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— —— — - '—— AmtKlatt für dir MMm md stiidtische» Behörden zu Freiberg und Braud ü Erscheint jede« Wochentag Abend» '/,7 Uhr für de» /VS 77 ö anderen Tag. Preis vierteljährlich 2 Mk. 25 Pfg. «/ f- E zweimonatlich 1 Mk. 50 Pfg. u. einmonatlich 78 Pfg. Die Biervezugsscheine v. Llakwsai»», G«n.-Borst- Fehmel. DaS in F Der Ttadtrath lagen, liegen vom 1. bis 14. April d. I. zur Einsichtnahme der Betheiligten in der Gemaindeo Expedition aus. Freibergsdorf, am 1. April 1896. Bekmmbmlchmm für Freibergsdorf. Da- Unternehmer-Ber-nchniß der land-- und sorftwirthschaftlichen Berussgenofsenschaft, sowie die Heberolle über die auf daS Jahr 1895 zu leistenden Beiträge nebst sonstigen Unter iil der Stadllasseneinnahme, Stadthaus, 1 Treppe, zur Vermeidung der i« 83 H Und 12 »et Viersteuer-Regulativs angedrohte« Strafen abzugeben. Gleichzeitig ist die Biersteuer «bst den . Gebühre« für Rei»ig««g der Bierdruckapparate daselbst zu bezahlen. Freiberg, am 30. März 1896. e entgegeu genommen. Die Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbehalten. Freiderg-vorf, den 1/April 1896. Der Gemeiuderath. Gem.-Vorst. Geschäften dürfen auf ziemlich allgemeine Billigung rechnen, in so weit sie den jüngeren Handlungs-Gehilfen und den Lehr lingen die Gelegenheit zur Fortbildung sichern, das gejammte Geschäfts - Personal gegen Gefahren für Leven, Gesundheit und Sittlichkeit schützen, die Kündigungs-Verhältnisse besser regeln und durch die Beschränkung der Konkurrenz-Klausel die Ver setzung der Gehilfen in den Stand einer drückenden Unfreiheit hintanhalten. Anders verhält es sich mit den Bestimmungen über die Betriebszeit der Laden-Geschäfte. Alle offenen Verkaufsstellen mit Ausnahme der Apotheken, der Gast- wirthschaften und einiger andern Betriebe sollen von 8 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens geschlossen bleiben; ferner soll den Gehilfen, Lehrlingen und Geschäftsdienern eine Pause von min destens l^/» Stunden zur Einnahme der Hauptmahlzeit gewährt werden. Der erstere Vorschlag führt also gleich den Vor schriften über; die Sonntagsruhe eine neue Beschränkung der Erwerbsthätigkeit der Unternehmer ein. Es darf von 8 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens nicht nur nicht „beschäftigt", es darf auch nicht verkauft werden, selbst dann nicht, wenn Ange stellte gar nicht vorhanden sind. Diese Eselsbrücke für die Kontrolle der Innehaltung der zum Schutze der Angestellten er lassenen Vorschriften wird hoffentlich nicht ein zweites Mal ge schlagen iverden. Das Gebot des frühzeitigen Ladenschlusses richtet sich vor Allem gegen die Interessen der kleineren Ge schäftsleute. Diese haben, wie die „Nationall. Korr." sachgemäß ausführt, den Vortheilen des Großbetriebes fast nichts mehr Kohversteigerung auf dem Franensteiner Staatsforstreviere. Im Frankeffchen Gasthose in Frauenstein sollen Donnerstag, den S. April dsS. IS. „ folgende im Frauensteiner Forstreviere in den Abth. 3, 5 6, 5 v, 13, 14, 38 ». 50 «rfbeveitete Nutz» und Brennhölzer an die Meistbietenden versteigert werden, und zwar: von vormittags 8 Uhr an: 503 w. Stämme, 214 h. u. 8310 w. Klötzer, 2425 w. Stangenklötzer, 24 rw w. Nutzfcheite »ad 11 rm h. u. 39 rm w. Nutzknüppel; von Nachmittags s Uhr an: 53 rw. w. Brennscheite, 11*/, rm h. u. 47 rm w. Brennknüppel, 9 rm h. n. 6 rm w. 6 rm h. u. */, im w. Aeste, 60 rw w. rmgeschn. Reisig und 0,20Wllhdrt. h. u. 89, 10 w. Reisig. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegende« Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Kö«1gl. Forstrevierverwaltung und König!. Forstrentamt Frauenstein, am 30. März 1896. »«In. Bekanntmachung. Da im hiesigen Ort (Hebammenbezirk LtpperSdorf) die jetzige Hebamme mit de« 2. April a. c. außer Dienst tritt, so werden Bewerberinnen um diese Stelle ersucht, ihr Gefach »ebst Prüfungszeugniß bei dem unterzeichneten Gemeiuderath alsbald einzureichen. Lippersdorf, de» 30. März 1896. Der Gemeinderath daß. G.-Vorstand. Der auf den 7. April 1896 und folgende Tage anberaumte Termin zur Versteigerung da zu dem Nachlaße des Gutsbesitzers Karl Hermann Wagner in Cörnmerswalve ge- HSriaen Mobilien hat sich erledigt. Sah»«, den 81. März 1896. Königliches Amtsgericht. Feldverpachtnng in Kreivergsdorf. Freiberger Flur gelegene, der hiesigen Gemeinde gehörige Feldgrundstück, mit tar 40 Ar --- 5 Acker 42 Quadratruthen Flächeninhalt soll anderwest auf 6 Jahre ver- - werde«. Pachtgebote werden in dem am 3. Osterfeiertage, als den 7. April d. I. Nachmittags l Uhr in der Restauration des Herrn Günther hier stattfindenden Verpachtungs- Schilde, der äus den Wipfeln herausleuchtet. Der Stahlring, der die Stämme zu einer Krone vereinigt, trägt die Gravirung: „Wie man uns, des Waldes Sprossen, Hier mit starrem Ring umspannt, Schlang um trutz'ge deutsche Stämme Deine Kraft ein Eisenband." Auf dem Rande der Tischplatte stehen die Verse: „All' in einer Krone gipfeln Wir, die Sonderart einst entgegen zu fetzen, als die Möglichkeit der stärkeren Ausnutzung ... ihrer persönlichen Arbeitskraft. Ihnen dazu die Gelegenheit zu schied, Und in. den geeinte» Wipfel» Rauschet Ar ein DankeS-, nehme«, wäre das Gegeutheil vou „sozialpolitisch". Man darf Auf und soll der ohne Zweifel vorkommenden übermäßige» An« strengung der Handlungsbediensteten begegnen, aber zu diese« Zwecke bedarf es keiner Vorschriften, die erstens nicht überlastete Angestellte und zweitens Personen einbeziehen, die überhaupt nicht angestellt sind. Ein Gehilfe, der jahraus jabrem oder doch den größten Theil des Jahres hindurch während der ganzen täglichen Geschäftszeit thätig bleibt, ist auch nach dem Vorschläge der Kommission noch über seine Kraft hinaus in Anspruch ge nommen. Kommis oder sonstige Gehilfen in Laden-Geschäften kleinerer Orte aber, die oft den halben Tag wang oder gar nichts zu thun haben, wird nicht zu viel zugemutbet, wenn sie nach acht Uhr Abends, und unter Umständen auch einmal vor fünf Uhr Morgens bereit sein müsse», Kunden zu bedienen. Derselbe Unterschied ist bei der Mittagspause zu machen. Wenn es auch nothwendig erscheint, dem den ganzen Tag Beschäftigten eme bestimmte, nicht zu kurz bemessene Zeit zum Aufsuchen einer vielleicht weit entfernten Speisegelegenheit zu gewähren, so ist eS doch lächerlich, den von seinem Prinzipal verköstigten Gehilfen eines klein städtischen Geschäfts davor zu schützen, daß er sein Mittagessen einmal unterbrechen muß. Dre Vorschläge ignoriren übrigens nicht nur die Verschiedenheit von Großstadt und Kleinswdt, sondern auch diejenigen der großstädtischen Betriebe untereinander. Daß die Angestellten der Kolonialwaarengeschäfte das ganze Jahr hindurch ungefähr gleichmäßig beschäftigt sind »nd demgemäß ei»er gleichmäßigen Ruhezeit bedürfen, ist doch noch kein ausreichender Grund, dem Commis eines Pelzwaarengeschästs, der im Sommer ausgeruht hat, zu verbieten, im November nach 8 Uhr Abends einen Muss zu verkaufen. Wo die Beschränkung der Arbeitszeit au sich angemessen erscheint, kann sie durch die von der Kom mission für Arbeiterstatistik vorgeschlagene Ordnung nicht herbei geführt werden. Daß diese nicht etwa nur die Bequemlichkeit stören, sondern die Interessen des kaufenden Publikums und zwar nicht nur die des nachtschwärmenden, nach LuxuSgegenständen ausschauenden Publikums verletzen würde, erleidet keinen Zweifel. Gerade Arme würden am empfindlichsten getroffen. Zahllose Menschen z. B. werden nach Beendigung ihrer Beschäftigung entlohnt. So die zur Aushilfe gebrauchten Schreiber, ine Tage löhner im engeren Sinne des Wortes u. s. w. Wenn sie morgens die Broterwerbsstätte aufsuchen, haben sie kein Geld, und wenn sie sie abends mit Geld verlassen, würden sie nach der vorge schlagenen Regelung kein Brot auftreiben können. Noch viel stärker als die Schädigung der Käufer wäre die der Verkäufer. Wenn nach 8 Uhr die Cigarrenläden geschlossen sein müssen, so werden trotz der Schankwirthschaften, die nach diesen Vorschlägen überhaupt auf eine ungeheuerliche Weise privilegirt sein würde«, im Reiche täglich Millionen von Cigarren weniger geraucht werden als jetzt; einen sehr erheblichen Rückgang würde ferner der Verbrauch an Backwerk, an Luxusgegenständen und Blumen erleiden. Es kommt da der schon erwähnte Umstand in Betracht, daß viele tagsüber des Geldes ermangeln, sowie der andere, daß Kauflust und Freude am Schenken keine „Heringswaare" sind, die man „einpökelt" bis zu dem Augenblick, wo die Polizei nichts mehr gegen ihre Befriedigung einzuwenden hat. Mit der Be- schränknng des Verkaufs ginge selbstverständlich die Beschränkung der Produktion Hand in Hand, sodaß die Industrie mit ihren Arbeitern und auch das Handwerk, insoweit es nicht ausschließ lich auf Bestellung arbeitet, bei dieser Regelung ebenso in Mit leidenschaft gezogen würden, wie das Handelsgewerbe. Der Vor ¬ lied." Der Schild des Rosenzweiges zeigt die Inschrift:. „ Butzbach's Bismarckhaine Ein Rosensträuchlei« sproß — Vom Sachsenwald der Eiche War's Freund und Treugenoß." Die eigentlichen Rauch-Utensilien, sämmtlich in Holzschnitzerei gear beitet, tragen alle einen lokalen Charakter. Ein Fioibusbecher zeigt die Form des Butzbacher Wappenthurmes und führt den Spruch: „Nicht kurz und schnell Wie ein Fidibus sprüht, Aber warm und hell Unsere Liebe glüht." Die „Geburtstagsstiefel" vom vorigen Jahre sind auch hier wieder verewigt, nur ein wenig kleiner und zierlicher. Sie dienen als Feuerzeugbehälter und tragen die Verse: „Als uns der Stiefel einst gedrückt, Hast Du das Leid gehoben; Nun suche das im eignen Schuh', Was wir hinein geschoben." Eine Wichsschale mit Auftrag bürstchen dient als Aschenbecher und Lichthalter. Ihre Inschrift sagt: „Daß Deine Wichse gut Und lang ihr Glanz sich hält, Darob ging längst schon auf ein Licht der ganzen Welt." Ein lederner Tabaksbeutel, mit einer seidenen Schlafmütze überzogen, trägt in Seidenstickerei die Worte: „An unsre Stärke hat man erst geglaubt, Seit Du die Michelmütz uns zogst vom Haupt." Am Fuße der Stämme ist in den felsigen Boden die Widmungs tafel von imitirtem Granit eigefügt. Sie führt in goldenen Buchstaben die Inschrift: „Zum 1. April 1896 die Getreuen von Butzbach." Der „Reichsanz." veröffentlicht den Reichshaushalts etat für 1896/97, welcher heute in Kraft tritt. Derselbe balancirt in Einnahmen und Ausgaben mit 1252218264 Mark. Die für die Zwecke der Armee, der Marine, der Reichseisenbahnen nöthige Anleihe ist mit 26659120 Mk. vorgesehen. Die von der Kommission für Arbeiter-Statistik gemachten Vorschläge zum Schutze der Angestellten in Laden- Berantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. 4S. Achrgang. Inserate werde» bi» Vormittag 11 Uhr » OSdckd Domterstag, de« 2. April. - j Bestellungen auf unsere täglich erscheinende Zeitung KÄtytr Ansti-tr md Tageblatt stbr das zweite Quartal 1896 werden zum Preise von 2 Mark LS Psg. von allen kaiserlichen Postanstalten, sowie von den bekannten Ausgabestellen «nd der unterzeichneten Expedition angenommen. Die Srpedttisn de» „Freiberger Anzeiger vnd Tageblatt". Politische Umschau. Freiberg, den 1, April. Der deutsche Kaiser ließ dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe als Geburtstagsgeschenk seine Büste in Bronce «ff grmlmelirtem reichvergoldeten Marmorsockel überreichen. Der Kaffer hat den Gesandten z. D. Grafen zu Rantzau, Schwiegersohn des Fürsten Bismarck, zum Wirkt. Geh. Rath mit dem Prädikat „Exzellenz" ernannt. Aus Friedrichs ruh wird gemeldet, daß sich die Vor zimmer und Kellerräume des Schlosses bereits mit den zahl reichen, zum Theil wieder recht originellen Geburtstagsgeschenken fürden Fürste-» Bismarck zu füllen beginnen. Das kost barste von den bis jetzt eingetroffenen Stücken ist ein Pfeifen- schrank in Verbindung mit einem Ruhesitz in Busfetgröße von dmckelgebeiztem Eichenholz. Vom Münchener Bürgerbräu kommen 30 kleine und 12 große Gebinde und 500 Flaschen Bier. Der Fürst befindet sich wohl, unterläßt aber die Ausfahrten und Spaziergänge, seit die Witterung wieder rauher geworden ist. Professor Schweninger weilt seit acht Tagen in Friedrichsruh. Der Afrikareisende Eugen Wolff, der sich dort seit Sonntag be- sindet, beabsichtigt dem Altreichskanzler sein von Prof. Lenbach gemaltes Portrait zu verehren. — Auch von Verehrern in dem Großherzoglich hessischen Städtchen Butzbach wird Fürst Bismarck seit einer Reihe von Jahren an seinem Geburtstag durch eigen artige Geschenke erfreut. Diesmal wird ihm von den dortigen Geweuen ein Rauchtischen gesandt. Sieben verschiedene Stämme, den sieb« deutschen Stämmen zu vergleichen, eine Buche, eine silberglänzende Eiche, ein Ahorn, eine Rebe vom Rheinstrom, eme Birke, ein Weißdorn und in der Mitte eine stolze Edel tanne, Wurzel« in künstlich hergestelltem Felsboden; sämmtliche Stämme werden, umfaßt durch einen breiten, glänzenden Stahl ring und so gezwungen, ihre Wipfel zu einer Krone zu vereinigen, «ff der die eigentliche Tischplatte ruht. Den Rand des Tisches umzieht üppige? Blättergeranke, aus Leder geschnitten und in Oel gemalt; ein Rosenzweig, dem Bismarckshain in Butzbach entsprossen, schmiegt sich an die Stämme und endet in einem