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Wir führen eine Iugendfilmstunde durch Die kulturelle Umrahmung der Jugendfilmstunbe« führ« die Hitler-Jugend selbst durch Eia gemeinsam gesungene- Lied zu Beginn und zum Abschluß lasten die Müdel und di« Jungen fühlen, wie eng die Berbundenhei« aller bei diesem Erlebnis der Jugendfilm- stunde al- Feierstunde ist. (Weltbild-M.) „Fabelhaft, wie das alles bei euch klappt*, sagen die Kameraden, wenn sie eine Jugendfilmstunde mttgemacht haben, aber wohl nur wenige misten von der Vorarbeit, die geleistet werden mutz, bis die Hugendfilmstunde „steht*. Wie bei allen Dingen, so ist auch hier im Anfang der Gedanke Der Filmstellen, «eiter beschließt, eine Jugend- silmstund, zu veranstalten. Und damit beginnt das Rä derwerk der Verwaltung zu laufen Aus der Liste der für diese Filmstunden zugelaste- uen Filme such« er einen Film aus den er für beson ders geeigne, hält und von dem er glaubt, daß ihn mög lichst viele Kameraden noch nicht gesehen haben Diesmal fiel die Wahl auf den mit den höchsten Prädikaten ausgezeichneten Film „Der Herrscher* Nach- dem der Film feststedt, wird das Theater ausgewählt. Aucb hier sind wieder viele ilmstände in Erwägung zu lieben Vor allem muß es die Gewähr für eine gute Film wiedergabe bieten Nachdem die umfastenden Vorbereitungen so weit gediehen sind, Uemmt sich der Filmstellenleiter seine Mappe unter den Arm. um sich den Film, das Theater und den Tag der Veranstaltung genehmigen zu lasten. In Verbindung mit der Organisationsstelle wird dann festgesetzt, wieviel Karlen jede Formation abnehmen soll. Nachdem das ge schehen ist, geht die Bestellung für den Film als Jugend filmstunde an die Gaufilmstelle, die sämtliche geschäftlichen Dinge mit dem Theaterbesitzer regelt und daS Theater mietet. Währenddessen bespricht der Filmstellenleiter mit dem Theaterbesitzer die Ausstattung und das Rahmenpro gramm. Außerdem gibt er den Aufmarschplan für die Formation heraus, und nach Minuten wird der Anmarsch der Gefolgschaften geregelt. In einer letzten Besprechung mit dem Theaterbesitzer, dem Vorführer und den anderen Leuten „vom Fach* wird noch einmal das ganze Pro gramm festgelegi, und jeder erhält einen genauen Plan, auf dem die verschiedenen Zeiten eingetragen sind. Und dann rollt am festgesetzten Tage dieser ganze Apparat wie ein genaues Uhrwerk ab. Dann beginnt die Jugendfilmstunde. Der Bann führer spricht. „Wir sind glücklich, euch diesen Film zeigen zu können * Ja, wir sind glückllch, daß eS uns ge lungen ist. alles Hai geklappt. Der Raum wird halb verdunkelt. Musik klingt aus . . die „Egmont*-Ouvertüre von Beethoven leitet zum Film über. Und dann rollt daS packende Geschehen vor den Augen unserer Jungen ab. Der Schuh im Wandel der Zetten Der Schuh ist für uns heute ein unentbehrliches Kleidungsstück. Unsere gepflasterten Straßen verlangen gebieterisch ein feste Fußbekleidung, und unsere Füße sind schon so verwöhnt, daß wir selten längere Zett auch aus Wald- und Grasboden barfuß gehen können. So ist eS nicht uninteressant, die Entwicklung deS Schuhes im Wandel der Jahrhunderte zu beobachten. In England gab es z. B. einmal eine Mode der ganz breiten Schuhe. Diese Mode nahm aber so überhand, daß eines Tages ein königliches Verbot für die Schuster erging, Schuhe breiter als sechs Zoll herzustellen. Einige hundert Jahre früher waren dagegen sehr spitze Schuhe be liebt gewesen. Und in Deutschland waren die Schuh- spitzen so lang geworden, daß man sie um 1570 mit feidenen Schnüren an die Knie binden mußte, um über haupt gehen zu können. Wenn man heute oft Frauen sieht, die an ihren Schuhen sehr hohe Absätze tragen, so ist das nichts gegen die stelzenartigen, bis zu 60 Zentimeter hohen Untersätze, auf denen um daS Jahr 1600 herum die Damen von Venedig, von Dienern g^ stützt, auf dem Markusplatz der Dogenstadt promenierten Nach Venedig war diese höchst seltsame Schuhmode aut der Türket gekommen. Nebenbei: Auch tu früheren Zeiten ist mit Schuhe« LuxuS getrieben worden. Es haben Forschungsreisende aus Asten winzige Pantöffelchen mitgebracht, die vor vielen, vielen Jahrhunderten auS reinem Gold angefertigt wurden. Nach der Ueberlteferung soll eine persische Königin einmal die Steuern ihres Landes von zwei Jahren zurückgelegt haben, um damit ein einziges Paar Prunkschuhe bezahlen zu können. Eine Seltsam keit ist eS auch gewesen, wenn man in Aegypten Tanz schuhe auS grünem Kupfer gefunden hat, die wahr scheinlich vor 4000 Jahren im Lande der Pharaonen ge tragen worden sind. Im Laufe der Zeit haben dann allmählich die Schuhe Formen angenommen, die sich von den Schuhen unserer Tage kaum unterschieden. Auf Bildern aus dem Zeit- alter der Katharina von Medici sehen wir Schuhe, die fast wie ein moderner Brokatschuh wirken. Im allgemeinen stellte man natürlich früher die Schuhe einheitlich aus Das Pilzmännlein Märchen von Marta Opitz. „Spring mal ein Weilchen hinaus in den grünen Wald und erhole dich von dem langen Stubensttzen* — sprach das kranke Mütterlein zum kleinen Hans, der be trübt in der Ecke kauerte. Wie lange war Mütterchen nun schon krank, die Trübsal wollte gar kein Ende nehmenl Hans, ein schon stämmiger Bursche von zehn Jahren, pflegte, so gut er konnte, die Kranke, war er doch ihr Einziger und hing mit zärtlicher Liebe an seiner Mutter, die als arm« Witwe im WaldhäuSchen mit ihm wohnte. Ja. wäre ich groß und könnte schon verdienen, wie froh wollte ich sein — dachte der arme Knabe, und schlich mit trübem, nachdenklichem Gesicht dem Walde zu, wie Mutter ihm geheißen. Doch kaum hatte ihn der grüne, kühle Wald mit seinem erquickenden Duft, seinem Vogel- gezwitscher und Quellengemurmel umgeben, da wurde ihm wohler und freier zumute, er stieg rüstig und keck hinein in das Dickicht, und als er einen ganzen Fleck schöner, reifer Blaubeeren fand, aß er sich erst einmal ordentlich satt und dann warf er sich hinein in daS duftige GraS und streckte sich so recht wohlig darin aus Aber schon ge dachte er wieder der kranken Mutter und dabei liefen ihm Vie bellen Tränen über die Backen — er barg den Kopf zwischen Baumwurzeln, dicht neben einem Pilz, der sich durch besondere Größe von seinen Brüdern auszeichnete. Mi« einem Male hörte er ein leises Rascheln; er blickte aus und traute seinen Augen nicht. Just auf dem schönen großen Pilz stand etwas Seltsames; — ein kleines Männ chen. das batte ein rotbraunes Röckchen an und ein rundes Pilzköpfchen diente ihm alS Hut. „Was willst du hier vor meinem Hause, großer Knabe, und warum heulst du so jämmerlich?* fragte es mit «einem Stimmchen den ganz verdutzten Knaben. — „Meine Mutter ist schon lange krank, wir werden bald nichts mehr ii essen haben, denn sie kann nichts mehr verdienen*, chluchzte Han« — „Nun, so verdiene du. — ,Ha, wenn ich wüßte, womit, entgegnete Hans, schon zutrau ¬ licher werdend. „Meiner Treu* lachte das Pilzmännlein, „guckt da aus deiner Hosentasche nicht ein ganz festes Zeichnung: EiSner. Messer heran«, womit ich dich schon öfter schnippern und schnitzeln sah im Wald«? Da« ist dein Handwerkszeug; und hier, steh die vielen umherliegenden Aeste von Wer wahrhaft bäuerlich den«, denk, aaUonallozwUfttfch Nichts beweist die« besser alS die Tatsache, daß der National sozialiSmu« in besondrem Maße von dem Bauerntum getragen und auch in den schwersten Tagen gegen da« System durch gehalten wurde. R Walther Darr« Leder her. Durchbrochene Schuhe kamen erst im 17. Jahrhundert auf. Und das kam so: Die Landsknechte die meistens arm waren, trugen ihre Kleider so lange, bis ste an vielen Stellen zerrissen waren. Gecken ahmten dies nach und zerschlitzten ihre Kleider in modischer Ab sicht. Diese Mode griff um sich, und bald schlitzte man auch Beinkleider, Kleider, Handschuhe und Schuhe Bis zum Jahre 1790 war in der Schuhherstellung die Maßarbeit des einzelnen Schuhmachers maß gebend. Mit der Erfindung eines Engländers namens ThomaS Saint, der in diesen Jahren ein Patent für eine Heftmaschine für Schuhe nahm, begann die Zeit, in der langsam die Fabrikware in der Schuhherstellung die Handarbeit verdrängte. Allerdings sind solche Maschinen, wie wir ste heute in den Schuhmacherwerkstätten sehen, erst jüngeren Datums. Wenn man von den modernen Maschinen absieht, so hat im übrigen im Laufe der Jahr hunderte die Kunst der Schuherzeugung mit der Hand in der Technik keine großen Wandlungen aufzuwetsen. Zeigt uns doch ein uraltes Vasenbild in der Werkstatt eines griechischen Schuhmachers genau die gleichen Ahlen, Pfrieme, Leisten usw., wie ste jetzt noch im Gebrauch sind. ^Pimpf im Dienst" herausgegeben von der Reichsjugendführung, 320 Seiten, r00 Bilder und Skizzen. Ganzleinen 1,85 Mark. Ludwig Voggenreiter Verlag, Potsdam. Es soll schon vorgekommen sein, daß ein Pimpf trotz zewichtigen Dienstalters einmal einer dienstlichen Sachlage nicht gewachsen war. Wie gesagt, es soll vorgekommen sein, aber es sollte nicht vorkommen Es kann auch leicht vermieden werden, wenn jeder Pimpf sein Dienstbuch kennt, in das ihm der Reichsjugendführer folgenden Bries zur Einleitung geschrieben hat: „Mein lieber Pimpfl Mi« diesem Buch erhältst Du eine Verpflichtung. Es umfaßt alles, was zu Deiner körperlichen Ertüchtigung gehört Laß nicht Papier bleiben, was auf diesen Seiten steht, sondern setze es um in Leistung. Du hast den Dienst an Deutschland in einem jüngeren Alter begonnen als die früheren Generationen Millionen junger Deutsche denken wie Du. Weil wir ein Volk von Männern brau- chen, stehst Du heute schon al« Junge in Reih und Glied und tust Deine Pflicht Ich erwarte von Dir. daß Du da« Vertrauen erfüllst, mit dem Adolf Hitler Dich beschenkt hat und daß Du Dir der Ebre bewußt bist, die der Dienst auch für den kleinsten Jungen bedeutet Deutschland steht tzu' Dich! Heil Hitlers Dein Baldur von Schirach.* Der Pimpf, der beim Lesen diese« Buches diesen Bries des Reichsjugendführers gefunden hat, der wird sich mit einem wahren Feuereifer dem Studium der über 300 Ser- ten widmen und wird jede Zeile in sich aufnehmen und be wahren. Denn er weiß, daß lbm eine Aufgabe zugewiesen ist, die ihm „Pimpf im Dienst* erleichtern will Ein Buch kann ja immer nur anleiten, und wenn es das so gn« sertigbringt, wie das vorliegend«, dann muß jeder dami« einverstanden sein. Das einzige Ausbildungshandbnch für das gesamte Deutsche Jungvolk muß von jedem Jun- gen gelesen werden Seine jetzige Neubearbeitung em- spricht den Erfahrungen der letzten Jahre, so daß die, rat sächlich alles berücksichtigt ist, was an Fragen im Jung volkdienst auftauchen kann. Und keine Fraae soll unbeant- Worte« bleiben, dafür sorgt dieser vorbildliche Ratoeber vesien dauerhafte und schöne Ausstattung der Verlag offen- bar mit besonderer Liebe besorgt hat. Horst Bree. Bäumen, auS denen läßt sich so manche« machen was Menschenkinder brauchen können. Sieh dir mal rech« genau mein Haus an. diesen schönen, großen Pilz: steh« er nicht prächtig auS und ist doch so prächtig herzustellen«' Schnitze einen runden, dicken Fuß mt« deinem Taschen messer und daraus ein breites Köpflein, mache beides hübsch glatt und du hast daS Ebenbild meines HütletnS * „Ei*, jubelte HanS, „und was für ein nützliche« Ding dazu! Mutterle hat im Nähkorb ein solches Pilzletn zn liegen und braucht e« z«Bn Strümpfestopsen; wenn ich nun recht viele solche Pilzletn schnitze, dann könnte ich mir und Mutterle viel damit verdienen, gelt?' „Siehst du*, lobte da« Pilzmännlein, „mit solch gutem Mut wird schon alle« werden*. Bon nun an sprang er alle Tage, sobald die krankr Mutter schlief, in den Wald. Der kleine Ptlzmann war unterdessen auch nicht müßig gewesen, denn er wollt« dem braven Knaben helfen. Niemand war glücklicher als unser Hans. AlS er einige Dutzend der niedlichen und praktischen Pilze fertig hatte, band er ste in ein großes Tuch, verabschiedete sich mit innigen Dankesworten von dem gütigen Pilzmännlein und wanderte nun in die nächsten Dörfer. Die braven Hausfrauen gaben ihm so manches Geldstück dafür, denn sie konnten dir Pilze g„« gebrauchen. Wie fröhlich kehrte er heim zur Mutter und wie stolz klimperte er mit seinem selbstverdienten Gelbe. Mutterle konnte ihm erst gar nicht glauben, doch da schnitzte ihr Hans zur Probe ein Pilzlein vor Durch die guten, krästigen Speisen, die ihr nun Hans von seinem Gelde wieder kochen konnte, wurde die Mutte, allmählich wieder gesund Der erste Gang, den ste mi- Hans nach ihrer Genesung machte, das war ein Besuct beim Pilzmännlein im Walde. Ste sand aber nur den großen Pilz; da« Männlei' lag derweil versteckt im MooS, denn es läßt sich ni^ immer und vor jedem sehen; doch die Mutter streicht gerührt den duftenden Pilz und ihren Buben hier an sein. Arbeitsstätte.