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8 Uhr en zu 37. Wochrntag VldrnX ^,7 Uhr für »eu Sonntag, den 1. Februar. § Sachse. Llarbaed. ltimg. AA. 6,. ° L eise der gräbniß ;en wir , haben »nd. lfsenen. V-4 Uhr ls. l^. verschied zgeliebter Aujrrmc »«rdeu bi« Boi 1 meo und beträgt der Pi < ob« deren i nd ruhig, rite, treu- coßmutter Zuliane ert, im ermit an- an. 1885. ffenen. ag Nach- us. kl. nd. es sanst ere gute Jahren, freunden richt. 885. ann. sein vsr- im.4Itsr riiüei^s». Ausschreitungen der in der Fabrik von Morosow im Wla- dinischen Gouvernement beschäftigten 8000 Arbeiter, welche das Einschreiten von zwei Bataillonen Infanterie und 250 Kosaken nöthig machten, denen es schließlich gelang, die Ordnung wieder herzustellen. Mehrere Personen wurden erheblich verletzt und die innere Einrichtung der Fabrik, Webstühle u. s. w., soweit als möglich zerstört. Die Arbeiter scheinen durch Wühler aufgcstachclt worden zu sein. Jeden falls wird die Regierung gut thun, diesen Borgängn sorg fältige Aufmerksamkeit zu scheuten. Nach langem Harren ist in der egyp tischen Haupt stadt die bedeutungsvolle Nachricht eingetroffen, daß die Verbindung zwischen der Stewartschen Schaar und General Gordon hergestellt und Truppen des Letzteren unter Füh rung Nusri Pascha's bereits an den Kämpfen bei Metammeh thcilgenommen haben. Dieser glänzende Erfolg der eng lischen Vorhut ist durch achttägige Kämpfe erzielt worden, die sich unmittelbar an die Schlacht von Abuklea anschlossen. Der tapfere Führer Stewart ist schwer, aber nicht lebens gefährlich verwundet, seine tapfere Schaar aber jedenfalls stark mitgenommen worden. Wie es scheint, ist der letzte Akt der Tragödie im Sudan endlich herangekommen. In den Vereinigten Saaten von Nordamerika verwahrt man sich feierlich gegen jede Mitschuld an den in London von den Feniern verübten Verbrechen und sucht nachzuwcisen, daß diesmal das Dynamit aus Frankreich nach London geschafft wurde. Immerhin wird die Sache mit bloßen Entrüstungs-Kundgebungen nicht abgethan sein und bleibt es eine Ehrenpflicht der nordamerikanischen Re gierung, den gesetzgebenden Versammlungen ein Gesetz gegen den Mißbrauch von Sprengstoffen vorzulegen und dringend zur Annahme zu empfehlen. Tagesschau. Frrtberg, den 31. Januar. Das deutsche Kaiserpaar blieb dem vorgestrigen Hosball im Kgl. Schlosse zu Berlin fern. Dagegen erschienen, unter dem Vortritt des großen Dienstes und gefolgt von den Prinzen und Prinzessinnen von Preußen, der deutsche Kron prinz und die deutsche Kronprinzessin. Der Kronprinz be grüßte zunächst die Damen, dann die Herren der fremden Botschaften und Gesandtschaften, mit denen allen der hohe Herr ein freundliches Wort wechselte. In gleicher Weise machte die Kronprinzessin die Runde; sie begann dieselbe bei den Fürstinnen an der rechten Seite des Thrones. Die er lauchte Frau trug über einer niit alten kostbaren Spitzen besetzten weißscidenen Robe eine Taille und Schleppe von weißem Sammetbrokat, in welcher schwarze Kanten eingcwebt waren; in de« Haaren und aus dem Halse glühten und sprühten ungezählte Diamanten. Später hielt die Frau Kronprinzessin Cercle, wobei sie namentlich auch Männer der Kunst und Wissenschaft, Mitglieder des Wohlthätigkeitskomitees und Leiter gemeinnütziger Anstalten mit Ansprachen beehrte. Gestern wurde im deutschen Reichstage über die bereits erwähnte Interpellation des Freiherrn v. Hammer stein verhandelt. Der genannte Abgeordnete gab einen ge schichtlichen Uebcrblick über die Vorgänge, die ihn zu seiner Interpellation führten. Die Deutsche Grundkrcditbank in Gotha habe eine Reihe von Jahren gute Geschäfte gemacht, aber sei durch das Bestreben, noch bessere Geschäfte zu machen, dahin gekommen, keine Dividende mehr zahlen zu können. Namentlich sei in der Beleihung nicht mit der nvthigcn Vor sicht Verfahren worden. Eine Generalversammlung habe eine Bcrtrauenskommission niedcrgesetzt, um die Verhältnisse zu prüfen; dieselbe konstatirtc einen Kapitalverlust von 5'/, Millionen und einen Einnahmcverlust von '/, Million. Zur Beseitigung des Kapitaldefizits schlug sie die Aktien- Kapitals - Reduktion, zur Beseitigung des Einnahmever lustes eine Herabsetzung des Zinsfußes auf 3°/, Prozent vor. Zur Vermeidung des Konkurses wurde eine Konversion aller Pfandbriefe angestrebt. Außerdem sollten die Mionäre von deni zukünftigen Reingewinn 4 Prozent Dividende auf ihr Kapital vorweg haben, ohne Verminderung des Aktienkapitals. Es leuchte ein, daß dieser Rcorganisationsplan lediglich zu Gunsten der Aktionäre sei und den Pfandbriefinhabcrn gar keine Entschädigung biete, obwohl die Aktionäre ohne die Zu geständnisse der Pfandbricfinhaber ihr ganzes Vermögen ver loren hätten. Widerstrebende Pfandbricfinhaber wolle man nun durch das Kuratorengesctz zwingen, zuzustimmen. Der Redner erörterte dann die Frage der Kompetenz des Reichs, die er auf Grund des Art. 4 der Verfassung bejahte. Ein Individualrecht der Gläubiger werde hier gefährdet, das die I Der die auswärtigen Angelegenheiten Italiens lei tende Staatsmann Mancini hat in letzter Woche den Schleier, welcher die mit England vereinbarte Kolonialpolitik bisher verhüllte, muthig gelüftet. Nach seinen bündigen Erklä rungen muß man zwischen der internationalen Politik Italiens im Allgemeinen und dem Verhalten der Regierung in Egypten bez. am Rothen Meere im Besonderen streng unterscheiden. Für alle europäischen Angelegenheiten regelt Italien sein Marschtempo nach dem Schrittmaß Deutsch lands und Oesterreichs-Ungarns, was indessen seine Be strebungen als Mittelmeermacht anlangt, so scheinen die jetzigen leitenden Kreise Italiens den Schlüssel zu diesen nicht im Rathe Europas, sondern nach dem ausdrücklichen Eingeständniß Mancinis selbst, im Rothen Meere zu suchen. Dort haben die ersten Ausschiffungen italienischer Küsten garnisonen bereits stattgefunden, eine Thatsache, die nur mit Englands Einwilligung Platz greifen konnte, daher dieser Umstand allein schon genügt, um das Vorhandensein englisch-italienischer Spezialoereinbarungcn zweifellos dar- zuthun. Während die französischen Regierungsblätter die De peschen der „Times" aus Hongkong, welche meldeten, daß ein Angriff der Franzosen auf Kelung zurückgcworfen worden ist und diese erhebliche Verluste erlitten haben, mit Stillschweigen übergingen, hoben die radikalen Organe diese Nachrichten besonders hervor und behaupteten, die Regierung wolle die Nachricht zunächst verheimlichen, damit die Se natorenwahlen nicht gegen sie ausfielen. Diese Wahlen lieferten iedoch inzwischen ein ganz brillantes Resultat, in dem die Regierungspartei zahlreiche Sitze gewann und nur drei Sitze verlor. Wie es in parlamentarischen Kreise» heißt, werden die allgemeinen Wahlen zur Kammer der Deputirten schon am 31. Mai stattfinden. Das Gesetz würde der Regierung gestatten, dieselben erst im Juli oder Anfangs August stattfinden zu lassen, allein sowohl sie selbst als auch die ministerielle Mehrheit in der Deputirtcn- kammer wünschen, daß die Wahlen schon im Frühjahr ad- gehalten werden. Die Kammer würde sich in diesem Falle im April auflösen, um der Regierung und den Abgeord neten Zeit zu einer Wahlagitation zu lassen, welche von allen Parteien mit großem Eiser betrieben werden dürfte. Mit echt englischem Glcichmuth haben sich die Lon doner bereits wieder über die drei Explosionen beruhigt, welche die Fenier in ihrer Mitte ins Werk gesetzt hatten. Die „Pall Mall Gazette" schätzt den im Tower angerich teten Schaden auf 1000, den im Unterhause verursachten auf 10000 Pfd. Stdrl, den Werth des in Westminister Hall zertrümmerten Glases auf 5000 Pfd Sterl. „Das", so fügt das Blatt fast höhnisch hinzu, „ist der ganze Er folg des Attentats; Niemand wurde gctödtet, etwa 20 Männer, Frauen und Kinder wurden verletzt; zwei Schutzleute haben das Gehör verloren: Das ist Alles. Nachdem den Dynamithclden zwei Jahre lang London fast schutzlos für ihre Experimente überlassen war, haben sie nur für 100000 Pfund Sterling im Ganzen Schaden zu stiften vermocht; Niemand wurde getödtet, keine Eisenbahn in ihrem Betriebe ernstlich gestört, keine Gebäude vernichtet; der Strom des englischen Lebens auf keinen Augenblick gehemmt." Indessen find doch seit den letzten Explosionen außerordentliche Polizeimaßregcln getroffen, der Tower, sowie die Staatsgemächer des Windsorschlosses bis auf Weiteres für Besucher geschlossen werden. Die Portale des neuen Justizpalastcs am Strand werden von der Polizei mit Argusaugen bewacht. Wer mit einer Reisetasche oder einem Packet in der Hand das Gebäude betritt, muß sich eine Visitirung gefallen lassen. Seit Sonnabend werden die Dampfboote, welche von Folkestone und Dover nach Frankreich abgehen, streng überwacht. Von den Orthodoxen in Rußland wird der Verdacht geäußert, daß der Brand der griechischen Kirche in der Jakobsstadt ohnweit Riga durch explodircnde Stoffe veranlaßt wurde. Nach der Beschreibung ist anzunchmen, daß die verbrannte Kirche die erst in den letzten Monaten mit großer Feierlichkeit eingeweihte, zur Verherrlichung der Stellung des orthodoxen Kultus bei Riga erbaute Kathedrale war. Hoffentlich gelingt eine vollständige und schnelle Aufhellung des Verbrechens; denn bei der Art, wie der Kampf gegen das Deutschthum in den Ostsecprovinzen ge führt wird, muß man befürchten, daß selbst Thaten, die auf nihilistische Hände hindcuten, zur Aufhetzung der Gc- müther gegen die Deutschen benutzt werden. — Die russischen Blätter beschäftigen sich jetzt auch sehr ernsthaft mit den Die Woche. Die dem deutschen Reichstag diesmal zugewiescnc Arbeitsmenge ist eine so bedeutende, daß selbst während der mehrwöchentlichen Pause, welche nach Erledigung der ersten Lesungen eintreten soll, die Kommissionen werden rastlos fortarbeiten müssen, um den aufgehäuften Stoff zu be wältigen. Die von dänischer und elsaß-lothringischer Seite eingeorachten Agitatiousanträge sind deshalb von vielen Mitgliedern des Reichstages mit Recht als eine unnütze Zeitverschwendung angesehen worden. Es half glücklicherweise dem dänischen Abgeordneten Jungreen nichts, daß die Welfen, Polen, Elsaß-Lothringer und Sozialdemokaten seinen Sprachenantrag aus Haß gegen das nationale Staatswesen unterstützten. Fast noch größere Ansprüche an die Geduld des Hauses machte der Agitationsantrag der Abgg. Kabls und Winterer auf Aufhebung der noch in Elsaß-Lothringen geltenden diktatorischen Befugnisse. Dieser Antrag wurde, nachdem er die dringende Etatsberathung um zwei Tage verzögert hatte, von den Antragstellern wieder zurückgezogen. Dem eingebrachten konservativ klerikalen Gewerbeordnungs-Antrag ist kaum ein günstigeres Loos zu prophezeien, trotzdem die „Kreuzzeitung" behauptet, daß die Bestrebungen der Abgg. Ackermann, v. Schorlemer und v. Kleist-Retzow von der Zustimmung der Handwerker getragen werden und im Allgemeinen das Richtige träfen. Die mißfälligen Aeußerungen der „Nordd. Allg. Ztg ", der „Post" und der „National-Zeitung" lassen kaum einen Zweifel darüber bestehen, daß diese zünftlcrische Anregung weder der Reichsregierung noch der Reichstagsmchrheit willkommen ist. Das Hauptinteresse nehmen jetzt die Arbeiten in den Reichstagskommissionen in Anspruch. Der Grundsatz der prozentualen Börsensteuer ist in der betreffenden Kommission mit 13 gegen 7 Stimmen angenommen wsrden; ebenso einigte man sich über die Einführung des Schluß- notenzwanges, durch welchen die Steuerbücher beseitigt werden. Die am Dienstag in der Postdampferkommission stattgefundene erste Abstimmung über die Bedingungen, unter denen die Subventionen zu vergeben sind, ergab eine sehr erfreuliche Uebereinstimmung. Durch die Letztere sind die Zustimmenden allerdings nicht gebunden, auch die ganze Vorlage anzunehmen, und namentlich beim Zentrum ist es sehr zweifelhaft, ob man aus dieser Eoentualabstimmung Folgerungen für die schließliche Gesammtabstimmung der Partei ziehen darf. Die Arbeiten der Postsparkassen- Kommisston gehen nur sehr langsam vor sich, da dabei die Lokalinteressen große Berücksichtigung verdienen. Ueber den Antrag des Abg. Schenk, die Regierung um Vorlage eines neuen Gesetzes zu ersuchen, durch welches die Postverwaltung ermächtigt wird, ihre Organe den bestehenden Kommunal- fparkassen als Annahme-, Auszahlungs- und Uebertragungs- stelle auf Wunsch dienstbar zu machen, wurde viel debattirt, aber keine Einigung erzielt. Der in den letzten Tagen in Berlin versammelte deutsche Handelstag nahm eme Resolution an, welche sich mit der Kolonialpolitik des deutschen Reichskanzlers befriedigt erklärt, genehmigte ferner eine Resolution gegen die von dem Abg. v. Wedell-Malchow beantragte prozentuale Börsensteuer. Die ursprünglich geplante Erörterung der Getreidezölle unterblieb, da sonst die stark ausgeprägte Gegnerschaft zwischen den offenen Freihändlern und den Opportunisten leicht zur Sprengung des Handelstages geführt hätte. — Die alle sozialpolitischen Zugeständnisse der deutschen Reichö- regierung überbietenden sozialpolitischen Anträge der kleri kalen Zentrumspartei scheinen die sozialdem akrati schen Abgeordneten zu ermuthigen, ihrerseits einige Hobe Forderungen zu formuliren. Das Arbeitergesctz, welches die Sozial-Demokratcn angeblich im Reichstage einbringen, verlangt außer dem Normal-Arbeitstage und dem Schutze der Fabriksarbeiter ein Rcichsarbeiteramt. Den allergrößten Schwierigkeiten dürfte ein angeblich in Skicrnicwicze vorbereitetes Auslieferungs-Abkommen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland begegnen, da nicht nur die österreichischen Polen, sondern auch die ungarischen Regierungsblätter sofort gegen die ersten ausge stellten Fühler energisch Front machten. Das ungarische Ministe rium ist zwar entschlossen, den Handel mit Sprengstoffen in strengster Weise zu überwachen, um eine mißbräuchliche Gebahrung in dieser Richtung zu verhüten, will aber kei nerlei internationale oder staatliche Maßregel unterstützen, durch welche die verfassungsmäßigen Rechte und Garantien eingeschränkt werden. BerzerMME Mil Tageblatt. Amtsblatt für bk königlichen und städtischen Behörde« za Freiberg und Brand Berottworllicher Redakteur: Julius Branu iu Freiberg. »ffnet alle b. Nachm. ige. e. schänken «opau. I«r. hueuder ischmuck Kindes