine Wortführer ausspielen. Bei der Reichstags-Nachwahl im bayrischen Wahlkreise Straubing erhielten Echlinger (Ctr.) 5479 Stimmen, Wieland (Bauernbund) 5391 Stimmen. Das Resultat von zwei Orten steht noch aus. Aus Darmstadt ist telegraphisch gemeldet worden, daß daselbst der verantwortliche Redakteur der „Franks. Ztg." verhaftet worden ist. Die Sache hängt folgendermaßen zusammen: Herr Land gerichtsdirektor Küchler hatte sich in Geldmanipulationen mit dem Korkstopfenfabrikanten Rapp eingelassen, gegen den augenblicklich eine Anklage wegen Wechselfälschung und Vergehens gegen die Konkursordnnng schwebt. Gegen Herrn Küchler war wegen seiner Verbindung mit Rapp ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, das zur Verurtheilung Küchlers zu einem Verweis und einer Geldstrafe führte. Die „Franks. Ztg." hatte nun in einer Reihe von Artikeln behauptet, Herr Küchler habe sich auch kriminell strafbar gemacht, zugleich hatte die „Franks. Ztg." gegen die hessische Justizverwaltung schwere Vorwürfe erhoben, weil diese nicht gegen Herrn Küchler, der nach wie vor Landgerichtsdirektor ist, im Strafgerichtsverfahren vorging. Daraufhin verklagte das großherzoglich hessische Justizministerium die „Frankf.iZtg." wegen Beleidigung der hessischen Justizbehörden. Zur Vorvernehmung in dieser Sache war der Verantwortliche Redakteur der „Franks. Ztg.", Giesen, nach Darmstadt geladen und ist nun dort gleich wegen Kollusionsgefahr in Untersuchungshaft genommen worden. Zugleich wurde bei einem Rechtsanwalt in Darmstadt, in dem man den Verfasser der betreffenden auS Darmstadt datirten Artikel in der „Franks. Ztg." vermuthet, eine Haussuchung abge halten, die indeß ein positives Resultat nicht gehabt hat. Die Strafverfolgung erstreckt sich nämlich nicht nur auf den Verant wortlichen Redakteur der „Frankfurter Zeitung", sondern auch auf den muthmaßlichen Verfasser des Artikels. Das österreichische Kabinett Thun wird in czechischen Kreisen als gefallen angesehen. Man nimmt an, ein Beamtcn- ministerium werde zur Durchführung des Ausgleichs gebildet werden, das nach Erledigung des Ausgleichs von einem Mini sterium der Rechten abgelöst werden soll. An unterrichteter Stelle wird dagegen bisher bestritten, daß Graf Thnn seine Demission gegeben habe. In österreichischen politischen Kreisen ist man hinsichtlich des Ergebnisses des Verständigungsversuches zwischen den Ministerien in Oesterreich und Ungarn sehr skeptisch und glaubt, daß in nächster Woche beide Regierungen dem Kaiser ihre Demissionen anbieten werden. Andererseits werden die größten Anstrengungen gemacht, um eine Annäherung zu bewirken, und es gilt als ausgeschlossen, daß die Entscheidung deS Kaisers Franz Joses dahin lauten werde, es müssen neue, zunächst für keine Regierung verbindliche Unterhandlungen begonnen werden. Selbst der Personenwechsel kann nur durchgeführt werben, wenn zunächst bekannt wäre, ob von der ungarischen Regierung überhaupt Zugeständnisse zu erhalten sind. Auch die Erklärung des Exekutiv-Comitös der Rechten trägt dazu bei, daß wieder Gerüchte auftauchen, das AuSkunstsmittel werde schließlich in einer Verlängerung deS jetzigen Standes gefunden werden müssen. Dieser Status gno würde allerdings für Oesterreich den Nachtheil haben, daß die Quote unverändert bliebe, und bisher hat die österreichische Regierung den Gedanken an ein Provisorium zurückgewiesen. Man glaubt aber, daß es den beiden Regierungen schwer fallen würde, sich dem eventuellen Wunsche des Kaisers, daß neue Verhandlungen einzuleiten seien, zu widersetzen. Ob sich auf dem Wege dieser Verhandlungen ein besseres Resultat erzielen ließe, ist allerdings sehr fraglich, da beide Regierungen unverrückt auf ihrem Standpunkte beharren. Aus Prag wird gemeldet, daß der deutsche Student Biberle, der vor einigen Monaten nachts m der Nothwehr einen czechischen Studenten erschoß, in letzter Instanz freigesprochen wurde. In der italienischen Deputirtcnkammer gab Minister präsident Pelloux dem lebhaften Bedauern Ausdruck darüber, daß der Präsident sich Tags zuvor gezwungen sah, die Sitzung aufzuheben infolge der Beleidigungen, welche von einigen Depu- tirten gegen das Heer geschleudert wurden, das dasjenige sei, was dem Lande das Theuerste und Heiligste. (Lebhafter, langan haltender Beifall; Hochrufe von allen Seiten auf das Heer.) Mehrere Deputirte von der äußersten Linken stoßen leidenschaft liche Protestruse auS; die ganze übrige Kammer drückt ihren heftigen Unwillen hierüber aus. Unter allgemeiner lebhafter Bewegung suspendirt der Präsident die Sitzung. Nach einer Viertelstunde wird die Sitzung wieder ausgenommen. Der Präsi dent richtet an das Haus die dringende Ermahnung, die Rede freiheit in jedem Falle zu achten. (Lebhafte Zustimmung). Pelloux ergreift abermals das Wort und spricht sein Bedauern aus, daß er gestern nicht, wie er es heute gcthan, habe auS- sprechen können, daß das Vaterland das ganze Heer bewundere und ihm dankbar sei. (Lebhafter allgemeiner Beifall. Rufe: „Es lebe das Heer!"; die äußerste Linke verhält sich schweigend.) Pelloux fordert den Kriegsminister auf, dem Heere sofort von dieser Kundgebung der Kammer Mittheilung zu machen. (Leb hafter, langanhaltender Beifall.) Der Deputirte Ungaro schließt sich den Ausführungen des Ministerpräsidenten Pelloux an. (Sehr gut.) Ferri erklärt, er habe gestern das Heer nicht be leidigen wollen, sondern nur eine geschichtliche Thatsache konstatirt, (Lärm) hinsichtlich des Verhaltens eines gewissen Generals, von Offizieren und Soldaten in Afrika. (Lärm; Unterbrechungen.) Seine Ausführungen hätten demnach nicht dem ganzen Heere ge golten, sondern nur demjenigen Theile, welcher sich desselben unwürdig gezeigt habe. (Beifall auf der Linken.) Der Präsident erklärt, er fasse die heutigen Worte Ferri's als eine Korrektur seiner gestrigen auf; damit sei der Zwischenfall erledigt. (Leb hafter Beifall.) — Die Kammer geht darauf zur Erörterung der hinsichtlich der Tagesordnung eingebrachten Anfragen über. Ferri setzt hierbei seine gestern unterbrochenen, gegen das' Ministerium gerichteten Ausführungen fort. (Die Rechte, das rechte und linke Centrum verlassen den Sitzungssaal und betreten denselben erst wieder, als Venturi daS Wort ergreift.) Venturi richtet ebenfalls Angriffe gegen das Ministerium. Niederlande. Der Beschluß der Haager Konferenz, daß ihre Verhandlungen nicht öffentlich sein sollen, entsprach dem bisherigen Verfahren und der Natur aller internationalen