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/ 2. Aeilage zum Areiöerger Anzeiger und Tageblatt. ^si°! 90. Sonntag, »e« 18. April. 1886. Wie schützt man sich und feine Kinder vor Krankheiten?*) Von vr. Reyher. Da sagte mir ein Mann im Scherz: „Ich möchte mir Wohl gern ein Haus bauen, aber kein Maurermeister will dran gehen; das müßte nämlich wie — eine Windmühle werden, um es — überallhin drehen zu können." In dieser letzten Anforderung liegt wirklich viel Berechtigung, leider ist sie ja so gut wie unersüllbar. Zunächst würde hierdurch eine wich tige Anforderung erfüllt, die, daß unsere Wohnungen möglichst dem Sonnenlichte ausgesetzt sein sollen. Wie wichtig das ist, ersieht man ja schon beim Vergleich mit der Pflanzenwelt. Nur das Sonnenlicht ist cs dort, welches zuletzt die Erzeugung des Blättergrünes (Chlorophyll) ermöglicht, dieses aber wiederum eine hochwichtige Bedingung für das weitere Ge deihen der Pflanze. Wenn mau einem Menschen lukullische Mahlzeiten böte, führte ihm die beste Luft zu, erfüllte alle weiteren Anforderungen einer vernünftigen Gesundheitspflege und entzöge ihm gänzlich die Himmelsgabe des Sonnenlichts, so würde er bald „angekränkelt erscheinen von des Licht mangels Blässe". Die Anforderungen, welche die Natur an uns stellt, bilden eben gewissermaßen eine Kette; diese ist ent zwei, wenn auch nur ein Glied daraus gebrochen ist. Und weil nun kaum je*von einem Menschen alle Gesundheitsgebote der Natur stets beachtet werden, so gicbt es eben so selten einen solchen Ausbund von Gesundheit, wie Jeder sein könnte. Also Sonne für unsere Wohnungen! Wenigstens einige Stunden des Tages soll sie die Räume treffen können, welche wir hauptsächlich benutzen. Vorzüglich das Schlafzimmer soll (womöglich nach Osten liegend) gut und kräftig von der Sonne „desinfizirt" werden können, um alle die Auswurfstoffe, welche der Körper während der Nacht durch Lunge und Haut als unbrauchbar, resp. schädlich ent fernte, auch wirklich aus unserer Nähe zu bannen und sie durch Zersetzung in einfachere, unschädliche, Körper (Gase) zu zerstören. Hiermit ist schon an eine zweite Forderung angrknüpst, welche ebensosehr unsere ganze Aufmerksamkeit beansprucht, es ist die nach reiner, unverfälschter Lust in dem Hause, welches wir bewohnen und in seiner nächsten Umgebung. Wir werden also die Nachbarschaft von Sümpfen meiden, ebenso wie die lufwerpestender, gewerblicher Anlagen, ebenso aber auch enge Gäßchen, feuchte Höse, schleichende Flüsse, welche leider von der so zivilisirt sein wollenden Menschheit zu Niederlagen alles Schmutzes und Schlammes gemacht sind. So wie schlechtes Blut den Menschenkörper vergiftet, so der verpestete Fluß seine Umgebung. Auch auf den Erdboden überhaupt, auf dem gebaut ist, kommt bez. der Gesundheit der daraus Wohnenden so un endlich viel an; doch würde es zu weit führen, das hier des Weiteren auseinander zu setzen. Nur so viel sei erwähnt, daß felsiger Untergrund der allerbeste ist. (Städte auf Felsen boden bleiben von Epidemien viel freier, als alle anderen). Aber auch der beste Erdboden kann durch lokale Verunreinigung zu einem KrankhcitsHeerde werden; er bestimmt daher mit die sogenannten Hausepidemien in sonst gesunden Gegenden einer Stadt. — Wie schädlich schlechte Luft in der Umgebung unseres Aufenthaltsortes sein kann, dasür folge hier ein warnen des Beispiel. Im Arbeitshause der ChristuSkuche in Spital- fields wurden durch die Ausdünstungen der künstlichen Dünger- sabrik (in nächster Nachbarschaft und bei drohender Cholera epidemie, d. Vers.) 60 Kinder von heftiger Diarrhoe befallen, und diese hörte sogleich auf, als die Düngerfabrik geschloffen wurde. Fünf Monate nachher ward sie wieder in Thätigkcit gesetzt; drei Tage darauf erkrankten in einer Nacht 45 wieder an heftiger Diarrhoe. Nun wurde die Düngersabrik für immer geschlossen und bis auf den heutigen Tag (sagt der amtliche Bericht) ist die Krankheit nicht wieder erschienen. — Wenn auch nicht so in die Augen fallend, gewiß schädlich genug aber wirkt jeder Umstand, der in der Nähe unserer Wohnungen uns die Luft verderben kann. Eine weitere Sorge erheischt die normale Feuchtigkeit der Wohnräume, und vorzüglich schädlich wirkt die zu hohe. Wenn es erst soweit kommt, daß an den beschlagenen Wänden sich Schimmel- (Pilz) Bildungen ansiedeln, dann ist es mit der Salubrität solcher Wohnungen vorbei; und wenn man den Behörden gern zustimmt, daß sie den Verkauf grüner, arsenik- haltiger Tapeten verbieten aus Rücksicht für die Gesundheit der Zimmerbewohner, so könnte man mit saft noch mehr Recht erwarten, daß auch das Bewohnen von Räumlichkeiten, wie die zuletzt erwähnten, verboten würde, denn mehr Unheil haben Letztere gewiß schon angerichtet, als jene Tapeten. — Aus demselben Grunde ist auch das Beziehen neugebauter Häuser so streng zu widerrathcn, und muß man nicht glauben, daß hierbei durch das Auslrocknen von einigen Monaten die Ge- sahr beseitigt sei. Auch ipenn ein neues Haus ganz trocken erscheint, wohnt es der Mensch erst wieder feucht. Und daS geht folgendermaßen zu: Der gewöhnliche Lustmörtel besteht gewöhnlich aus gelöschtem Kalk (eine chemische Verbindung von Kalk und Wasser). Sand und Wasser. Beim Austrocknen durch die Lust kann nun das letztere (nur mechanisch bei« gemengte) Wasser wohl vollständig entfernt werden und ein Gebäude wird uns trocken erscheinen und es, so lange es noch nicht bewohnt wird, auch sein. Beginnen aber in denselben Räumen Menschen zu athmen, und dabei Kohlensäure zu ent wickeln, so verbindet sich diese, da sie zum Kalke eine weit stärkere chemische Verwandtschaft hat, als das zuerst an jenen gebundene Wasser, mit demselben zu wasserfreiem kohlcnsauren Kalk (d. i. Kreide) und dabei wird eben das früher chemisö gebundene Wasser ausgetrieben. Will man also eine neue, wenn *) Aus: Cornelia, Zeitschrift für häusliche Erziehung. Unter Mitwirkung erfahrener Aerzte und Pädagogen heraus gegeben von vr. Pilz. Leipzig, C F. Winter- auch lufttrockene Wohnung ohne Gefahr beziehen, so wird man gut thun, vorher in derselben bei geschloffenen Thüren und Zensteru Kohlensäure zu entwickeln, um jenen Wasseraus- cheidungsprozeß vorher künstlich abzumachen, und nicht erst unseren Lungen zu überlassen. — Von den Nachtheilen zu trockener Wohnungen schweigen wir hier, da dies Uebel in Privathäusern kaum vorkommt, und meist nur da, wo die so genannte Luftheizung angcwendet wird, zu finden ist. Ferner wähle man die möglichst größten Räumlichkeiten, um sicher zu sein, daß z. B. vorzüglich Schlafräume nicht mitMenschen überfüllt seien. Kleine niedrige stimme, vollgestopft mit Inwohnern, sind ja allemal beliebte krankheitsheerde, wie man daS an den sogenannten Armen vierteln großer Städte immer nachweisen kann. Wie sehr die ibcrmäßige Anzahl von Menschen in einem ungelüfteten Raume chädlich werden kann, dafür hat eine freilich schon über 100 Jahre zurückliegende, berühmt gewordene Erfahrung rinen raurigen Beweis geliefert: „In einem engen Gefängniß, tfts iluolc hole, in Kalkutta wurden im Jahre 1756 durch den indischen Rajah Ed Daulah 147 Gefangene eines Abends um 8 Uhr eingesperrt, und noch dazu im heißesten Monat (wo also die Lust am verdünntesten ist und in demselben Raume den wenigsten Sauerstoff enthält). Um 11 Uhr waren schon 6 gestorben, um 2 Uhr Morgens lebten nur noch 50 und um 6 Uhr nur noch 23 von 147! — Diese Gefangenen waren gesunde Menschen. Die selbst von Gesunden ausgeathmete und )urch die Haut perspirirte Lust schadet mithin nicht allein, andern wenn ihr kein Ausweg verschafft wird, tödtet sie." In einer Wohnung soll man ferner aus gut ziehende Oesen achten und während Kaminöfen die gesundheitlich zu träglichsten wären, weil sie die kräftigste Ventilation veranlassen, ind die Oesen mit luftdichtem Verschluß der Fcuerungsthüre zwar die bequemsten und bieten vielleicht die billigste Heizung, aber nach und nach die — theuerste Apothekerrechnung. Es ist selbstverständlich, daß durch vernachlässigte Reinlich keit und mangelhafte Lüftung Jemand auch die beste Wohnung ich ungesund machen kann, so daß hierüber wohl nichts weiter ,u erwähnen ist, ebenso wie durch ängstliche Erfüllung dieser beiden Ansorderungen manche andere Nachtheile wenigstens zum Theil ausgeglichen werden können. Sind obige nun der Anforderungen zu viele für eine ge sunde Wohnung? Nein; aber leider sind Wohnungen, welche sie alle ersüllen, gar zu selten, und da die Spekulation des Einzelnen sich so selten mit den Ansprüchen der Hygiene im Einklang befindet, oder die leidige Indolenz und der leicht sinnige Trost: „Mir wird Das oder Jenes nicht gleich schaden!" gesuudheitschädigende Wohnungen immer wieder acceptirt, so bietet sich hier noch ein weites Feld für bau polizeiliches Einschreiten. Man -sorgt wohl für möglichste Verringerung der Feuersgefaht und daß dein Haus nicht so leicht von dem des Nachbars durch Feuer angesteckt werde; ist es denn weniger wichtig, daß deines Nachbars Haus eine Brutstätte verderblicher Krankheiten sei, mit denen er dich und die ganze weiteste Umgebung anstcckt? Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Repertoir des König!. Hoftheaters in Dresden-Altstadt. Sonntag: Große Musikauf ührung. Zum Besten des Unterstützungsfonds für die Wittwen und Waisen der König!, musikalischen Kapelle. ** Repertoir des König!. Hostheaters in Dresden-Neustadt. Sonntag: Die Grille. Ländliches Charakterbild in 5 Akten mit theilmeiser Benutzung einer Er zählung von G. Sand, von Charlotte Birch Pfeiffer. Montag: Geschloffen. ** Ueber das Palmsonntag-Konzert im Hof- theater schreibt man von Dresden: Joseph Haydn's Meister werk, das lieblich-schöne Oratorium „Die vier Jahreszeiten", wird sicher ein zahlreiches Publikum versammeln und erbauen, zumal da die Königliche Kapelle unter Leitung des Königlichen Kapellmeisters Herrn Hagen, sowie die Besetzung der umfang reichen Solopartien mit Frau Otto-Alvsleben und den Herren Meincke und Jost, ferner die für Ausführung der Chöre ge wonnenen Gesangskräfte, nämlich der Königl. Hofkirchensänger- chor, die Dreyßig'sche Singakademie, der Dresdner Lehrer- gcsangverein und die beiden oberen Chorklasscn des Königl. Konservatoriums, eine mustergiltige Aufführnng des herrlichen Werkes verbürgen. ** Die Erneuerungsbauten an der Thomas kirche in Leipzig schreiten, wie die „L. Z." mittheilt, rüstig fort. Die Nordsayade wird jetzt abgerüstct und man kann bereits den Eindruck ermessen, welchen die Kirche nach ihrer Fertigstellung hervorbringen wird. Hervorzuheben sind die Maßwerke der großen Fenster, die in Rochlitzer Sandstein ausgeführt fehr gut wirken. Dieselben wurden nach zwei, im alten Mauerwerke ausgesundenen Maßwerken neu hergestcllt. Im Innern der Kirche ist noch Vieles zu thun. Man hat sämmtliche Emporen, die mit einer 10 Zentimeter starken Schicht von Putz und Gyps überzogen waren, glatt und sauber bearbeitet. Auch sie sind in Rochlitzer Stein aus geführt. Freilich wird cs hier schwer halten, die Architektur mit der Gothik in Einklang zu bringen; da jedoch die Em poren so wunderschön und edel in ihren Verhältnissen sind, freuen wir uns, daß sie der Kirche erhalten bleiben. Weiß man doch genau, wie bei Erneuerungsbauten an gothischen Kirchen und Rathhäusern oft Alles beseitigt wird, was Re naiffance zeigt. Es muß fort, weil es das Auge verletzt, in einem und demselben Raume zwei große Stilarten verbunden zu sehen. Hier kommt diese Anschauung nicht zur Geltung, namentlich auch in Rücksicht aus den berühmten Architekten Hieronymus Lotter, der die herrlichen Emporen der ThomaS- kirche im Jahre 1570 rinfügte. Aus der Orgelempore hat man neuerdings ein hochinteressantes, 5 Meter langes und 1 Meter hohes BrüstungSmaßwerk aufgefunden, welches auS den Jahren von 1550 bis 1580 herrührt. Aus der Lage desselben kann man den früheren Aufbau und Lauf der Orgel empore genau erkennen. Zu wünschen wäre, daß dieses sehr reiche Maßwerk wieder verwandt würde. Der Altarplatz wird, wie wir vernehmen, ein großes Chorgestühl erhalten, in )em die Gemälde sämmtlicher Leipziger Superintendenten, von >er Reformation bis jetzt, welche schon früher den Chorraum chmückten, in zwei Reihen übereinander Aufnahme finden. Die Gemälde werden ebenfalls erneuert. Mit dem Aufbau der Westseite wird jetzt begonnen; man hofft in diesem Jahre damit fertig zu werden. Alsdann wird der Thurm in Angriff genommen. Vermischtes. *EinEreigniß, in welchem dem Fürsten Bismarck eine schöne Vermittlerrolle zugetheilt mird, macht jetzt die Runde durch die Stadt Apolda. Im Jahre 1884 verstarb daselbst der Schuhmachermeister R. und hinterließ eine Wittwe und sechs Kinder. Der Mann hatte beim 94. Regiment den Feldzug 1870/71 mitgemachl, das Eiserne Kreuz erworben, aber auch starke Verwundungen am Kopse davongetragen, welche ihn längere Zeit inS Lazareth brachten. Nachdem er an scheinend gesund vom Militär entlassen war, hat er mehrere Jahre seinem Geschäft abgelegen, immer aber besorgnißerregende Empfindungen am Kopse gehabt, welche ihn nöthigten, endlich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Arzt befürchtete den Ausbruch von Irrsinn; doch trat der Tod ein, ehe sich diese Besorgniß verwirklichte. Den Anspruch aus Pension für sich oder seine Angehörigen hatte R. nicht rechtzeitig erhoben» und so stand die Wittwe ohne jede dauernde Unterstützung da. Da wandte sich der Bruder des Verstorbenen mit einem Briefe an den Fürsten Bismarck, die Sache getreulich darstellend, mit der Anfrage, ob ihm der Fürst nicht einen Weg bezeichnen könne, auf welchem es möglich sei, der Wittwe und ihren sechs Kindern eine Unterstützung zuzusühren. Nach langer Zeit, der Mann wähnte feinen Brief schon im Papierkorb, erhielt derselbe eine Ladung vor den Bezirksdirektor, später eine gleiche an die Regierung nach Erfurt, wo ihm ausgegeben wurde, die noch fehlenden Papiere von seinem Bruder herbeizuschaffen. Nach dem die Führungszeugnisse, sowie die ärztlichen den Angaben entsprechend befunden worden waren, wurde der Frau in ver gangener Woche durch den Bezirksdirektor eröffnet, daß sie für sich monatlich 15 Mark und für jedes Kind 10,50 Mark, zusammen 78 Mk. Pension von dem Todestage ihres ManneS an zu beziehen habe. In Folge dessen erhielt die Frau auf dem Rechnungsamt mit einem Male eine beträchtliche Summe ausbezahlt. * Ein höchst interessanter Zivil-Prozeß wurde vor der Zivilkammer des Königlichen Landgerichts in Altona entschieden. Ein bekannter jüngst verstorbener Ottensener Rentier hatte laut Testament 7000 M. an seine Haushälterin unter der Bedingung vermacht, daß diese ihn bis zu seinem Tode verpflege. Es ist dies 8 Jahre hindurch getreulich und während schwerer Krankheit geschehen. Als die Testaments- Eröffnung stattfand, stellte es sich heraus, daß eine Aenderung vorgenommen worden und vom Testamente die ursprüngliche Summe von 7000 M. aus 1000 M. herabgemindert war. Die Haushälterin, die sich dadurch übervortheilt glaubte, stellte Klage gegen die Erben an, und das Landgericht entschied, laut Meldung des „Hamb. Korr.", dahin, daß der Testator zur Abänderung nicht befugt war und der Haushälterin 7000 M. nebst Zinsen, vom Todestage an gerechnet, auszuzahlen sind. * Um übsere Kinderwelt hat sich diesmal laut einer uns vom Patentbureau von Richard Lüders in Görlitz zugehenden Mittheilung ein Herr Widiam Spitznaß von Reu-Athen (Illinois) verdient gemacht Ein Schaukelpferd, welches durch die Körperwegung des Daraussitzenden vor- und rückwärts be wegt wird, setzt gleichzeitig vier Laufräder in Gang. Der Reiter bewegt sich somit in Galoppgangart von der Stelle weiter. Das Pferd ruht in einem Scharnier auf dem Mittel ständer, welcher mit einer, die vordere und Hintere Räderaxe verbindenden Stange in beliebiger Weise befestigt ist. Die beiden Radaxen sind nun in der Weise gekröpft, daß die Vorderfüße des Pferdes einerseits und eine am Hintern Theile desselben angebrachte Stange andererseits gleichsam die Tritt bewegung eines Radfahrers nachahmen, wenn das Vorder- und Hintertheil des Pferdes abwechselnd aus und nieder bewegt wird; bei dieser Bewegung dreht sich das Pferd in seinem Stützpunkt in der Mitte, welcher sich ziemlich im Schwerpunkt von Pferd und Reiter befindet, um eine leichte, nicht an strengende Bewegung des kleinen Reiters zu ermöglichen. * Technische Notiz. Als Verbesserung eines Wirth- schaftsgegenstandes mag unsern Restaurateuren die Erfindung eines Herrn Escherich aus Buffalo angenehm sein. Einer Mittheilung des Patentbureaus von R. Lüders in Görlitz zu folge, kombinirt Escherich den Zapfhahn eines Bierfasses rc. direkt mit einer Lustdruckpumpe in der Weise, daß beim Ab zapfen eines Glas Bieres gleichzeitig bei der Oeffnung des Hahnes, der Kolben der Luftpumpe dem Bierfaß eine bestimmte Quantität Lust zuführt. Dieses Quantum kann so bemessen werden, daß auf das Bier im Faß stets ein und derselbe Luftdruck wirkt. Es ist dies in jeder Beziehung, für Restau rateure wie Gast, angenehm. Die innere Einrichtung deS Hahnes wie der Luftpumpe sind eben so einsach, wie deren Anbringung an irgend einer sreistehenden Wand, z. B. vorne oder seitlich an einem kleinen Buffetschrank, der Hahn außen, die Luftpumpe innen. Von beiden führen getrennte Lritungm zum Bierfaß im Keller, oder auch gleich oben am Buffet. Mit einem einfachen Hubzähler verbunden, kann der Restau rateur auch leicht die Zahl der in seiner Abwesenheit ver zapften Gläser Bier konstatiren. Die Anordnung ist so einsach, daß dieselbe sich Jeder leicht selbst einrichten lasten kann.