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FreibergerAnzeiasp und Taaeblaü und Tageblatt «Mlrblaa W die wmglichcll M WNsche« Bt-Srdcll zu zrcwcig Mw vrmw. »erantworttiche Lett««-: «e-«« »«ukhaudt. , ->/» krschttut jeden Wochentag «Lrnd» '//»Uhr für den ü Jahrgang. . !! Inserate »erden «» vormittag tt Mr A /vO ander« Lag. rretS vinteljährllch ö M. So Pfg. I angenommen. Prei« für di» Spaltzeile IS Pfg. lovo» »weimonalnLlMr.v0Pfg.ü.tt»mon-tlich7bPsg. E Uktt LV. <?»»»- Luherhalb de« LandgerichtSbezirk, 15 Pfg LW V Bekanntmachung . .... 4 . Künftigen der zu unter stützende» Bibliothek. Die Gemeinde-Sparkaffe zu Halsbrücke nimmt jeden Montag nachmittag- von '/,5 bis 7 Uhr Spareinlagen gegen 3°/, Verzinsung entgegen und gewährt Darlehne gegen mäßige Verzinsung auf Grundstücke, sowie auch gegen Pfand und gute Bürgschaften. Halsbrücke, am 24. Mai 1898. ' Der Semeinverath. Gemeindefparlaffe zu Ervisdorf ist jeven Montag Nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet, verzinst Spareinlagen zu V/, a/z und gewährt Darlehen auf Grundstücke zu mäßiger Verzinsung. Der Esenreitrdeeattz. G.-Vorst. Sonnabend, de« 11. Juni 1898 . . von Nachmittags /L Uhr ab sollen die vom Abbruch deS vormal. Butze'schen Hauses (Kuhschachtgäßchen Nr. 2) gewonnenen Thüren, Fenster, Oefen sowie eine Parthie Bretter, Hölzer und mehrere Haufen Brennholz -egen Baarzahlung meistbietend versteigert werde«. Freiberg, den 9. Juni 1898. Das Ttadtbanamt. Hörner. Kde. Unsere KslrmattruMil. Während die Entstehung unserer Schutzgebiete in daS Jahr 1884 fällt, ist erst mit 1891 eine eigentliche Kolonioltruppe unter der Bezeichnung Schutztruppe organisirt worden. DaS Gesetz ist vom 22. März 1891 und betrifft die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, welche zur Aufrechterhaltung der öffent lichen Ordnung und Sicherheit im Gebiet, insbesondere zur Be kämpfung des Sklavenhandels verwendet wird. Der oberste Kriegsherr ist der Kaiser. Offiziere und Unteroffiziere zum Theil, Aerzte und Beamte inSgesammt gehen auS dem Heer und der Marine auf Grund freiwilliger Meldung hervor, sie scheiden auS dem Etat derselben aus und gelten als zeitweise abkommandirte Angehörige der Marine, im Uebrigen besteht die Schutztruppe auS angeworbenen Farbigen, welche einen Theil der Lieutenants und Unteroffiziere und sämmtliche Gemeine bilden. Die Osfizier- , stellen bis einschließlich Compagnieführer herunter sind nur durch deutsche Militärpersonen besetzt. Unterm 9. April 1891 wurde der Etat bestimmt und umfaßte den Stab und 10 Compagnien zu etwa 150 Köpfen, sowie die erforderlichen örtlichen Behörden. Dem Kommandeur steht ein zweiter Stabsoffizier als Oberführer zur Verfügung, außerdem hat er 2 Adjutanten. Der Etat betrug an Deutschen 30 Offiziere, 10 Aerzte, 11ntendanten, 13 Beamte mit Rang als Deckoffiziere, 64 Unteroffiziere, an Farbigen 12 Lieutenants, 50 Unteroffiziere, 1500 Gemeine. In den afrikanischen Gebieten Südwest-Afrika und Kamerun erwies sich in den folgenden Jahren die Bildung von Schutz truppen in Ergänzung der für größere Zwecke unzulänglichen Polizeitruppen gleichfalls als nothwendig. In Südwest-Afrika erreichte die Stärke in 1894 bereits 14 Offiziere, 540 Mann unter Major Leutwein. — Ende 1896 zählte die Schutztruppe für Ostafrika 12 Compagnien und 12 Aotheilungen der LandeS- polizei. Ende November stellte sich die Gesammtstärke auf 58 deutsche Offiziere, 114 deutsche Beamte und Unteroffiziere, 5 Dolmetscher, 10 farbige Offiziere, 123 farbige Unteroffiziere, 2055 farbige Soldaten. Die Compagnien waren auf 11, die LandeSpolizei auf 12 Punkte vertheilt. Unter den Soldaten be fanden sich 288 irreguläre Eingeborene. — DaS Schutzgebiet Togo hat bi» heute nur eine Polizeitruppe, die Umwandlung in eine Schutztruppe ist vertagt. Die Infanterie-Bewaffnung der Schutztruppe bildet unser Mausergewehr Ll/71, welches sich für den Kolonialkrieg besser eignet, als unser kleinkalibriges Repetirgewehr. Außerdem ist die Schutztruppe mit leichten Geschützen ausgerüstet. Die Artillerie ist ziemlich bunt zusammengesetzt. Man hat leichte Feldgeschütze 0/78, Schnellfeuerkanonen von 4,7 em und 8,7 em, Revolver- kononen, Berggcschütze verschiedenen Ursprungs, Bootskanonen und Maxim-Maschinengewehre; die Geschütze sind auf die ver schiedenen Stationen vertheilt, am stärksten ist Dar-eS-Salaam besetzt, mit 16 Geschützen der Schutz- und 5 der Polizeitruppe. Die Formationen und die Personalverhältnisse bei der kaiser lichen Schutztruppe wurden 1897 zum ersten Male in einem Anhang der Rang- und Quartierllste näher behandelt. Die Abhanden gekommene Spareinlageqnittnnasbücher. Sparkassenverwaltung unter Nr. und 108615 für Oswald Hermann Richter m Großschirma und Christiane Richter in Dittersbach ausgefertigten OuittungSbucher sind als abhanden gekommen beziehentlich verbrannt hier angemeldet worden. In Gemäßheit ß 9 des Sparkassen-RegulativS fordern wir die etwaigen Inhaber hierdurch auf, wenn sie berechtigte Ansprüche an diese Bücher zu haben vermeinen, sich damit bei Verlust dieser Ansprüche binnen 8 Monaten und spätestens de« 18. September 1898 bei un» zu melden. Freiberg, den 7. Juni 1898. Der Stadtrath. Vr. Svttravckvir. S Stadtverorduetensttznna de« 1«. Junt 1898. Abends 8 Uhr. 1. RathSbeschluß, Annahme deS der Armenkaffe von der Frau verw. Sprüßig ausgesetzte« ' Legats von 1000 M. betr. . 2. Desgleichen, Verwilligung von 1150 M. für Einfriedigung der Promenade« a« der Schilles- straße betr. 3. Desgleichen, Ankauf des der Firma Saupe L Ortelli Nachf. gehörigen Grundstücks „Silbermann- Haus" betr. / 4. Desgleichen, Genehmigung der Uebernahme der Taffen- und Verwaltungsgeschäfte der «eu begründeten Wittwen- und Waisenkaffe der Lehrer am Realgymnasium betr. 5. Bericht der Rechnungs-Deputation über 1. Rechnung der Anleihen auf 1895. 2. „ deS Bauaufwands auf 1895. 6. Bericht der Verfassungs-Deputation über 1. Einebnen der Halden. 2. Abänderung deS Bebauungsplan» der KrankenhauSstraße. 3. „ des Regulativs, die Bebauung deS ForstwegeS u. s. W. betr. 7. RathSbeschluß, Ueberlaffung des Trinkwafferüberlauf» am Dom au den Lederfabrüarch Stadtrath Herrn Steyer betr. 8. Desgleichen, Zuführungvon Brauchwasser zur Saxonia-Bleiwaarenfabrik der Gebr. Timmel und Verwilligung der Mittel von 2600 M. betr. 9. Desgleichen, Nachverwilligung von 300 M. zu Pos. 16 der Rechnung der Gasanstalt und von 40 M. für Anstellung eine» Arbeiters für Hinaufpumpen de» Wasser» zum Petti- thurm betr. 10. Desgleichen, Genehmigung deS mit dem Professor Wilhelm BiScan in Komotau Wege« Errichtung einer Lehranstalt für Elektrotechnik abgeschlossenen Vertrage» betr. 11. Desgleichen, Herstellung der Teichwiese und Berwilligung der Kosten von 6700 M. bett. 12. eventuell Bericht der Verfassungs-Deputation über die Geschäftsordnung der Stadtverordneten. Freiberg, am 9. Juni 1898. L. Schutztruppe für Ost-Afrika zählte darnach außer dem Komman deur 1 Stabsoffizier, 11 Hauptleute, 12 Premier- und 14 Seconde- LieutenantS, a la «mit« wurde 1 Oberst, zugleich Gouverneur, und 1 Hauptmann geführt. 16 Militärärzte versahen den Dienst auf den Stationen. Die Zahl der Compagnien war 12. In Südwest-Afrika bestanden außer dem Stab 4 Feld-Com- pagnien, 1 Feld-Batterie, 1 Handwerks-Abtheilung und 9 ver schiedene Detachements. Der Kommandeur ist der Landeshauptmann für Südwest-Afrika, sie zählt außerdem 1 Stabsoffizier, vier Hauptleute, 5 Premier-, 18 Seconde-Lieutenants, 2 Offiziere stehen ä la auits, Aerzte sind 5, Roßarzt 1. Die Schutztruppe für Kamerun zählte 8 Detachements mit 1 Hauptmann, 1 Seconde-Lieutenant, 1 Assistenzarzt. Seit 30. März 1897 besteht die Verordnung, daß die Er füllung der Dienstpflicht seitens Reichs-Angehöriger, welche in Südwest-Afrika ihren Wohnsitz haben, bei der dortigen Schutztruppe geschehen kann. Nach der Rangliste 1898 besteht in Berlin ein Oberkommando der Schutztruppen, ohne daß die eigentliche Stelle besetzt wäre. Ein Major und ein Justitiar deS ReichS-Marine-AmtS gehören zum Stab. Die Funktionen als Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika hat General-Major Liebert, der kaiserliche Gouverneur, Oberführer ist Major ZV. Natzmer, außerdem sind 12 Hauptleute, 14 Premier-, 16 Seconde-Lieutenants, 19 Aerzte, 1 Zahlmeister. Kommandeur der Schutztruppe für Südwest- Afrika ist noch der von vielfachen Speditionen her bekannte und mit sechs KriegSorden ausgezeichnete Major Leutwein, Gouverneur, außerdem sind 1 Stabsoffizier, 4 Hauptleute, 4 Premier-, 18 Seconde-Lieutenant», 3 Offiziere ü la suite, 8 Aerzte, 1 Roß arzt. Ost-Afrika hat 12 Compagnien an 15 verschiedenen Stand orten, Südwest-Afrika 4 Compagnien, 1 Feldbatterie, eine Handwerker-Abtheilung an 3 Standorten (Hauptort Windhoek), außerdem 8 Detachements. Kamerun hat den Hauptmann v. Kamptz als Kommandeur, 2 Premier-, 4 Sekonde-Lieutenants, 1 Hauptmann ä I» suits und 1 Arzt. Außer dem Hauptort Kamerun bestehen 3 Detachements. Die Besoldung ist erheblich, so hat ein Premierlieutenant jährlich 7200 Ms, ein Seconoelieutenant 6000 Mk., ein Unter offizier durchschnittlich 3300 Mk. Gehalt. Die Unterhaltung der Schutztruppen fällt dem Etat für die Schutzgebiete zur Last, der 1898 für die 4 afrikanischen Gebiete mit 12909900 Mark balancirte. An Zuschüssen vom Reiche waren gegen 9 Millionen erforderlich; die Kolonie Togo erhält sich selbst, Ostafrika bedarf noch eines Zuschusses, der aber in steter Abnahme begriffen ist, bei Südwestafrika hat der Zuschuß wegen der unter dem dortigen Viehstande wüthenden Rinderpest im letzten Jahre erheblich zugenommen. Auf die zahlreichen Expeditionen, an welchen bisher die Schutztruppe beteiligt gewesen ist und deren Verlaus sich in Zeitungen und Sammelwerken verstreut findet, kann hier nicht eingegangen werden. Eine gesonderte Bearbeitung wäre wohl am Platze. Manches Lorbeerblatt ist gepflückt worden, die» beweisen die zahlreichen Kriegsorden, deren die Schutztruppe für Ostafnka Bekanntmachung, Aaatsbeihilfen Mr Bolksbibttotheten betreffend. Gesuche um Gewährung von StaatSbeihilfen für VolkSbibliotheken (für welche übrigen» oa» vorgeschriebene unter No. 220 von der E. Mauckisch'schen Buchdruckerei hier zu beziehende Formular zu verwenden ist) sind längsten» bi» zum ' , . .. 29» laufende« Monats M^un ^finden " eingehende Gesuch« können für da» laufende Jahr keine Berück- Die Gesuche müssen über nachstehende Punkte genaue Angaben enthalten: ansuchende Stelle (ob Kirch-, Schul- oder politische Gemeinde, Verein pp.) d., EigenthumSverhältuiffe o.» Verwaltung ä., Gründungsjahr Zahl der Bänd« l., Benutzung 6 , Beitrag der Gemrind« zur Unterhaltung Freiberg, am 7. Juni 1898. «Snigliche AmtShauptmannschaft IVm. in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung allein 22 aufzuweisen hat. Die vielfachen Wechselfälle, welche mit dem Kolonialkrieg verbunden sind, konnten den Betheiligten nicht erspart bleiben; eS ist aber stets am Ende der angestrebte Zweck erreicht worden. Bei der schon über ein Vierteljahrhundert umfassenden Fortdauer des Friedens bieten unsere Kolonialkämpfe für unternehmungs lustige Offiziere eine bessere Gelegenheit, dem ungezügelte« Thatentrieb zu folgen, al» e» früher durch Theilnahme an Ex peditionen fremder Mächte der Fall war, denn hier kommt die Thätigkeit nicht bloß dem eigenen Streben, sondern de« vater ländischen Interessen zu statten. Die Organisation der Schutz truppen hat sich in jeder Weise bewährt, man hat von vorn« herein den gesunden Gedanken gehabt, da- dem mörderischen Klima gewachsene afrikanische Element al» Gro» der Truppe heranzuziehen und ist dadurch den traurigen Erfahrung«» anderer Nationen au» dem Wege gegangen. Unser neueste» überseeisches Gebiet, da» Gouvernement Ktaut« schou, ist der Marine verblieben. In Tsintau sitzt der Gouver neur Kapitän z. S. Rosendahl, Befehlshaber der Streitkräfte an Land. Sein Adjutant Kapitän-Lieutenant Wilkeen ist zugleich Hafenkapitän und Platzmajor. Zwei Ingenieur-Offiziere, dar unter der früher dem Jngenieur-Comitäe angehörig gewesen« Hauptmann Müller, versehen den FortifikationSdienst. Zum Stabe gehören noch 1 Garnison-Arzt, 1 Garnison-Auditeur, 1 Jntendanturrath, 1 Hafenbau-Inspektor, 1 Regierungs-Bau- meister. An Streitkräften bestehen zunächst da» au» der Marine- Infanterie hervorgegangene Marineinfanterie-Bataillon Kiautschou unter dem Befehl des Major Kopka v. Lossow, früher Komman deur deS 2. Scebataillon». DaS Bataillon ist im Dezember v. I. als Verstärkung der LandungS-Abtheilung deS Kreuzer« geschwaderS gebildet worden und zählt 4 Compagnien. Offiziere sind: 1 Kommandeur, 1 Adjutant, 4 Hauptleute, 3 Premier-, 9 Scconde-Lieutanant» als Compagnie-Offiziere, 2 Aerzte, 2 Zahlmeister. Außerdem ist ein Matrosen-Artillerie-Detachement unter Kapitän-Lieutenant Grapow gebildet, da» 2 Lieutenant» zur See und al» zur Dienstleistung kommandirt 1 Premier- Lieutenant der Feldartillerie, 1 Premier- und 1 Seconde-Lieu tenant der Jußartillerie, sowie 1 Marine-Ober-Asststenzarzt zählt. Für den Gebrauch zu Lande ist eine Bergbatterie mit Kruppschen 6 vm Schnellfeuergeschützen gebildet worden. Ein VermessüngS-Detachemcnt befehligt KäpitSn-Lieutenant Deimling mit 3 Offizieren, davon 2 vom Generalstab der Armee und 1 Seeoffizier. Ein Garnison-Lazareth steht unter dem Marine- Oberstabsarzt Lerche, mit 1 Arzt und 1 Lazareth-Jnspektor. — Die Offiziere der Land-Artillerie und die Ingenieur« sind seiner zeit zur Marine-Infanterie versetzt worden. Politisch« Umschau. Freiberg, den 8. Juni. Au» Kiel, 5 Juni, wird geschrieben: Die Gattung»- bezeichnungen der deutsche« Kriegsschiffe häbe»