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Kreiker^r Mq-ßOer Seite L. l8«e r»«»>°»da»k» k» d«üch« Lr^ichm, .N«rs»»" b-i k« Ehek tzer deutsche» Ad»nr»taüt rÄ-aede Vrr>ch» -MM «r-etz«: .Ew Hochwirk» erwidere ich »Midnrst. dsj der ^»»«ch«a S. M Kreuzer» .Ru»-ZM" « -kz-ht «»Ocburcuer MW»u»rr — «cht die ShrDru-w-sude — » Edo» «t emer S«!dstr«r brk«r Hot, »al di-klb-u. « Su- wrttät »der Fremde »»d Ew-rdorrue fich -uuwßeMd. m» U» OchmU de» deutsch« Kouficks »»d rutze-« de» Best»»»»« de» F«Mdsch»ftMertr--i^ deutsch- Usurftzr-rx» ms Se5d- -r»sr» bek-t »»d durch u»-ektz»ichige» Er!»« eue» HmedeLt- »erdoG scharr geschS>-t h-beu T» Sa-^rm-« D »s doch bemesse», »al die Uroeickmhuu, ergeb« Hw. d-ß die L« sch« »je ihn» z»r L-K Mlegk» llrdenrer»»s-» «hr des-mz« hatte» »»d daß die NKmmrr i» verke»Lu»g chrrr Psiechr« uur bestrebt »»reu, deutsch« Ee»L-ß »»d dmrsch« H-rbek zu schädi-ru. Der zsalr » Euer Hochsürd« sä-L^cm Schreibe» erwähnte Aall, welcher m Lösx zu^rux» h^e» soll, ist mir »aht beLm« rmd umß hur mr Zurherr dorkie-eu, da E. M Lrrszcr .NmttilLs' »»»Lis m 8»>me -ewek» ist. -ez. » Caurwi." Eraf L-lu-tY, der --erreichisch-«»O«rische Mürcher de« Lu-wärv-ru, gab am Saurabeud m d» Schurz des rsgL- rische» T«k-»tt»»-SMkchsffe» für Lästere L-yrlegerhese» du- erufförschk Bild der Loge. Er hob heruor. daß Oester- reich-llichar» dermeidea misse. oh»r die rurichxdeuste N^ch we-dötzktt emr drohrude Strllnug e-»z»«h»re». so large da Beziehungen z» de» Mächau as-reich«», »m semer Sosu Gehör z» verschaffe». Ant de» Aeüßcruug« i» der D«!e- gatstme» -ehe hervor, daß e» m der Mouovchx Ske»-s»d gebe, der de» Krieg wüusche. .8« Alle wÄlar dar Arreder. ze- »rß aber »echt »m jed« Preis ' LaUucky lrar der Mcmw^ oel-e-e», als ob Hagar» chmwlmstrich« »ad aggronue De» daqe» hege. Da» Anftret« de- GeueralS Laulbar» habe rar eme -anffe Nagedald hervor-erm«. Hiera»» beleachrra Lsl- »oky die vortreffliche» Bez »Haage» Lesterrach llsgrar- zu de» einzeln» Mächte». To» Lahältuch zu Tartichbrad sei m der letzte» Zeit »»ehr all gm gavel« beiproch« vorder!. Es feie» ein Me»ge Konjeärr« aufgeloucht, wx wett die Frmub- schaft zwische» Lesterreuh-Ungaro und Deutschland sich pr»k- tisch berhäligen würde. SetbßoerstLndlsh hab« zwei Gr:ß staatru vov solcher Lusdehmmg auch Soudermrerrffe», welche außerhalb der Jnterrffeusphäre de» rudern l etzen. Tieiezu schütze» betzäudeu keme Lerpflichlung« Es sei audarLor. daß eia Sroßstoat, ohue die Selbstmrdigkrtt seiner Aktion asfzngrbcs, sich verpflichte» köuote, für jedwedes Jurereffe seises Busdesgesoff« emzusteheu. Ter Fortbestand des nder« Etoatt» al» stark unabhängige Großmacht bild« aber mr beide Theile mr wichtige» eigenes An er esse. Zu diesem Same sei die Gememsamlett der Stellung Deutschland» und Lefter- rrrch-IIugaruL unerschütterlicher, Äs wenn dieselbe lediglich aus Paragraphen gegründet wäre. T« deutsche Regierung habe kn» Hehl daraus gemacht, daß sie Bulgarien nur in so wett interöstre, als damtt die Erhaltung de» Friedens ttn Orient und » Europa verb»»de» sei and daß in Bulgarien leine deutschen Iuteresien zu verthndigen säen. Die identische Auf. fassung über wichtige enropüische Fragen, sowie der Wunsch »och Erhall»»- des Friedens lasse» hoffe», daß England sich Oesterreich-ll»^r» «»schließt, wenn es daraus ankommt. Be- «esss Jwüieu» bemerkte Kalasky, daß auch mtt diesem Laude freuudschaftllche Bez »Hungen beständen. Schließlich hob der Munster hervor, daß Seitens Rußlands keine anderen Aeuße- rnngr» vorläge», al» die Versicherungen, au dm Verträgen srßznhalten und weder eine Emschränkung der Autonomie BistgarienS, »och eure Aenderung semes ntternattonal« Ber- HLrnHe» bmimchtrze». Mn» d»rk demgemäß hoffe», daß vm -e-oumLrr^c Krise Wlöst »erbe, »ü r» un Jntmeffe des rulWl'schm Friess »»öihenknerch irr. Allgemeiner Bn- i»L) Sr»L Lnbrmffv ervirle mrrr atlgememer Zustimmung, v-st km xrnmwÄ-er Moöch m Ung« de» Krieg wü»sche. Jeder»» »Löche vxtmehr de- Fried-», solange derselbe ohne B-emrebch!^»»- der ^re Oestrrrrih-llegar»» ^wahrt werde» Same. TW TMkuff« über die Tarlexung des Mmrster» si^er am 1L. k M ML Das mö de» ». k M -mbernst« ttwliewische Parla- »Lnr Lame erwr Kö Schumge» HL», bevor e» srmr wenig ste»» tremeSchorLichr» 8eihm>chAkr»L cntrttt. Ja England -wer D-mschL-rd rkLidc» diöe ZO S^usgea zur Beralhung de» Budge:» smreichr», m JrLu» aber, wo, abgesehen vou der rvrLuwmurwiche» Rrdrü-th jeder emzrlne Posten der Srsvsrkye z» erdrme» Berdm^im-ze» Anlaß zu geben «Seat. - m oLcher Fr« eme emzcheade B»dgetdL>atte kaum Es karr ^chehr», dx Beratbunz durch die »o» utWrxLcr Ser« soeg-l^-e Te^csordnungen ttn besten K-sie »rsrbroch«» ssd». doch maß auch andererseits die EserrnLtLt Ange deuten werden, daß d:e Lppofitioa 4ch rache en^Pichten »ud da» Recht zu einer peinlichen Emzetberuthcug durchaus mcht vrrLmmern läßt. Tenroch scheint die Lage drz» mogrcha». dm BudgctberLhang zu beschleunigen. Ter ttt2e»?L« Mrrmemomster Brm erklärte bereits öffentlich die Laze sei rrne derartige dsß möKcherwesie sehr bald an dm »Lüsche Seesrhr eme dedert'anx Ausgabe heran treten lärme. Tm rrx«»L^^rr»ndliche .Gazetta di Venezia" deute« cm der jetzige Lr-mthL: des Gichwader-Be-ehlshaders Mar ax-» Orrrga m KosL-unro«! habe den Zweck, dir Pi orte zu besirmme», emer kosrbt»,rte» Stzerreichisch-italie- »isch-e»zli'chen Flstille dre Tvrchsabrt durch d;e TtrdamÄe» zu grsiL». fall» dx Errrgnme dies zum Schutze der ÜLtertharer der drei Mächte erfordern sollten. In de» ersten ze^i Monaten dx>cs Jahres blieben dir StaLsemLahmr» Kr««kreichÄ mtt 1880 226 500 Franks an: 61095 850 Fr«8 Hutter den: Voranschlag und um 55515 800 Fr^. Hutter den wirkäch» Emnahmcn der gleichen Arni oor». 1885 zurück. Segm der Voran-chlag ergaben we niger: dx mdtirkrr Steuern 31083 575 Frk^.. die Zucker produktion 23163 000 Frks. und dx Zölle 7 774 O00 Frks. Tsaegen brachten dx Zölle 9.3 ML Frks. mehr als ttn Vorjahre. Tas Mirus un Oktober allein gegen den Voran schlag belänn sich ans 9,6 Mcklwuen Frks, gegenüber dem Oktober des Vorjahres aber gmgen 2.2 ML Frks. mehr cm. Tie srom^sische Tepstrrtrnkammer gerebmizte sür die Lpler der letzten Heberschwemwnng eine Summe vou 500000 Franks. Als daraus der Minister Freyc aei die BewLigung von 10000 Franks zur Tcckunz der Kosten sür das Bc- gräbciß Paul Bert s verlangte, widersprach dec B-schos Freppcl und wirs unter lebhasten Protesten der Locken daraus hin, daß Ben em unablässiger Femd der Religion war. Ter Kredit wurde schließltth mtt 375 gegen 45 Stimmen geneh migt. Tie sür die 8ttwr Berts verlangte Pension von 12 000 Franks sand mtt 252 gegen 199 Stimmen Annahme. Bald nach der Red« de»' «ttglisrhett Premierministers Salisbury in Guildhall, bei welcher dieser Staatsmann sich sehr scharf gegen Rußland äußerte, hatte der russische Bot schafter in London, Baron Staal, eine längere Unterredung mit dem Minister des Auswärtigen, Lord Jddesleigh Wie dir .St. James Gazette", die man das Hosjournal zu nennen pflegt, meldet, ist es in dieser Unterredung vom 10. d. M. zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Dasselbe Blatt behcmplet auch, daß Herr von Sta<ck London auf längere Zett verläßt, doch weiß e» nicht, ob der Streit und die Abreise miteinander in Verbindung steh«, yy, amtlicher Sette beeilte mau fich natürlich, diese Darstelllma al- unwahr zu bezeichne« und versicherte, die Unterredung sv so freundschaftlich wie gewöhnlich verlaufen. An der ostrumelischrn Küste kreuzen fünf russisch- Kriegsschiffe und mehrere russische Torpedoboote. Der dal- ganschen Regentschaft zeigte General Lautbar» im Naomi der Regierung Rußlands an, daß diese di« Wahl des Prinz« Waldemar als ungiltig betrachte. Gegenüber einem russisch« Berichterstatter erklärte KaulbarS, daß die Geduld de» Zan, zu End« sei und daß Rußland nun beginn« werde, unter den bulgarischen Revolutionär« energisch aufzuräumen. Das an die bulg«rische Regentschaft und an d« Präsidenten der Sobranje gerichtete Telegramm de» König» vou Dänemark ist in französischer Sprache abgesaßt und lautet in der Uebersetzung wörtlich: .Wie sehr ich auch dm Beweis von Vertrauen würdige, welch« die Sobranje soeben meine» königlichen Hause gegeben hat, bin ich doch nicht im Stands mein« Sohu zur Annahme einer Wahl zu ermächtig«, wrlche durch die Sobranje unter dm gegenwärtigen Ver hältnissen erfolgt ist. Folglich wird es ihm unmöglich sei», die Deputation zu empfangen." — Der Kawaß des russisch« Konsulats in Philippoprl, welcher Nachts Gmdarmm cms- reizte, indem er gegen dieselben ein« Revolver erhob, ist de» russischen Konsulate übergeben. General Kaulbars verlangte von dem Präfekten, daß der betreffende Polizeikommisfär ent lassen werde. Oertliches Freiberg, dm 15 November. — Se. Majestät der König, sowie Se. k. Hoheit Präz Georg find Sonnabend Abend von dem Jagdaufmthalt in Schloß Wermsdorf wieder in Dresden, bez. in der Billa zu Strehlen ein getroffen, während Ihre Majestät die König« von der Reise nach Sibyllmort gestern Abend zurückerwartet wurde. — Die k Amtshauptmannschaft macht die Herr» Gemtindevorstände des Bezirks darauf ousmerffam, daß sie innerhalb der letzt« 14 Tage des künftig« MonatS eine Konsignation der in ihrem Orte Vorhand«« Pferde und Rinder vorzunehmen und die Verzeichnisse bis spätestens d» 8. Januar 1887 hier einzureichm hab« — Der Stadtrath bringt zur öffentlich« Krnntuiß daß Hypothekendarlehn« zu 4 Prozent aus dm städtisch« Kaffen sofort oder später auszuleihm find. — Es war im Jahre 1821, also vor 65 Jahr«, als aa der hiesig« kgl. Bergakademie das Korps .Mon- tania" begründet wurde, das fich 1840 zwar auslöste, ei» Jahr später aber neu erstand. Im Jahre 1848 in Folge der stürmisch« Zeitereignisse ward die .Montauia" abermals auf gelöst, aber Mit» November 1851 wurde die Begründung eiaer neuen .Montauia" mtt ander« Farben wieder gestattet. Demnach feierte dieses Korps bei dem am Sonnabend Abend in dem reichdekorirt« Dkbus'schm Saale stattgesundenen Kom mers eigentlich eia dreifaches Fest, das seiner 65-, 45- und seiner 35 jährigen Stiftung, was durch di« ausgestellt« verschied«« Wappen aus dm Jahr« 1821, 1841 und 1851 versinnbildlicht wurde. Zu dieser schön« Jubelfeier Warr, dem Korps prächtige Geschenke und zahlreiche Glückwünsche zugegangm. Dos Freundschaftskorps.Markomannia" m DreS, den hatte einen herrlich«, wohl 50 Zeutim. hohen Pokal ge. sandt, drffm Deckel von einem behelmt« Fahnenträger gekrönt ist und dessen Seit« die buntfarbig« Wapp« der beiden be. Leonie. Roman von M- d. Wvßeuchurn. 26. Fortktzmri. (Nachdruck verboten.) .Gott sei Tank, Kmd, daß Tu an da» Gerücht meines Tode» me vollständig geglaubt. Wollte Gott, ich hätte Dir die Wahrheit mtttheü« Enn«, nm jeden bang« Zweifel vou T«mer Seele zu nehm«, doch die Gefahr einer Ent deckung wär« zu groß gewesen, und ich mußte mir mtt der Hoffsung genüg« lassen, daß Tu ahn« werdest, es ser Arrmlph vou Skrpprecht, der gestorben, und nicht Konrad von WrrnfelS." .Ich hoffte dir» nicht nur. Konrad, sondern eS war meine heilige, »MiHöbliche lleberzrugung: ich sagte mtt. daß, wenn da» Gerücht wahr wirr, AlphonS sicher mit irgend einer Botschaft zu mir gekommen wäre, die Tu ihm m der Sterbe- .Wollte Gott, ich hätte Tir selbst di« einzeln« Momente banger Ungewißheit erspar« können!" ries er tiesbewegt. So sprach« sie noch lange, in seligem Bergest« der traurig« Vergangenheit, der düster« Zukunft. Leonx er zählte dem Geliebt«, wie schon bei der erst« Kund« feine» vermeintlich« Tod«» sie Sorge getragen, daß dir Bilder galerie auf der MooSburg sorgsam verschloss« werd«: ihre treue Käthe allein hab« die Schlüssel in Verwahrung, denn damal» schon habe sie fest daran geglaubt, daß der Geliebte m Gestalt seine» Vetters Rupprecht wieder anftauch« werde, und damtt Niemand m Versuchung komme, dessen Bild, welches m der MooSburg hing, mtt dem vermeintlich« Originale zu vergleich«, habe sie die Bildergalerie absperr« last«. .Es ist besser so," sprach Konrad seufzend - er konnte nichts Anderes als tiefe Wehmuth empfind«, wenn er fich sag« mußte, daß sein traute- Heim riusam und verlast« sei, während er selbst als ruheloser Fremdling in der Ferne um herirrte, belastet mtt dem Makel des Brudermordes. .Verzech'," sprach er, bestrebt, dm Ausdruck des Schmerze- zu beherrschen, welcher sich wider seinen Willen m sein« Zügen verrieth, .ich werd« mich von Tag zu Tag mehr an meine Existenz gewöhn« und an Alles, was dieselbe mtt fich bringt. Es ist so eigmthürnlich, als mein eigener Testaments vollstrecker mein Hob und Gut verwalten zu soll«, mit meinen rigmm Dimstlrutm, dx so sehr an mir gehangen hab«, als zu verkehr«, doch — ich muß mich stets der That- sache entsinnen, daß Konrad von Wirnsels todt sei und Arnulph Von Rupprecht fein Hab und Gut verwaltet bis —" .Bis Lonrad's Unschuld erwies« ist!" hauchte das Mädck:« mtt geisterbleicher Miwe. .Oder bis der Betrug erwies« wird und der Schloßherr von Neuem ins Gesängniß wandert." .Nimmermehr, das kann, das darf, es soll nicht geschehen," rief das Mädchen mtt Leidenschaft. .Tu sprichst, als habest Tu ein« Verdacht?" .Ich hab« kein«, Hütte ich ihn, weshalb sollte ich ihn Tir vor«thaltm?" Sie sprach keine Lüge aus und doch blickte sie ihn nicht an, sondern sah starr vor sich nieder. .Laß gut sein, Konrad, ivrechm wir von Anderem. Er zähle mir von Rupprecht, von Dir selbst, von Dein« Plänen und Hoffnung«: ich möchte Tir so viel sag«. Komm, setze Dich hier nieder, Konrad, laß mich zu Tein« Füßm knie« — wie ich den Vater verlor und ich Dich zum letzt« Mal gesprochen, ohne daß jener unselige Verdacht auf Deinem Haupte geschwebt hotte!" 'War's dir Erinnerung cm jmm Abend, welche sie so sehr bewegte, daß sie fich so zitternd an ihn klammerte, oder war es die Vorahnung einer später« Trennung, wrlche noch weit schmerzlicher sein sollte als alles bisher Erduldete? * * .ES bleibt uns gegenseitig viel zu erzähl« und zu hör« Tu weißt, daß ich mein« Vetter Arunlph vou Zeit zu Zeit gesehen, seit ich die Heimath verlast«, und er mtt stets in der gleich« liebevoll« Weise «tgrgmgekomm« ist; ich hatte ihn in Madrid besucht und hielt mich in Cadix aus, als mir die Kunde ward, er hab« Madrid schwerkravk verlast«. Ich eil» zu ihm, er war damals in Rodrigo. Armer Arnulph, damals erzählte er mtt, daß das Leb« kein« Reiz sür ihn besitze: die Frau, welche er über Alle- geliebt, hatte fich treu los vou ihm gewandt und er fühlte weder physisch, noch moralisch die Kraft in fich, fich von diesem Schlage auf- zuraffm. Nach ewig« Wochen erholte er fich trotzdem so sehr, daß ich mich von ihm trennte, denn er war in Rodrigo, bei Freund«, in bester Pflege: ehe er aber nach Madrid zurück- kehr« konnte, stellte sich ein erneuter Anfall seines Leidens ein und als letztes Mittel verordnete der Arzt Seeluft; er begab fich in ein kleines Fischerdorf an der andalusischen Küste und schrieb mir von dort aus. Ich eilte sofort zu ihm, er kannte aber auf dm erst« Blick, daß er verlor« sei. Er suchte dm Tod eher, als er ihm aus dem Wege ging. Alphons und ich warm die Einzigm, welche ihn pflegten. .Bon ihm, Leonie, ging der Vorschlag aus, daß ich sei»» Namm annehmm und, unsere große Aehnlichkeit benutzend, Wetter leb« sollte, als sei ich er. Er ging mtt in Alle» und Jedem an die Hand, so daß ich endlich eiowilligte. Rach vierzehn Tagen starb er und ward als Konrad vou Winifelt begraben, Arnulph von Rupprecht aber lebte weiter. Ich hatte in dm Kreisen verkehrt, in denen er sich bewegte: ich Kumte die Verhältnisse gmau, und doch war mir's schrecklich, ihn i» sremdm Lande unter falschem Namen begrab« zu sollen. .Kein Grabstein bezeichnet die Stelle, an welcher er nA ich aber weiß sie, und wenn ich jemals die MaSke falk» last« kann — oder selbst, wenn die Mauern eme- Kerker» mich von Neuem umschließ«, soll Arnulph von Rupprecht aus seinem namenlosen Grab« entfernt und in der Fomili«»- grust der Moosburg gebettet werd«. Ich kehrte nach Ar- nulph'S Tod« unter seinem Namm nach Madrid zurück usd wurde überall auch thatsächlich für ihn angesehen; von dort begab ich mich nach Wim und erzielte daS gleiche Resultat. Alphons ließ ich in Cadix zurück, dmn ich wollte nicht, daß man dm Schluß ziehm könne, Arnulph sei mit dem .vrr- storbmm" Konrad von WirnfelS so intim gewesen, daß er nun sogar dessen Kammerdimer in seine Dienste nahm. Alphas» wird aus Umwegen hierher zurückkehrm und fich jedmfall» vor Allem bei Dir einfindm. Ich denke, daß er Dir in vier zehn Tagm die Kunde von Konrad's Tod bringen soll, welch« Dich natürlich zwingen wird, Dich einige Zeit aus der groß« Welt zurückzuziehm." .Es geschehe Alle- so, wie Du es willst, Geliebter." .Nachgiebig wie immer, mein starke- Mädchen," lächelte er. .Wo wirst Du die Zeit der Trauer zubringm?" .In Johannisberg. Du aber wirst als Testaments-Exe kutor die Moosburg besuch« — nicht wahr?" .Ich muß es wohl, aber Kind, es wird mtt hart; we nigstens ist mir aber die Möglichkeit gebot«, Dich zu seh« Nun aber erzähle mtt, Kind, von Dir, von Jenen, die ich einst gekannt, als ich noch, ein geachteter Mann, m Eurer Mitte lebte. Wie geht es Psarrer Coroni?" .Gut; er wird von der Gemeind« verehrt und ist u»- erschütterlich in seinem Glaub« an Deine Unschuld." .Gott lohn' es ihm; ach, eS wird mtt schwer fallen, auch ihm gegenüber zu treten, als sei er mtt ein Fremder — aber es muß sein!" Sie schmiegte fich fester an ihn! (Fortsetzung folgt.)