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Erscheint jeden Wochentag Abend» >/,7 Uhr für den » ^gang. 289. j Sonnabend, de» 12. Dezember bi» Bormittag 11 Uhr ! kür die Gpaltzeile 13 Psg. 1 ernte werden l" angenommen. Preil kür die Dpaltzeile 13 is Außerhalb de» LandgerichtSbezirkS 1ö Pfg Oeffentliche Zustellung Die Ehefrauen L 1S/S6 M. 2. er >r, f das der Lloyddampfer datire. Abg. Linger (sozdcm.) bemerkt, die en zu- große Masse trage schon schwer genug an den bestehenden Lasten. eine - Konkursverwalter bis zum Anzeige zu machen. lvl-, sst-. antie. bezeit. >1, verk N. m, ioPb Lorch, t der schick kann aus- anter- iman- n. et di, uige «ine, Lasten, unge» ge nüge, Königliches Amtsgericht. Ass. vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem und Tageblatt Amtsblatt für die königlichen md Wüschen Behörden zu Freiberg mb Brand Verantwortliche Lettttngr Georg Burkhardt. SS. tärter, Konkursverfahren Ueber das Bernlögen des Steinbrechers, Haus- und Feldgruudstiictsbesitzers Heinrich Wilhelm Sterl in Freiberg wird heute, am SS. November 1896, Nachmittag» Uhr, das Konkursversahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Blüher in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursfordernngen sind bis zum 4. Januar 1897 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über' die Bestellung eines Gläubigeransschusses und eintretenden Falles über die in § 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände auf Dienstag den 15. December 1896, vormittags 19 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Dienstag den 19. Januar 1897, vormittag» 10 Uhr, .Auf Anordnung des Königlichen Ministeriums der Justiz ist gestern für das durch den 2 -. erledigte Friedensrichteramt für den Bezirk Kleinschirma vre Zell bis Ende September 1897 der dortige Gemeindevorstand Herr Friedrich Iuliu» Paul m Pflicht genommen worden. Freiberg, den 10. Dezember 1896. 1S. December 1896 Königliche» Amtsgericht zu Freiberg. Bekannt gemacht durch den GerichtSschrerber: Sekr ^leolut. rieben sein, gleichzeitig vervollständigte sie ihre Rüstung in der Ostsee, schuf die Industriezweige, die ihr fehlten, errang sich die Unabhängigkeit der Produktion vom Auslande, da ein großes Reich von Niemandem, was sein Kriegsmaterial anbetrifft, ab hängig sein darf. Politische Umschau. Freiberg, den 11. Dezember. Der deutsche Reichstag setzte gestern die erste Lesung des Ge- 1. Ernestine Lydia Lindner geb. Grude in Glauchau m .. „.2' Anna Clara Detschner geb. Klein in HamSberg klagen gegen ihre Ehemänner ju 1. Tischler Karl Otto Lindner vormals in Freiberg, zu 2. den Fournierschucidcr Günther Friedrich Karl Detschner vormals in Hainsberg, . beide jetzt unbekannten Aufenthalts, aut Scheidung der Ehe vom Bande, Erstere wegen böslicher Verlassung, Letztere wegen Ehebruchs «-..e Beklagten zur mündlichen Verhandlung der Rechtsstreite vor die 2te Civilkammer des Konigl. Landgerichts zu Freiberg aus den 27. Februar 1897 vormittags 9 Uhr nit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klagen bekannt gemacht. Freiberg, den 9. Dezember 1896. fDer Gerichtsschreiber des Kgl. Landgerichts. Huiuiwer, Sekretär. ihm vom Auslande abhängig. Bei dieser Lage der russischen Marine ist es begreiflich, von welchem Werth die Etappenpunkte sind, die sie im französischen Küstengebiet, sowohl im Mittelmeer, wie im atlantischen und in dischen Ozean, vorfindet: ungeachtet dessen hat sie die Eventuali täten in's Auge gefaßt, die ciutreten können, und unter ihnen die Unmöglichkeit der Approvisionirung einer Anzahl von Fahr zeugen, die ihre Verbindung mit Ostsibirien bis zu dem Tage sichern müssen, an dem die transsibirische Bahn beendet oder zum Amurfluß gelangt sein wird. In dieser Absicht hat Ruß land gewaltige Kreuzer gebaut, die einen genügenden Kohlen vorrath mit sich führen, um die Weltreise zurücklegen zu können, ohne Kohlen in fremden Häfen einnehmen zu müssen. Rußland hat diesen Weg zuerst beschritten und heute folgen die großen Seemächte seinem Beispiele. Die russische Kriegsmarine wird durch das systematische Vor gehen charakterisirt, welches bei ihrer Neugestaltung obgewaltet hat. Lie richtete zuerst ihre Hauptanstreugungeu auf Schwarze Meer und kann mit den dort erlangten Resultaten zu äe könnten sich großer Bedenken nicht ent bevor man zu der Vorlage Stellung nehme, genau prüfen, ob und auf welchen Grundlagen die Reichsregierung die Rechnungen des Norddeutschen Lloyd geprüft habe. Seine Partei verschließe ich aber auch nicht den Vortheilen, welche die Vorlage bringe; ie habe daher den lebhaften Wunsch, daß es in der Kommission zelingen möge, alle Bedenken zu zerstreuen. Staatssekretär von Stephan betont, daß er die Motive, die hier so stark angegriffen worden seien, vollständig preisgebe, wenn uur die Vorlage ange nommen werde. Für die in den Motiven angeführten Zahlen werde er Material beibringen. Redner bespricht die Entwickelung des Frachtverkehrs auf den Lloyddampsern und hebt dabei hervor, der Vorwurf, daß die Lloyddampfer indisches Getreide als Ballast auf der Heimreise mitnähmen, sei nicht gerechtfertigt. Der Abg. von Leipziger, der hierüber eine Aeußerung gethan habe, sei hierin irregeführt worden. Staatssekretär Hollmann erwidert auf die in der gestrigen Debatte ausgesprochene Besorgniß, daß die Vorlage eine indirekte Verstärkung unserer Kriegsmarine zu bedeu en scheine, mit der Versicherung, daß dies nie die Absicht der Regierung sein könne. Auch ein Schiff könne nicht zwei Herren dienen, könne nicht Handels- und Kriegsschiff zugleich sein, sonst wäre es zu beiden Zwecken nichts nutz. Immerhin sei aber eine gewisse Verwendbarkeit solcher Schiffe für Kriegs zwecke nicht ausgeschlossen, allein sie werde da nur Platz greifen können, wo die Schiffe dem feindlichen Feuer nicht direkt ausge setzt seien. Sie könnten z. B. für die Herbeischaffung von Wasser, Kohlen, Lebensmitteln und beim Krankentransport gute Dienste leisten. Insofern habe also auch die Marine ein Interesse an dem Zustandekommen der Vorlage. Abg. Richter (freis. VolkSp.) weist darauf hin, daß nach der Statistik allerdings unser Handel mit China zugenommen habe, aber man vergesse, daß diese Statistik nach dem Zollanschluß von Hamburg und Bremen etwas ganz Anderes bedeute, weil in der früheren Statistik der Bremer und Hamburger Handel nicht einbegriffen sei. Die deutsche Ein fuhr sei um 17 Millionen gestiegen, aber davon entfielen nur 4 Millionen auf den Norddeutschen Lloyd, und von dem ge summten Handelsverkehr des Lloyd seien ?/g dem ausländischen, mit uns konkurrirenden Handel zu Gute gekommen. In Wirk lichkeit sei die deutsche Einfuhr dem Werthe nach um 300 000 Mk. gefallen. Wir hätten durch die Subvention eine Linie geschaffen, sür die gar kein Bedürfniß vorliege. Man sollte sich daher hüten, eine solche dauernde Last zu beschließen. Abg. Freiherr von Stumm (Reichsp.) sagt, daß die Industrie diese Vorlage mit großer Freude begrüßt habe. Seiner Partei erscheine es aller dings auch nothwendig, daß in der Kommission die Einzelheiten klargestcllt würden; sie stehe aber der Vorlage sympathisch gegen- > über Staatssekretär v. Stephan entgegnet auf die Ausführungen des Abg. Richter, daß Hamburg und Bremen keine eigene Pro duktion hätten; beide Städte bezögen die Waaren, die sie aus führten, aus dem Innern Deutschlands. Thatsache sei es ferner, daß das Aufblühen unserer Werften von der Lubventionirung Kronstadt zu weit östlich für ein rasches Auftreten der Flotte im mittleren und westlichen Ostscebeckcn liegt und die russische Flotte von dort aus nicht in der Lage war, stets in See gehen zu können. Auch schädigen infolge der Eisverhältnisse genommene Winter quartiere die Ausbildung der Mannschaft. Im Schwarzen Meer bildete Nikolaieff mit seinen großen Werften geraume Zeit das Hauptarsenal der russischen Schwarzen Meer-Flotte. Hier wurden die völlig modernen Panzerschiffe dieser Flotte gebaut und neuerdings ist Sebastopol, das sich aus seinen Ruinen erhoben hat, bei seinem unvergleichlichen Hafen und seiner Lage im Begriff, wieder zur Hauptflottenstation der Schwarzen Meer-Flotte zu werden. Allein dieselbe vermag, wie erwähnt, wenn auch im Schwarzen Meere ohne jeden eben bürtigen Nebenbuhler, zu der Bildung der Geschwader, die Ruß land im Mittelmeer und im Stillen Ozean hält, nicht beizu tragen. Jedoch hat Rußland diese Schwierigkeit soviel als, ohne den Wortlaut der Verträge zu verletzen, möglich war, zu mildern gewußt. Es subventionirt seine Freinnlligen-Flotte, die im Schwarzen Meere ihren Stützpunkt hat, reichlich; dieselbe besteht aus sehr schnellen Dampfern, die bestimmt sind, in Kriegszeiten als Aushilfe zu dienen und die im Frieden den Truppen- und Materialtransport nach Ostsibirien übernehmen. Dort bildet zur Zeit noch das ebenfalls nicht eisfreie Wladiwostock den maritimen Stützpunkt des russischen Reiches in den nordpacifischen Ge wässern, vielleicht später durch den besser gelegenen, nicht zu frierenden Hafen von Port Lazareff oder einen noch südlicheren ersetzt. Zur Zeit aber hat das russische Pacific-Geschwader noch in Wladiwostock sein Hauptarsenal. Das erstere besteht aus mehreren Hochsee-Panzerschiffen und einer Anzahl tüchtiger Kreuzer, sowie aus Fahrzeugen geringeren Tonnengehalts, wie Kanonenbooten und Torpedo-Avisos. Nach Beendigung des japanisch-chinesischen Krieges wurde das Geschwader beträchtlich verstärkt, und Alles deutet darauf hin, daß cs noch lange Zeit hindurch auf erheblicher Stärke erhalten werden wird. Die großen Kriegsschiffe stationiren dort einige Jahre, um dann wieder, wenn sie großer Reparaturen bedürfen, nach der Ostsee zurückzukehren; die übrigen Schiffe bilden die spezielle sibirische Flotte und sehen die europäischen Gewässer nicht wieder. Nach einer gewissen Dienstperiode wechselt nur ihre Bemannung, man unterhält diese Fahrzeuge mit den Mitteln, die daS Arsenal von Wladiwostock bietet. Dieser Hafen ist bekanntlich während der kältesten Monate zugefrorcn, und es ist daher für Rußland von besonderer Wichtigkeit, ein südlicher gelegenes großes Depot zu besitzen, in dem seine Schiffe ihre Approvisionirung erneuern und ihre laufenden Reparaturen bewerkstelligen können. Aller dings würden sie dies in dem in französischen Händen befind lichen Saigoun, wo sich das erforderliche Material befindet, be werkstelligen können; allein Saigoun liegt sehr weit von den nördlichen Gewässern des Stillen Ozeans, und Rußland ist mit Die russische Marine. Man schreibt den „Hamb. Nachr.": Bei der Verstärkung der Kriegsflotte der Großmächte ist die russische Marine nicht zurückgeblieben, sie hat vielmehr eine so planmäßige und umfassende Entwicklung erfahren wie wenige Flotten der übrigen Mächte und schreitet mit einem bis zum Jahre 1906 vertheilten 800 Millionen-Programm weiter vor. . Rußland steht mit 3 großen verkehrsreichen und wichtigen Meeren in Berührung, der Ostsee, dem Schwarzen Meer und dem großen Ocean, und selbst ein viertes, daS nördliche Polarmeer, wird für seine maritimen Interessen mit der Anlage des endlich ermittelten Hafens an der Murmanküste und dem ihn verbindenden Bahn- bau nach Finnland demnächst in Betracht kommen. Für die ersten drei Meere hält Rußland drei starke und selbständige Kriegsflotten, da die ersteren durch gewaltige Entfernungen von einander getrennt sind und sogar der Zugang zu dem einen, dem Schwarzen Meere durch die Verträge immer noch geschlossen ist. Das Bestreben, diese Verträge zu beseitigen und sich die Durch fahrt durch die Meerenge srei zu machen, ist daher ganz ab gesehen von allen übrigen namhaften Vortheilen schon im Hin blick aus den maritimen Machtzuwachs, welchen Rußland durch die Vereinigungsmöglichkeit seiner Ostsee- und Schwären Meer- flotte gewinnen würde, sehr erklärlich. Unbedingt würde sein derzeit nur schwaches Mittclmecrgeschwader und sein Einfluß im Mittelmeer, gestützt auf das ihm jetzt zugänglich gemachte Biserta, eine ganz andere Bedeutung gewinnen, wenn die Schwarze Meer- Flotte dasselbe jederzeit verstärken und unterstützen könnte und ihre Häfen neben Biserta die offene und starke Basis des Mittel meergeschwaders bildeten. Von den Flotten Rußlands ist die baltische vermöge der militär-geographischen Lage des sie beherbergenden Meeres und der auf sie verwandten Mittel, in ihrer Gesammtheit die bei Weitem stärkste und wichtigste, obgleich sie an einzelnen Panzer schiffstypen hinter der Schwarzen Meerflotte zurücksteht. Ihr steht der Weg nach allen Gewässern der Welt offen und sie ist an der zugänglichsten und wichtigsten Küste des Reiches stationirt, während die Schwarze Meerflotte in einem zu den Centren der russischen Macht verhältnißmäßig abgelegenen Meereslecken ankert. Den Bedürfnissen seiner Flotte entsprechend hat Rußland in seinen verschiedenen Meeren große Marineetablissements angelegt. Unter ihnen ist in der Ostsee zuvörderst das große Flottenarsenal Kronstadt an dem von ihm beherrschten Zugänge zur ersten Hauptstadt des Reiches zu nennen. Hier befinden sich die mäch tigen Werste, aus denen der größte Theil der Schiffe der russischen Flotte gebaut wurde und die zur Zeit in voller Produktion be griffen sind. In den letzten Jahren wurde dort eine Anzahl sehr schöner Schiffe auf den Stapel gelegt, und in einer Reihe von Jahren wird Rußland hier eine Anzahl mächtiger Schiffe seiner Flotte einvcrleiben, die denen anderer Nationen nicht nachstehen werden. Allein Kronstadt unterliegt als Flottenstatwn einem großen Uebelstandc. Sein Klima ist sehr rauh und während der Wintermonate ist sein Hafen vereist. Als Alexander III. den Reorganisationsplan seiner Kriegsflotte entwarf, beschloß er die Schaffung eines neuen Hafens von gehöriger Wasscrtiefe in der Ostsee und seine Wahl siel auf den Hafen von Libau, der das ganze Jahr nicht zufriert. Sobald die kaiserliche Entscheidung gefallen war, ging man an's Werk, und bald wird Libau die Hauptstation der russisch-baltischen Flotte sein. Die Mängel, welche dem Hafen von Libau anhaften, sind bekannt, sie bestehen in einem felsigen Untergründe, der den Schiffen Gefahr Mietet, in der nicht jeder Zeit ausreichenden Wasscrtiefe für Schiffe größten Tiefganges und in der schmierigen Einfahrt bei stürmischer see, Nebel ec. Vielleicht gelingt es der Energie Rußlands, diese Mängel durch erneute Fclsspreugungen und sonstige Aenderungen mit der Zeit zu beseitigen. Jedenfalls war die Errichtung einer- weiter westlich gelegenen und nicht zufrierenden Hauptflotten station für die russisch-baltische Flotte unerläßlich, da einerseits