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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188706146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18870614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18870614
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-14
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.06.1887
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887. I teu wolle«, ctete le««, i an Sonn. 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Freiberger Anzeiger «nd Tageblatt. Seite S. 1M7. Oertttches. Freiberg, den 13. Juni. — Der Stadtrath erinnert daran, daß die noch rück' findige Wassersteuer per 1. Termin 1887 und die noch Menden Betrüge für die bis Ende Februar d. I. einge setzten Wassermesser zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung tq. sofortiger Klageerhebtmg bis spätestens zum 21. d. M. I« die Kaste der Wasserwerks-Verwaltung abzuführen find. — Die kaiserliche Oberpost-Direktion in Irresden macht auf die durch das deutsche Strafgesetzbuch liegen Beschädigung von Telegraphen-Anlagrn festgesetzten Masen aufmerksam und bemerkt gleichzeitig, daß Demjenigen, I^lcher di« Urheber solcher Beschädigungen derart zur An- luige bringt, daß dieselben zur Strafe gezogen werden können, lp jedem einzelnen Falle fünfzehn Mark als Belohnung gezahlt Ipnden. Das Letztere geschieht auch dann, wenn die Schul- Idigen wegen jugendlichen Alters oder aus anderen Gründen licht bestraft oder zum Ersatz herangezogen werden können, Ilker wenn die Beschädigung noch durch rechtzeitiges Eia- Weiten der zu belohnenden Personen verhindert wurde. — Der hiesige Zweigverein der evangelischen ISistav-Adolf-Stiftung hält seine Jahresfeier am Ikoimtag, den 19. d. M. in Colmnitz ab. Für den mit der izeier verbundenn NachmittagS-GotteSdirnst in der Kirche zu Mmmtz hat Herr Pastor Süß von hier die Predigt, Herr lßoperintendent vr. Richter den Bericht übernommen. Nach Idem Gottesdienst wird im Erbgericht zu Colmn tz die Ver- Ismmlung stattfinden, in der besonders über die Verwendung Ida zur Verfügung stehenden Gelder Bestimmung getroffen Ivadm soll. — Verein gegen Hausbettelei. Im Monat Ifiai erhielten 805 Durchgereiste Naturalverpflegung im Ivetrage von 225 Mk. 40 Pf. (im Mai 1886 1080 Per- Is«m 298 M. 10 Pf.). Dieselbe vertheilt sich auf folgende I-emsszweige: 1) In den Herbergen für Gewerb- Itreibende mit Arbeits-Nachweis: Bäcker 103, Micher 79, Buchdrucker 53, Schmied« 40, Weber 30, iMller 23, Kupferschmiede 22, Tischler 19, Sattler, Brauer Ije 16, Buchbinder, Stellmacher je 15, Maschinenbauer 13, IDrechsler, Schuhmacher je 12, Klempner 11, Konditoren 10, ISlaser 8, Bürstenmacher 7, Gerber, Hutmacher, Seiler je 6, iLauIchlosser, Kürschner, Schornsteinfeger, Töpfer je 5, Strumpf- Ivilker 4, Handschuhmacher, Tapezierer, Uhrmacher je 3, Maler und Lackirer 2, Kaufleute, Messerschmied, Seifensieder Ijel 2)In den allgemeinenHerbergen:Fabrikschloffer ISO, Handarbeiter 35, Eisengießer und Dreher 13, Former 12, Bergarbeiter, Steindrucker je 8, Färber, Glasmacher je 7, ISirtler 6, Gärtner, Goldarbeiter, Porzellauarbeiter, Zinn- ISicher, Korbmacher je 5, Böttcher, Fabrikarbeiter je 4, iMrrenarbeiter, Kellner, Schreiber je 3, Gelbgießer, Gold- IMger, Tuchmacher, Feilenhauer, Spinner, Posamentenarbeiter IjeL, Schieferdecker, Papiermacher, Schleifer, Brunnenbauer, llktzger je 1. 28 Mann haben wegen Arbeitsverweigerung km Geschenk bekommen. An OrtSarme wurden im Monat «ai 137 Mk. 50 Pf. verabreicht. — Der am gestrigen Sonntag von Dresden nach Eichwald nerkehrende Vergnügungs-Extrazug war in Folge des starken nid dabei naßkalten Regenwetters im Verhältniß zu den liflrazügen im Vorjahre nur mäßig besetzt. Von der Re- Iffdenz waren es 166 Personen, welche trotz des schlechten Ketters die Partie in Ausführung brachten. Diesen schloffen M in Potschappcl 22, in Tharandt 14, in Freiberg 35 — Mvon 20 vom Nachbarstädtchen Oederan — und in Mulda i Personen an, so daß der Zug nur 243 Theilnehmer mit sich sührte. Da die Billets bekanntlich zwei Tage Giltigkeit Wen, und glücklicherweise heute endlich einmal wieder die liebe Sonne erwärmend und frischbelebend auf uns Menschen- Ikider hernieder blickt, so haben die im Böhmerland Ver bliebenen wenigstens noch Etwas erwartet und können noch eiche Fußtouren unternehmen. — Trotz der denkbar schlechtesten und naßkalten Witterung war am gestrigen Sonntag der Bahnverkehr zu den Früh- wd Vormittagszügen ein höchst lebendiger und starker, und Mißte zur Bewältigung desselben auf manchen Stationen sogar ja den für den Personenverkehr ausgerüsteten bedeckten Pack- vagen gegriffen werden. Viele geschlossene Vereine brachten Bern ihre geplanten Sommerpartien in Ausführung und dienten als Anziehungspunkte der Plaucnsche und Rabenauer 8mnd, sowie das schöne Zschopau- und Flöhathal und die höchst angenehme Tour Niederwiesa-Frankenberg. — Die am Bahnhof zwischen dem Stationsgebäude und den gegenüberliegenden Villen stehenden großen Telegraphen- Kangen, von denen jede einige 20 LettungSdrähte zu tragen hat, werden versetzt, und zwar ganz nahe an das Bahnhofs- terrain bezw. in dasselbe hinein. Am Freitag und Sonnabend haben schon behufs Herstellung der hierzu nöthigen tiefen Trüben Sprengungen mit Dynamitpatronen stattgesundcn. Der zum Umbau kommende breite Straßentrakt, welcher z. Z. kreuz und quer mit dergleichen Drähten überzogen ist, wird duich diese Umsetzung gänzlich frei gelegt. — Unsrer Stadt steht iu diesem Jahre das Jubiläum dir 25jährigen Bestehens der Eisenbahnverbindung mit der Residenzstadt Dresden bevor. Es war am 11. August 1862, als zur Freude vieler Tausende das Dampfroß zuin ersten Male hier ankam und diese Lebensader für Freiberg eröffnet »urde. Die Segnungen, welche für Frerberg hierdurch ge« schaffen wurden, sind zu bekannt und bedürfen hier weiter Kiner. Erwähnung. Mit nur wenigen Zügen anfangend, ist unsre Station von den weit über 400 VerkehrSpunltcu unsres Vaterlandes in Folge des riesig angewachsenen Personen- und Güterverkehrs jetzt mit pro Tag an 50 Zügen bedacht, und mit vorn an die Spitze gekommen; den größten Punkten Sachsens, als: Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau sich an- nihend, ist Freiberg seit Jahren schon in dieser Stellung verblieben and wird auch solche für fernerhin zu behaupten wissen. — Wie bereits im vorigen Jahre, so hat auch im jetzigen wieder der Staatsbahn-Güterunternehmer, Herr Banquier Hemme von hier, jedem seiner Arbeiter — die Zahl derselben P eine ganz stattliche — zur Erholung einen Sommerurlaub von je 6 Tagen bewilligt, ohne die Lohnbeträge hierfür in Abzug zu bringen! Die Beurlaubung erfolgt nach und noch, und wird die Arbeit der sich Erholenden auf die anderen Kameraden übertragen. Daß dergleichen Handlungen das Band zwischen dem Arbeitgeber und seinen Arbeitern nur befestigen, dürste Allen einleuchten, und beiden Theilen auch keinen Schaden, sonder» nur Nutzen bringen. — Morgen, am Dienstag Abend giebt daS grsammte Jägermusikchor ein Extra-Konzert im Restaurant Otto in Freibergsdorf. — Am 6. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Ausloosung königlichsächsischerStaatS- papiere stattgefundrn, von welcher die 4proz. StaatSschulden- Kaffenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /68, 4proz. (vormals bproz.) dergleichen vom Jahre 1867, 4proz. dergleichen vom Jahre 1869, 4proz. dergleichen vom Jahre 1870 und die durch Abstempelung in 3^/,proz. und 4proz. Staatspapiere umgewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien lüt. und ö, ingleichen die den 1. Dezember 1887 und be ziehentlich den 2. Januar 1888 zurückzuzahlendcn, auf den Staat übernommenen 3'/,proz. Partialobligationen von den Jahren 1839/41 und 4proz. dergleichen vom Jahre 1866 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Kompagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten StaatSpapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam ge macht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Bezirkssteuer-Einnahmm und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werdm zugleich die in früheren Terminen auSgeloosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wir viele Interessenten zu ihrem Schaden die Ausloosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrlhume hinzugeben, daß, so lange sie ZinSscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werdm, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten ZinSscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung auSgelooster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der Ausloosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindliche Nachtheile sich die Inhaber von Staatspapiercn nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. — Königliches Landgericht Freiberg. Vor der ersten Strafkammer wurde heute Vormittag die, Ziegel deckersehefrau Emilie Selma Grundmann aus Sörmitz wegen im wiederholten Rückfalle begangenen einfachen Diebstahls zu 3 Monaten Gesängniß verurlheilt. Sächsisches. U Dresden, 13. Juni. Se. kgl. Hoheit Prinz Friedrich August ist von dem hiesigen Militärverein „Deutsche Kavallerie" zum Ehrenmitglied ernannt worden und wurde demselben gestern von einer nach Großenhain gereisten Deputation das prächtige Ehrendiplom überreicht. Im Laufe des Nachmittags beabsichtigte Se. kgl. Hoheit dem Festakte der Fahnenweihe in Gävernitz-Priestewitz beizuwohnen. — Nächsten Sonntag feiert der Kriegerverein zu Alt- und Neu-Gers dorf (Amtshauptmannschast Löbau) das 60jährige Jubi läum seines Bestehens. Es ist dies der älteste Militär-Verein Sachsens und zählt ca. 300 Mitglieder. Von seinen Gründern ist nur noch einer am Leben. — Dieser Tage wurde der Fiskus durch Erkenntniß des kgl. Oberlandesgerichts zur Erstattung einer Summe von über 150000 Mark vcr- urtheilt, welche theils den Erben des hiesigen Holzhändlers Gaudernack, theils den Gläubigern des G.'schrn Nachlasses zu fallen werden. Dem Prozeß liegt im Wesentlichen Folgendes zu Grunde. Der frühere Vormund der Gaudernock'schen Erben, Tischlermeister Daut in Striesen, verwaltete das Ver mögen G.'s in solch unüberlegter Weise, daß au Stelle einer Summe von mehreren hunderttausend Mark der Konkurs aus brach. D. wurde seiner Zeit wegen Untreue auch vom hiesige» Landgericht zu 3 Monaten Gesängniß verurtheilr, das Reichs gericht kassirte jedoch auf Revisionsantrag des Angeklagten das Ur theil und es erfolgte nachmals Freisprechung Dauts. Nachdem sich hierauf der jetzige Vormund an den Landtag mit einer Petition gewendet, aber auf den Rechtsweg gewiesen, auch der Vertreter des Obervormundschaftsgerichtcs, Oberamtsrichter Schweinitz seiner Funktion enthoben war, strengte Ersterer einen Zivilprozeß gegen den Fiskus an und zwar mit dem bereits erwähnten Erfolg. — Zur Warnung gegen den Ge brauch resp. getrockneter Mohnköpse als schlafmachenden Thee für Kinder sei nachstehender Fall mitgetheilt, der am Sonnabend zur Verhandlung vor dem kgl. Landgericht gelangte und die Verurtheilung eines hiesigen Droguisten, Heinrich Otto Schmidt, wegen fahrlässiger Körperverletzung bezw. unbesugter Ausübung der Heilkunde zur Folge hatte. S. empfahl als Linderungsmittel gegen den Keuchhusten eines Jahre alten Kindes den betreffenden Eltern einen von ihm gekauften, aus Mohnköpfen bestehenden Thee nebst Pulver und als das Kind vorschriftsmäßig 2 Theelöfsel eingenommen hatte, erkrankte eS lebensgefährlich, wurde aber von einem schleunigst herzu gezogenen Arzt und durch sorgfältige Pflege wieder hergestcllt. Der schon mehrfach wegen Uebertretungen des Mandats für das Apothekerwesen und eines darauf bezüglichen Reichsgesetzes, den unbefugten Verkauf von Arzneimitteln betr., vorbestrafte An geklagte suchte sich zwar mit der durchaus unglaubhaften Be hauptung, er habe die Schädlichkeit des Mohnes, sowie dessen schlafmachende, betäubende Wirkung für Kinder nicht gekannt, zu entlasten, entging aber trotzdem einer empfindlichen Strafe nicht. Das Urthcil lautete auf 500 Mark Geldstrafe event. 100 Tage Gesängniß. rL Brand, 13. Juni. Die öffentlichen Impfungen finden hier im Schützenhause statt. Alle im Jahre 1886 geborenen Kinder sind dort am 16. und 17. d. M , die impfpflichtigen Schulkinder aber am 21. d. M., Nachmittag- 2 Uhr, pünkt lich zur Impfung zu bringen. — Im hiesigen Rathhause kann der sich legitimirende Eigenthümer einen vor vier Wochen in Brand gefundenen goldenen Ring in Empfang nehmm. N Brand, 13. Juni. Der Militärverrin für Brants und Umgegend hielt gestern sein 34. Stiftung-fest ab. DaS für Nachmittag im Rathskellergarten auberaumte Konzert mußte in Folge der ungünstigen Witterung im Saale de- Kronprinzen abgehalten werden. In dem reichgrschmückten Saale hatten sich viele Kameraden mit ihren Angehörigen zu dem Konzert de- von Herrn Meinhold geleiteten hiesigen BergmufikchorS einge funden. Nachdem einige Nummern des Programm- vorüber warm, begrüßte der Vorstand de- Vereins sämmtliche Gäste und Kameraden, gedachte der förderlichen Fürsorge der könig lichen und städtischen Behörden, besonder- aber des huldvollen Wohlwollens des hohen Protektor- der Militärvereine Sach- sens, Sr. Majestät de- König- Albert, worauf die Versamm lung dem großen Feldherrn, sowie dem ganzen Hause Wettin ein ireifacheS kräftiges Hurrah widmete und stehend die Sachsenhymne ang. Hierauf brachte Herr Bürgermeister Hering dem Ber- ün die besten GeburtstagS-Glückwünsche mit dem Wunsche, daß der Verein in der bisherigen Weise sort- und weiter blühen und gedeihen möge. Sodann wurde ein kräftiges dreifache- Hoch dem Fortbestehen des Verein- gebracht. Dem Konzert, welche- dem Chor vielen Beifall erwarb und da- sich durch mehrere Zugaben etwas auSdehnte, folgte ein Ball, der bi- weit nach Mitternacht währte. H'ainichen, 12. Juni. An Gellert- Geburtstag wird der Verein „Zu Rath und That" durch den Gesang verein „Liederkranz" ein Abendkonzert ernsteren Inhalt-arran- giren. Der Ertrag wird dm bekannten Bestrebungen d«S Verein- zu gute kommen und soll diesmal besonder- der Er haltung der Kinderbeschäftigungsanstalt dienen. — Der Zug führer der hiesigen Feuerwehr, Adolf Knepper wurde für seine zwanzigjährige treue Thätigkeit durch Ueberreichung des vom Landesausschuß gestifteten EhrendiplomS ausgezeichnet. Dasselbe wurde ihm im Beisein de- Feuerlösch-AuSschafses in einer Dienstversammlung von Herrn Bürgermeister Friedel überreicht. Gleichzeitig empfingen der Sektionsführer Emil Höppner und die Rohrführer Gustav Schubert und Hermann Röger als Auszeichnung für ihre zehnjährige Dienstzeit die grünweißen Schnuren. — In der gestrigen Versammlung des pädagogischen Vereins hielt Herr Oberlehrer Schröder aus Bräunsdorf einen Vortrag über den Unterricht der Ge fangenen. Aus dem reichlich Gebotmcn geben wir hier nur das Hauptsächlichste wieder. Die Nothwendigkeit eine- Unter richtes in den Strafanstalten bez. Korrektionshäusern liegt schon in dem erzieherischen Momente, welches dem Strafvoll zug innewohnt; dmn die verhängte Strafe soll ja nicht nur begangenes Unrecht sühnm, sondern auch dazu beitragen, den vom Pfade des Rechte- Abgewichenen wieder in dir mensch« liche Gesellschaft als brauchbare- Glied derselben zurückzu- sührm. Diejenigm unter den Gefangenen bez. Korrektionären vom 18. bis 26. Jahre, welche am Unterrichte theilzunehmen haben, bezeichnet der Anstalt-geistliche resp. der Inspektor. Aeltere Leute, sofern sie Unterricht begehren und bei denen vorausgesetzt werden darf, daß nicht etwa Arbeitsscheu oder das Streben nach Abwechselung die Quelle des Wunsches ist, empfangen in Extrastunden Belehrung. Die zu Unterrichten den werden je nach ihrem geistigen Zustande in drei Klaffen mit bis zu 30 Schülern ringetheilt. In den Unter- und Mittelklaffen wird an 4 Tagen 8 Stunden, in der Oberllasse an 3 Tagen 6 Stunden Unterricht in Religion, Deutsch, ge meinnützigen Kenntnissen und Gesang ertheilt. Von letztge nannter Disziplin sind die Zcllmgefangenen ausgeschlossen. Unter den Realien bereitet ganz besonders das Kopfrechnen Schwierigkeiten. An Sonntagen findet noch ein besonderer Unterricht statt, der in der Regel durch Vorträge auS den verschiedensten Wissensgebieten ertheilt wird. Aeltere Ge fangene erhalten Unterweisung im Schreiben und Zeichnen, in Buchführung und Weberei. Es liegt auf der Hand, daß Resultate, wie sie die Volksschule aufzuweisen hat, nicht zu verzeichnen sind. Indessen ist es schon ein großer Gewinn, wenn auch nur eine Seele gerettet wird. Lebhafter Beifall wurde dem Vortragenden für seine überaus interessanten Aus führungen zu Theil. 8 Olbernhau, 11. Juni. Heute Vormittag wurde auf ver Zöblitzerstraße der Gutsbesitzer Neuber aus Schönfeld von einem Bullen, welchen er Vorspannen wollte, getreten und erlitt einen Beinbruch. — Der Brettschneider Matthes von hier ist heute Nachmittag in der Timmel'schen Brettmühle in Kleinneuschönberg beim Entfernen eines Splitters von der Zirkelsäge erfaßt worden und hat sich den rechten Arm erheblich zerschnitten. Am Sonnabend Nachmittag vollzog sich auf dem GeorgS- platze in Dresden die feierliche Enthüllung des Gutzkow- Denkmals, dessen Entstehung der Initiative des allgemeinen deutschen Schriftstellerverbandes und dem Entgegenkommen der Vertreter der Stadtgemeinde zu verdanken ist. Das schlichte Denkmal besteht aus der überlebensgroßen in Erz gegossenen Büste Carl Gutzkows, ruhend auf einer in dunkelgrünem Syenit ausgeführten Säule, die eine einfache bronzene Tafel mit der Aufschrift „Gutzkow" trägt und hat seinen Platz ge funden neben dem Standbilde Theodor Körners, als würdige- Seitenstück zu dem ebendaselbst befindlichen Julius Otto-Denk mal. Der Büste Gutzkows ist eine lebenswahre Charakteristik nachzurühmen; sie zeigt getreu und ungeschmeichelt die ernst dreinschauenden Züge dieses „Ritters vom Geiste", von denen er in einem von Hamburg aus unterm 13. November 1840 an Levin Schücking gerichteten Briefe selbst sagt: „Es liegt in meinen Zügen etwas Finsteres, das mein Gemüth nicht kennt." Der Enthüllungsfeier wohnten zahlreiche Mitglieder des allge meinen deutschen Schriftstellerverbandes, die Vertreter des Nathes und der Stadtverordneten, der General-Intendant des kgl. Hofthcaters Reichsgraf von Platen-Hallermund und die hervorragendsten Mitglieder des kgl. Hoflheaters (Gutzkow war bekanntlich in den Jahren 1847 bis 1862 Dramaturg des Hoftheaters), sowie zahlreiche Freunde und Verehrer des verewigten Dichters bei. — Der Bau der großen Ausstel-
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