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Sollten Sie denn nicht wissen, aus welchen Gründen ich meine Frau verließ?" „Ich erinhr eS erst heute, Doktor Weise theilte es mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit mit." „Nun wohl, jener Mann, den ich damals niederschoß, um meine schwer gekränkte Ehre zu rächen, ist der Vater Hedwigs." „Sie richten rasch, Herr Faber!" sagte Romberg entrüstet. „Sie klagen an und fällen das Urtheil, ohne —" „Wenn Sie Ihre Frau in den Armen eines anderen Mannes fänden, würden Sie dann noch an ihrer Schuld zweifeln?" unterbrach der alte Mann ihn. „Würden Sie die Schuldigen auffordern, sich zu Vertheidigen und ihnen Zeit lassen, Lügen zu ersinnen? Ich that es nicht, und ich würde heute unter denselben Verhältnissen wieder so handeln, wie ich damals gehandelt habe." Gustav Romberg konnte nur mühsam seine wachsende Entrüstung zurückdrängen. „So rasch würde ich an meiner Gattin nicht zweifeln," sagte er. „Ja, ich würde sie auffordern, sich zu rechtfertigen, und könnte sie es nichts so ließ ich sie in Frieden mit dem anderen Manne ziehen." „Möglich, daß Sie die Sache in dieser Weise erledigten," erwiederte Faber achselzuckend, „aber nicht Jeder hat so sanftes Blut in den Adern. Mir ist schon in meiner frühesten Kind heit der Grundsatz eingennpft worden, daß die Ehre das höchste und heiligste Gut des Menschen sei, und daß ich nie mals einen Makel auf ihr dulden dürfe." „Ich will das ja zugeben, aber es würde zu weit führen, wollten wir diesen Punkt ausführlich erörtern. Es handelt sich hier um das Glück Ihrer Tochter —" „Ich habe keine Tochter!" „Ach, das ist stark!" erwiederte Romberg, sich erhebend. „Sie verleugnen Ihr eigenes Kind —" „Ich würde es freudig in meine Arme schließen, wenn man mir beweisen könnte, daß es wirklich mein eigenes Kind ist," sagte Faber in herbem Tone. „Selbst die Mutter ver leugnet es, in diesem Kinde sieht sie den Beweis ihrer Schuld." „Sie würden nicht so reden, wenn Sie das edle Herz, den ernsten Charakter und das tiefe Gemüth Hedwig's kennen lernten. Und fetzen wir den Fall, ihre Mutter sei in der That schuldig, soll das Kind für diese Schuld büßen?" „Nein, aber bin ich verpflichtet, das Kind eines Anderen als meine Tochter anzuerlennen?" „Sie haben keine Beweise!" „Ich habe sie, und cs wäre nutzlose Mühe, wollten Sie versuchen, diese Beweise zu widerlegen!" „So gedenken Sie gar nichts in dieser Angelegenheit zu thun?" fragte Romberg, in dessen Augen es zornig aufblitzte. „Was verlangen Sie von mir? Wollte ich wirklich die Rechte eines Vaters geltend machen, so würde das Gericht sich veranlaßt sehen, sich ebenfalls mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen. Und wenn cs sich dann herausstellte, daß die Mutter Hedwig's bei Eingehung ihrer zweiten Ehe nicht alle gesetzlichen Formen beobachtet hat —" „Sie wird es gethan haben!" „Glauben Sie das wirklich? Ich bin vom Gegentheil überzeugt. Hätte sie dies gethan, so würde sie nicht nöthig haben, die Verschwiegenheit dieses schuftigen Schreibers zu er kaufen, sie könnte ihre Tochter mir zuschicken und ihrer Be gegnung mit mir ruhig entgegen sehen. Nie dürfte in dieseni Falle ein solcher Lump wagen, ihr zu drohen und unver schämte Forderungen geltend zu machen!" „Ja, ja, Sie haben Recht," nickte Romberg bestürzt, der an diese Möglichkeit in der That noch nicht gedacht hatte, „ich hoffe, daß Sie keine unedle Rache nehmen werden!" „Gewiß nicht, ich gebe Ihnen die Versicherung, daß eine solche Rache nicht in meiner Absicht liegt. Wie aber die Ver hältnisse ohne mein Zuthun sich gestalten können, das vermag augenblicklich Niemand zu sagen." Gedankenvoll blickte Romberg ihm nach, wie er langsam auf und nieder wanderte. „Die Mutter Hedwigs muß vor dieser Schmach, die ja auch auf ihr Kind zurückfallen würde, bewahrt bleiben," sagte er. „Sie dürfen Ihre früheren Rechte jetzt nicht mehr geltend machen —" „Habe ich gesagt, daß ich es thun wolle?" „Nein, nein, aber irgend ein unbedachter Schritt könnte zu gerichtlichen Nachforschungen Veranlassung geben. Es ist wohl nicht anzunchmen, daß der Kommerzienrath Seemann diesen Schritt thun wird, in seinem eigenen Interesse liegt es, zu schweigen und seiner Frau zu verzeihen und auch Ihnen dürsten solche Nachforschungen nur unangenehm sein. Immer hin aber wäre es aber möglich, die Angelegenheit in Güte und in aller Stille zu ordnen. Sie verzichten auf Ihre Rechte, die Kommerzienräthin willigt in die Verlobung ihrer Tochter ein und nimmt den Brief, den sie an den Gymnasial direktor geschrieben hat, zurück, und der Kommerzienrath giebl meine in Bruder eine Ehrenerklärung. „So wäre nach Ihrer Ansicht Allen geholfen," erwiederte Faber. „Nur Einen haben Sie vergessen, den Schreiber, der diese Angelegenheit als eine unversiegbare Goldgrube bettachtet.' „Man müßte ihn wegen Erpressung vor das Gericht fordern!" „Damit er Gelegenheit findet, die Kommerzienräthin wegen Bigamie zu denunziren? Das ist der rechte Weg nicht, ihm den Mund zu stopfen!" Der alte Herr brach ab und heftete den Blick aus die Thüre, die im nächsten Moment geöffnet wurde, um den Schreiber einzulassen. Jakob Lange stutzte, als er Romberg bemerkte, im ersten Augenblick schien er sich wieder zurü«^ ziehen zu wollen. „Treten Sie nur näher," sagte Faber, „wir sprachen so eben von Ihnen, Herr Romberg ist in Ihre Geheimnisie ein- gewciht und ich bin es ebenfalls." „In meine Geheimnisse?" erwiederte der Schreiber spöttisch. „Ich wüßte nicht, wer sie Ihnen enthüllt haben könnte." „Sie sind wohl hierher gekommen, um sie mir zu ver lausen?" fragte Faber, denselben Ton anschlagend. (Fortsetzung folgt.) »eiteren, von dm Abgg. v. Tiedemann, v. Stablewsli, Seer und Kantak geführten Debatte wurde das Kapitel deS Erzbisthums Posen genehmigt. Bei dem Titel des Erz- bisthums Breslau erwiederte der Minister v. Goßler auf eine Anfrage des Abg. Porsch, die Neuanstellung von Staatspfarrern sei durch das Gesetz von 1882 ausgeschlossen, die Beseitigung der noch vorhandenen im Verwaltungswege jedoch nicht möglich. Die Negierung werde aber ihre Be mühungen sortsetzen, dieselben zur freiwilligen Aufgabe ihrer Stellen zu bestimmen. Der Titel wurde hierauf genehmigt; ebenso derjenige des Bisthums Münster. Der Minister v. Goßler erklärte dabei, die Wiedereröffnung des Münster'- schen Priesterseminars auf dem Boden der jetzigen Gesetz gebung sei recht wohl möglich; das Aufsichtsrecht über die Seminare könne aber der Staat nicht aufgeben. „Daran", sagte der Minister, „muß jeder Staat der modernen Zeit fcst- hatten, daß Alles, was in seinem Rahmen sich abspielt, seinem Jnspektionsrecht unterliegt." Der Enkel unseres Kaisers, der Erbgroßherzog von Ba den, welcher den Sonntag über in Berlin verweilte, zog sich gelegentlich seiner am Sonnabend erfolgten Rückkehr nach Potsdam durch einen Fall einen Armbruch zu und ist hierdurch genöthigt, gegenwärtig das Zimmer zu hüten. Gestern stattete der deutsche Kronprinz demselben in Potsdam einen Besuch ab. — Der Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha, welcher mehrere Tage am kaiserlichen Hofe verweilt hatte, ist nach Koburg zurückgckehrt. Gestern wurde in Düsseldorf die 14. ordentliche Generalversammlung des Vereins zur Wahrung der gemein samen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen unter Theilnahme der Hauptvertreter der Industrie der west lichen Provinzen abgehalten. Es wurden folgende Resolutionen angenommen: „1) Der Verein erkennt an, daß das Streben, überseeische Gebiete, als Kolonien, unter deutschen Schutz zu stellen und deutscher Zivilisation zugänglich zu machen, für die deutsche Produktion einen vermehrten Absatz und mittelbar wie unmittelbar für die Arbeitskräfte des Volkes Beschäfti gung und Erwerb schaffen wird. 2) Der Verein spricht sich mit voller Ueberzeugung dahin aus, daß die verbündeten Re gierungen durch das Vorgehen in der bezeichneten Richtung, namentlich der Reichskanzler Fürst Bismarck durch die That- kraft und Umsicht, mit welcher er die deutsche Kolonialpolitik eingeleitct hat und weiter verfolgt, sich ein erneuertes Anrecht auf die volle Dankbarkeit der Nation erworben haben. 3) Der Verein erkennt an, daß direkte Dampserverbindungen mit über seeischen Ländern geeignet sind, das Ansehen des Deutschen Reichs und seiner Angehörigen in fernen Welttheilcn zu heben und den Güteraustausch mit denselben im Interesse der deut schen Produktion zu fördern. Der Verein erachtet daher die Verwendung von Reichsgeldern zu der erforderlichen Sub- ventionirung solcher Dampferverbindungen als eine im Interesse der Nation liegende Maßregel. 4) Demgemäß sieht sich der Verein, gestützt auf die seinen Mitgliedern innewohnende um fassende Kcnntniß und Erfahrung in der Produktion und im Welthandel veranlaßt, zu erklären, daß die Behinderung der Kolonialpolitik und die Ablehnung der Subventionirung der deutschen Dampferlinien, bezüglich die Verschleppung dieser Fragen, den Interessen der Nation zuwider sein würde." Wie verlautet, entschloß sich der österreichische Minister präsident Gras Taaffe, die von der Kammermehrheit arg be strittene Angelegenheit der galizischen Flußregulirung fallen zu lassen, wodurch die Stimmung im österreichischen Abgeordneten hause sich wesentlich verbessert und die vielseitig bekämpfte Nordbahnvorlage Aussicht erhalten hat, noch in dieser Session erledigt zu werden. Das Herrenhaus genehmigte gestern den Handels- und Schifffahrtsvertrag mit Frankreich und gleich zeitig trat im Ministerium des Aeußern die österreichisch ungarische Zollkonferenz zur Berathung der angesichts der Zollerhöhungen in Frankreich und Deutschland nothwendigen Maßnahmen zusammen. — Die an der jetzt in Wien ver sammelten Bischofskonferenz theilnehmenden 6 Erzbischöfe, 6 Fürstbischöfe, 16 Bischöfe und 4 Domherren wurden korporativ vom Kaiser Franz Joses empfangen. In Gegenwart der französischen Minister Waldeck, Tirard, Raynal und Rouvier, sowie zahlreicher Senatoren und Deputirten fand gestern in Paris die Einweihung der Statue Ledru Rollins statt, den die Deputirten Floquet und Madier de Montjau in ihren Festreden als Urheber des all gemeinen Stimmrechts feierten. — Der Senat hat auch den Kredit von 305 000 Frks. für Freistellen in den Seminaricn, welchen die Deputirtenkammer gestrichen hatte, wieder hergestellt. — Die offiziöse „Agence Havas" berichtet von einer vor gestern in der Nähe von Paris abgehaltenen Versammlung von Irländern, in welcher erneute Anschläge auf London und andere englische Städte beschlossen worden sein sollen. — Die französische Regierung hat den Admiral Courbet angewiesen, zu verhindern, daß auf dem Seewege Proviant nach China gelange. Dieselbe soll, wie in Hongkong verlautete, damit um gehen, einen wichtigen Vertrag mit der siamesischen Regierung abzuschließen. Die chinesischen Mannschaften der bei Scheipoo, südlich von Ningpo, von den französischen Kriegsschiffen in den Grund gebohrten Schiffe vermochten sich ans Land zu retten. Was die drei anderen chinesischen Fahrzeuge betrifft, so gelang es denselben, unter deni Schutze eines dichten Nebels den An greifern zu entweichen. Hervorgehoben wird, daß die chinesi- fchen Schiffe sämmtlich von Europäern befehligt waren. Im englischen Unterhause wurde vorgestern von Northcote das bekannte Tadelsvotum gegen die Regierung ein gebracht und daraus von Morley ein Antrag gestellt, der es zwar ablehnt, ein Urtheil über die Politik der Regierung aus- znsprechen, aber dem Bedauern über deren Beschluß Ausdruck giebt, englische Truppen zur Niederwerfung der Macht des Mahdi zu verwenden. Ter Minister Gladstone bekämpfte beide Anträge, indem er erklärte, daß die Regierung ihr Ver sprechen, General Gordon Entsatz zu bringen, gehalten habe. Die vollständige Erfüllung des Versprechens sei nur durch Verrath verhindert worden, aber die Verräther hätten dem Mahdi schon lange vorher die Zusage gemacht, die Thore Khartums zu öffnen, sobald die englischen Truppen sich nähern würden. Der Zweck Englands, die Sicherheit Egyptens im Sudan zu befestigen, habe jedoch große Fortschritte gemacht. Die sinanzielle Verwirrung in Egypten, der Bankerott des Landes wurde durch das Arrangement mit den Mächten ab gewandt, das dem vollständigen Abschlusse nahe sei; er hoffe, dasselbe werde in wenigen Tagen vollzogen sein. Den Antrag Northcote's könne das Kabinet nicht annehmen, weil die Er richtung einer englischen Regierung in Egypten fortwährende Kämpfe zur Folge haben würde. Morley's Antrag sei eben falls unannehmbar, weil die Regierung unter den gegenwär tigen Verhältnissen keine andere Verpflichtung eingchen könne, als die, Alles zu thun, was zweckmäßig und weise sei und was die Verhältnisse erfordern. Auf eine bezügliche Anfrage antwortete gestern der Staatssekretär Croß, daß Lord Dufferm keine Verstärkung der britischen Truppen in Indien verlangte und daß man eine Verstärkung für unnöthig halte. Der Premierminister Gladstone erklärte, die Regierung sei damit beschäftigt, die gesammte afghanische Grenze, einschließlich Herats festzustellen und zu sichern. Weitere Mittheilungen würden aber jetzt dem Staatsintcresse nachthcilig sein. — Wie amtlich bekannt gegeben wird, wollen der Prinz und Vie Prinzessin von Wales sich Anfangs April nach Irland be geben, verschiedene Theile dieses Landes bereisen und Empfänge in der Dubliner Burg abhalten. Vorgestern wurde im nordamerikanischen Repräsen tantenhaus eine Resolution eingebracht, nach welcher der aus wärtige Ausschuß beauftragt werden soll, zu ermitteln, ob die Interessen der Vereinigten Staaten nicht die Annahme von Zollerhöhungen für solche aus Deutschland importirte Haupt artikel erheischen, die in den Vereinigten Staaten ebenfalls ge baut, oder sabrizirt werden. Lokales Freiberg, den 25. Februar. — Gestern Nachmittag mit dem halb 5 Uhr-Zuge traf hier Herr Kreishauptniann von Koppensels ein und wurde in Abwesenheit des Hrn. Amtshauptmann Or. Fischer am Bahn hofe vom Herrn Referendar von Criegern empfangen. — Se. Exzellenz Herr Staatsminister von Nostitz-Wallwitz begab sich gestern Abend mit dem */z6Uhr Freiberg passirenden Kourierzuge von Dresden nach Erlangen. — Die Lokale verschiedener, im hiesigen Verwaltungs bezirke gelegenen Gasthöfe u. s. w. sind in letzterer Zeit mehr fach von den Besitzern zur öffentlichen Veranstaltung von Schaustellungen, theatralischen Vorstellungen, Gefangsvorträgen u. s. w. überlassen worden, ohne daß denselben die hierzu nach 8 33u der Gewerbeordnung in der Fassung vom 1. Juli 1883 erforderliche Erlaubniß der König!. Amtshauptmannschaft erthcilt worden war. Diese Königliche Behörde nimmt Ver anlassung, auf die erwähnte Bestimmung der Gewerbeordnung, welche vermuthlich nur aus Unkenntniß von den betreffenden Gasthossbesitzern unbeachtet blieb, nochmals mit dem Bemerken hinzuweisen, daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 300 Mk. oder mit Haftstrafe bis zu 6 Wochen bedroht sind. — Nachdem der Stadtrath die Herren Stabsarzt a. D. Or. mott. Karl August Schmidt und vr. mock. Ernst Leopold Theodor Damm, beiderseits hier, behufs unent geltlicher Vornahme der öffentlichen Impfungen für das laufende Jahr und für den hiesigen Stadtbezirk in Pflicht genommen hat, wird dies mit dem Bemerken veröffent licht, daß über Ort und Zeit der Vornahme der öffentlichen Impfungen noch eine weitere Bekanntmachung erlassen werden wird. — Das namenlose Unglück, das sich in der Nacht zum Dienstag in dem benachbarten Rittergut Wegefarth ereig nete, hatte gestern zahlreiche theilnehmende Zuschauer nach dort gezogen. Vor dem Gasthofe stand ein förmlicher Wagenpark und die rauchenden Trümmer der Wirthschastsgebäude waren dicht von Menschen umlagert. Die Näumungsarbeiten wurden unablässig fortgesetzt, doch hatte man bis gestern Nachmittag erst die Leiche des Herrn Gutsbesitzer Börner ausgegraben, dessen vorzeitiges Ende von einer Wittwe und fünf Kindern im Alter von 1'/, bis 13 Jahren beweint wird. Das Feuer ist dicht neben der Brennerei in der Scheune ausgebrochen und von dem Wind am Dache der Wirthschastsgebäude ent lang bis zu dem Wohngebäude getrieben worden, dessen Kreuz gewölbe glücklicherweise Stand hielt und der Familie des nach Dresden gereisten Besitzers, Herrn Müller, die Rettung nach dem noch unbewohnten neuen Herrenhause ermöglichte. Die versteckte Lage des Ortes Wegefarth hatte das Herbeieilei der Spritzen mehrerer Nachbarorte verhindert. Zuerst langte die Feuerwehr von Kleinschirma an, dann kamen die Spritzen von Wingendorf, von Oberschöna, diejenige des dortigen Ritter gutes und von Langhennersdorf. Die ungeheure Gluth, ge nährt von den Mafien des unverkauften Korns und von riesigen Heuvorräthen, besonders aber das Funkenmecr erschwerte die Arbeiten ungemein, doch gelang cs, die Brauerei zu schützen, deren Malzvorräthe neue Gefahren geboten hätten. Die Brennerei und das Mühlwerk wurden gänzlich vernichtet und zwischen den noch rauchenden Mauern sieht man jetzt das herabgestürzte große Wasserreservoir und die Kühlschiffe. Bon der ehemaligen Wagenremise zeugen nur noch eiserne Rad reifen, die wirr zwischen massenhaften noch glühenden Schutt haufen, Ziegelstücken und verkohlten Balken liegen. Am schlimmsten sieht es in dem ehemaligen Stall aus, wo zahl reiche Arbeiter beschäftigt sind, die viele Meter hohen dampfenden Trümmermassen, welche die Feuerwehr noch immer benetzt, hinwegzuräumen, um die Menschen- und Thierleichen zu finden. Hier war die ärgste Unglücksstätte, denn Herr Gutsbesitzer Börner undderWegewär terundTodtenbettmeister Fleischer haben jedenfalls keine Ahnung gehabt, als sie die