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AW und TaMatt Bthördcu zu Freiberg Wb Braud Amtsblatt für die Kläglichen md stiidtts Et—tswirthschast. f Ungarn durch die myn^ uni genug, wo nur tue Gesammtheit da» zu leisten vermag, B wa« noch thut, wo nur l« Staat fähig und berechtigt hl «scheint, m der recht« Weise zu Helf«. Wäre da» nicht ft der Fall, so würde sich der Begriff de» Staate» vollständ^ di verflüchtig«, denn e» müßte seiner Würde entschied« Ein- g kag thun, wenn ihm nur die Rolle de» Wächters bei ö Weberei aufge- - Die belgische Repräsentanteokmmn« genehmigte eine Herabsetzung de« Einfuhrzolles auf Kaffee. Der Betrag der Reduktion wird auf 600000 FrkS. geschätzt. " » b'eErnennung Boulangers zum Kriegskommandanten " ^französische« Radikalen ganz . je ft» doppelt« Besonders rung dn trag thun, wmn ihm um die Rolle de» Wächters bei fremdem Thun zustän^, die eiame That ab« versagt Tagesschau. Freiberg, dm 30. Juni. Am Dienstag Abend hat der -ettische Kaiser wieder zum ersten Male di« Vorstellung im Opernhause besucht und gestern Vormittag in Begleitung des Flügeladjutantm vom Dienst, Oberst v. Broefigke, ein« «twa «instündige Spazierfahrt durch den Thiergarten unternommen. Am Nachmittag arbeitete der Monarch längere Zeit mit dem Chef deS Zivilkabinets Wirk« lichen Geheimen Rath v. WilmowSki und konferirte vor dem Diner mit dem Oberstkämmerer und stellvertretenden Minister de- königlich« Hauses Graf« Otto zu Stolberg-Wernigerode. Die Besserung in dem Befind« Sr. Majestät macht andauernd die allergünstigstm Fortschritte. Währmd von einzeln« Ber- liner Blättern versichert wird, daß trotzdem bi» jetzt noch keine endgiltigm Bestimmung« über dm Tag und die Stunde der Abreise d«S Kaisers nach Bad Ems getrost« werd« können, wollen andere in Erfahrung gebracht hab«, daß der Monarch b«eits Mittwoch, den 6. Juli, »ach EmS reis«, dort aber etwa nur 14 Tage verweil« werde, um über Kon stanz, wo «ine mehrtägige Rast bei den badisch« Herrschaft« stattfindrt, nach Gastein zu geh«. — Am kaiserlich« Hof« Der Jntranfigeant- Rocheforts bezeichnet die W nennung als Deportation. Rochefort erzählt, sein tzreund Bmüanger hab« erst durch die Abendblätter seine Ernennung mWemeb'm^ Ub« seine Geneigtheit, das Kommand? Rlätt^ gefragt Word«. Andere radikale erllären, daß düse von der Furcht der Regierung ein« gegebene Entfernung Boulangers aus VariS die Nntca»«,». >t imm« angmehm ge- wesm"sein, die Mehrheit de» deutsch« Volke» ab« zollte dieser weis« Vorsicht dm größt« Beifall. Die langsam, im friedlichen Einverständniß mit ander« groß« seefahren, dm Staaten voraehende deutsche Kolonialpolitik hat sich« die Zukunft für sich, zumal dieselbe gewiß dahin streben wird, daß der Strom der deutschen Auswanderung und der rege Handelsgeist der Bewohner der deutschen Kustmstädte nicht länger dazu dimm, fremde Länder zu bevölkern und zu bereichern. Wa» da» Eintreten des Staates auf dem Gebiete der sozial« Reform« Großes bewirkte, läßt sich bis jetzt noch nicht vollständig überseh« und deshalb auch noch nicht gerecht beurtheilm, weil eS noch nicht abgeschlossen und kein Ganzes ist. Die Krankenversicherung der Arbeiter und die Unfallversicherung werd« aver demnächst durch die Alters- und Jnvalidmversorgung der Arbeiter in ein« Weise ergänzt werd«, welche, nach dem von dem Minister von Bötticher am Montag in Frankfurt a. M. gewählt« Ausdruck, Deutschland eine humane Gesetzgebung schaffen soll, wie kein anderes Land sie aufzuweisen hat, die aber anderen Staat« gewiß als Vorbild dimm wird. Selbst verständlich kann man von dem Staat nicht Alles ver lang« und nichts Unmögliches erwart«, aber daß die Gesammtheit Bedeutendes leisten kann und bereits Großes leistete, steht seit einiger Zeit in Deutschland so fest, daß der Begriff der StaatShilfe schon so ziemlich aufgehört hat, eme Streitfrage der Partei« oder der wirthschaft- lichen Gruppen zu sein. Selbsthilfe und Staatshilfe müssen sich zur rechten Zeit, an der recht« Stelle und in der rechten Weise ergänzen, dann werden die politisch« Schlagworte in wirthschaftlichen Ding« mehr und mehr an Bedeutung verlieren und wenigstens weit zurückstehen gegen die alte Wahrheit: Im Anfang war die That! Wange Jahre Hw« genügt, um ein« so kleinliche ng von dm Pflicht« und Rechten des Staates irm und um d« Mehrheit de» deutschen Volkes Segen eines richtig« staatlich« EmgreismS in ffchastluhm Vochältnme zu Überzug«. Dahin ist traf au» Loudon die ^^^^^«^tschen^K"»« priuz e» vou «mm M"mu mrrklich« Theü, der ao virchao geschickt Kronprinz »ar erkältet blieb doch »ochzuÄL D« ^cheW^vrU vev- wa» etuistrmaßm die gmanaeUnran«^»« pgtt. Nach- hiudate; doch fand die Nn^Ge!» gerbte« r a otweiu. dem vor wenig« Taz« dW ««^dAA^it Rechtskraft er- vest'ueruugvakündsvn^P"" yaMknd einzu- laugt hat, find di« "^^Etze f^ «ud Cognac» in führ«d«n SpirttllS emschlirß^ Steuersätze Geltung getret«. ^e « de« W^Maumt d« ^ b« inläudffch« Erzmg^^ Auw«dung ge- Nächst-»« «st vmn t-^o^ trrtn, -b« di- in d-m G- laug«. Sch« vom 1. IM " «reuuereibckttebe» «m, fetze vorg-f-h-u-u Einschränkung« Oktober ^gestalt, daß tu dm, Zeitraum vo» 1. Mi VS i^no« der Betrieb anf drei Biertheile seme« wird, d« er iu dem gleich« Z^itraw« Zugleich wird di- Maischbottichsteuer fürd«f«Ze^« *r- dr^facht uud di« AuSfuhrvergütung dem attsprechv^«f 48,03 Mk. auf da» Hektoliter rri«n EllkohoV L-febrennnei« uuterliegm mr -iu« Mmschst-u-r«IM«, um 100 Prozent, andere GetreidÄrM,«-,« »Mr ftüh« «« 17S Proz^ — Inihrer grstri^n Sitzung Me dttStÄ^ v«ordnck«fchaft Berlin« mit KO aegm b» Stdnmm dm Su»schußantrag ab, .elektrische Beleuchtung anf d«Sdcaße Nr LD« «» in d«m 8-üs-tzm^B^'- Jnder bairisch« Stadt Würzburg ergab« btt der Lmd- wa»wahl vier aufeinanderfolgend« Wahlgäugr Stümueugleuh- heil; dir Wahl wurd« auf Dom«»tag vnwgh lleb« dm begeisterttu Empfang de» öfterreich^che« SronprinzrnpaareS iu Krakau brmgm die Wiener Blätt« spaltailange ««richte. Auf «iu« huldigmde Ansprache der polnisch« AdelSdeputation erwiedert« Kronprinz Rudolf, daß di- Sympathie für Galizim vou seinem »ater auf ihn Mr- grgaugm sei. — Wie die »im« „Presse" meldet, steht der Abschluß eine» Handel»- und Schifffahrt-vertrage» zwischen Oesterreich und Zanzibar, zu welchem d« Sultan von Zanzi bar die Initiative «grifft» hat, auf der Grundlage der Meist begünstigung bevor. — Die beste Folge der freundschaftliche« Beziehung« zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien unter dem Ministerium Saraschanin war da» gute Berhältniß au der boSnisch-serbischen Grenze. Die geänderten Regierungs- verhältniffe in Serbien hab« «S naturgemäß dm bosnischen Laude-behörden zur Pflicht gemacht, nmnnthr ihre volle Auf merksamkeit auch diesem Grmzstriche zuzuwendm, d« von «in« zahlreich« orthodox« Bevölkerung bewohnt ist. Eine gewifft Rückwirkung d« Ministerkrise in Serbien zeigte sich dort bereit» nach ein« Richtung. Der Minister Ristic» be eilte sich, dm bisherig« Präfellen de» an BoSnim grenzen« dm serbisch« Distrikte», der Vick zur Pflege freundnachbar licher Beziehung« beigetragen hat, durch ein« jüngeren Prä fekt« zu «setz«, der als Ruffmfrrmld gilt und bezüglich dessen rS mehr als zweifelhaft ist, ob er die Oesterreich freundliche Thätigkeit seines Vorgänger» fortsetzen wird. — Aus Ungarn wird gemeldet, daß die Antisemitmpartei de» ungarisch« Reichstage», die bei d« letzt« Wahl« 5 Mandate verlor, wegen der Geringfügigkeit d« Anzahl ihrer Mitglied« in d« Auflösung begriffen ist. Die ungarische Ortschaft Kajar bei Teth ist an drei Stellen von dem, angeblich durch Mit« glieg« d« äußerst« Link« aufgestacheltrn Pöbel in Brand gesteckt wordm. Zwei Kompagnien Infanterie gingen schien« nigst von Pest dorthin ab. Die Untersuchung ist eiugeleitet. D« am Dienstag in Rom stattgefundenen vertraulichen Ber^nmlung d« italienischen Senatoren wohnten «twa KO SmatSuntglreder bei. Cambray-Digny erstattete im Namm des un vorig« Jahre mit dem Studium der Verhältnisse betraut« Ausschusses dm Bericht. An dies« wurdL E ^b« Debatte, welche gestern noch fortgesetzt gerufenen bedeutenden Verwüst»«« weis« darauf hm, daß auf diesem Gebiete auch in Deutschland yoch Manche» zu chun übrig geblieben ist. Sich« haben imm« die Uftr- bewohner da» nächste Interesse an dem geregelten und zu verlässigen Lauf d« Flüsse, der aber blSher überall, wo man ihn der Selbsthilfe überließ, zur Quelle der ärgsten Verwüstung« wurde, statt der Schifffahrt, dem Handel und der Landwirthschaft zum höchst« Segen zu ««eichen. Im innig« Zusammenhänge mit dieser Frage befindet sich diejenige de» Waldschutzes, denn vhne konsequente Auf- forstung sind Wassermangel und Hochwasser unvermeidlich. Wenn besonders in unserem enger« Vaterland« der Ab holzung Einhalt aethan und da» Forstwesen wird« in ge sunde Bahn« geleitet wurde, so ist da» wesentlich nur mrch ein rationelle» staatliche» Eingreifen zu ermöglich« >etoesm, da» sich bisher im Gegensatz zu de« fortwährm- schaft auf all« einträglich« SpekulationSgebietr schwärm«, vielmehr hat sich der deutsche Reichstag, dm unwiderstehlich« Druck der öffentlichen Memung in Deutschland, zu all« Zeit« gegen die Vorschläge gewehrt, die auf die Monopolwirtbschast hinauslief«. Tabak und Branntwein sind mehr und mehr zu einträglichen Steuer objekten für das Reich geworden, ohne daß deshalb die Möglichkeit eine» Tabak- oder Branntwein-MonopolS viel näh« gerückt wäre. So gut e» ab« zahlreiche Unternehmungen giebt, welche dm frei« UntnnehmungSgeiste, dem Privatkapital oder der Vereinigung desselben in dn Form dn Aktim-Gesellschaft überlassen bleib« müssen, so gut giebt eS auch weite Ge biete, auf, welch« nur der Staat zu schall« im Stande ist, wo dies« ein« Theil sein« Angehörig« gegenüber Pflicht« zu erfüll« hat, dre ihm Niemand abnehmen kann. Daß die Mittel zur Vertheidigung deS Staates nicht Sache der freien Unternehmung sein können, versteht sich von selbst. Ebenso klar ist eS, daß die Unterhaltung de» Heere» au- allgemeinen Mitteln durchaus in den positiv« Pflicht«« krec» de» Staates fällt. Minder sich« schien lange Zett hindurch die Berechtigung der Staatswirthschast auf d« hauptsächlichsten Gebiet« deS Verkehrs und die Pflicht deS StaateS zur weitgehenden Fürsorge für die ausschließlich auf ihre Arbeitskraft angewiesen« Staatsangehörig«. Seitdem das Staatsbahn-System durch eine systematische und großartige Vermehrung der Verkehrsmittel den indu striellen Aufschwung deS ganzen Landes ermöglichte und gleichzeitig bedeutende Ueberschüsse «zielte, die nicht mehr Wenige bereicherten, sondern die Steuerlast« verwind«« half«, lernte man besser von der Staatswirthschast denken. Man begann dieselbe als Nothwendigkeit zu erkennen, wo immer die Durchführung eines Unternehmens von augen scheinlichen Botthell« für die Gesammtheit der Staatsan gehörigen erschien, oder wo die Unterstützung d« letzt«« durch vie Regierung sich als einziges Rettungsmittel dar stellte. Besonder- güt das Erstere von d« Instandsetzung und Vermehrung der Wasserstraßen. Trotzdem die um ständliche und gefährliche Schifffahrt durch das Skager-Rak seit Jahrhunderten von unzähligen Seefahrern beklagt wurde und durch zahllose Schiffbrüche so unendliche Ver luste an Menschenleben und Fracht« verursachte, hätte die Privatspekulation sich niemals herbeigefunden, den Nord- Ostsee-Kanal herzustell«, für d« jetzt das Reich 156 Mil lionen und Preuß« 50 Million« bewilligt« und der hoffentlich binnm acht Jahr« zum Nutz« unzählig« Kauf sahr« und zur besseren Vertheidigung d« lang« Nord küsten des Reiches zu Stande gebracht werden wird. Nicht minder bedeutsam ist die der deutschen Handelsmarine durch die Postdampftr-Subvention« geleistete staatliche Hilfe, durch die nicht nm d« schwergeprüft« deutsch« Rhederei aufge- holfm, sondern auch ein festeres Band geschlungen wird, zwischen dm deutsch« überseeisch« Ansiedelungen und dem deutschen Mutterland. Alles, was in dem Reichstage von oppositioneller Seite letzthin gegen die Verwaltung des .Rordd. Lloyd" gesagt wurde, vermochte die Thatsachedte- ftS doppelt« Votthell» nicht zu «schütte«. . Besonders wichtig ist vie Staatshilfe bn der Regul»- Flußläuft und gerade die in neuester Zett m E» gab eine, noch g«c nicht langentschwundene Zeit, wo A"a»dA» von dem frei« lülternehmuagSgeist erwartete, die Bestätigung der individuell« «rast al» da» Höchste «mm Reaktionär bezeichnete, welch« ^S wirksame Eintrrtm de« StaateS »»«langte, wo die «rast de» Emzedlm M al» unzureichend «wie». So < Z Schullern Anderer »u schieben, wa» man selbst M lerstm vermag, so schön r» sein mag, durch d» ft« und sttbstLndlge ManneSthat charaktervollen Un- abhäaglgkettSstnn zu bekunden , so giebt r» doch Fälle währte. Sehr vorsichtig ist da» deutsche Reick an die Ver staatlichung de» «olouialwesm» gegangen, bei dem man sich zuerst darauf beschränkte, dort schützend und stützmd emzutreten, wo d« private Unternehmungsgeist bereits einen sicher« Grund gelegt hatte. Den Interessent« d« deutsch« ostafrikanischen Handelsgesellschaft, welche ihr« Besitz rastlos vermehrte, mag z. B. die schonend« Behänd- luna, welche die deutsche Reichsregierung dem der ostafrt- kanischen Unternehmung so wenig wohlwollend« Sultan von Zanzibar anaedeihen ließ, mchi wes« sein, die Mehrheit des deutp Iyer mrmmeM: mruu» m »rrioerg. 7 _ I W-Sah.,«* L0O» Freitag, »e« 1 Alt. I