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fi»d, wenn anders Painlevee nicht seine Worte wählte, uni seine Gedanken zn verbergen. Daß ein Franzose mit gesunden Ginnen noch an die Eroberung Elsaß-Lothrin gens, das hieße an di« Vertreibung der Deutschen aus den besetzten Gebieten Frankreichs, ernsthaft glauben könnte, erscheint kaum denkbar. Rach einem Appell an die Selbstverleugnung und den Opfermut aller Franzosen wandte der Ministerpräsident stch der Frage der AriegSziele zu und erklärte: Wenn Frankreich diesen Krieg fortsetzt, so geschieht es weder u« zn erobern, noch u» sich zu rächen, es geschieht, nm seine Freiheit und Unabhängigkeit zugleich mit de» Frei heit und Unabhängigkeit der Welt zu verteidigen. Frank reichs Forderungen sind diejenigen des Rechtes selbst, st« find unabhängig vom Lose der Schlachten. Frankreich hat ste 1871 feierlich verkündigt, als es besiegt «ar, es vevkändigt sie heut«, wo es seine Angreifer die Wucht seiner Waffen hat fühlen lasten. Desannexionen von Elsaß-Lothringen, d«r Ersatz für Schäden und Zerstörnn- >«n, die der Feind angerichtet hat, der Abschluß eines Friedens, nicht eines Friedens des Zwanges nnd der Gewalt, der den Kei» d«S nächsten Krieges in sich schlöffe, sondern eine» gerechte» Frieden», durch den kein Volk, «Schtig oder schwach, unterdrückt wird, eine» Friedens wirksamer Bürgschaft«», welch« die Gemeinschaft der Rationen gegen den Angriff einer von ihnen sichern, bas sind die erhabenen Lrirgsziele Frankreichs, wenn «an überhaupt von Lriegsziele« sprechen kann, wenn e» sich nm «ine Nation handelt, die 44 Jahre lang trotz ihrer offenen Wunden alles getan hat, »« der Menschheit die Gchreck«« de» Krieges zn ersparen. Solange diese Ziel« nicht erreicht sind, wird Frank- rrich den Kampf fovtseßen. G,w ß, den Krieg auch nur «inen Dag zu lange fovtsetzen, hieße das größte Ver- Brechen der Geschichte begehen. Aber wollte «an ihn nnr eine» Lag zn fvüh abbr«chen, so würd« man Frank reich d«r niedrigendste» Knechtschaft «uSliefern, de« materiellen »nd moralischen Elend, au» de« es nicht» «ehr befreien könnte. Alle Kräfte des Lande» müssen auf diese» ein« Ziel gerichtet werden. Eb«»s» kurznchtig wie alle frühere» Staatsmänner Frankreichs und znletzt noch Ribot und Poincaree glaubt Painlevee di« verlorenen Gebiet« wenn nicht durch die Waffe», so doch durch einen Frieden, wie er den Biel- verbänden und Herrn Wilson vorschwebt, zurückerlangen -n können. E» wäre endlich an der Zeit, daß «au drüben, jenseits der umstrittenen Grenz«, einzusehen be ginnt, daß es schon lang« nicht «ehr und heute erst recht, nicht ein« solche Frage gibt. Die Neichsland« sind nnd bleiben bei Deutschland und Deutschland allein be stimmt deren zukünftige Rechtsstellung. Der zweite Hauptpunkt der Programm- und Antritts rede Painlevö« betrifft das Verhältnis Frankreichs zu seinen Berbindeten, besonder» in Bezug auf ihre militä risch» Hilfeleistung. Da scheint nun nicht alle» zu stim- «e», was nu» Außenstehende» allerdings schon lange nicht verborge» war. Ind»« er von de» bösen Enttäuschung sprach, dis die Ereignisse in Rußland den Ententemächten bereitet hätten, gab e» doch de» Hoffnnez Ausdruck, daß die neu« Republik di« Kraft haben werde, die Einigkeit im Inner« und die Disziplin und den Kampfwert der «WSS«»» Truppen an de« Front wiederhe»z«st«Ls». Dan» ging »r zu de» Heldentat«» d«» übrige» Hee»»rkörpe» über, die im Osten nnd im Süd«» kämpfe», »« sich schli«ßlich de» Truppen auf de« heimische, Hoden zuznwsnden und dabei natürlich auch der Amerikaner zu gedenke». Und nun kam de» Knalleffekt: Er rief »ä«lich an», zwischen den Verbündeten seien Nebe»einsti«mu»g de» Bemühungen «rfo»derlich, besonder» an de» Front; Manschen, Waffe», Geld müßten all« gemeinsam und gleichmäßig znr Ver fügung stehe»; bi» jetzt schein« noch di«s« Einheitlichkeit zn fehle«, die allein die Seberlegenheit verschaffen könne. Drei Jahre s«i da» Blut Frankreich» in Str»««n geflossen, das Land müffe aber nicht nnr sein« wirtschaftlich« Kraft, sondern auch seine Menschenkraft Bewahren! Da» war wohl «in deutlicher Hinweis a«f di« beli«bte Taktik Englands, sei» eigenes Mut zn schonen. Den Schluß der Rede bildete daun «in« «rnste Mahnung an die Abgeordneten, die Regierung in thron Bemühungen zu unterstützen. Die von der Kamme» angenommene Tagesordnung billigt die Erklüruuge» de» Ministerpräst denten nnd sagt, die Ka«m«r vertrau« darauf, daß die Regierung die Durchführung ihre» Kriegspragnamm» tat kräftig fortsetze» werde. Wslitifche RmrtfchE Datsche- Waich. Am 2. Okteber stntet in Berit« «tu««» Uhr am Wisern»» Hk-m-or- zu« 7S. Weburtst«,« de« Marschall« «in» Fein statt, öei der der Reichl la»zl«r Ör. Michaeli« die Festrede Hal»» »Kd. Fir di» Feier »«-«n zu» Veste» dn Hind« durggabe besondere Kart'« verkässt »«-«. H«r GtaaUsektSr de» AutmSnigm Amt»« vr. o. Kühl« «a»« ist am D«»»errtag au« Düddmtschland «ach H«li» zurüstgekehrt. Ned«, di» J»halt »userer A»t»«rt a» dm Papst »»iß di» »Täglich« Rundschau" z» bericht«: Mi« U»!» H»zröß dm Schritt d,« Papst»« auf daS »Bemst», da <r gengm« schnitt, diejenige» Hsrantschu»»«» abzugeb«, di« die Geleit»»« «»d Anbahnung »»» grnndsählich« Geörtirung« üb« di« Friidentproblem« ««»gliche Auch »ir steh«, »i» da« Papst, -ns dem Vt-n-1p»»kt, d«ß Bo>an»sch»n, j«d« »äh««« Um. schreibung der Kne,»zkl« erst di» PÜksweg d«j«tge» Recht«» gr»»dlage» sein «meß, die der Papst selb« als v rö«di»§»»< sein»r kouzrete» Vorschläge gemacht hat. G« schmierig „d b»d»«ke»reich auch di« Fi»d»»g »nd Gichmnig ,»» Pürgschafte» für ein»« La»«rfried,n auf Srn»dlag»jd«« Recht« »nd dm Pillig» keit ist, sind »ir -och bereit, aufrichtig »nd ahn« Pmibehalt an j«-<» versuch hierzu t»i!n«h«»a. G» ß»lg«n da»» A»«> führuuge», die die Ächwi-rigkite» d»r grundsätzlichen Gard«. >»»ge» in ihrer praktisch,« Darch'ühmuig an d«r H«»d d»r Urklärnng-n «rörtern. Eine a»f»«rssam» Paüf»»> de« Mart la»tes der Rote wird j«d»u kiplamatisch Gesch»lk« »h« »»itmsr überzeug»«, deß die Rezieruug e« »srß«»-«o hat, sich »»» j»d»r vorschnelle» «nd »nklnge« Biad»»s srei -» halt»«, *»d sich jed» Gntschkieß»«ztzfrriheit «ür jede Berhau-luagsfrag« z» sichre». Gies gilt »icht unr hinsichtlich Belzien«, send««« a»ch hinsicht lich der i» Fr« »ki eich besetzten G Bitte. G« ist Sache dir Enteut«, ihr« Ki«-,nSBs-i«g»»ge» z» brstimme» Wir u»s»«r ieü« haben ost ge»«g uvsec« grundsStzlich» Bneeitschaft, Fried»»« oarschlig« auf dir Grundlage de« Rechtes «nd der Helligkeit r» »rsk», erklärt Ma, s»zi.ld«m-kratische Hmtralorga» der .Borwärtt" wendet sich i» »inev- Artikel mit »er Mbnschkift „Ein s«^hrlich«r Plan" gegi» di« »e»e Baterlardepartei, an deren Spitze «»r H-rzo, «ib recht »on M«ckl«nd»r, und Tirpitz steh»n. Gioße Blätter -<r «ehrhei.'rparleien de» Reichstag», wi« der .vorwärts*, da« ,B-rl Lpbl ", di- .«-ff L'L* ««- die -Fra--ks. Itg" hab« -:« Avsilah«« -«» Aufruf« dieser Partei abzelchnt. Daz« schreibt dir »Hexische Tsgrsjtg.": Wenn dies, Blätter jetzt abl<chmn, den Auf»! an» demsüe Volk, hinter dem Mö»»n siehe» »ie der Herzog Johan» Albrecht zu Meck» 1»bur, »ud der Gr»ßad«ir«l v. Trpitz, ihr»« Hs.ra zuxängig <» «echt», s» »?rle»z«e« ste nicht vur ihre «ngetijch- Liebe zur «all-n Dkksstenrfrntzlst, soaderu haadrin auch nach de« W*rt, daß die virsicht der beffere Teil der Tap'erkeit sei. Hnzleich beweist dies»« H-rhalt«» aber — n»d da» ist Bis-»-«» wich- "S —, daß di« Pr-ff«, die gegen -'N -»Nische« Siez arbeitet, nach Wäzlichk»it j«-« Anskläinng d»t -«»Ische» Balke« über daS, was >» -kse« Kriege «vd bei» Kiie^nsslbluß für »vsere Ankunft ans -«« Spule steht, »ach Kräften z» »«hin «>« sucht/ Di» bitzrisch» H»ntr»»spa»1ei h>«ll in Münch«» ihr«u »berbeyrischen Hil^irrtmiag iu A»wesinheit ;°hlreicher Reich«- urd st«a»tag» abge»r-»er»n ab. Ger Referent über di« Friedens« trag« O-»'z»Ii»sp«tt»r Giehr«, Mitglied de» Mn«kt0ki»»s dkl Ar§«sr-a»!e»ka»w»«, «»pfähl Leu Beschieß de» R ich!au»- schaff«» -«r d«tsch«n H,Mru»spar>ei iu Frankfurt a. M. vom Ich, Juli, d. h. also »i« F«rd«rung eine« Fiied»*« -«r Ber, ßtnrigung «ob -«« A»szkichs, d«r »i-se-e prluische G'chenmg und wirtschas lich« W rt«c«twicklm-g ge»ährie:st-t». Ei» Per- ,ichtfri«d«n sr« k«i» ehr,»voller Frirde«. Der laug' jähr ge Abgt»r»»«t» G««ivt»ger, T»»»rat »nd Mit b<- de» Gwellonum« d«» bapr'sche» staudwi^schaf »rat«, »imr der an« grsehtust«« Männer der Partei, -»zrichmre die poliitiche Reso- !»!<«» dr» Reichsiag»« al« »«asthlt F« »,hr wir »nvbtiger« weis, »»» Fried«» md«m, d«st» sLlechte» wird «r jetzt »ach «,hr al« drei Fahe«n. Atz vr. Gchli«ie»L,»»r zog scharf gege» Erzbng-r li», d« m einer, haltlosr, schwank«»-»» Poli- »«rnt, H,n seine«, Porstaß wäre sogar der Fraktion^ »e,sitz,»»« Spsh» nicht »werrichtet g«»«f ». Ma« Richtdurch« Haid»» s»i di« furchtbarst« Gilahr für nus Wir köaute« aber g»rchh«lt«», m»d u»f»r« Lag« sn »i« s, gü-stig gewesen al, jetzt. In Mita» i» K»»la»d ist dar Kurländisch« Ritter- »ad standschaftstag «,bff»«t ward«». Fiuauzministn Klotz br.chte im Kammarbureau di» Vorlage üb«r die »orlänfigi» Kredite für da» letz!« Vierteljahr ei» M« b«la»fe» stch auf 1Bl)8 Millro» n Frauken i« Generalität n»d ans üti Millionen im Krgä»zu>gttiat. „Piti JiurnaH' -»richtet o»S E-lai», -oß iusalge -er Kohlenkris« die gesa>»r»n Iudustrien-er Awg»g-nd van Ealai», die nicht für d« Mirg»be-,rf arbeiten, demnächst dm V»!kieb einstclle» »olle». Pi«rd»rch würden T-usende^. von Aibetern u»d Uib«ite,innen br»tlo» werde«. Es herrsch« u»ter d>«st" große Grrrgu»g. D»r Minift«r de« AuSwärtizeu Ribot hält am Mittwoch i» d«r L«mm«r «i»e Rede, in welcher er über Frankreichs F»iede»«bediiigu»ge» sprach. Die AuSführunmn dicken stch mit der Prog»a«mr«de PamlevieS. Nt«st!«k»» Rach M«ld««g«» der franzSfischm Presse hat die vorläufige -nMck- R-oie'-u«« »ar-eb->Iil-ch der Eken-Hmi«unl> d»r »er Scklsgenüe Wetter. Roman von Mar Esch. Ist) tAottketzung.) Nur einige hundert Meter konnte die wackere Schar von dem Verbindungsstollen entfernt sein, in dem Röder bei Ausbruch der Explosion gearbeitet hatte, als eine dunkle Wand zu Bruche gegangener Kohlen- und Steintrümmer jedes weitere Vordringen hemmte. Nun wurde den Rettern klar, warum Röder, obgleich er in einem Seitenstollen arbeitete, sich nicht in Sicherheit bringen konnte. Der Weg zur Flucht war ihm durch den Zusammenbruch des Stollens abgeschlossen. Gleich zeitig aber mußte diese Wand, die in den brauenden Ranch- und Gasmassen der Rettungsmannschaft ein gebieterisches Halt! entgegensetzte, die giftigen Gase ab- halte», zu dem Unglücklichen zu dringen, so daß er, wenn er nicht durch die Trümmer erschlagen, vorläufig iu Tbcherheit war. Zunächst galt es, sich zu überzeugen, ob Röder noch unter den Lebenden weilte. Mit Bergmannsschlägeln umrde deshalb wiederholt heftig gegen die Trümmer- waub gepocht, um dem Eingeschossenen anzudeuten, dach gr nicht verzweifeln solle. Mit angehaltenem Atem laichchten darauf alle gespannt, ob Antwort erfolge, aber nicht« rührte sich jenseit der Wand, obgleich das Signa- lkfierv« mehrmals wiederholt wurde. Es war nun wohl kein Zweifel mehr möglich, daß der vermißte, wenn er nicht den Weg nach der benach barten Grube angetreten, von den Trümmern er schlagen war. Da ihm Rettung vorläufig nicht gebracht werden kvmwe, versuchte Schwarz nun, nach dem Hauptsiollen zu gelangen. Dieses Unterfangen aber mußte er bald axfgeven, denn wahre Glutwellen ergossen sich von dort aus in die Seiten- und NebenstoUen. Ein weiteres Vordringen von dieser Seite aus in gerader Richtung hätte den sicheren Untergang aller gebracht. Auch eine Strecke weiter nach der Ausfahrt zu konnte -man sich dem Hauptstollen noch nicht nähern, das Feuer ent wickelte eine zu große Hitze. Auf den ersten Blick erkannte Schwarz, daß der Lrawd durch Abdämmungen kaum zu dämpfen sein »trde. Jedenfalls aber mußte ein solcher Versuch un verzüglich unternommen werden. Als Schwarz mit seinen Begleitern wieder an der Förderschale anlangte, war die erste Rettungsmannschaft aus dem benachbarten Glückaufschachte bereits einge fahren. Trotzdem der Obersteiger und seine Leute sehr erschöpft waren, drang er mit ihnen und den Neuein- getroffeneu dock noch eine Strecke in dem Hauptstollen vor, soweit es die Gluthitze zuließ. An einer Bohlentür, die bereits zu schwülen be gann, ließ er aus Steintrümmern eine starke Mauer erbauen, die mit Zement gedichtet wurde. Das war eine Arbeit, die Stunden in Anspruch nahm und nur durch fortwährende Abwechslung der daran Arbeitenden ausgeführt werden konnte, denn trotz Rauchmasken und «säuerstoffeinatmung konnte nie- wand in diesem Hexenkessel lange verweilen. Zu gleicher Zeit hatte Schwarz das Vermauern de» Haupt stollens von den Nebenstollen aus angeordnet. Der Obersteiger aber mußte, nachdem er die geeigneten St-llen hierzu angegeben hatte, mit seinen Leuten zu tage fahren. Di« Wackeren hatten fast Uebermenschliches geleistet und waren am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angeiangt. Ganz erschöpft langten sie oben an »nd mußten von dem Fördergestell getragen werden, doch erholte» ste sich unter der ärztlichen Behandlung bald so weit, daß jede direkte Lebensgefahr rnm ihne« abgewendet erschien. > , , Lohmanns Pläne. In der allergemütlichsten Stimmung saß Direktor Lohmann am nächsten Morgen mit seiner Frau und Tochter am Kaffeetische. Während des gestrigen Sonn tags war er in der nahen Großstadt mit dem Vorsitzen den des Aufsichtsrats zusammengetroffen, der ihm seine höchste Zufriedenheit mit der kaufmännischen Leitung des Unternehmens ausgesprochen hatte. Die Aktien der Gesellschaft waren im stetigen Steigen begriffen. Da hatte Lohmann auch des Obersteiger» Schwarz und dessen Quengeleien Erwähnung getan, sowie, daß man sich seiner nicht entäußern könne, da der Kontrakt dem im Wege sei. Der Aufsichtsratsoorsitzende, ei« mehrfacher Millio när, aber hatte auch hier Rat gewußt. Man sollte den Querulanten einfach beurlauben, unkr st« Lor» waude, daß seine Nerven zerüttet ssie» - -7^ „Mein lieber Direktor," meinte er wohlwollend, „einem so intelligenten Kopfe wie dem Ihrigen, wird es ja nicht schwer fallen, nach irgendeinem Streite mit Ihrem technischen Beirate dem letzteren den guten Rat zu erteilen, zur Kräftigung seiner Gesundheit einen längeren Urlaub zu nehmen. Sie erklären ihm, daß es Ihnen erscheine, als od seine Nerven nicht mehr ganz taktfest seien. -Die Gesellschaft aber könne auf einem so verantwortungsreichen Posten nur kerngesunde Leute sehen. Damit werden wir den Querkopf, der durchaus so hortende Summen unnützerweise in das Werk bauen will, los. Ich bin gewiß dafür, daß alles Notwendige zur Sicherheit des Betriebes getan wird, aber Luxus- bauten .wollen wir uns doch ersparen. Geht nun Schwarz auf Ihren Vorschlag ein, sind wir am Ziele, denn für später werden sich schon Gründe finde», dem Obersteiger immer wieder sein zerrüttetes Nervensystem § bei allen Meinungsverschiedenheiten oorzuwerfen, daß er selbst um Enthebung von seinem Amte bitten wird. Geht er nicht auf Ihren Vorschlag ein, dann geben Sie ihm einfach zwangsweise Urlaub, denn Sie sind ja sei" Vorgesetzter." , Für diesen Rat, den der Vorsitzende de« Aufsicht»- rats in ster irrigen Voraussetzung erteilte, daß die For derungen des Obersteigers in der Tat überflüssig feie», war Lohmann sehr dankbar gewesen; denn dessen solgung mußte ihm endlich freie Bahn schaffen, so -atz er nicht ständig die unbequemen langen Konferenzen abzuhalten hatte, die ihm höchst zuwider waren; M ihm doch der Obersteiger mit seinen fortwährenden um nötigen Forderungen im Ramen der Humanität uno Menschlichkeit, der Hygiene und wie er sie sonst betitelte, auf die Nerven. * In der allervergnügtesten Stimmung war Lohman» nach Horst zurückgekehrt und überdachte nun am reiA gedeckten Frühstückstische die gestrige Unterredung nm . dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates. „Erika," redete er nach einiger Zeit, behaglich seins« Kaffee schlürfend, »die Tochter an, „du bist ja gestern vormittag wie eine Amazone daoongefahren, und zw auf dem gleichen Wege, den Herr Obersteiger Schwasit kurz vorher ritt." Wohlgefällig ruhte sein Blick am seinem hübschen Kinde, dessen Antlitz sich bet der »*' erwarteten Anrede rötete. j ..^..s-sung folgt.)' M