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die Bestattung desselben, zu welcher sich außer den Familien angehörigen eine ansehnliche Zahl Vorgesetzter, Kollegen und Freunde eingefunden hatten. — In der Handelsschulabtheilung des Dresdner Frauenbildungsvercins beginnt demnächst ein neuer Kursus in Buchführung, Korrespondenz, Handelslehre, sowie Rechnen und Schreiben für Frauen und Mädchen. Die Zukunft der Töchter durch eine praktische Mitgabe für das Leben zu sichern, sollte eigentlich das Nächste sein, woran heutzutage ein Vater zu denken hat, wenn er seine Tochter aus der Schule nimmt oder sie sonst dem Leben überweisen will. — In der Johanniskirche beging gestern Herr Pastor Or. Peter sein 25jähriges Amtsjubiläum. — Von der seitens des Finanzministeriums herausgegebenen, unter der Leitung des Prof. Oberbergraths Or. Credner in Leipzig bearbeiteten geologischen Spezialkarte des Königreichs Sachsen ist soeben die Sektion Zwota erschienen. Ter Preis des Blattes nebst Erläuterung beträgt 3 Mark; dasselbe ist nicht nur durch die Kommissions-Buchhandlung von Wilhelm Engelmann in Leipzig, sondern auch durch jede andere Buchhandlung zu beziehen. Das Schlachten-Panorama in Leipzig übt seine Zugkraft auf Nah und Fern mit ungeschwächter Wirkung und erregt es noch besonderes Interesse, wenn ein Theilnehmer jenes Todesrittes bei Mars-la-Tour sich zur Besichtigung des Bildes einfindet. So war dieser Tage der Rittmeister Herr Campbell of Crainish, Adjutant des Herzogs Ernst von Sachsen-Koburg- Gotha, welcher als Lieutenant des Magdeburgischen Kürassier« regiments Nr. 7 jenem Reitergefechte beiwohnte, im Panorama und sprach sich mit Bewunderung über die Großartigkeit und Treue der Braun'schen Schöpfung aus. Gleichzeitig bemerkte gedachter Offizier, daß dem Schlachten-Panorama nächster Zeit die Ehre des Besuchs des Herzogs, der Chef des Magde- burgifchen Kürassierregiments ist, zugcdacht fei. — Obgleich Fastnächten noch ziemlich in weitem Felde ist, so kündigen sich jedoch bereits allerhand Faschingsüberrafchungen an. Der ani Rhein und auch in Leipzig (vom Karneval 1868 her) wohl bekannte Humorist aus Berlin, den man unter dem Pseu donym „Graf von und zu Dattenberg" kennt (Weinhändler Boom), wird den 29. d. im Krystallpalast aus der Durchreise ein karnevalistisches Fest geben, bei dem er sich soeben die Mitwirkung dortiger künstlerischer und drastisch-komischer Kräfte zu sichern gewußt hat, wie er auch mit der großen Karnevals gesellschaft zu Köln darüber in Unterhandlung getreten ist. Herr Kommerzienrath von Zimmermann in Berlin hat der Stadt Chemnitz als dem Orte feiner früheren Thätig- keit und großartigen geschäftlichen Erfolge neuerdings die Summe von einer halben Million Mark für den Fall zur Verfügung gestellt, daß sich dieselbe entschließen könnte, unter gewissen, von ihm festzusiellenden Bedingungen eine städtische „Natur heilanstalt" dort zu errichten und dauernd zu erhalten. Be reits ist um den Preis von nahezu 100 000 Mark ein in der nächsten Nähe der Stollbergerstraße und unweit des „Windes" höchst günstig und gesund gelegenes Areal vorläufig erworben. Je 200000 Mark sind dazu bestimmt, theils die Errichtung der Anstalt und ihre erste Einrichtung davon zu bestreiten, theils in ihren Zinsen die Erhaltung derselben annähernd zu sichern. Eventuell soll die Anstalt, bei deren Leitung übrigens, wenn den Intentionen des Stifters entsprochen wird, auch den Dirigenten des dortigen „Naturheilvereins" ein gewisser Ein fluß einzuräumen sein würde, auch als Lehranstalt dienen, um einen Nachwuchs tüchtiger Naturheilärzte allmählig hcran- ziehen zu können. Ob und wie sich die Vertreter der Stadt gegenüber dieser unter allen Umständen von großem Wohl wollen für Chemnitz und rühmenswerther Generosität zei genden Darbietung Verhalten werden, ist noch nicht bekannt. Sein 40jährigcs Dienstjubiläum in der Königl. Porzellan- Manufaktur zu Meißen feierte am 2. Januar der Blumen maler Herr G. Winkelmüller. Von zwei feiner Kollegen in der Wohnung abgeholt und nach feinem Arbeitszimmer geleitet, wurde er beim Eintritt in dasselbe von dem Gesangverein „Hippokrene" mit dem herrlichen Abt'schen Liede „Gott grüße Dich" empfangen, dann durch Ansprache begrüßt und, aus seinem im duftigsten, frischen Grün prangenden Platze an gekommen, durch die Ueberreichung eines ihm von seinen Kollegen gewidmeten Geschenkes, einer werthvollen Remontoir- Uhr, überrascht. Von einem goldenen Zeitungsjubiläum berichtet man aus Dippoldiswalde, woselbst jetzt der Verleger der „Weißeritz-Zeitung", Herr Buchdruckereibesitzer Karl Jehne, die betreffende Jubelnummer zur Ausgabe bringen konnte. Begleitet ist dieselbe von einem Rückblicke auf die Entwickelung dieses Blattes, sowie des Geschäfts des Genannten überhaupt, während als besondere Jubiläumsspende den Abonnenten noch ein dem Original in Bezug aus Papier und typographische Ausstattung genau angepaßter Abdruck der ersten Nummer der „Weißeritz-Zeitung" aus dem Jahre 1835 beigelegt ist. Se. Majestät der König hat dem Militärvereine zu Bärenstein bei Lauenstein ein prachtvolles Fahnenband in den Landesfarben und einen Fahnennagel von Silber mit gol denem Namenszuge gespendet. Die Ueberreichung sand gestern gelegentlich des diesjährigen Stiftungsfestes des genannten Vereins im Gasthofe zu Stadt Bärenstein statt. Die kostbare Vcreinsfahne wurde vor einigen Jahren durch Herrn Major von Lüttichau auf Schloß Bärenstein geschenkt. In Sebnitz war kurz vor Weihnachten ein Mannfaktur- waarenhändler ausgetaucht und hatte einen „großen Ausver kauf" arrangirt. Dieser Tage wurde von demselben von der städtischen Behörde die jedenfalls unerwartete Eröffnung zu Theil, daß derselbe aus die Zeit seines Geschäftsbetriebes pro Woche 50 Mark Steuern und wegen nicht gehöriger Anmeldung feines Geschäfts eben so viel Strafe pro Woche an die Stadtkaffe zu zahlen habe, welcher Erklärung auch bald noch, behufs Sicherung der zu entrichtenden Steuern und Strafgelder, die Beschlagnahme eines Theils des betreffenden Waarenlagers folgte. Die Handelsschule zu Plauen i. B. hat einen schmerz lichen Verlust erlitten. Nach nur kurzem, aber schweren, Leiden verstarb am Sonntag Herr Ernst Enzmann, Bize- dircktor an genannter Schulnnstalt. Der Verstorbene hat 9 Jahre daselbst gewirkt und sich als Lehrer der französischen Sprache und der Handelswissenschaft Verdienste erworben. Königl. Landgericht Freiberg. (Nachdruck verboten.) Verhandlungen vom 7. Januar. Strafkammer I. Bors.: Herr Landgerichtsdirektor Bollert.) Wegen Fundunterschlagung wird der 22jährige Dienstknecht Ernst Louis Bernhardt aus Kunnersdors bei Hainichen .u 3 Monaten Gesängniß vcrurtheilt, weil er eine von ihm gegen Ende Juli vor. Jahres auf der Dorfstraße in Kunners- dorf gefundene, von der verehel. Gutsbesitzer Seidler daselbst aber verlorene goldne Halskette mit Medaillon (ca. 80 Mark werth) am 12. Oktober beim hiesigen Goldarbeiter Fuchs zu verkaufen suchte, obwohl er genau wußte, daß die verehel. Seidler Verlustträgerin dieser Kelte sei. Die Todten des Jahres 1884. (Schluß.) Dichter, Schriftsteller, Journalisten. Eljriede von Mühlensels in Dresden. Or. Bernstein, Schriftsteller und Journalist, in Berlin. Prof. Thomas Chenery, Chefredakteur der „Times" in London. Prof. Or. August Stöber, Altmeister der elsässischen Literatur. Fr. Or. Bertha Frederich, geb. Herze (als Schriftstellerin Golo Raimund). Marie Colban, geb. Schmidt, norwegische Romanschriftstellerin. Or. Ignaz Kuranda, Begründer der „Grenzboten" in Wien. Emanuel Geibel in Lübeck. Charles Read, engl. Romanschriftsteller, in London. Giovanni Prati, italienischer Dichter. Lenz, russischer Staatsrath, hervor ragender Beethovenkenner. Baron A. v. Klesheim, österrei chischer Dialektdichter. Or. Heinrich Laube, Dichter und Bühnenleiter. Camille Farcy, ehemaliger Chefredakteur der „France." Prof. Or. Gustav Pfarrius, rheinischer Lieder dichter und Novellist, in Köln. Or. Alexander Jung, in Königsberg. Garcia Gutierrez, spanischer Dramatiker. Or. Karl Caro, dramatischer Schriftsteller, Or. Wollheim da Fonseca, Journalist in Berlin. Or. Albert Dulk, Dichter und philosophischer Schriftsteller in Stuttgart. Musiker. Louis Ehlert, Komponist und Musilschriststeller in Wies baden. Gräfin Spaur, Harsenvirtuosin in Salzburg. Piefke, Direktor der gesammten Musik des 3. Armeekorps, in Frankfurt a. O- Domvikar Schaller, Kirchenkomponist in München. Wilh. Formes, Opernsänger in Newyork. Prof. Or. Stark, Mitbegründer dcs Stuttgarter Konser vatoriums. de Bild ar, französischer Orgelvirtuose in Paris. Anna Bishop, berühmte Sängerin in Newyork. Sir Michael Costa, Komponist in London. Smetana, Komponist in Prag. Vervaille, Präsident der Gesellschaft für Kirchenmusik in Paris. Louis Braff in, Klavicrvirtuos und Komponist in Petersburg. Viktor Mafss, Komponist in Paris. Madame Halsvy, Wittwe des berühmten Komponisten in Paris. Joseph Rubinstein, Musiker der Wagner'schen Schule in Luzern. Jean Becker, Gründer des Florentiner Quartetts in Mannheim. Sterbini, be rühmter Tenorist in Pisa. Reichardt, königl. Musik direktor, Komponist des Arndt'schen Liedes: „Was ist des Deutschen Vaterland", in Berlin. Vancorbeil, Direktor der großen Oper in Paris, in Paris, Erminie Jrezzolini, der. Sängerin in Paris. Maria Bellini, Schwester des Komponisten, in Catania. Kantor Solle in Zeulenroda. Mediziner. Obermedizinalrath Or. v. Korn deck, Leibarzt des Königs von Württemberg. Prof. l>r. Eduard Jäger, berühmter Augenarzt in Wien. Geh. Medizinalrath Or. Ehrt, Direktor der Landesheilanstalt in Hubertusburg. vr. Erasmus Wil son, Autorität für Hautkrankheiten, in Wcstgate-an-Sea. vr. Franz Choostek, k. k. österreichischer Oberstabsarzt und Professor, Autorität in der Elektrotherapie in Wien. Gel Obermedizinalrath vr. Heinrich Grimm, Leibarzt des Kaisers, in Berlin. Aus der Theater Welt. Paul Taglioni in Berlin. Josefine Gallmeier in Wien. Karl von Laroche in Wien. Marie Taglioni in Marseille. C. A. Görner in Hamburg. Anton Ascher in Meran. Frau Johanna Lange, geb. Scherzer, in Karls ruhe. Amalie Haizinger in Wien. Charles Comte, Leiter der „Bouffes Parisiennes", Schwiegersohn Offenbach's, in Paris. Fanny Elßler in Wien. Theodor Sch el per, bekannter Renter-Darsteller. Vermischtes. * ZweiBettlern, von denen der eine ein verkrüppeltes Kind vor sich liegen hatte, warf vor einigen Tagen die Frau des Landwirths Haferung aus Brintzdorf an der Elbe ein Zehnpfennigstück zu, welches sich beide zueignen wollten. I dem unter ihnen deshalb entstandenen Streite blieb der an gebliche Vater des Kindes Sieger, dem nun fein Komplice zurief: „Giebst Du das Geld nicht her, so verrathe ich Dein Geheimniß!" Als diese Drohung nichts fruchtete, erzählte der Besiegte den inzwischen hinzugekommencn Zuschauern, wie das vor seinem Nachbar liegende verunstaltete Kind demselben nicht gehöre, sondern von ihm vor zwei Jahren gestohlen sc Er habe ihm die beiden Hände und Füße verrenkt und es zum Krüppel gemacht. Kaum hatte der Ankläger diese Wor gebrochen, als der Oekonom Siegfried, der sich unter der Menge befand, auf das unglückliche Kind hinstürzte mit dem Rufe: „Mein Sohn, mein Sohn!" Der Bettler wollte trotzdem die Mitnahme des Knaben nichtzugeben und setzte sich so gar mit einem Messer zur Wehr, bis es den zu Hilfe gerufe nen Männern gelang, den Kindesräubcr zu bewältigen und ihn der verdienten Strafe zuzusühren. * Und doch! Eine Frau, deren Mann durch verschie dene fatale Ereignisse ein wenig unwohl und sehr nervös ge worden, schickte kürzlich zu Wien ms allgemeine Krankenhaus nach dem beliebten Psychiater Or. Al. Holländer, da sie sich einbildete, daß ihr Gatte verrückt zu werden beginne. Ter Arzt kam, sand den Zustand ganz unbedenklich und beruhigte die Fran, die ihn aus dem Krankenzimmer hinausbegleitete. Der nervöse Patient wurde plötzlich besorgt, daß seine sehr geizige Gattin den Assistenten des Professors Meynert nicht vürdig genug honoriren würde und schrie derselben aus dem ette nach: „Du, Marie, gieb dem Herrn Doktor zehn Gulden!" — „Sehen Sie, Herr Doktor," rief die Frau, „er >at doch den Verstand verloren!" * Mit der Zeit angewöhnt. Theater-Direktor zn einem Schauspieler: „Es wäre Alles gut, aber Sie schielen ja, — haben Sie das immer gethan?" — Schauspieler: Nein, aber ich habe seit zwölf Jahren nach einem Hoftheater- Lngagemenl geschielt, und da hab' ich mir's angewöhnt." "Die Kun st — graziös zu schlafen. Daß die Erziehung junger Damen in Amerika den höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht hat, wird nach dem Folgenden wohl nicht mehr in Zweifel gezogen werden: In der Damenakademie zu Cincinnati wird den Schülerinnen auch die Kunst graziös zu fchlafen beigebracht. Die „Frau Professorin des Schlafes" taunte über das Kopfschütteln unseres Gewährsmannes. „Haben Sie jemals daran gedacht, daß wir ein Drittel unserer Lebens weise schlafend verbringen? Haben Sie jemals an Ihr Aus sehen während des Schlafes gedacht? Nun, bei Ihnen macht es nicht viel aus, aber ein Mädchen muß jederzeit so nett und reizend als möglich ansschen, ganz abgesehen von ihrer zu künftigen Stellung als verheirathcte Frau. Deshalb habe ich in meine Vorträge die Kunst graziös zu schlafen ausgenommen. Biele Damen z. B. haben die schlechte Gewohnheit, während dcs Schlafens den Mund offen zu halten, und das schrecklich uuweibliche Schnarchen ist die Folge davon. Ich lehre den Mädchen ihre Lippen vor dein Einschlafen auf anmuthige Weise zu schließen und sich nöthigenfalls hierzu in einem Handspiegel zu besehen. Sie dürfen ihren Kopf auch nicht zu tief auf die Kissen zurücklegen, so daß der Mund sich nicht unwillkürlich öffnet, sobald die Muskeln erschlafft sind. Ich beschwöre sie auch, für die Nachtruhe ebenso sorgfältige Toilette zu machen, wie für den Tag. Die Nachtwäsche soll nett, pikant und passend sein, deshalb also die schreckliche Schlashaube ganz ausschließen. Das Haar darf nicht in einen festen Knoten zusammengethan werden, sondern muß leicht und lose arrangirt sein, ganz mit Rücksicht aus die Präsentirbarkeit und dann auf den Komfort. Ihre Stellungen und Lagen ini Bett dürfen ebensowenig- linkisch und unschön sein, wie ihr Auftreten während des Tages, und ich instruire die jungen Damen derart, daß sie zu jeder Stunde des Tages und der Nachtzeit von ihren Familienmitgliedern und Kindern überrascht werden können. Sie werden stets ein anziehendes Bild darbicten, denn die anfängliche gezwungene Grazie wird bald zur Gewohnheit werden." * Was Alles die reisende Menschheit im- Stiche läßt! In der Bekanntmachung der königlichen- Polizei-Direktion in Dresden, mit welcher die in der Zeit vom Juli bis September auf den sächsischen Staotseisenbahnen ausgesundenen Gegenstände den unbekannten Vcrlustträgern in's Gedächtniß zurückgeruscn werden, figurircn u. A. 328 Regen- und Sonnenschirme, 254 Stöcke aller Gattungen, wor aus die geringe Anhänglichkeit des Menschen an Stock und Schirm hervorzugehen scheint, ferner 6 Operngläser, 111 Taschentücher, 35 Hals-, Kopf-, Umschläge- und andere Tücher,. 2 Winter- und 7 Sommerüberzieher, 3 Hcrrcnröcke, 2 Westen, 1 Staubmantel, 87 Hüte aller Arten. Vom schöneren Ge schlecht: 5 Jaquets, 2 Mäntel und 1 Rock, eine seidene Schürze und vier Korscts, ein Karton mit Strumpfbändern, ein dergleichen mit Tamcnschleisen, einer mit Nippsachen, 2 kleine Kartons mit Broschen, vier goldene Medaillons, drei Broschen, 5 Armbänder :c., 24 Damenstrohhüte und 5 Fächer, Wie man eine Slutzuhr vergessen kann, ist schier unbegreiflich,, noch schlimmer aber, daß man sogar ein Gebiß im Stiche ließ. An bekannten Bcrgeßlichkeilsdingen gicbt es noch 22 Zigarren-Etuis, 19 Zigarrenspitzen, 29 Messer, 10 Brillen und Lorgnons, 5 Botanisirtrommeln, 39 Mützen in allen Formen und Stoffen, 63 Hocken und Packete mit Wäsche und Kleidungsstücken. * Wie vieler Nadelstiche bedarf es, um eiw einfaches Hemd zu nähen? Diese Frage hat eine englische Weißnäherin folgendermaßen beantwortet: Kragen nähen (vier Reihen) 3000 Stiche, Ende desselben 500, Knopf löcher und Annähen der Knöpfe 150, Kragen annähen und Zusammenziehen des Hemdes am Halse 1204, Gelenkschluß (kleine Manchette) 1228, Ende desselben 68, Knopflöcher 148, Säumen der Schlitze 264, Aermel zusammenziehen 840, An nähen des Gelenkschlusscs 1468, Auflegen der Schulterblätter,, je drei Reihen 1880, Säumen des Einsatzes 393, Nähen der Aermel 2554, Einsetzen der Seitentheile 424, unterer Saum- 1104, Gesammtzahl der Nadelstiche 20 649. * Zwiegespräch. Schauspieler: Herr Direktor, ich. bitte höflichst um 10 Mark Vorschuß! — Direktor: Aber wozu brauchen Sie denn so viel Geld? — Schauspieler: Ich möchte gern meinen Winterpaletot versetzen. — Direktor: Versetzen? Na, dazu brauchen Sie doch kein Geld? — Schauspieler: Ja, lieber Direktor, ich muß ihn mir doch erst einlösen ! * Lichtenberg wurde von einem Grobian auf seine großen Ohren aufmerksam gemacht. „Es ist wahr," ent gegnete der Humorist, „für einen Menschen sind meine Ohren zu groß, die Ihrigen für einen Esel zu klein." * Amerikanischer Humor. Ein Newyorkcr Blatt erzählt: „Als wir neulich an einem dunklen Abend eine obskure Seitenstraße entlang gingen, hörten wir auf einer Veranda zwei Mädchen, die uns natürlich nicht fahen, im eifrigen Gespräch. „Hast Du je schon einen Mann mit einem Schnurrbart geküßt?" sagte die Eine. — „Nein, noch nie — wie das wohl sein mag?" die Andere.— „Komm', wir holen Papa's Kleiderbürste, an der können wir's probiren!" * Modernisirte trojanische Pferde. Den französischen Zollbeamten fiel es vor einiger Zeit auf, daß sich die Zahl der für Paris bestimmten Wiegepferde plötzlich sehr vergrößert hatte, ja es schien, daß sich der Gemüther der Kinder eine förmliche Manie nach diesem Spielzeug be mächtigt habe. Als endlich der Argwohn rege wurde, öffnete man eines dieser Pferde und — fand darin eine Quantität feinster Zigarren und feinsten Tabaks verpackt. Bekanntlich wird dirfes Genußmittel den Liebhabern desselben dort durch