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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190002039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19000203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19000203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-03
-
Monat
1900-02
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.02.1900
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27. 1900. samt jedoch noch keinerlei Nachricht sie bisher nicht zu losen vermocht, stehen vielmehr fast von , — Inzwischen hat der Burengeneral Seiten umschlossen und zu jeder größeren Unternehmung un- vom westlichen Kriegsschauplatz daß eine widerstandslose „Be- bereitet jedoch bereits darauf vor, daß diese res^tablen Zahlen Läßt sie „e^ ch allein I ' Bestand Die Garnison ist wohlauf und voller Zuversicht. daS Lancashire-Regiment 800 Mann — seinen ganzen Bestand wie ihm die Thränen Hm.... hm. Da sind wir! (13. Fortsetzung.) Nachdruck verboten. Sie standen an dem Orte, wo das Verbrechen geschehen Kann es nach. Das haben Sie gut gemacht!" wandte sich Sellin an Tri- Dann schickte er sich an, das Terrain einer genauen Unter- den Alten des Kriminalisten in ihren Umrissen noch deutlich genug er- gcner jemals auf Sie den Eindruck eines — eines Unzurechnungsfähigen? .9 I (Fortsetzung folgt.) im die ganze bittere Wahrheit noch keineswegs enthalten. doch telegraphische Berichte aus Prätorm passiren, wona Zuse fein muß. Londoner Blätter berechnen einen Gesammtverlust Bu llerS seit der ersten Ueberschreitung des Tugela von 301 Todten, 1584 Verwundeten und 130 Gefangenen. Die Regierung sonders die Versicherung, daß die Truppen erbittert sind. Schade, daß Herr Churchill nicdt angegeben hat, ob die Erbitterung sich gegen die unfähige Führung oder gegen die stets siegreichen Buren richtet. Immerhin ergiebt sich aus dieser Meldung, daß die Buren den englischen Truppen nicht, wie Buller meldete, aus Hochachtung vor Tapferkeit den Rückzug gestatteten, sondern weil dieser bei Nacht und Nebel erfolgte und von den Buren nicht wahrgenommen wurde. setzung" dieses zum englischen Gebiet gehörenden Ortes durch Engländer nicht verwunderlich erscheint. Ein Telegramm des Obersten Baden-Powell an Oberst Plumer besagt: InMafeking ist Alles wohl. Ich zwang den Feind am 16. d. Mts. die Stellungen der großen Kanonen zurückzuverlegen. Der Feind hält noch zwei starke befestigst Werke, welche ich in kurzer Zeit mit Dynamit zu zerstören kennbar. Leider boten aber diese Spuren keinerlei Anhaltspunkte für die Entdeckung des Thäters. Das lag daran, daß der ganze Platz, besonders in der Nähe der Leichenfundstelle, von Spuren übersäet war. Das Hausgesinde Dr. Wegeners hatte sich natür lich, sobald es von dem Verbrechen erfahren, in begreiflicher Neugier beeilt, den vermuthlichen Thatort in Augenschein zu nehmen, und dabei natürlich nicht auf möglicherweise vorhande- Unt tret mit Ges 171 Enj die wer eiw leid 2 bürg selbe Dur! Han seien Joho nutze Verse Etw« Von mordeten, nach Dombrowken und kaufte Rosenthal, dessen Be sitzer gerade gestorben war..." „Welchen Eindruck hat Dr. Wegener auf Sie gemacht?" „Den Eindruck eines Mannes, dem trübe Erfahrungen das Leben verbittert haben!" „Wissen Sie, woher er kam?" ganzen Tag über gekämpft." — Gestern Abend 6 Uhr 15 Min. war dem Kriegsamt jedoch noch keinerlei Nachricht Schuldig? Moman von Maximilian Böttcher. — verloren hat. Der Kriegsberichterstatter der „Morning Post" in Bullers Hauptquartier, Mr. Churchill, schildert in einer Drahtung vom 28. Januar den Rückzug der Armee über den Tugela.in folgender Weise: Während des TageS wurde der Train über den Fluß geschafft, während die Truppen am Nordufer blieben. Die Buren beschossen unsere Linien planlos. Die britischen Batterien erwiderten das Feuer. Die Haubitzen feuerten gelegen lich Lydditbomben gegen die feindlichen Stellungen. Nachts über schritt die ganze Armee den Tugela in zwei Brigaden, es war stockfinster. Die Bewegung vollzog sich unter Regen und Nebel, aber die Transportvorkehrungen waren ausgezeichnet, und die Armee wurde still und unblutig über den reißenden Strom zurückgezogen, angesichts des mächtigen, unter nehmenden und frohlockenden Feindes. Niemand war niederge schlagen (?), allgemein wird angenommen, daß eine gewaltige Anstrengung, die Burenlinien zu durchbrechen, bevorsteht. Der Muth der Truppen ist ungebrochen. Die Armee ist erbittert, aber nicht besiegt. (!)" — Dieser Bericht des jungen Churchill ist auf einen unangenehm prahlerischen Grundton gestimmt. Der pathetische Schlußsatz kann allerdings nur erheiternd wirken, be- Aer Kries iu Südafrika. General Buller probirt den Schlüssel, den er zur Entsetzung von Ladysmith gefunden zu haben „glaubt". Wenigstens meldet die Londoner „St. James Gazette": „Au 8 guter Quelle wird berichtet, General Buller habe den Tugela an drei Stellen überschritten. ESwerdeden «enden. Hier ist die Erregung groß. Der türkische Ober kommissar ist in Anklagezustand versetzt worden. Er wird bezichtigt, mit türkischen Mollahs und sranco-russischen Agenten die Bevölkerung auszuhetzen. Die Lage ist ernst. China. Fünfzig Chinesen unterzeichneten einen Protest gegen die Absetzung Kwangsus. Aus Peking sind Anordnungen ergangen, die ersten 3 Unterzeichner zu verhaften. Der hiesige chinesische Telegraphen-Direktor, der gleichfalls den Protest unter zeichnete, bat sich nach Hongkong begeben. Die Nachricht von dem Tode des Kaisers Kwangsu entbehrt der Bestätigung. Durch ein kaiserliches Dekret wurde der Thron folger ernannt. Die Sicherheit der Fremden ist nicht bedroht; nur ist in Schantuug ein englischer Missionar umgebrackt worden. Infolgedessen haben die Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Englands, Italiens und der Vereinigten Staaten an die chinesische Regierung eine offizielle Note gerichtet, in der sie um Vorkehr ungen für die Sicherheit der Missionare ersuchen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite S. — 8 Februar. vom Tugela zugegangen. ^,..g.„.7— ... ... - - „ Joubert, wie „Reut. Bur." aus Prätoria über Louren^o fähig bei Rensburg und Sterkstrom. Jedenfalls wird bis auf Marques meldet, am Montag daS Hauptquartier vor Ladysmith Weiteres der mittlere Kriegsschauplatz das Hauptinteresse für verlassen und sich nach U p p e r T u g e l a, soll wohl heißen sich Anspruch nehmen. . . nach dem oberen Tugela, begeben, wo Buller operirt. Zugleich . 3ss We st g r i q u a l a n d, westlich vom Oraniefreistaat, meldet „Reuters Bureau" auS dem Hauptquartier der Buren hat, wie gemeldet, eine britischeStreitmacht mit Artillerie Wcrcska vor Ladysmith vom Mittwoch: In den Burenlagern herrscht am Oraniefluß, südwestlich von K^berlev ohne daß sie völlige Ruhe. Der „Lange Tom" feuert hin und wieder auf stand gefunden hatte, besetzt. Prieska liegt so weit westlich Ladysmith, wo noch immer die Zahl der Leute, die an Fieber """ """ " " oder in Folge anderer Ursachen sterben, außerordentlich groß „Nein!" gab Konicki zurück. „Er lebte von jeher sehr zu- '. - - rückgezogen. Mit zunehmendem Alter aber wurde er zum voll- schlagenen Merten aufgefunden hatte, ständigen Einsiedler... Nur sieht er es gern, daß seine Toch- " " " - - " - ter — Frieda, Sie kennen Sie ja — mit den umwohnenden bukeit. ----- -- Damals, als es leider keine Rettung mehr gab für meine liebe > niit welcher sachlichen Ruhe er am Morgen nach dem Morde den Frau... hätte er sie von Anfang an behandelt, lebte sie wohl Leichnam des Dieners untersuchte heute noch... dann war er auch einige Male bei Wanda." der Rührung in die Augen traten. iS pio Heben n .Schluß über de Vul sehen m .seine al 'wieder l durchfü Porte zi >und dei erwäge. Werth bekannl in La worden volle daß sick und he ein sieg ganze scheint Robe jeden l Englär Trupp einen freis zigen - Buller aber L renal bezwei das V Heere lec'schi rern a also n Rüber matio die N Anerb zu, w es nir enqlis und L ihr R Pen u neuen welch« Heere hat n hat d giltio zu vi großl veröl der c Volk auf! aufg mee Hink nen' Fori bleiben dieser Versuches angenehm war. Deshalb baute er Buller die bekannte „goldene Brücke" und sah müßig zu, wie die geschlagene Armee der Engländer, die ihm immerhin noch gefährlich war, den unter feindlichem Feuer unpaffirbaren Fluß zum zweiten Male überschritt. Nur daraus läßt sich die Un- thätigkeit der Buren erklären, eine Unthätigkeit, die BullerS Heer jedenfalls vor schweren Verlusten bewahrt hat. Wir kön nen Buller daher die Freude über den ungehinderten Rückzug wohl nachfllhlen. Was aber Buller in seinem Telegramm ver gessen hat, das ist die Mittheilung, welche Verluste das Unter nehmen auf Spions-Kop wirklich verursacht hat. Das Kriegsministerium nahm wenigstens an, daß die Verluste, wel che er bisher meldete, sich nicht auf die an dem Kampfe um die sen Punkt betheiligten Truppen bezogen hätten. Auch stimmt die ganze Schilderung des Kampfes durchaus nicht mit der Schilderung aus Burenquelle überein. Buller läßt die Räum ung eine freiwillige sein, die Buren versichern uns, daß sie eine erzwungene war. Wenig schön ist an dem Buller'schen neuesten Berichte, daß Buller wiederum einen Sündenbock aus findig zu machen versucht und bereits auf denselben hinweist. Der an Stelle des Generals Woodgate das Kommando auf dem besetzten Hügel übernehmende Offizier, vermuthlich einOber st, soll die Räumung angeordnet haben. Buller hatte in seinem ersten Telegramm diese Räumung bedauert, in seinem ausführlichen Telegramm erwähnt er den Namen dieses Offiziers nicht, zieht aber auch sein Bedauern nicht zurück, und daß ist genügend, denn heute bereits beginnt die erregte Presse nach dem Namen des Schuldigen zu rufen und Buller und Warren (den Letzteren hatte Äuller zuerst zu verdächtigen versucht) können so auf Kosten eines Untergebenen eventuell frei ausgehen. Freilich würde die Bestätigung des Burenberichtes diesen Offi zier salviren, denn gegen das Versagen der Truppen einem feindlichen Angriffe gegenüber kann auch kein Offizier etwas ausrichten. War übrigens die Stellung wirklich so wichtig, wie Buller heute noch behauptet, so hätte Warren selbst dort sein müssen. Der General kann nicht überall sein, ganz gewiß nicht, aber er muß an der wichtigsten Stelle sein. Es nimmt mich einigermaßen Wunder, daß man einem englischen Ge neral, der sich sonst doch nicht zu schonen pflegt, dies sagen muß. Wichtiger aber als die Details des Buller'schen Telegramms sind die Folgen seiner Rückwärtsbewegung. Um diese Folgen ganz verstehen zu können, müssen wir uns in kurzen Zügen die Vorkommnisse am oberen Tugela vergegen wärtigen. Während alle militärischen wirklich Sachverständigen unbedingt eine Buller'sche Umgehung über Weenen, das heißt nach Osten, erwarteten, kam am 10. Januar Dundo - nalds berittene Brigade bei Potgieters-Drift am oberen, das heißt westlichen, Tugela an. Dundonald nahm die Furt, indem er den Swarts-Kop, einen Hügel, welcher die Furt vollständig beherrscht, besetzte. Lyttletons Brigade passirte bei dieser Furt am 12. Januar den Fluß ohne merklichen Wider stand des scheinbar vollständig überraschten Feindes. Nachdem man auf diese Weise dem Feinde gesagt hatte: „Gebt Acht, ich komme hier über den Fluß", wartete man geduldig, bis Ge neral Warren mit dem Hauptheere bei der nur 8 Kilometer oberhalb gelegenen Drichards-Drift ankam. Buller wird später zu erklären haben, wie es möglich war, daß diese wichtigste Truppe erst acht Tage nach Dundonald und sechs Tage nach Lyttleton den Uebergang bewerkstelligen konnte. Vielleicht v: mag er eine Erklärung dafür zu geben, weshalb die Truppe, welche den weitesten Marsch hatte, zuletzt abaeschickt wurde, eine Maßregel, welche nicht nur gegen den taktischen, sondern auch gegen den einfachen gesunden Verstand verstößt. Daß Dundonald nach Acton Homes vorstieß, daß Warren versuchte, den rechten Burenflügel zu umgehen, und diesen Ver such aufgeben mußte, daß er endlich sich zum Angriff aus Die wichtigste Meldung betrifft den m i t t l e re n K r i e g s- schauplatz im Norden der Kapkolonie. Sie ent hält die Versicherung, daß das Erscheinen des Generals Kelly Kenny, des Fllhres der 6. Division, den Buren nicht verborgen geblieben ist und daß diese durch Anlegung eines Forts westlich von Stormberg sich gegen einen Angriff von Steynsburg her geschützt haben. Es wird sich jetzt vor Allem darum handeln, ob die Buren im Stande sind, den Engländern eine genügende Truppenmasse entgegenzuwerfen, ohne ihre Stellungen vor La dysmith und am Modderfluß zu sehr zu entblößen. Die nächste Aufgabe des Generals Kelly Kenny besteht darin, die bisher nicht erzielte Vereinigung der Generale French und Gatacre durchzu- führen, um dann mit ihnen zusammen gegen den Freistaat vor zurücken, und zwar ko, daß Kelly Kenny die Mitte der Linie, French den linken und Gatacre den rechten Flügel bildet. Aber ehe dieser Vorstoß erfolgt, müssen die feindlichen Abtheilungen bei Colesberg und bei Stormberg aus dem Felde geschlagen sein. Diese Aufgabe ist nicht ganz leicht, French und Gatacre haben sie bisher nicht zu lösen vermocht, stehen vielmehr fast von allen Anstandshalber ließ der Amtsrichter sich und seine Begleiter melden. Es kam die Antwort zurück, Dr. Wegener bedaure recht sehr, in 'Folge seines Leidens die Herren nicht empfangen zu können, er bitte aber, den Park allein nach Belieben durchstö bern und nachher ein Gläschen Wein, das in der Laube servirt werden würde, nicht verschmähen zu wollen. „Was fehlt Herrn Dr. Wegener?" fragte Sellin, dessen Interesse für Frieda selbstverständlich auch bis zu ihrem Vater ausstrahlte, den neuen Diener, einen jungen Burschen aus dem Dorfe. Der zuckte die Achseln. „Weiß nicht!" war die kurze Antwort. Dann verschwand er. Die drei Herren schritten durch den Blumen- und Obst garten dem Parke zu. Dabei wandte sich Arthur mit seiner Frage jetzt an den Oberstleutnant. „Wissen Sie vielleicht, was Dr. Wegener fehlt? Bedeutet „mein Leiden" vielleicht eine chronische Krankheit?" „Was Dr. Wegener momentan fehlt," antwortete der Ge fragte, „kann ich natürlich nicht wissen, wenn ich's auch wohl ahne. Geradezu krank ist der alte Herr wohl nicht, aber wun derlich, schrullenhaft, ein Sonderling und richtiger Hypochonder, dessen Leiden weniger körperlicher, als seelischer Natur ist. Seine Menschenscheu soll bisweilen an Verrücktheit grenzen. Und un ter „mein Leiden" mag er wohl die seelischen Beängstigungen verstehen, die ihn öfters überkommen. Zu diesen Zeiten ist er für Niemand zu sprechen." Sellin hatte aufmerksam zugehört. „Und welchen Ruf genießt dieser seltsame Mann sonst in der Gegend?" fragte er lebhaft weiter. „Ich glaube, aus Schlesien, Ratiborer Gegend!" „Und haben Sie etwas über sein Vorleben erfahren können? „Das ist ja das reinste Verhör! — Nein, Herr — hm ... Herr Leutnant, habe nichts darüber vernommen, auch niemals ne wichtige Stieselabdrücke Rücksicht genommen. Selbst Dr. irgendwie darnach geforscht." Wegener und sein landwirthschaftlicher Inspektor hatten es in „Noch eine Frage, Herr Oberstleutnant! Machte Dr. We- dieser Beziebung an der nöthigen Achtsamkeit fehlen lassen; auch gener jemals auf Sie den Eindruck eines — eines ihre Stiefelabdrücke waren auf Platz und Weg kreuz und auer Unzurechnungsfähigen?" zu sehen. Es war somit nicht möglich, die Spur des elegant „Ah! ich verstehe! Nein, lieber Freund, da sind Sie völlig gestiefelten ..großen Unbekannten" in der Nähe der Leichen- auf dem Holzwege. Wegener ist wohl ein Sonderling, aber fundstelle zu entdecken, was aber natürlich nicht ausschloß, daß kein Narr. Dem widerspricht schon die Thatsache, daß' er ein derselbe sich trotzdem dort aufgehalten hatte. Der Rückzug über den Tugela und seine Bedeutung. (Von einem alten preußischen Offizier.) London, 29. Januar. „Es giebt kein Z u r ll ck", so lautete B u l l e r s stol zes Wort, als er den Tugela überschritt, und heute sehen wir ihn wieder am Südufer des Flusses und von Herzen froh darüber, daß ihm der Rückzug ohne Verluste gelang. Ueber Bullers prahlerische Worte, daß ein Rückzug ausgeschlossen sei, habe ich mich zur Genüge geäußert, über seine Freude, daß ihm der Rück zug nach fünftägigen resultatlosen Kämpfen ohne Verluste ge lang, heute einige Zeilen. In einer meiner letzten Betrachtungen hatte ich als einzige Möglichkeit für Buller, auf diesem Theile des Kriegsschauplatzes noch ein Resultat zu erzielen, einen An griff durch seinen rechten Flügel bezeichnet, das heißt einen Angriff, bei dem es unter Aufbietung aller Kräfte und ohne Rücksicht auf Menschenleben den Durchbruch durch den schwächeren, wenngleich gut postirten Feind zu erzwingen galt. Natürlich würde nur die Rücksicht auf Ladysmith ein sol ches Unternehmen gerechtfertigt haben. Offenbar hat auch der numerisch schwächere Feind einen solchen verzweifelten Versuch erwartet, und es liegt nahe, anzunehmen, daß ihm das Unter- „Er ist sowohl bei seinen Leuten, wie auch bei den Armen oes ganzen Vezirks sehr beliebt," erwiderte Konicki bereitwilligst. „Er ist sehr mildthätig und hilfreich, gilt auch, und wohl mit Recht, allenthalben für einen vornehmen, edlen Charakter. Als Arzt genießt er überall das höchste Vertrauen. Er hat zwar keine eigentliche Praxis, macht aber auf Wunsch, besonders den ärmeren Leuten, Krankenbesuche, nimmt sie bei schwierigen Fäl len auch ganz in seine Behandlung und nimmt von Unbemittel ten niemals ein Honorar an — im Gegentheil, er giebt ge wöhnlich noch Geld für Apotheke und Krankenkost dazu. Das Honorar, welches er von den Reichen erhält, wendet er stets der Ortsarmenlasse zu; doch ist es schon häufig vorgekommen, daß er die Behandlung begüterter Leute rundweg abgelehnt hat. Er wolle die Dombrowker Kollegen nicht schädigen... Er ist sehr reich; höchste Steuerstufe im Kreise... bedeutend höher als ich; lebt aber einfach und bescheiden." „Kennen Sic ihn persönlich, Her Oberstleutnant?" „Gewiß, aber nur sehr oberflächlich! Er hat mir gleich nach seiner Ankunft hier einen Besuch abgestattet, mich auch nach meiner Geqcnvisite einmal eingeladen, hat sogar eine Gesellschaft bei mir mitgemacht. Später lehnte er jedoch stets ab. Nur in »cm willcripricqi zcqon me Lyarfaa-c, oag er ein seiner Eigenschaft als Arzt war er bisweilen in meinem Hause.! scharfsinniger Arzt ist. Und dann... Sie hätten sehen sollen, „Danke sehr! Seit wann ist Dr. Wegener hier?" Der gestrige Regen hatte die L-puren d,e sich aus dem et- „Seit fünfzehn Jahren etwa. Er kam damals mit der wa 10 Meter langen und 10 Meter breiten Platze befanden, kleinen Frieda und dem alten Ralph Merten, dem jetzt Er- Zwar ein wenig verwischt, doch waren sie dem scharfen Auge In Sellin verblaßte für einen Moment das Interesse an „ Frieda, sein kriminalistischer Sinn nahm ihn ganz gefangen. „ nicht sein," so fragte er sich, „daß Dr. Wegener, 5 dieser Sonderling und Hypochonder, Stunden hat, in denen er war. unzurechnungsfähig ist? Kann er nicht in einem solchen Zu- n stand der Unzurechnungsfähigkeit selbst seinen alten Diener . .... -... - ' . . ,, erschlagen haben?" Dichte Fliedergebusche umgrenzten einen Platz, m welchen Frieda's Jdealgestalt erschien wieder vor seinem geistigen mehrere Wege einmündeten. Durch das grüne Laub schimmerten Auge. Ein Vater,"der eine solche Tochter sein eigen nennt... Ae weißen Marmorsaulen des gne- es ist nicht denkbar... chischen Tenipels. Die Mitte des Platzes nahm em hübsch zu- Aber der Kriminalist in Arthur kam über solch' einen sammengestelltes, aber ungepflegtes Blumenbeet ein, wie denn schwachen Einwand nicht zur Ruhe... er hatte sich in seinem überhaupt die ganze Umgebung des Platzes, im Gegensatz zu Berufe daran gewöhnt, das Unmögliche für möglich zu halten.. dem Gutshause gelegenen, sauber gepflegten Theil Und war es nicht auch seine Pflicht als Beamter, jeden Gedan- bes Parkes, einen etwas verwilderten Eindruck machte. ken, der ihm bezüglich des von ihm zu untersuchenden Falles auf- --^se mangelnde Pflege konnte vielleicht darm ihren Grund stieg, auf seine Berechtigung hin genau zu prüfen, ihn zu ver- Aben, Aß bei der bedeutenden Große des Parkes sich die folgen bis zur letzten Konsequenz? Herrschaft nur selten m diesen abgelegenen Winkel verirrte, und Durfte er sich dabei beeinflussen lassen von einem Paar der Gärtner daher sein Hauptaugenmerk auf die häufiger fre- tiefblauer, seltsamer Augen, einem gemüthvollen Mund und quentirten Partien desselben richten mochte. einer schlanken, schönen Mädchengestalt?.. Was überhaupt ...-Der Weg, der von dem Beet zum griechischen Tempelchen ging ihn diese junge Dame an?... führte, war fast vollständig mit Grasern und Strauchwerk uber- So fragte er denn, zum Oberstleutnant gewendet, weiter: wachsen. Da wo dieser Weg in den Platz einmündete, hatte „Verkehrt Herr Dr. Wegener sonst irgendwo in der Gegend Gendarm Tribuknt, anscheinend mit seiner häufiger?" - -> Säbelscheide, ein langgestrecktes Rechteck in den Boden gekratzt - - - - - -... . . - - und dadurch genau die Stelle markirt, an welcher man den er- Gutsbesitzerfamilien Umgang hat und besonders in meinem - , . . . - . . Hause recht häufig verkehrt. Frieda ist denn auch meiner. Toch- Buchung zu unternehen und fand dabei, daß die in t.„. ter beste Freundin..." gemachten Angaben den Thatsachen völlig entsprachen. ... - — gestrige Regen hatte die Spuren, die sich auf dem et-
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