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48. Jahrgang bJnserale werden bis Kormiitag 11 Uyc > Sonntag, den 28. Mürz. FLLLS » ! 1»9b .W 74 L»scheint jeden Wochentag Äbeius ',,7 Ugr tür de» j anderen Tag Preis vierteljährlich 2 Mk 25 Pfg. iweimonatllck 1 Mk. 50 Pfg. u. einmonatlich75Pig !j ^<BergerAitzeiq^ UN- Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Braud. Verantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. Zwangsversteigerung. Das im Grmcdbuchc auf den Namen des Tapezierers Gustav Eduard Hermann Dittrich allhier eingetragene Hausgrundstück unter Nr. 237 des Braudkatasters, Abth. .4, den Nrn. 242 und 1811 des Flurbuchs und Folium 171 des Grundbuchs für Freiberg vormaligen Stadtgcrichtsankheils, geschätzt auf 7950 Mk. —Pfg., sollen im hiesigen Königlichen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist . der 17. April 1896, Vormittags 1« Uhr als Versteigerungstermin, sowie der 28. April 189«, Vormittags 11 Uhr als Termin zu Verkündung des Vcrthcilungsplans ^mlvraumt worden. Eine Uebcrsicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Freiberg, am -15. Februar 189G Königliches Amtsgericht, Abth. 1 2a. 31,95 Xe. 12. ,Nr. Li »nun. Nicolai. Tie LMÄrenteu und LandMuttnrrertten für 1. Termin 1898 sind bis längstens 31. dieses Monats zur Vermeidung zwangsweiser Einhebung an die Stadtstcuereinnahme hier zu entrichte«». Freiberg, am 21. März 1896. Der Stadtrath. NÜ88l«r. Bgm. für Vas l. Halbjahr 1896 sind an» 1. April d. I. fällig und bei der Gebäude- Versicherung mit 1 Psennig, bei der freiwilligen Versicherung mit 1'/., Pfennig von jeder Beitragseiuheit binnen 8 Tagen an die Stadtstcuereinnahme hier zn entrichten. Freiberg, am 26. März 1896. Der Stadtrath. Ikönulon. Bgm. BekmmtlMchmrg. Nus der von Frau Auguste Henriette Liddy verwittweten Bergrath Bauer geb. Schwartz m Freiberg testamentarisch^ begründeten Stiftung für arme Bergmannskindcr stehen dem unterzeichneten Stadtratbe Mittel zur Verfügung, um einen oder mehrere vaterlose oder verwaiste Knaben unbescholtener Eltern auS dem Bergmannsstande behufs Erlernung eines Handwerkes unterstützen zn können. Gesuche sind unter Darlegung der Verhältnisse nud mit Angabe des- in Aussicht genommenen Lehrmeisters spätestens bis zürn 4. April dieses Jahres hier schriftlich anzubringen. Freiberg, am 25. März 1896. Der Stadtrath. Mllr. Belmmümchrmg. Nachdem nunmehr die Vorschriften über die Errichtung eines Schlacht- undVichhvfcs hier und die Ordnung des Verkehrs innerhalb desselben sowie über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in der Stadt Freiberg endgültig sestgestellt und von beiden städtischen Cvllegien genehmigt worden sind, bringen wir Solches in Gemäßheit des Gesetzes vom 15. April 1884 mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntnis;, daß a) die Schlacht- und Viehhofs-Ordnung nebst b) deni Gcbührentarif und G das Regulativ, die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in der Stadt Freiberg betreffend, vom 1. April dieses Jahres ab in Kraft treten, daß dieselben von heute ab in unserer Nathskanzlei — Rathhaus Zimmer Nr. 6 — zur Einsichtnahme ausliegcn und daß Truckcxemplarc hiervon zum Preise von je 75 Pfennige bei unserer Cportelkasseuverwaltung — Nathhaus, Zwischenstock — käuflich zu haben sind. Freiberg, den 28. März 1896. Der Stadtrath. 82Ä88lvi«. Fhrg. Bekanntmachung, polizeiliche Meldungen betreffend. Es ist wiederholt wahrzunchmen gewesen, daß den Bestimmungen des Regulativs, das Einwohner- und Fremdenwesen in hiesiger Stadt betr., zuwidergehandelt wird, die polizeilichen Meldungen neu anziehender wie die Meldungen wegziehender Personen unterbleiben oder nur nachlässig "besorgt werden. Insbesondere ist diese Wahrnehmung bei den während der Bauzeit hier aufhält lichen Handwerkslenten, Maurern und Zimmerleute»», gemacht worden Unter Hinweis ans die früher wiederholt erlassenen Bekanntmachungen machen wir wieder daraus aufmerksam, daß jede Persou, welche nach Freiberg kommt, entweder um hier bleibend ihren Wohnsitz zu nehmen, oder um hier nur vorübergehend, sei es längere oder kürzere Zeit, sich aufzuhalten, im Meldeamt, Zwischenstock des Rathhaufes, zu melden ist. Ebenso ist jede durch Wegzug aus der Stadt oder durch Wohnungswechsel in der Stadt eintretende Aufenthaltsveränderung im gedachten Meldeamt anzuzeigen. Diese Meldungen können ebensowohl durch den An- oder Abziehendcn selbst, als durch den HauS- oder Quartierwirth erfolgen, es sind jedoch die letzteren dafür, daß die Meldungen in der vorgeschricbcnen Weise erfolgen, sowie für die Nichtigkeit der letzteren der Polizeibehörde gegenüber allein verantwortlich. Endlich wollen wir noch darauf Hinweisen, daß die Meldungen zur Jnvaliditäts- und Altersversicherung, sowie zur Krankenkasse von der polizeilichen Meldung nicht entbinden. Zuwiderhandlungen gegen die Mcldevorschriften werden mit Geldstrafen bis zn 15 Mk. oder verhältnißmäßigcr Haftstrafe belegt werden. Freiberg, am 26. März 1896. Die Stavtpolizei-Behörve. Kdn. Bekanntmachung. Für die Petrischule sind folgende Anventarienstücke als: Schulbänke, Korten- Halter, Tische u. s. tv. erforde lich und soll die Herstellung derselben auf dem Wege der Aus schreibung vergeben werden. Die hierüber angefertigter Preislisten sind im Geschäftszimmer des Stadtbauamtes (Stadthaus 2. Etage) erhältlich rud haben die Preisangebote spätestens Sonnabend, den 4. April 1896 bei der Empfangsstclle cinzugchcu. Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Zurückweisung sämmtlicher Preisangebote bleibt ausdrücklich Vorbehalten. Freiberg, den 28. März 1896. Das Stavtbauamt. Kd«. MealGmnaftmn zu Ireiberg. Eltern und Erzieher, welche ihre Söhne und Pfleglinge der Anstalt anzuvcrtrauen wünschen, werden ersucht, dieselben baldmöglichst bei dem Unterzeichneten im Realgymnasium TUrnerstraste 5 anzumelden und wenn irgend möglich die Angcmeldcte» persönlich vorzustcllen. Beiznbringen sind vor der Aufnahme, und zwar spätestens bis Sonnabend, den 11. Aprich Taufschein, Impfschein und Schulzeugniß, sowie bei Konfirmierten der Konfirmationsschein. Sprechstunde: Wochentags von 11—12 Uhr. Die Aufnahmeprüfung findet Montag der» 13. April früh 8 Uhr statt. Freiberg, den 4. Januar 1896. Der Rektor des Realgymnasiums zu Freiberg. Prof Ni«I»»rck Auktion i» «ulva. Dienstag, de». 31. März 1896, kommen I. Vormittags 9 Uhr im Grundstück Kat.-Nr. 47 1 Kleiderschrank, 1 Schreib- sckretär, 1 Sopha, 1 Waschtisch, 1 Geldkassette, 1 Tisch, 1 Kopirprefse und 1 Tafel, IV. Vormittags 11 Uhr ii» der Braun'schen Restauration daselbst, dem erwählten Auktionslokal, 1 Sopha, 1 Schreibtisch und 1 Spazierwagen gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Brand, am 28. März 1896. Der Gerichtsvollzieher beim Königs. Amtsgericht daselbst. Wachtmeister. Bekanntmachung. Beim fiskalischen Kalkwerk zu Hermsdorf ist wieder frischgebranntcr Gau- und Düngekalk vorräthig. Königliches Forstrentamt Frauenstein, am 27 März 1896. Als sich dann das Gespräch wieder auf die Uebertreibungen. Ohne lange warten zu müssen, wurden wir in den großen Empfangssaal eingeführt, an dessen innerer Thüre gleich darauf Aprilhefte der vorzüglich geleiteten „Deutschen Revue" erscheinen- )en Artikel schon hent mitthcilcn zu können. Herr vr. Diercks ichreibt: Havanna, 22. Februar 1896. .... Unser Herr General-Konsul war so liebenswürdig, mich in den prachtvollen Marmorpalast zu begleiten, der den General kapitänen von Cnba als Amtsgebäude und Wohnung dient, und mich General Weyler vorzustellcn, den ich bisher nicht persönlich kennen gelernt hatte, weil er bei meinen letzten Aufenthalten in Spanien immer abwesend gewesen war. auf anderthalb Jahre an und die mehrfache Wiederholung dieser Zeitangabe ließ erkennen, daß er die Widerstandsfähigkeit der Aufständischen nicht unterschätzt. Daß die Bevölkerung für sie Sympathien hegt und sie unterstützt, zog er in Zweifel j es sei eine Folge des von ihnen ausgcüben Terrorismus, wenn die Landleute und Kleinstädter ihnen überall da keinen energischen Widerstand zu leisten wagten, wo die Rebellen noch die Macht in ihren Händen hätten. Die spanische Regierung werde ihn nnt allen Mitteln unterstützen, die erforderlich sein werden, der Sache Spaniens zu baldigem Siege zu verhelfen. Es war natürlich nicht überraschend, aus den Worten des Generals eine gewisse Mißbilligung der Taktik und Politik seiner (Nachdruck verboten.) Der Verzweiflungskampf der Cubaner gegen die Spanier ist durch den Uebergang des spanischen Kommandos an den General Weyler in eine neue Phase cingetreten. Es wird daher von hohem Interesse sein, die Ansichten des Generals über die Zustände der Insel und die Aussichten des Kampfes kennen zu lernen, die er in einer Unterredung mit Herrn Or. Gustav Diercks, einem der'über den Aufstand verbreitet werden. Er gab zu, daß'die Lage,'und er werde denselben hier nicht verleugnen. Mit Milde und besten deutschen Kenner der Verhältnisse Spaniens und Cubas, I in der sich Cuba befindet, sicherlich eine schwierige sei, daß es für Nachgiebigkeit sei in Cuba nichts zu erreichen. geäußert hat. Durch die Liebenswürdigkeit der Deutschen Verlags- ihn jedoch keinem Zweifel unterläge, daß er die Bewegung unter-! Äls sich dann das Gespräch wieder auf die Uebertreibungen. Anstalt in Stuttgart sind wir in die Lage versetzt, diesen im'drücken werde. Die hierfür erforderliche Zeit gab er selbst dann lenkte, die in der Presse verbreitet werden, bemerkte der Gwerab« ein unscheinbares, kleines, in Civil gekleidetes Männchen erschien,!Vorgängers Martinez Campos herausklingen zu hören wenn- das uns einlud, ihm in sein Arbeitszimmer zu folgen. jgleich er sich selbstverständlich jeder direkten Andeutung solcher Ein sogenannter Diplomatenschreibtisch, auf dem nur wenige Art enthielt. Auf die Frage, wie er vorzuqchen beabsichtige, wie» Papiere und Aktenstücke lagen, und eine Anzahl Rohrstühle und er auf seine bisherige Thätigkeit hin, die mir ja hinlänglich be- RohrsophaS bildeten fast die ganze Möblirung des hohen, geräu- kannt war und über die wir bereits zu Anfang der Unterhaltung migen Zimmers, das trotz der großen Hitze, welche draußen gesprochen hatten. Wie in Mindanao, wie in Katalonien, werde herrschte, angenehm kühl war. Eine große Spezialkarte von Cuba-er auch in Cuba mit größter Strenge Vorgehen, weil er nur nahm auf einem Ständer stehend, die Mitte des Raumes ein. diese, unterstützt durch die genügende Militärmacht, für geeignet Auf meine Frage über seine Ansichten bezüglich der Bedeutung'halte gegenüber den gegen die eingesetzte Negierung gerichteten des Aufstandes, seiner Ausbreitung und der voraussichtlichen Umsturzbestrebungen. Indem man ihn berufen habe, den Ober- Dauer des Krieges beklagte sich der General über die Massebefehl zu übernehmen, habe man mit seinem durch seine lange übertriebener und falscher Darstellungen, welche im Auslande militärische Thätigkeit hinlänglich bekannten Charakter gerechnet, Bestellungen auf unsere täglich erscheinende Zeitung Freiberger Anzeiger «nd Tageblatt für das zweite Quartal 1896 werden zürn Preise von 2 Mark 25 Pfg. vor» alle»» kaiserlichen Postanstalten, sowie van den bekannte»» Ausgabestellen und der unterzeichneten Expedition angenommen. Dit Erptdition des „Freiberger Anzeiger nud Tageblatt". Tine Unterredung mit dem GeueralkaMu von Cuba. Von Gustav Diercks.