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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188706159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18870615
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18870615
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-15
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.06.1887
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Kreiberger Anzeiger und Tagedlntt. Leite 2. Der bei weitem größte Theil der Ministeriellen hat also mit der Majorität gestimw.!, wodurch umsomehr die Behauptung der Radialen hinfällig wird, daß das Ministerium hierbei eine tödtliche Niederlage erlitten hab«. Die Wuth der Radi- kal« über das Mißlingen ihres Plaue», da» Ministerium zu einer herausfordernden Haltung gegen die Rechte zu zwingen, ist maßlos, auch werden die Radikale» unzweifelhast in den nüchsteu Tagen neue Stürme und Skandale in die Sammer hineülwerfen. Al» gestern die Letztere Debelle mit 189 gegen 181 Stimmen zum Licepräfideuteu wählte, protestieren die Radikale» und die äußerste Linke heftig gegen die Wahl dieses Kandidaten der opportunistischen Rechten, weil einige Deputirte ihr« Stimmzetteln geschäft-ordnungswidrig unverschlossen ab gegeben hatten. Die Kammer erklärte «dessen die Wahl für giftig und setzte ine Berathuug der Milstärvorlage fort. Man befürchtet auch nicht mehr, daß e» Clemenceau gelingen werd«, das Ministerium Rouvier vor Schluß der Session zum Falle zu bringen, da di« Rechte fast entschlossen ist, sich vorläufig rem passiv zu verhalten. Der Plan des Kriegs Ministers, Generals Ferron, bezüglich der Einführung der thatsächlichen dreijährigen Dienstzeit vor der Annahme des Armeegesetzes, und zwar mit Beginn de» nächsten Dieustjahres im Monat November, wird bestätigt. Ebenso bestätigt sich die Meldung hinsichtlich der sofortigen Bildung von fünf, nicht vier neuen Kavallerie-Regimentern — vier werden sich in Frankreich, eines in Algerien befinden — sowie hinsichtlich der Ver minderung der Zahl der Kompagnien der Infanterie-Regi menter behufs Verstärkung deS Effektiv bestände-. Um dm Wünschen der Londoner Bevölkerung nachzukom men, beschloß die Königin von England, bei dem Jubiläums- Gottesdienst in der Westminster-Abtei am 21. d. M. alle königlichen Insignien anzulegen. Bei der Fahrt nach West- »nuster wird die König« an der Seite der deutschen Kron prinzessin in einem von acht Falben gezogenen reich vergol deten offenen Galawagen fitzen, der eine Nachbildung des Krönungswagens vor fünfzig Jahren ist. Dem Wagen voran fahren 12 oder 13 sechsspännige Galawagen mit dm könig lichen Gästen. Die Prinzen des königlichen Hauses begleiten die Königin io großer Uniform zu Pferde. Jedem Wagen wird eine ReitereSkorte beigrgebm. Auf dem Zuge zur Abtei erscheint die Königin, mit dm Insignien ihrer Orden geschmückt, in einer Toilette, wie sie solche bei Hoffest« zu tragen pflegt; i« Dankgottesdienst aber trägt sie die Krönungsrobe und auf dem Haupte die Krone. 8000 Mann Truppen aller Waffen gattungen bilden auf dem zwei englische Meilen langen, mit Ehrenpforten und Triumphbögen reich geschmückten Wege Spalier. Die Königin wird bei ihrem feierlichen Einzug in die Abtei von 32 Mitgliedern ihrer Familie und sämmtlichen ReichSwürdenträgern umgeben sein, der Premierminister Salis bury da» StaatSschwert, der Lordkanzler die übrigen Kron- infignien tragen. — Dem englischen Oberhause machte der Staatsekretär Croß gestern die Mittheilung, Lord Dufserin hab« telegraphirt, es hätten seit dem 2. Juni bis jetzt keine Gefechte zwischen afghanischen Truppen und dm aufrührerischen Ghilzm» stattgefundm. Nach einem weiteren Bericht Duffe- rinS habe sich seit dem 9. Juni die Lage der Dinge in Afgha nistan überhaupt nicht viel verändert. Hierauf setzte das Oberhaus die Einzelbrrathung der irischen Landbill fort. Allem Anschein nach richten sich die Russen hart an der Grenze Afghanistans m Mittelasien heimisch ein. Bei Merw errichtete eine russische Gesellschaft große Baumwollmplantagen. Die russische Regierung wies das Gesuch einer amerikanischen Gesellschaft bezüglich deS Erwerbs von Ländereim zu gleichem Zwecke ab. Bei solcher Sachlage ist eS unbegreiflich, daß un geachtet der Rückkehr deS Obersten Ridgeway von Petersburg nach London und der Besetzung von Kerki durch russische Truppen von England noch die friedliche Lösung der afgha nischen Grenzfroge auf der Grundlage erwartet wird, daß RuUand seine Ansprüche auf Khamiab zurückzieht und eine Entschädigung in dm Thälern der Flüsse Murghab und Kuschk empfängt. Gestern konferirte König Milan von Serbien mit einigen Staatsmännern aus der konservativen Gruppe. Da die Kon ferenz zu keinem Resultate führte, wurde Ristics mit der Bil dung des neuen Kabinets beauftragt, welches bereits gestern wie folgt zusammengesetzt worden ist: Ristics Präsidium und Amßeres, Milojovics Inneres, Wasiljevics Unterricht, Ava- kumovics Justiz, Milasavljevics Volkswirthschaft, Wuics Finanzen, WelimirovicS Bauten. Vom Reichstage. --- Berlin, 13. Juni. Der deutsche Reichstag beschäftigte sich gestern zu nächst mit der ersten Berathung deS Entwurfes, betreffend die Anwendung abgeänderter Reichsgefetze auf landesgesetzliche An gelegenheiten Elsaß-Lothringens. — Abg. Grad erklärte, dem Gesetz zustimmen zu wollen, aber nur unter der Voraussetzung, daß die elsaß-lothringischen Beamten den Reichsbeamtcn völlig gleichgestellt werden. Redner beantragte die Vorberathung durch eine Kommission. — Unterstaatssekretär Back befür wortete die Vorlage und bezeichnete die Kommissionsberathung als unnöthig. — Abg. Windthorst empfahl, die Sache nicht zu leicht zu nehmen, cs handle sich hier um einen ganz ernst haften materiellen Streit zwischen Landesrecht und Reichsgesetz, wogegen Unterstaatssekretär von Puttkamer diesen Unter schied für einen nur formellen hielt. Da das HauS die Kam- missionSberathung ablehnte, erfolgt die zweite Berathung dem nächst im Plenum. — Hierauf begann die zweite Lesung des Gesetzentwurfes, betreffend die Besteuerung deS Brannt- weiuS. — Zu 8 1 bemerkte Abg. Rickert, das Gesetz in der Kommissionsfasiung sei ein nie geahnter Triumph der Agrarier; die Tragweite und Bedeutung des Gesetzes werde dem Volke erst in der Aussührung klar werden. Es seien hier durchaus nicht berechtigte Interessen der Landwirlhschaft, sondern völlig unberechtigte Interessen einer kleinen Zahl Kartoffelbrenner zum Ausdruck gekommen, deshalb würden die Freisinnigen gegen das Gesetz stimmen. Die Grundlage des Gesetzes sei «ine vollkommen undurchsichtige; alle Parteien hätten in der Kommission zugegeben, daß der Steuerertrag wesentlich höher sei, als die Regierung angenommen habe. Es heiße, die Ueberschüffe würden zur Entlastung der Gemeinden verwandt, davon sei immer die Rede, aber Niemand sage, wie man sich die Sache denke. Er würde einer solchen Entlastung gern zu- stimwen, wünsche aber einen bestimmte» und klaren Plan. Der Redner befürwortete schließlich den Antrag auf Aufhebung de» KaffeezolleS. — Abg. v. Mirbach trat den Ausführungen Rickerts entgegen und erklärte im Auftrage seiner Partei, die selbe werde dem Antrag auf Aufhebung des KaffeezolleS nicht zustimmm. Der Zoll fei sehr genug und einer der besten Finanzzölle. Die Belastung der Konsumenten durch die Branntweinsteuer sei nur gering und treffe hauptsächlich Leute, die viel Branntwein trinken. Emr Einschränkung deS Konsums kune nicht schaden; der Vorwurf der Privilezirung der Brenner sei unberechtigt und die Ausführungen des Abg. Richter bei der erste» Lesung seien maßlose Angriffe gegen den Grundbesitz und nur geeignet, Klaffenhaß und Unzufriedenheit unter der Bevölkerung zu erregen. Der Reimer betonte wett er, daß das Gesetz uothwwdig zur Erhaltung der landwirthschaftlichen Brennereien sei. Wenn er dafür eintrete, erfülle er nur seine Pflicht. Daß die Regierung in dieser Frage mit Schonung vorgehe, könne man nur dankbar anerkennen. — Abg.Espahn wies ebenfalls die Vorwürfe, daß die Vorlage lediglich agra rischen Interessen dienen solle, zurück, hielt jedoch den in 8 l festgesetzt« Satz für zu hoch und meinte, der Satz von 35 und 55 Pfennigen würde vollkommen au-reichen, die augen blicklichen Mehrbedürfuiffe des Reiches zu decken. Auch er wünsche lebhaft, die Branntweinpest zu beschränken und werde alle darauf gerichteten Bestrebungen energisch unterstützen. Der in der Vorlage vorgeschlagene Satz verwehre dem Ar beiter aber auch den erlaubten mäßigen Branntweingenuß. — Abg. Miquel führte aus, daß es sich in der Vorlage nicht um eine neue Belastung, sondern um eine gerechtere Berthei- lung handle. Würden Ueberschüffe dabei erzielt, so hätten olle Parteien die moralische Verpflichtung, dieselben auch thunlichst im Jutereffe der weniger Bemittelten zu verwenden. Seine Partei lege darauf großen Werth, daß neben der Branntwein- teuer auch die Besteuerung des Zuckers in dieser Setsion erledigt werde. Letztere treffe mehr die begüterten Klaffen; es würde deshalb einen bösen Schein erwecken, wollte der Reichstag eine Steuer gegenüber einer anderen zurücksetzen. Mit der Annahme dieser beiden Gesetze wünsche die national- iberale Partei, die Steuer frage für mehrere Jahre abge chloffen zu sehen. Er trete sür die zur Diskussion stehenden Paragraphen ein, ohne zu befürchten, daß er sich der Ver tretung agrarischer Interessen schuldig mache. Gelinge es, in einer Session das deutsche Reich militärisch und finanziell zu rüstigen, den Druck der Matrikularbeiträge zu vermindern und Ueberschüffe zu erzielen, die zur Entlastung der ärmeren Nasim verbraucht werden könnt«, dann würde der Reichstag eine Aufgabe erfüllt hab« und sich im Volke für die Mehr- jeit des Parlaments eine Stimmung erzeugen, an der alle Angriffe zerschellen müsim. — Abg. Kräcker sah in der Vorlage eine Belastung der ärmer« Klassen zu Gunsten weniger Person« und befürchtete, daß dieselbe in der Be völkerung Unzufriedenheit erregen werde. — Abg. Freiherr v. Huene sprach für dm Kommissionsbeschluß. — Finanz minister v. Scholz erklärte, er rechne bestimmt darauf, daß, wmn das vorliegende Gesetz zur Annahme gelange, das Defizit aus dem preußisch« Staatshaushalt verschwinde. Der Mi nister trat sodann der Auffassung entgegm, als ob die Regie rung für die von dem Gesetz erwartete Mehreinnahme keine Verwendung wisse; er glaube, nachgewiesen zu haben, daß dem Reiche eine Mehrausgabe von 140 Millionen Mark ganz zweifellos bevorstehe. Was dm Antrag Rickert anbetreffe, so bitte er, dmselben abzulehnen. Die Berathung wurde hierauf geschloffen und nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen 8 1 in der Fassung der Kommission mit 212 gegen 78 Stimmen angenommm. Die Fortsetzung der Berathung findet morgen Vormittag 10 Uhr statt. Oertliches. Freiberg, den 14. Juni. — Se Majestät der König wird, wie das „Journal" berichtet, am Donnerstag, den 16. d. M., die Reise nach England antreten, um ihre Majestät die Königin Viktoria von Großbritannien und Irland aus Anlaß allerhöchstihres 50jährigen Regierungsjubiläums persönlich zu beglückwünsch«. Se. Majestät wird sich am gedachten Tage zunächst nach Leip zig begeben, um im dortigen königl. PalaiS zu übernachten und am 17. früh die Reise über Vliessing« nach London fort zusetz«. Von London aus gedenkt Se. Majestät der König einen Ausflug nach Schottland zu unternehmen. Die Abwesen heit von Dresden wird sich daher auf mehrere Wochen er- treck«. Im Gefolge Sr. Majestät werden sich befinden: Generaladjutant Generallieutenant v. Carlowitz, Flügeladjutant Oberstlieutenant Müller v. Berneck und der königl. Kammer herr Graf Vitzthum v. Eckstädt, kaiserl, deutscher Legations- sekretär. — Die königl. Amtshauptmannschaft bringt zur öffentlichen Kmntniß, daß weg« Massenschüttung der von Großvoigtsberg nach Hohentanne bez. Kleinvoigtsberg führmde Kommunikationsweg vom 14. bis zum 18. d. M. sür den Fährverkehr gesperrt und letzterer auf den Klötzerweg bez. den Mühlwcg verwies« wird. — Der Stadtrath veröffentlicht, daß die Landtags wahlliste der Stadt Freiberg bis zum 30. d. M. an Raths- stclle, Zimmer 5, zur Einsicht für alle Betheiligten ausliegt und etwaige Einsprüche gegen den Inhalt der Liste rechtzeitig hier anzubringen sind. — In der unter dem Vorsitz des Her« Stadtrath Rößler-Freiberg kürzlich in Dresden abgehaltenen Ver sammlung der Gewerkschaft von „Zwitterstocks tiefem Erbstolln" zu Altenberg, an welcher vier Gewerken mit größerer Kux zahl theilnahmen, wurde der Rechenschafts- und Betriebsbericht des Werkes auf 1886 ohne Debatte genehmigt, die Rechnung über die Hauptstollnkasie aus 1886 richtig gesprochen und der auS dem Grubenvorstande regulativmäßig auSschcidmdc Rath zu Leipzig, sowie Herr Kaufmann H e i n i ck e in Freiberg, letzterer als Ersatzmann, wiedergewählt. 1887. ihm nicht M zu ö Jah z Monaten Zu rnhckverlust uni ckd Braud <Mt einen her Ank- für den der Stadt Bra, recht User, l Krchmbaufond MM Chorkn ! Universalerben, „-gezahlt Word Im königlick düng des „Dr. ! Mt, welches «liebte Erzhrrz Echt stehenl Dasselbe ist in ! geschmackvoll, w Wldung. Auf cherlei Bekleid« i Ming bedarf, I Häubchen, Schi I die Damenwelt, I fiese häuslichen I zi Gesicht beko I Ihrer Majestät I -m der Hohm I img beruht üb I backeit der ven I trefflicher Saul I »ehrcre der S I Mgl. Hoheit ! I der Königin K< I eine gewisse his I Dat Prachtstüe I npräsentirender I mb Birnenbau I Phantasie Ihr I dm dem berüh I nedig geschnitzt, I m der Neuzeit I riesigen edel j I Amoretten in I I hingegen eine I Tanzen schweb I ans himmelblai D tmmphirend e I der Neußer« I Mhrt und h, I Biege an sic V Ranges, so ze I Imsche Begabi Ivie sie selbst »Leite abzugew Dk meisten de: Imwickelten sä I Imd, England I Königin hcrrlu I da- reiche Gc' aschen. Den gerügten Wu dniholz hat di antgestattete T Artikel sind « detr. Firmen z Geste« V lin Leipzig Nach dem ver tm hinreichenl der „I-igub c Wommen zu Anbindung g< I zahlt, beziehur l stützt zu Habei I (die Reichslan I einem fremder I den 88 86, 8 I vorgesehen sin I inann als Voi I gnichtsräthen I Petsch, vr. § I Schaper, Reh I durch Oberre I vertreten. V I t°g II., vr. ' I Dtt und Sch I °uS Metz. ! W Höchlin auS I Äs nicht schu I geheime Verb I Lothringen d I dein nur der I die sranzösisc I Schießgesellsck I P, Beiträge U Angeklagte F I als nicht schr D dahin ausgefe I wachen solle. I haben, betrat I stellt dir Bei I hervorragend I halten habe, I bet gewesen I haben; es se — Der Gemeinderath von Friedeburg macht bekannt, daß von jetzt ab die „Gartenstroße" den Nam« „Albert- straße" führt. — Am 15. Juni wird in Vereinigung mit der Postagm- tur in Mulden Hütten eine Telegraphenbetriebsstelle mit beschränktem Tagesdienst eröffnet werden. — Erledigt: die Kirchschulstelle zu Gatzen bet Pegau. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung im Schulhause, 855 Mk. 38 Psg. vom Schuldienst, 686 Mk. 26 Psg. vom Kirchendienst und 72 Mark für den Unterricht in der Fortbildungsschule. Bewerbungsgesuche sind bis zum 5. Juli an den königlichen Bezirksschulmspektor vr. Bräutigam in Borna einzu reichen; — die Kirchschulstelle in Canitz bei Riesa. Kollator: das königliche Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts. Einkommen: 932,50 Mk. aus der Schul- kaffe, 495,15 Mk. vom Kirchendienste und 72 Mk. für Fort bildungsschulunterricht. Gesuche sind bis zum 5. Juli an den königlich« Bezirksschulinspektor vr. Winkler in Oschatz einzureichen. — Königliches Landgericht Freiberg. Vor der zweiten Strafkammer wurden heute Vormittag verurtheilt: 1) der Lohgrrberei-Arbeiter Karl August Schüttauf in Fre- berg wegen vorsätzlicher körperlicher Mißhandlung seines fünf jährigen Kindes zu 6 Wochen Gefängniß; 2) der Schirm macher Karl Friedrich May aus Grünhain wegen Rückfalls« betrugs, Rückfallsdiebstahls, Erpressung und wegen Beilegung, — D«r hiesig« Turaverri« erläßt eine dir sämmtlicher »och nicht emgelöst« Tumhallmbau-Sckuldt^I betreffend« Bekmmtmachung. "IVmei — D«r Verband der sächsische» Leder-Pro! duzenten hält seine 3. Wanderversammkmg am Sonntoo! d« 19. d. M. und Montag, de» 20. d. M , hier in Freidel und zwar im Restaurant Debu» ab. Die Frttberger Kolleg»! haben durch ihr« Jnnungsobermeister, Her« Leonharlchd»! Verband um recht zahlreich« Besuch gebet« und die MM auf die Schönheit« der Bergstadt, der« Bergwerke, SchmchU Hütt«, Bergakademie, Gold«« Pforte und Dom hiugewies»! Herr vr. Koch von der Königl. Forstakademie zu TharavM versprach ein« Vortrag: „lieber eine nme einfache Methyl zur Bestimmung der Säuren in Gerbebrühen" — mit EM perimwt« und praktischer Ausführung einer SäurebestimmwiM Zur Berathung gelangt die Petition der schlesisch« Boldi besitzer an die Regierung, weg« Erhöhung des Zolle-«M Baumrinde von 50 Psg. für 100 üg auf 3Mk. für 100 HM Heber die künstlich« Gewichtsbeschwerungen deS Leder- M roh« und auch im fertig gegerbt« Zustande wird Herr Rod. W Bierling - Dresden Bericht erstatten. Den am Sonntag hier emtreffenden Mitgliedern deS Verbände- im Boraut herzliches Glück auf! — Rohe Hände hab« in verflossener Nacht Wiedern, D eine recht ungezogene That vollbracht. Von einer der bchy» Säulen an der von der Chemnitzer Straße nach der tzl Johanniskirche führenden Treppe ist der dm Sims blldak» Deckstein samml der darauf befindlich« Kugel herabgewors» I und zertrümmert worden. Die Kugel war nicht aufzusad».! Auch der Drckstein der andern Säule ist bereit- von sei«,! Lager gerückt, wahrscheinlich wurdm aber die Zerstörer M ihrem Beginn« gestört. Ein solcher Unfug sollte mit rech:! exemplarisch harter Strafe belegt werden. Hoffentlich gelingt! es, die Thäter recht bald ausfindig zu mach«. — Auf der prächtig«, vom Wald dunkelumrahmtm groß« ! Wiese hinter der Restauration von Fernesiechen wird! morgen am 15. d. M. Abends der k. k. Kunstfeuerwerker Hm I Schw.egerling ein selbstgefertigtes Monstre-Feuerverk! abbrennen. Herr Schwiegerling, der in der Residenzstadt! Dresden durch ein auf der „Saloppe" veranstaltete- groß-1 artiges Feuerwerk allgemeine Anerkennung »and, verspricht ml diesem Mittwoch hier in Freiberg Etwas zu bieten, waS M I auf diesem Gebiet Gezeigte an Schönheit und Farbenpracht I übertreffen soll. Dem bei eingetretener Dunkelheit beginnender I Feuerwerk geht ein Konzert voraus, das um 7'/, Uhr semm I Anfang nimmt. — Das gesammte Jägermusikchor veranstaltet Mitt-1 woch d« 15. d. M. ein großes Konzert in dem Gart« der I Stadtpark-Restauration. — Wir erhielten gestern folgmde Zuschrift: „Ihr Referat über I die Extrafahrt nach Eichwald wird in jedem Leser die Mei-1 nuug erwecken, als ob von den daran Betheiligten mir I die ein Vergnügen hätten, welche heute noch im Böhmerland I sind, da geste« das Wetter sogar schlecht gewesen sei. Nm, I so schlimm war's denn doch nicht! Allerdings regnete ck 1 während der ganzen Fahrt von hier bis Eichwald und wüh>1 rmd der Tour von da bis Teplitz, dann aber hörte eS mf I bis Nachmittags etwa um 5 Uhr, während welcher Zeit mm I sich doch gmug umsehen konnte. Einsmder dieses hat sch I gottvoll amüsirt, so daß er diese Tour all« Naturfreund« und überhaupt Jedem auf s Wärmste empfehlen kann. P.M" — Unse rer Stadt steht Ende dieses Monats ein sehr er freulicher Besuch zahlreicher lieber Gäste aus dem benachbarte» Böhmen bevor. Der Verein für Handel und Ge werbe in Teplitz regte zum Mittwoch, den 29. Juni eine Exkursion nach Freiberg an und steht zu hoffen, daß sich -ich der Mittel- und Erzgebirgsverein in Aussig diesem! Ausfluge anschließen wird. Wir sind überzeugt, daß diese Nachricht hier allgemeine Freude erweck« und nicht nur unsern Gewerbeverein veranlassen wird, den Teplitzer Brudervereür herzlichst zu begrüßen, sondern daß alle an dieser Exkursion Betheiligten der hiesig« gestimmten Bürgerschaft als lieb« Gäste willkommen sein werd«. — Das Direktorium der fünf land w irt h schaftlichea Kreisvereine im Königreich Sachsen kündigt an, daß bei der in Bautzen vom 7. bis mit 13. bez. 21. Sep tember d. I. stattfindend« landwirthschaftlichen LaudeS-AuS- stellung Thiere, Produkte der Thierzucht, des Acker-, Wiesen-, Wald- und Gartenbaues, landwirthschaftliche Maschinen und Hilfsstoffe, Lehrmittel für Laud- und Forstwirthschaft u. s. w., sowie wissenschaftliche Leistung« im engeren Sinne zur Aus stellung gelangen. Anmeldungen sind längstens bis zum 15. Juli d. I. zu bewirken.
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