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veivergerAnzeig^ und Tageblatt V «7 Stöcke, No. Il 0. 1404 v»n ILtrokksot» Nr. I 1817. von L1rk»od Vgl. Kali«««. Kaiserliche Ober - Postdirectio«. Vlallr«. begriffen. Dresden, 10. April 1899. Die rückständigen Brandverfichernngsveitriige für das 1. Halbjahr 1899 sind zur Vermeidung zwangsweiser Etnhebung an die Etadtsteueremnahme hier sofort zu entrichte«. Freiberg, am 14. April 1899. DerStadtrath. V^8vlir»»ck«r. Bgm. Die Samoafrage im Reichstag. Eine erwartungsvolle Spannung lag auf dem dicht gefüllten Hause. Auf den Tribünen saß Kopf an Kopf gedrängt das Publikum. Die Diplomatenloge war dicht gefüllt mit Angehörigen der englischen und amerikanischen Botschaft. Ganz vorn saß eine Reihe von Damen, die wie auf Verabredung alle in blauen Kleidern erschienen waren. Auf der Journalisicntribüne herrschte qualvolle Enge. Die Korrespondenten ausländischer Blätter, die sich sonst nie blicken lasten, waren vollzählig vertreten. Ja, es waren sogar einige Zeichner ausländischer Blätter, wie des „Daily Graphik" erschienen, die mit flüchtigem Griffel den historischen Moment festzuhalten suchten — für das Ausland. Das Haus mar gut besetzt; es mögen etwa 300 Abgeordnete anwesend ge wesen sein. Alle Augenblicke bildeten sich interessante Gruppen, so standen einmal die Abg. von Levetzow, von Staudy, Richter und Prinz Arenberg, um den Platz des vr. Lieber und beriethen, ob man in eine Besprechung der Interpellation eintreten sollte. Am Tisch des BundeSrath« herrschte recht- und link- «in fürchter liches Gedränge. Ich habe noch nie diese Körperschaft so voll AMSlAM M die lSmzlichcii und MMm BcWdm zu Freiberg wd «ran». Verantwortliche Leitung der Redaktion: Georg Burkhardt. Hilfstrichinenschauer betr. Am hiesigen Schlachthofe ist die Stelle eines Hilfstrichinenschauers, mit welcher eine Einnahme von 150—200 Mark jährlich verbunden ist, sofort zu besetzen. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche nebst Zeugnisten spätestens bis Montag, Ven 17. dieses Monat- hier einreichen. Freiberg, am 8. April 1899. Die Stadtpolizeibehörde. I-adn». Vgl. Verdingung. Die Arbeiten und Lieferungen für den Neubau der Bobritzschthal - Stratze zwischen Reichenau und Kleinbovritzsch von 2384 n» Länge sollen mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern ungetheilt vergeben werden. Verdingungs-Anschläge und Aussührungs-Bedingungen können gegen Erlegung von 1 M. bei der unterzeichneten Straßen- und Wasser - Bauinspektion entnommen werden; daselbst liegen auch die Bauzeichnungen zur Einsicht auS. Angebote sind in verschlossenem und mit „Straßen-Neubau betr." überschriebenem Um schläge bis Montag, den 8. Mai d. Js., vormittags 11 Uhr IN die Kgl. Straßen- und Wasser-Bauinspektion Freiberg einzureichen, wo zu genannter Zeit die Äcöffnung der Angebote in Gegenwart etwa erschienener Bewerber erfolgen wird. Bis zum 20. Mai d. Js. bleiben die Bewerber an ihre Gebote gebunden. Freiberg, am 12. April 1899. Königliche Straffen- und Master - Bauinspektion. Brennholz-Versteigerung im unter« Freiwald. Im Gasthof „Stadt Dresden"*) in Brand sollen Sonnabend, den LS. April dieses Jahres oon früh 9 Uhr an nachverzeichnete in den Holzschlägen der Abtheilungen 12 und 14 aufbereitete Brennhölzer gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden: 67 rw weiche Scheite, Rollen und Zacken unter Nummer 119 bis 162, 169 „ „ Stöcke unter Nummer 84 bis 144 und 30,3 Wellenhunderte Abraumreisig unter Nummer 107 bis 187. Freiberg, den 5. April 1899. Der Stadtrath. Vr. SoUroaUwr. Fhrg. *) Nicht im „Kronprinz" wie in der vorigen Bekanntmachung angegeben. - - 52. Jahrgang. —" Sonntag, den 1k. April. —W— S-S»»»»»SS—S» Abortgrubenräumung betreffend. Gegen diejenigen Grundstücksbesitzer und beziehentlich Pachter sowie Verwalter, welche die in § 4 Absatz 1 des Statuts, die Grubenräumung und Düngerabfuhr in Freiberg betreffend, vom 6. Mai 1895 vorgeschriebene Räumung der Abortgruben im zweite« Halbjahr 1888 unterlassen haben, würde in Gemäßheit von Z 15 dieses Statuts Strafverfügung ertasten werden müssen, falls diese Räumung nicht noch bis längstens Ende dieses Monats nachgeholt werden sollte. Der Antrag auf Räumung ist deshalb ungesäumt bei der Meldestelle der Freiberger Düngerabsuhr-Gesellschaft (Petersstraße Nr. 34) zu stellen. Hierbei bemerken wir gleichzeitig, daß diese nachträgliche Räumung keinesfalls von der Ver pflichtung, im ersten Halbjahr 1899 nochmals räumen zu lasten, entbindet. Die Stadtpolizeibehörde. zählig gesehen. Alle Kleinstaaten waren mehrfach vertreten, von Preußen waren außer vielen Räthen die Staatssekretäre v. Bülow, Tirpitz und der Minister v. d. Recke anwesend. Der Reichs kanzler, der um 1/.12 im Preuß. Abgeordnetenhause erschienen war, blieb dort bis nach 2 Uhr. Im Reichstag erschien er nicht, was allgemein auffiel. Mit besonderer Feierlichkeit schwang Präsident Graf Ballestrem neun Mal seine Glocke. Die Unruhe im Hause machte einer geradezu feierlichen Stille Platz. Nachdem Staatssekretär v. Bülow sich zur Beantwortung der Interpellation über die Vorgänge auf Samoa bereit erklärt hatte, ergriff daS Wort zur Begründung der Abg. vr. Lehr (natl.), ein kleiner Herr mit grauem Kopf und Bart, der nur mit Mühe sich den Weg zum Rednerpult bahnen konnte. Er führte aus: Eine allzu freudige Osterstimmung habe die Beschießung Apias durch das englisch-amerikanische Geschwader nicht hervorgerufen, man sei auf etwas ganz anderes gefaßt gewesen. Die Erregung im deutschen Volke sei groß und tiefgehend. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen, Lachen bei den Sozialdemokraten.) Man solle jetzt keinen Schuldigen suchen, aber bedauerlich sei, daß eS soweit hab« kommen können. Warum habe man seinerzrit dem Stangen- und Breunholzversteigerung im Freiberger'sche« Walde. Ja der Schankwirthschaft Fernesiechen sollen Inl «rat« werden bt» Bormtttaa 11 lltzr angenommen. Preis für die Svaltzeile 13 Pfg. N H XzD -D ÄuherbaK der Landgerichtsbezirk» 15 Pfg. h Montag, Ven 17. April dieses Jahres von früh 9 «hr a« 229 Stück fichtene Stangen von 7 bis 15 em Unterstärke, 57 rm harte und weiche Brennscheite, Rollen und Zacken, 27 158 „ Reisighanfen zegen vaarzahlung und unter den vorher bekanntzumachenden Bedingungen versteigen werden. Freiberg, den 4. April 1899. Der Stadtrath. Vr. l8vliro«klvr. Fhrg — > NI.I.I Fürsten Bismarck die Mittel verweigert zu einer frietKicheu Lösung. Der Hauptschuldige, wenn man einen solchen suchen wolle, sei England. Schmerzlich vermisse man eine eigene Tele graphenverbindung. Die Nachrichten über England und Amerika seien offenkundig tendenziös, verfehlten aber leider ihre Wirkung, wenigstens in Deutschland und England, nicht. Die Nachrichten über das Verhalten des Oberrichters, deS Admirals Kautz, unseres Konsuls und über die Beschießung bedürften der Klarstellung, ebenso die Nachrichten über Aufrichtung der englischen Schutz- Herrschaft aus den Tonga-Inseln, über die Beziehungen zwischen Admiral Kautz und dem Kommandanten deS „Falke . Die letztere Nachricht scheine vorläufig einfach unmöglich. (Bravo!) Auch das Verhalten des Vorstehers einer deutschen Pflanzung werde unmöglich so gewesen sein, wie gemeldet. Redner erinnert sodann an den Tod der 50 deutschen Matrosen 1888, veranlaßt durch die Samoaner, unter Führung eines Amerikaners, der leider den deutschen Namen Klein führte. (Lachen bei den Sozial demokraten, Bravo rechts.) Im Borgehen England» schöne System zu liegen. Die Damoa-Bkte sei verletzt, ebenso daS spatere Abkommen, durch daS Boraeben de» Oberrichters wrd Am 1. Mai dieses Jahres wird an der Linie Mulda-Sayda, zwischen den Haltestellen BoigtSdorf und Friedebach der neue Haltepunkt Unterfriedebach für den allgemeinen Personen- und Gepäckverkehr eröffnet. lieber die dort haltenden Züge enthält der am gleichen Tage in Kraft tretende Sommer fahrplan die näheren Angaben, während über die Tarife daS Erforderliche durch Anschlag auf dem neuen Haltepunkte und den benachbarten BerkehrSstellen bekannt gegeben wird. Der Fahr kartenverkauf und Gepäckdienst erfolgt durch Zugführer. Dresden, am 12. April 1899. Königliche Generaldirettio« der Sächsischen StaatSeisenbahnen. Königlich Sächsische Staatseisenbahnen. Am 1. Mai d. I. tritt auf den sächsischen StaatSeisenbahnen und den mitverwalteten übrigen Eisenbahnen der Sommerfahrplan in Kraft. Nähere Auskunft ertheilen vom 16. d. M. ab die Stationen und AuSlunftsstellen. Bei beiden ist auch der neue Fahrplan zu dem Preis« von 5 Pfg. (Buchform) und von 30 Pfg. (Plakatform) verkäuflich. Dresden, den 10. April 1899. Königliche Veneraldirektion der Sächsische« Staatseifenbahne«. Lriwrint jeden Wochentag Ab mdS >/,k Ihr tür ven andere» Lag. Brei» vierteljährlich 2 Mk. 25 Pfg, zweimonatlich 1 Ml. 50 Ksg. «. einmonatlich75Pig. Bekanntmachung, die Beschädigung von Telegraphenleitungen betreffend. Die Reichs - Telegraphenlinien sind häufig vorsätzlichen oder fahrlässigen Beschädigungen, namentlich durch Zertrümmern der Isolatoren mittels Steinwürfen pp. auSgesetzt. Da durch diesen Unfug die Benutzung der Telegraphenanstalten verhindert oder gestört wird, so wird hier durch auf die durch das Strafgesetzbuch für daS Deutsche Reich festgesetzten Strafen wegen der gleichen Beschädigungen aufmerksam gemacht. Gleichzeitig wird bemerkt, daß demjenigen, welcher die Thäter vorsätzlicher oder fahr lässiger Beschädigungen der Telegraphenanlagen derart ermittelt und zur Anzeige bringt, daß dieselben zum Ersätze und zur Strafe gezogen werden können, Belohnungen bis zur Höhe von fünfzehn Mark in jedem einzelnen Falle aus den Mitteln der Reichs-Post- und Telegraphen verwaltung werden gezahlt werden. Diese Belohnungen werden auch oann gezahlt, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters oder wegen sonstiger persönlicher Gründe gesetzlich nicht haben bestraft oder zum Ersätze herangezogen werden können; desgleichen wenn die Beschädigung noch nicht wirklich ausgeführt, sondern durch rechtzeitiges Einschreiten der zu belohnenden Person verhindert worden ist, der gegen die Telegraphenanlage verübte Unfng aber soweit feststeht, daß die Bestrafung des Schuldigen erfolgen kann. Die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs für das Deutsche Reich lauten: 8 817. Wer vorsätzlich oder rechtswidrig den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Telegraphenanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er Theile oder Zubehörunaen derselben - beschädigt oder Veränderungen daran vornimmt, wird mit Gefängniß von einem Monat bis zu drei Jahren bestraft. 8 318. Wer fahrlässigerweise durch eine der vorbezeichneten Handlungen den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Tetegraphenanlage verhindert oder gefährdet, wird mit Gefängniß bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu neunhundert Mark bestraft. Gleiche Strafe trifft die zur Beaufsichtigung und Bedienung der Telegraphenanlagen und ihrer Zubehörungen angestellten Personen, wenn sie durch Vernachlässigung der ihnen obliegenden Pflichten den Betrieb verhindern oder gefährden. 8 318». Die Vorschriften in den HZ 317 und 318 finden gleichmäßig Anwendung auf die Verhinderung oder Gefährdung des Betriebes der zu öffentlichen Zwecken dienenden Rohr postanlagen. Unter Telegraphenanlagen im Sinne der 317 und 318 sind Fernsprechanlagen mit-- Auktion. Montag, ve« 17. April 1899 Nachmittags 8 Uhr soll im amtsgerichtlichen Auktionslokale 1 Nähmaschine und Möbel versteigert werden. Freiberg, den 15. April 1899. Sekr G -B Auktion. Mittwoch, den 19. April er., Nachmittag von 2 Uhr an sollen im städtischen AuctionS. lokale, am Dom No. 1, »., an Pfandgegenständen: 1 Pianino, 1 Schreibsecretär, 1 Schreibtisch, 1 Schreib pult und 1 Sopha, b., 1 Partie Nachlaßsachen, unter Anderem: verschiedene Möbel, Kleidungsstücke und Federbetten, gegen Baarzahlung, öffentlich versteigert werdeu. Ein specielles Verzeichniß hängt in der Rathhausflur auS. Freiberg, am 15. April 1899. Der Rath-Vollzieher,