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Ureiberg, am 22. Juni 1896. Mllr. Lr»i» 8«I»MklG Staugen- und Brennholzverstetgerung im Freiverger'sche» Walde. 9 Uhr an m. Kl. M. M. K Leipzig (Bayer. von 5600 0. I. HaUiii»»». 33,80 44,00 40,20 48,00 20,60 26,00 23,90 28,10 u u kk Vorm. Der Stadtrath Vr »evL. 18. Juli und 15. August. 16. Juli, 19. Juli und 16. August. unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. , Ureiberg, den 17. Juni 1896. Königliche Amtshauptmannschaft Vr. 81«Inert. ausgegeben werden. Schluß des Fahrkartenverkaufs am Tage vor Zugsabgang abends 6 Uhr. Näheres ergiebt die bei den sächsischen Staatsbahnstationen, ferner bei der Ausgabestelle für zusammenstellbare Fahrscheinhefte in Dresden-A., Carolastraße 16, unentgeltlich zu erhaltende Ueberficht über die Sonderzüge. Dresden, am 19. Juni 1896. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen. Der Stadtrath. LlrerlrmrU. Bgm. Sonderzüge do« Dresden nach München, Salzburg Bad Reichenhall, Kufstein «nd Linda«, den 1> und 18. Juli, sowie den IS. Angnft d. I Abfahrt Von Freiberg 7 Uhr 16 Min. nachm. am 15. Juli, Fahrpreise für Hin- und Rückfahrt: I. Kl. II. Kl. Wegen Reinigung der Dieusträume des unterzeichneten Amtsgerichts können Freitag und Sonnabend, de« 3. nnd 4. Juli ds. Js. nur dringliche Angelegenheiten erledigt werden. Brand, am 24. Juni 1896. Königliches Amtsgericht. I>r LI»«»». Die Landrenten nnd Landeseulturrenten für 2. Termin 1«SV find bis längstens SV. dieses Monats zur Bermeidun« zwangsweiser Einhebung an die Stadtsteuereinnahme hier zu entrichte«. Versteigerung vo« Gebäude» auf de« Abvr«ch. Sonnabend, den 4. Juli dieses Jahres Vormittag 10 Uhr soll das bisher der Firma Earl Appelt in Freiberg gehörige Wohn- und Geschäftsgebäude, Branderstraße Nr. 6 n«bst allen Anbauten und Nebengebäuden auf den Abbruch meistbietend und öffentlich an Ort und Stelle unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Wegen vorheriger Einsichtnahme der Bedingungen oder Besichtigung der zu versteigernden Gebäude wolle man sich an die unterzeichnete Bauinspektion wenden. Freiberg, am 22. Juni 1896. Königliche Gisenbahn-Bauinspektion 4 UN- Tageblatt o Amtsblatt sür die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand, verantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. Gras-Auetion. Die diesjährige Gras- und Grummet-Nutzung von den zum Ura«enftei«er Forst reviere gehörigen Wiesen soll am 3. J«N V. Js. gegen sofortige Bezahlung und unter den vor der Auctwn bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden, und zwar: von srüh ^9 Uhr an in der Oelmühle ,« Riedernafsan von den zu den vormals Rutschmann'schen Gütern in Nassau gehörigen Wiesen; von Nachmittags 2 Uhr an im Erbgerichtsgasthofe zu Mnlda vo» den Wiesen des vormals Muldaer Reviers an der Mulde und von den früheren Mnlda« MWKgutS- und Erbgerichtswiesen am Eppenflüßchen und an der Chemnitzbach. Kauflustige, welche die betreffende« Wesenparzellen vorher in Augenschein nehmen wollen, erhalten vom Wiesenwärter Lämmel in Niedernassau nähere Auskunft. Königl. Forftrevierverwaltung und Königl. Forstrentamt Fraue«ft<i», am 25. Juni 1896. Bekanntmachung. Nachdem die städtischen Colleaien hierselbst beschlossen haben, eventuell für die Stadtgemeiude Freiberg die sogenannten Büraerfclder, dafern dieselben zu angemessenen Preisen verkäutv-h sind, auzukaufe«, sehen wir der Abgabe von Kaufsangeboten mit genauer Angabe der Nummer und Größe der Parzellen sowie des geforderten Preises entgegen. Freiberg, am 16. Mai 1896. Der Ttadtrath. Der Stadtrath. »«8»I«r. Mllr. 2 „ 41 Ankunft in München 10 „ 20 5 „ 40 Bekauntmachung. Neber die Bebauung der Stwßen Am Bahnhof zwischen Bahnhofstraße und Stolln- hausgasse, Humboldtstrahe, BergstiftSgasfe, Untere Langegaffe, Buchstratze, Kuh- fchachtgafse, Mühlgaffe, Stöllnhausgasfe, Berthelsdorferstratze zwischen Wernerplatz und Eisenbahndamm, sowie des Weruerplatzes zwischen Berthelsdorserstraße und Bahnhof straße ist von der Baupolizeibehördv ein Bebauungsplan nebst Regulativ auf gestellt worden. > ! Plan und Regulativ liegen in der Zeit vom 17. Juni bis IS. Juli dieses Jahres im Baupolizeiamt, RathhauS Zimmer Nr. 16 zu Jedermanns Einsicht aus. Die Betheiligten werden aufgefordert, etwaige Einwendungen, welch: sic gegen den Be bauungsplan, daS Regulativ oder einzelne Bestimmungen derselben geltend machen wollen, bei Vermeidung des Ausschlusses bis zur Beendigung der Auslegung daselbst anzubringen. Freiberg, am 8. Juni 1896. Der Stadtrath. »r SeeL. Wbr. In der Restauration »Fernesiechen" sollen Montag, de« 29. Juni a. e. von früh 47,15 Hundert fichtene Stängel von 2 bis 7 om Unterstärke 661 Stück fichtene Stangen ., 8 „ 15 „ „ 247,5 rm meist fichtene Rollen und Zacken 116 „ fichtene Stöcke 26,4 Wellenh. fichtenes Reisig Freiberg-München 46,70 M. „ -Salzburg oder Bad Reichenhall 61,30 „ -Kufstein 55,70 „ -Lindau 66,90 Bekanntmachung. ' Zu Ehren der vom 29. Juni bis 1. Juli dieses Jahres hier stattfiudenden Jahresver- «ammlung des Dresdner Hauptvereins der Gustav-Adolf-Stiftung werden die städtischen Gebäude mit Flaggenschmuck versehen werden nnd richten wir an die hiesige Bürger- und Einwohnerschaft das Ersuchen, auch ihrerseits die Häuser in gleicher Weise schmücken zu wollen. Freiberg, am 26. Juni 1896. Fahrkartengültigkeit 45 Tage. Außerdem verkehrt am 4. Juli d. I. ein T o«d er-ug . Bhf.) nach München PP-, zu welchem auf sämmtlichen sächsischen Stationen Anschlußsahakarten in den Abtheilungen 15, 16, 17, 18, 19 u. 20 Beka««tmach«»g, die GefechtSschiehübungen im Zellaer Walde betreffend. .DaS 11. Königliche Infanterie-Regiment Nr. 139 wird auf dem im Zellaer Wald« gelegenen Schießstande des Königlichen 1. Jäger-BataillonS Nr. 12 am S. und 3. Juli dieses Jahres jedesmal von vormittags */,- Uhr bis Nachmittags ^5 Uhr Köfechttmätzige Schießübungen abhalten, was unter Bezugnahme auf die in Nr. 119 und 121 des Freiberger Anzeigers und Nr. 62 des Nossener Anzeigers aogedruckte diesseitige Bekannt machung vom 21. Mai dieses Jahres hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wirb. Freiberg, am 24. Juni 1896. 148. Erscheint jede» Wochentag Abend» >/,7 Uhr für den ü Jahrgang. I Sonntag, de» 28. Juni. Inserate werden bi» Bormitlag 11 Uhr angenommen. Preis für di» Spaltzetle 1S Pfg. Außerhalb de« Landgerichtsbezirks 15 Pfg. 1898. Bestellungen ans unsere täglich erscheinende Zeitung Freiberger Anzeiger mb Tageblatt auf das 3. Bierteljahr werden zum Preise von 2 Mark 2S Pfg. von allen kaiserlichen Postanstalten, sowie vo« de« bekannte« Ausgabestelle« und der unter zeichnete» Expedition angenommen. Die Srpe-iüon des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt". Asm Kesuche K-Hlmg-Tschavgs in Friedrichsruh. Der deutsche Kaiser und junge Studenten, besternte Exzellenzen und einfache Handwerksmeister haben den großen Einsiedler im Sachsenwalde aufgesucht; auch fremde Staatsmänner haben ihm in seiner Einsamkeit einen Besuch abgestattct, um seinen: Worte zu lauschen. Graf Kalnoky und Crispi, der Amerikaner Grant und der Diktator Gambetta, und wie immer sie heißen inögen. Aber der Sohn deS fernsten Ostens in seiner eigenartigen Gewandung wird den alten Buchen vor dem Schlöffe, die schon <0 Vieles geschaut haben, ein ungewohnter Anblick gewesen sein: verwundert werden sie die Wipfel geschüttelt und gefragt haben; „Ja, waS will denn der?" Nun, zunächst will Li-Hung-Tschang, was sie alle gewollt haben, die Besucher: dem großen Manne seine Hochachtung aus- orücken. Der fernste Osten ist nicht fern genug, als daß nicht die Kunde von dem Manne, der ein mächtiges „Reich der Mitte" in Europa geschaffen hat, dorthin gedrungen wäre. Hat doch ein arabischer Wüstenscheich, der von Deutschland nichts wußte, einem deutschen Arabienreisenden nach mühevollen Verständigungs versuchen endlich gesagt: „Ach, ssn Lismarkli" („Du bist ein Bismarckmann"). Und Li-Hung-Tschang, dessen Kenntniß der Weltgeschichte denn doch beträchtlich weiter reicht, als die jenes Beduinenscheichs, mochte wohl lange schon den Wunsch hegen, mit dem Manne zusammenzukommen, dem gelungen war, was er, der chinesische Staatsmann vergebens anstrebte : widerstrebende Elemente zu gemeinsamen Zielen znsammenzufaffen. Und das dürfte wohl der zweite Grund für Li-Hung-Tschangs Besuch in Friedrichsruh gewesen sein: ein kleines Kolleg über Staatskunst zu hören, zu erfahren, wie man sich der Gegner im Innern und der Feinde nach Außen am besten erwehrt. Ihm ist Beides nicht recht gelungen, denn das viel kleinere Volk der Japaner hat die Chinesen gehörig aufs Haupt geschlagen, und der chinesische Liberalismus, der Geist der Reformen, der von Li- Hung-Tschang vertreten wird, hat einen erbitterten Kampf gegen den Starrsinn der Orthodoxie zu führen, einen Kampf, der nicht immer zu Gunsten der reformatorischen Ideen ausläuft. Freilich wird dieser Kampf auch dadurch erschwert, daß die Reformer nur mit halbem Herzen bei ihrer Sache sind, denn auch sie sind vom chinesischen Dünkel erfüllt, und sie wollen das Neue nicht, weil sie es für gut halten, sondern, weil und so lange sie es für nützlich hauen. Das aber ist der Unterschied zwischen den beiden Männern und zugleich der Grund für den gewaltigen Erfolg des Einen und für den Mißerfolg des Anderen. Li-Hung-Tschang ist zweifel los ein kluger Mann; aber es fehlt ihm die unbeugsame Energie Bismarcks und der feste Glaube an seine Sache. Bismarck wollte sich, kaum daß er in eine hohe Staatsstellung gelangt war, „unter die Kanonen von Schönhausen zurückziehen", wenn er seinen Willen nicht durchsetzen könnte, und den Glauben an die Einigung Deutschlands hat der junge Student gehabt, der einen Korb Sekt dafür verwettete, es hat ihn der Bundestags gesandte gehabt, der sich mit seinen kleinlichen Kollegen herum ärgern mußte, es hat ihn der Ministerpräsioent gehabt, der die Volksvertretung und die Volksstimmung fast einmüthig gegen sich hatte: so konnte er schließlich den Glauben in die That umsetzen. Li-Hung-Tschang aber hat sich eine Ehrenstellung nach der anderen abnehmen und dann wieder zuerkennen lassen und hat für das Eine, wie für das Andere das Lächeln des Philosophen, ab« nickt den gewaltigen Groll des Olympiers gehabt. Ein so dar- nieoerliegendes Reich wie das chinesische kann nicht allein durch den Gleichmuth des Weisen in die Höhe gebracht werden, son dern der Klugheit muß sich die unbeugsame, leidenschaftliche Energie des Kraftmenschen zugesellen und die eiserne Konsequenz, die nur der besitzen kann, der an seine Ziele glaubt. Vielleicht hat Li-Hung-Tschang selbst empfunden, welche Eigenschaften ihm zum Reorganisator Chinas fehlen, als er dem Fürsten Bismarck in Friedrichsruh gegcnübersaß, denn die gewaltige Energie, die starke Leidenschaftlichkeit des Fürsten sind durch das Alter zwar gemildert, aber nicht gebrochen. Und wie der chinesische Staats mann neulich gesagt haben soll: „Mit zehn Bataillonen wie daS