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Yas Yecsespceü A Die Gesellschaft setzt sich in einen Kreis. Einer von derselben s macht den Wanderer, geht hinaus und kommt dann an die Thüre und g tust: »Holla, holla! macht auf die Thüri« Dann antwortet der Spiel richter: . »Wer bist Du?« J »Ich bin ein Wunders-maxim« « »Was begehkst Du?« - »Ich bitt’ um Nachtquartiert« Der Spielkichter antworlet: ~Herein, herein, Du Wandersmann, Geössnet ist die Thür; l Doch willst Du übernachten hier, So sag' uns erst Dein Sprüchlein an!« ·- » Nun muß der Wandersmann sich auf einen Denkspruch oder ans einen hübschen Vers gefaßt machen, welchen er hersagt. Dann spricht Here Spielrichter wieder: »Dein Spriichlein ist gar hübsch und fein, Komm denn und nimm Dein Plätzchen eint« Da kommt der Wanderer völlig herein und setzt sich zu der Ge sellschaft in den Kreis. Der Spielrichter fährt fort: »Beschreib’ uns nun, o Wandersmann, Die Reise, die Du hast gethan.« Der Wanderer erzählt hierauf die ganze Route sder erdichteien Reise, nennt »die voriiglichsten Städte, durch die er gekommen ift, die Flüsse, iiber die er schiffen mußte, nnd die merkwürdigften Gebirge,» iiber welche sein Weg siihrte. Man setzt dabei voraus, daß er immer deni geradesten Weg genommen habe, weshalb er sich hüten muß, einen Ort zu bringen, den er, wenn er die Reise wirklich gethan, nicht hätte be rühren müssen. Hat der Wanderer seine Reiseroute richtig angegeben, so spricht der Spielrichter wieder zu ihm: »Was sahst Du denn, Du Wandersmann, Was man bei uns nicht sehen kann?« Jeht erzählt der Reisende allerlei Merkwürdigkeiten von den Städten unid Gegenden, durch die sein Weg ihn geführt hat, und Jeder von der Gesellschaft giebt Acht, daß er nichts Unwahres in seine Er zählung einmischt. Auch wird er iiber Manches von der Gesellschaft befragt, das er der Wahrheit·gemäß zu beantworten hat. Jst der Reisende fertig, so fragt der Spielrichter von Neuem: ~Welch’ Klitna, welch’ Gewächs’ und welche Sitten Fandst Du an jedem Ort, durch den Dein Fuß .geschritten?« » Nun erzählt der Reisende alles Mertwiirdige, was er davon weiß. Hat er Alles richtig,erzählt, so sagt endlich der Richter zu ihm: -· " ~Hab’ Dant, Duguter Mann. " giir das, was Du gefagt. leib’ bei uns, bis es tagt, Und nimm dies Schiißlein an!« ] . Hierbei übergiebt der Richter dem Wanderer einige Früchte, die « san Behuf des Spiels herbeigeschafft sind. Bringt er aber in seiner ; eisebeschreibung etwas Falsches, z. B. einen falschen Ort, der nicht z auf dem Wege liegt, oder ein Product, das nicht im Lande wächst, so z fällt die Gesellschaft mit Plumpsäcken über ihn her und jagt ihn mit z den Worten zur Zhiir hinaus: " »Fo"ki,f fbxffksik Dic, Du disse- Gast, Dieweil Du uns betxogen hast-« B. s. ' . A Gcnæciche Finder-. " Das Glück ist der normale Zustand der Kinder-, sie haben alle die Anlage, sich zu unterhalten, sich zu amiisiren, deshalb sind ihnen Spiele durchaus nöthig, und zwar solche, welche zugleich den Körper und die eine oder andere Gemüthsanlage entwickeln, wie die Erfahrung lehrt. Ein Kind, welches durch unglückliche Zustände daran verhindert wird, ist sehr zu beklagen, ein hlasirteö Kind aber, das nicht spielen will, noch · Kinder brauchen wenig Sachen, um»sich zu vergnügeo Die l it der Bewegungen und einige regt Wtjvq sei-lage Segen-. stände genügen. Jhre reiche Phantasie schmückt die unscheinbarsten Gegenstände mit allen Eigenschaften Wir haben ein kleines Mädchen sehr schöne Puppen auf die Seite legen sehen, um sich mit einem Stück Holz, das es mit allen möglichen alten Sachen umhüllte-, stundenlang zu ergötzem und kleine Knaben mit Vorliebe Tage lang sieh mit einigen alten Stühlen oergniigen, ohne sich um die reichen Spielsachen, die sie umgaben, zu bekümmern. Die schönsten Spielsachen insgesammt werden für die Kinder die Sand- oder Kieshaufen, die ihnen im Sommer in den Gärten oder sonst wo zu Gebote stehen, niemals ersetzen, darum sind meistens die Kinder der Armen viel glücklicher, als die der Reichen, denn Ueberfluß erzeugt Verdruß. Aber es giebt wenig Mütter, die diesen Kindersinn verstehen; da soll Alles nach ihren Vorschriften gehen, sie machen aus einem jungen Mädchen eine Puppe, aus einem Knaben ein kleines Herrchem denn sie reden mit ihnen noch ganz jung schon von ihrer Toilette, sie dürfen sich deshalb nie einen Riß ins Kleidchen machen, sind sie einmal allzu lustig beim Spiel gewesen, oder wenn der Knabe mit einer zerrissenen Hose kommt, da ist so eine Mutter allzu streng und bedenkt nicht, daß, wenn man die Kinder hindert, lustig zu sein, der Schaden für Gesundheit und Froh sinn größer ist, als das bischen UnannehmlichkeiL Behandeln wir deshalb unsere Kinder auch wirklich als Kinder, gönnen wir ihnen ihre Lebenslust, ermuntern wir sie zu der Freiide im rechten Maße, so werden wir die glücklichsten Kinder erziehen, die mit sröhlicher Sehn sucht zurückdenken an die schönen Tage der harmlosen Jugendzeit. « .——————, Esa- dte ezimder durch Yachahmmtg lernen. Die Eltern sollten es wissen, daß die Kleinen nichts lieber thun, als den Großen Alles nachzumachen. Wie schön ist es da, wenn sie recht viel Löbliches hören und sehen. Aber wenn die Mutter vor ihnen sagt: ~Lene, kommt Jemand, so sagen Sie, ich sei nicht zu Hause«, dann ist die Lüge fertig; oder wenn der Vater sich niemals zu Tische setzt, ohne über das Essen zu nörgeln, ist es da zu verwundern, wenn das Kind es dem Vater nachthut und auch beim Essen wählerisch und unzufrieden wird? , - Die Mutter wirst einem armen Manne die Thüre vor der Nase zu und schickt ihm nochlieblose Reden nach; ist esida ein Wunder, wenn das Kind gegen die Armen talt und hart wird? Ferner sitzt die Mutter gewohnheitsmäßig am Fenster, tritisirt die Kleidung der Vorübergehenden mit dem nöthigen Spotte und läßt namentlich bei der Betrachtung unmodisch getleideter Frauen die Ber achtung heraussühlen; und nun sehe man aus ihre Töchter-. Sie werden bald nichts Besseres kennen als den Flitter, den sie umgehängt haben; siewerden im Dünkel Diejenigen, welche in einsachem Kleide zehnmal gebildeter und gesitteter sind wie sie, geringschätzm und diese Geringschätzung bei Gelegenheit zur Schau tragen. Der Vater, welcher bei jeder Gelegenheit slucht und wetteri, welcher an zweideutigen Späßen und Wißen Freude hat, kann versichtert sein, daß seine Kinder Zorn, Zank, auch Flüche gar prächtig von ihm lernen werden. Es kommt auch vor, daß ein Vater seine schlechten Jugendstreiche, wohl etwas verblümt, var den Kindern erzählt, aber das Verblümte reizt mehr als das Ossene, und die Kinder denken sich Allerlei dabei, sicherlich nichts Gutes. Dann wieder hintergeht die Mutter bei jeder Gelegenheit den Vater durch Wort und That, indem sie die verdiente Strafe abzuwenden sucht oder später gar leichtsinnige Schulden zahlt, Alles mit Vorwissen der Kinder, aber hinter dem Rücken des Vaters. Jst es da ein Wunder-, wenn es schon in.der Schule mit solch einem Kinde rückwärts statt vor wärts geht? Alles nur durch das böse Beispiel, das es täglich vor. Augen hat, statt des guten Samens, der in sein Herz von frühester Kindheit an soll gesäet werden. Und vollends außer dem hause; was lernen da die Kinder aus der Gasse und in der Schule von Anderen? Denn ebenso schlimm, wenn nicht noch schlimmer, als die schlechten Beispiele der Erwachsenen, sind die im Kinderkreise selbst. Wieviel da oft ein einziges räudigeg Schaf verderben kann, wissen alle Erziehers Die Schule selbst kann shierbei ganz unschuldig sein, sie kann, wenn die Kinder in den Pausen, »aus dem Heimwege miteinander verkehren, nicht auf jedes unschöntz schlechte Wort achten und es verbessern. Darum, Jht Eltern, bewahret Eure Kinder selbst soviel wies möglich vor dem eigenen bösen Beispiel und duldet kein schändlichegl Wori, redet selbst immer nur anständig und zieht Eure Kinder aus in der Zucht und Verehrung zum Herrn in, mit und nach dem Worte Gftteå so werdet Jhr vollkommen werden und zu allen guten Werken ge chi t. Zim- die Hpreetistulie . Eiuc edle Menschenfreundin spendete für die Greisin, die ich neulich erwähnte, 15Mt. zurAnschaffung eines Krankenfahrstuhlet. Dafür ist aber noch keiner zu taufen. Würde vielleicht Jemand einen gebrauchten, aber noch guten Krankenfahrstuhl billig ablassent Frau --—in X. X. Wenn eine verheirathete Frau Briese qui Personen schreibt, die ihr persönlich nicht bekannt sind oder sdie ihr fcrn stehen, so unterschreibt sie regelmäßig »Frau N. N.« Auch die Visitenkarten lauten so. Das ist keine Selbstiijberhebung, dabei ist teiiie Ziererci, es ist vielmehr nothwendig, daß das kleine Wort dem Namen augefiigt wird, um irrige Vorstellungen und Annahinen zu vermeiden Auch wenn Sie irgendwo Besuch abstatten wollen, die Herrschaft jedoch nicht zu Hause antreffen, so hinterlassen Sie durch das Dienstmädchen Frau N. R. sei dagewesen. Wenn Jemand Ihnen vorhält, daß Minne: nicht »Herr« unterschreiben und daß Sie deshalb auch das Wort »Frau« nicht unterzeichnen dürfen, so ist das Unsinn. Die beiden Worte sind einander nicht gegenüberzustellen. Das Pendant zu Frau ist Mann-oder Junggeselle, das Pentdant zu Herr ist Dame. Falls der betreffende Herr es Jhnen gleich thun will, muß er also unter schreiben: Mann N. R. oder Junggeselle N. N. Für Jhre freund xichenZZeilen freundlichsten Dant, zu Privatbriefen habeich leiht-» eine eit. " « ) Herr H. in Dresden. Die Genickstarre ist eine isn neuerer Zeit öfters auftretende epidemische Krankheitserscheinung, die auf einer ge- T meinsamen, eiterigen Entzündung der weichen Hirn- und Rückentnarlsi '- bäute beruhi. Sie ist gewöhnlich die Folge einer naturwidrigen Lebens weise, besonders ungesunder Wohnung, Kleidung und Nahrung, Welche - den raschen Wechsel von Hitze, Kälte nnd Nässe folgenschwer einlvzritiz lassen. Die ersten Erscheinungen sind: allgemeine Unlust ur The-txt leit, Mattigkeit, Gliederschmerzen, sdamn plötzlicher Schüttelfzrosh thklsi Kopfschmerzen, zumeist im Hinter«haupte, nebst Hinterhals- und Ruckklss schmerzen; steife, sehr empfindliche Rückenwirbelsäule, krampquklgt Kopsmusiclstarre, Unsbeweglichkeit des Kopfes, Schwindel» Flsbtks Appetitmangel, Ersbrechem Berstopfung. Man gebe zunächst eine ZW heißen Thee von Anserine (Poie-ntilla auserina), dann stündlich emelk Eßliiffel voll davon, mache heiße Halswiclel, je 10—15 Minuten ij täglich Zwei Ganzwaschungen und eine Oberliirperwaschung CPY kräftigeren Personen statt einer Waschung ein Halbbad), darnach City Henblumenhemd und hier Und sda einen Knie- older einen SchenltW etwa 2 in der Woche. In der Kost ist Diäi zu beachten. » Frau X. in R. Es thut mir leid, daß es Ihnen so its-M gebt, Sie können jedoch gar nichts weiter thun, als sich in Gedul) fassen und die Anfechtungen, mit denen man Sie belästigt, als »bl- Auswiichse unnobler Charaktere betrachten. Aus anonymen Schwi« schriften müssen Sie sich gar nichts machen. « Frau E. in Dresden. Die Person, welche Sie, wie Steink niitiheilen, um den guten Namen zu bringen sucht, ist mir Hilft-P in einer anderen Sache bekannt geworden. Das Dämchen, Möf wohl im 19. Jahre stehen dürft-, hat durch seinen bösen, tügenziatM Mund bereits einen rechtschaffenen Familienvater ins Gefänztklkß ti» bracht und dadurch ein ganzes Familienglstri erstört. Da dem W« ledoch eine ganz nette Larve und eine grosse Portion Verstka lnnst zu«Gebote sieben, kommt es mit beiden Wa fen immetliW durch. Aber - der Krug geht so lange zum Wa ek, bis et W " Sile-in Braut-.- I z s . H I s- K (nebef:f:vs.vTi-Zöl—i)-. l f gäegfruxcxeft lsåå ~« ·-:.,.-- q-. -».z,.s Hufen-u gwsussovlft«p. cccsasi Grasen-l lbtlltht Butze’s Tuch-Reiter-lempftehlt btllcgst E.o.Cottschaloh, handlung, :«osclun«. 6. 41736 Oberfcergasse l, t. u. 11. Et.[46041 M c! Ek. .8