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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188510156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18851015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18851015
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-15
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.10.1885
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ES ist daher mit Bestimmtheit anzunehmen, daß hier lediglich ein Knabenstreich vorliegt, der weiter keine Beachtung verdient. Die meisten italienische« Blätter bekunden für die Ballanvölker eine auffallende Sympathie, die eine vollständige Uebereinstimmung der italienischen Regierung mit den übrigen Großmächten, wenigstens in der bulgarischen Frage, zweifelhaft erscheinen läßt. Der „Diritto" berichtet mit sichtlicher Be friedigung, daß auf der Linie Banjaluka-Srrajewo zwei serbische Armeekorps aus Kriegsfuß gestellt werden, um durch das Sand- schalat Novibazar nach Süden zu marschiren. Das erwähnte römische Blatt fordert sogar die Balkanvölker direkt auf, dem Friedensdrange der europäischen Diplomatie rasche Rüstungm entgegenzusetzen. Völker, welche nicht mit eigenem Blute für ihre Rechte einstünden, dürsten nichts von der Gefälligkeit fremder Staaten erwarten — Nach dem amtlichen Cholera bericht kamen vorgestern in der ganzen Provinz Palermo 132 Cholera-Erkrankungen und 58 Todesfälle vor, wovon N5 Er krankungen und 45 Todesfälle auf die Stadt entfallen. In den Provinzen Ferrara, Massa, Modena, Parma und Rovigo sind am Montag nur 6 Erkrankungen und 1 Todesfall vor- getommen. Wie verlautet, beschäftigte sich der französische Minister- rath gestern eingehend mit der Frage, welche Maßregeln gegen die von konservativer Seite für die Stichwahlen versuchten Manöver zu ergreifen seien. Die französische Regierung be schloß, von sämmllichcn Beamten eine korrekte Haltung zu verlangen. Die Nachricht von der beabsichtigten Entsendung der Verstärkungen in Tonkin wird auf s Neue für unbegründet erklärt. Die neuerdings gemictheten Schiffe fallen einzig und allein dazu dienen, diejenige Truppenzahl nach Tonkin zu transportiren, welche nothwendig ist, die Lücken auszufüllen, die durch die nach der Heimath entlassenen Mannschaften ent stehen. — Der Konseilpräsident Brisson richtete an seine Pariser Wähler ein Dankschreiben, in welchem er die Ueber- zeugung ausdrückt, daß in der neuen Tepulirtenkawmcr eine republikanische Mehrheit von 150 Stimmen vorhanden sein werde, wozu dann noch die republikanische Mehrheit im Senate komme, so daß die Präsidentschaft den Republikanern nicht entrissen werden könne. Hiernach verbleibe also die republikanische Partei nach wie vor souveräne Herrin der Exekutiv- und der gesetzgebenden Gewalt, und die monarchischen Parteien wären ohnmächtig wie bisher. In der vorgestrigen Banketrede Floquet's wurde sehr bemerkt, daß derselbe die sofortige Trennung der Kirche vom Staate für die Ausgabe der neuen Teputirtcnkammer erachtet. Ter bei der Kammer wahl glänzend durchgesallene Revanchedichter Paul Teroulede hat eine Proklamation an die Wähler anschlagen lasten, worin er seine Kandidatur für die Stichwahlen zurückzieht, aber an kündigt, daß er bei den nächsten Ergänzungswahlen in Paris sich wieder als Kandidat ausstellen lasten werde. Daß die Konservativen über die Ausnutzung ihres Sieges keineswegs einig sind, geht daraus hervor, daß ihre Organe für sehr ver schiedene Prätendenten Stimmung zu machen suchen. Man lieft im „Matm": „Ter Prinz Viktor Napoleon hat eme Summe von 100000 Franken erhalten, welche ihm im Vor jahre von der Tochter eines ehemaligen Dieners Napoleon I. vermacht worden war. Diese Erbschaft sollte erst ein Jahr nach dem Tode der Erblasserin dem jungen Prinzen ausge zahlt werden und diese Frist ist gestern abgelauscn." Dagegen erzählen orleanistifche Blätter, der Graf von Paris habe zu dem bekannten freisinnigen Pater Hyazinth gesagt: „Ich bin Republikaner. Tie Republik ist für mich das Ideal einer Regierung, aber höher noch als die Republik stelle ich den Willen der Nation. Diesem werde ich gehorchen, wenn er mich ruft." Der . Francois" ich reibt, die Konservativen hiel ten sich nicht für verpflichtet, schon jetzt ihr ganzes Programm kundzugeben, doch würden dieselben in der neuen Kammer für alle Eventualitäten bereit fein und nicht ermüden, die große Bewegung vom 4. Oktober zu beschleunigen. Tie Konser vativen würden auch die Unterstützung der etlichen hundert tausend Stimmen erringen, die ilmen jetzt noch zur Majorität im Lande fehlen. Nach der offiziösen spanische« „Agence Fabra" ist die in Madrid eingegangene letzte deutsche Note noch unvollständig, da die Hauptfrage, welche der beiden Regierungen zuerst von der Insel Aap Besitz genommen, nicht klar gestellt werden konnte, weil die ausführlichen amtlichen Berichte der Befehls haber der Schiffe „S. Quintin" und „Iltis" noch nicht vor liegen. Die deutsche Note bestätigte aber, daß erforderlichen falls der Papst zum Vermittler ausersehen fei. Dieser hat zur Lösung der ihm zufallendcn Ausgabe die Gesellschaft der Propaganda zur Abtastung eines Berichtes über das Mifsions- wefen aus den Karolinen eingeladen. Im Archive der Propa ganda sollen sich nämlich Urkunden befinden, welche die Ent wickelung dieser Missionen darlegen und ihren stets unglücklichen Ausgang bezeugen. In demselben Archive habe man auch eine von dem Spanier Ribero entworfene Weltkarte mit der vom Papst Alexander VI. gezogenen, den Besitz der Spanier und Portugiesen scheidenden Demarkations-Linie vorgefunden. Für eine protestantische Macht würde wohl ein solches Beweismittel kaum entscheidend fein. Wäre die Fübrung der englische« Marine wirklich durchweg eine so tadellose, wie sie Londoner Blätter anläßlich des Unterganges der deutschen Korvette „Augusta" hinstellten, dann würden nicht fortwährend englische Schiffe verunglücken. Am Montag Abend erlitt die englische Marine wieder einen neuen Unsall, bei dem ireilich nur das Schiff und nicht die Mannschaft verloren ging. Das Kanonenboot „Wharf" lief auf einer Klippe bei Holnhead auf. Tas Schiff, welches jetzt trocken liegt, wird für ernstlich beschädigt gehalten; die Mann schaft ist jedoch außer Gefahr. — In Irland ist eine leb- haite Wahlagitation nn Gange. Tie nationalistische Konvention der Grafschaft Cork hat unter dem Vorsitze Parnell s die jenigen sieben Personen, welche ihr von diesem Parteiführer dazu vorgejchlagen wurden, zu Kandidaten für das Unterhaus gewählt. Parnell dankte der Konvention für die von ihr da mit lundgegebcne Einmülhigkeit und Disziplin. Ter russische Kaster soll beabsichtigen, auf der Rückreise aus Kopenhagen in RiKr zu landen und von dort mit der Eisenbahn nach der Residenz zurückzukehren. Mit Hinblick aus die augenblicklichen Vorgänge in den Lstsecprovinzen wäre ein solcher Besuch ein wichtiges Ereigniß. Die Reste des Kriegs ministers nach Riga hing mit der Absicht der Regierung zu sammen, die Befestigungen in Tünamünde, die den Eingang des Rlga'jchen Hafens beschützen, bedeutend zu verstärken. Auch eme Reife des Marmcmimsters nach Riga steht bevor. Einige Kanonenbote, sowie das Panzerschiff „Peter Weliki" erhielten Ordre, bei Dünamünde zu überwintern. Auch die Frage, Libau zu einem Kriegshafen zu machen, wird in Regierungs kreisen erörtert. In Serbien herrscht wegen des letzten Emigranten- einfallcs aus Bulgarien, wobei mehrere Verwundungen vorge- kommln sind, eine sehr starke Erregung, welche befürchten läßt, daß eine serbische Aktion zunächst gegen Bulgarien ge- Borurtheile. Roman von A. Lütetsburg. 24. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Wie ein Träumender verließ Wolf von Dalberg das Haus, nachdem er mit Frau Hendrich auch den letzten Punkt in Be zug auf Else erörtert. 'Er hatte sich in dem Gedanken an ein Liebeswerk begeistert, und selbst die Entbehrungen, die er sich jetzt, um dasselbe zur Aussührung zu bringen, würde auser legen müssen, hatte er im Hinblick darauf gering geachtet. Sollte er ein nutzloses Opfer bringen? Ein solches würde durchaus nicht seinen Absichten ent sprochen haben. Ohne daß er es wußte, hatte ihm doch die Aussicht auf einen reichen Lohn, wenn auch nicht für seine Person, vorgeschwcbt. Seine angeborene Eitelkeit, die gewiß nicht den ersten Impuls zu seiner großmüthigen Handlungs weise gegeben, machte sich bald geltend, und — ein Menschen leben vor Armuth und Niedrigkeit zu schützen, war gewiß ein großes und schönes Werk. Der Gedanke an mancherlei Unannehmlichkeiten, die ihm sein Mitleid bringen konnte, war im Stande, ihn in eine äußerst unbehagliche Stimmung zu versetzen. Frau Hendrich halte Wolf mitgetheilt, in welchem Ver hältnis; sie zu Else stehe, aus welche Weise sie in ihr Haus gekommen sei, und wie unendlich schwer es ihr geworden, ihrem Gatten das Opser, sie aufzunehmm, zu dringen. Mit grellen Farben schilderte sie den vermabrlosten Zustand, in welchem sie das Mädchen gesunden, erzählte ihm, welche Zersetzung cS dem Frieden ihres Hauses gebracht, und wie es ihr unmöglich gewesen, cs zu lieben. Aber sie habe trotzdem sein Bestes gewollt, und gewiß würde es ihr auch gelungen sein, es an sich zu ziehen, wenn Else nicht eine unüberwindliche Ab neigung gegen Alles gezeigt hülle, was mit Zucht und Ord nung in Verbindung gestanden. Wolf hatte ihren Worten beinahe athcmlos gelauscht und sein Gesicht von Mmule zu Minute größere Unruhe vcrrathen. — Was hatte er gethan? — Ein Frösteln beschlich ihn, in dem er Else's gedachte, und er wunderte sich, daß er in dem blassen, lieblichen Gesicht nichts von der Schmach gesehen, welche die Sünde der Eltern ihr aufgedrückt haben mußte. Er hatte in geordneten, geregelten Verhältnissen, in einer reinen Sphäre gelebt, um so mehr mußte der Pfuhl des Lasters, in welchen er geschaut, ihn mit Grauen und Abscheu erfüllen. Er fragte sich wieder und wieder: „Was hast Du gc- than?" Es war ihm, als habe er ein Verbrechen gegen alle Eltern begangen, die ihre Kinder vertrauensvoll in Fräulein Rohrbach's Pension gegeben, — ein räudiges Schaf unter aus erlesener Heerde! Als Frau Hendrich mit ihrer Erzählung zu Ende gewesen war und ihn gefragt hatte: „Begreifen Sie jetzt meine Ab neigung gegen das Mädchen, das mir Alles, fogar die Liebe meines Gatten geraubt?" da hätte er ihr die Hand reichen können und jagen: „Ich begreife Sie." Else, ein Kind der Sünde — des Lasters! Wie ost dackue er in diesen Tagen Stesanie's, ob sie ihm in feiner Noth nicht beistehen könne, ob nicht ihr gesunder Sinn, gepaart mit Menschenliebe und Mitleid, hier den rechten Ausweg finden würde, aber er hatte sein Selbstvertrauen verloren und im Geist sah er ihren Blick voll Vorwurf mit der Frage auf sich gerichtet: „Was hast Du gethan?" Es war Wols's Absicht gewesen, auf feiner Rückkehr in Mainz vorzugehen, aber unmöglich konnte er Else jetzt sehen, er würde hart und ungerecht gegen sie sein, er würde durch ihren Anblick wieder daran erinnert werden, daß schon ihre Geburt sie zu einem verlorenen Geschöpf gestempelt. Erst allmählich wurde Wolf ruhiger und er begann zu überlegen. Einige Jahre würden rasch vorübergehen und er dann feiner Verpflichtungen ledig sein. Nach Weihnachten schrieb ihm auch Fräulein Rohrbach, daß Else eine ihrer be- fähigsten Schülerinnen sei und ihr Fleiß, ihre Lernbegierde keine Grenzen kenne. Sie theilte ihm ferner mit, daß das Mädchen außerordentlich musikalisch fei und Professor Hermann sich erboltn habe, sie zu unterrichten. Letztere Mittheilung war Wolf nicht angenehm, jedes Talent mußte Else in die Gefahr bringen, vor welcher er sie am meisten bewahren zu müssen glaubte. Seine und auch Frau Hendrich's Ansichten stimmten überein. Else sollte allerdings eine sorgfältige Er ziehung empfangen, aber niemals durften Fähigkeiten bei ihr ausgebildet werden, die sie eines Tages von dem Wege strenger Arbeit ablenken konnten. Er war entschlossen, den unbesonnenen Schritt, den er gethan, nicht zu einem noch gefahrvolleren zu machen. So bat Wolf Fräulein Rohrbach in einem feiner nächsten Briese, Else's Garderobe einzuschränken und dieselbe möglichst einfach Herstellen zu lasten. Else's Verwandte wünschten eine solche Einfachheit für das Mädchen, weil ihre Herkunft sie nicht zu großen Hoffnungen für die Zukunft berechtige. Es würde den Wünschen jener Dame und auch den seinen ent sprechen, wenn dos Mädchen befähigt fei, sich für das Lehrerinnenfach auszubilden, um ihr dadurch eine eigene Existenz zu sichern, die den Anforderungen, welche sie zu machen berechtigt sei, vollkommen genügen werde. Wolf's Brief aber fand bei Fräulein Rohrbach eine höchst abfällige Beurtheilung. Else war ihr während der Dauer ihrer Anwesenheit ans Herz gewachsen. Sie war ein fleißiges, stilles, bescheidenes Kind, und Fräulein Rohrbach beklagte von «A0 Alogische Prüj Milt in das c pileit in ihr gc — Die zwei Mispiels „Ra ßtadtthcatc Mich besonder- Pi hatte, Herr . Herr Con 1 Wruck der Ge Mimi wurde i ^>ie Glocken Mr gegeben uni floß dieses Werl ^bisherigen aus mimbtälen zusi fier, daß die ehe I,Flocken von C Mit werden. Ipals waren jed I, denselben B Maus tüchtige Ide morgen - zun Ispnette von CH Iwogen werde, liid die neuen § IßPrinen gcarl Iwiljchen Bühne liriel.Maria Illüller angel lu der Titelrolb I geben wird. — Ter Nack Ikrgsdors, is l8ien um ein Ißch voraussichtli In hohem Maß I Li-weihung wa, Iwacht, die schc Ides neuen Eta' I lieiden der G I Salme einen Id« Konzerts tr I Iwichte den nie! I der energischen I gewohnter Präz I war eine wohl I wahren Beisallt I neuen Saales z> I bikiem viewerst I ein wohlgemeint — Eine m »ringe sür Pi Ides Petroleum I metallene Saug I aus dem Petrol I einlage, welche I laugt, wodurch I ichassenheit des I ks Petroleums I schweren Bestan I des Brennens I Uroleumbehäl D dmncidcn, da D und dann ent I oder durch ei I nnpsehlen ist, I I uni dem Bre I Ringe ist lau W Bergstraße, ül -Se.M D rrolnrator uni I lchorner in Dr I und Gotha ihr D nehme und fül D Strupvler bei I Ritterkreuz II. A Bran die hiesige frei der „Stadt T folgte Einladui sowie der Her Kollegiums, i Kommandos i Zug erschienen sand vielfache Fieinus hielt liebe Kamerai seit der Grün behaupten, nie i bemüht, durch leiten nach Kr wann bedarf, genau erfülle I sammelt, um I holung zu I Ehrengästen I loser zehnte- I V> dem eig I 'M Ihre I richten, unter I rinn sicheren I srm wird, ha I gMgft das l ganzem Herzen, daß der Ernst des Lebens so früh an dH kleine Geschöpf herangetreten sei, ihm den Frohsinn, die s-H lose Heiterkeit der Jugend zu rauben. Wenn andere Mal sich im Sonnenschein auf dem üppigen Rasen tummel»! Schmetterlingen nachjagten und mit den Vögeln um die Leal sangen, saß Else mit blassem Gesicht über ihren Büchern; all als im Herbst der Apfelbaum, vom leichten Westwind bavHl an die Scheiben klopfte: „Komm mit! komm mit!", schüttel sie den Kopf, während die großen, dunklen Augen schuMI hinausblickten, und die Lippen flüsterten kaum hörbar: .Ztl kann nicht — ich darf ihm keine Schande machen." Nur einmal am Tage erglühten die blaffen, schma»! Wangen in purpurner Gluth und die Augen leuchteten ml Sterne am tiefblauen Nachthimmel. Das war in dem Ang« I blick, wo Professor Hermann in das Arbeitszimmer trat, bo-I Kind mit freundlichen Blicken betrachtete, die Hand aus ibii Haar legte und sie auffordcrte, ihm dies oder jenes zu spickn! Aber auch diese Freude sollte nicht von langer Tauer swI Eines Abends, gerade in dem Augenblick, als der Prosejsn den Sessel am Klavier eingenommen hatte und Elfi schon»» Hochrothen Wangen und klopfendem Herzen sich neben ist niederlasten wollte, kam Fräulein Rohrbach mit ernstem sichte an den Ersteren heran und bat ihn um einige iluga blicke Gehör. Sie sagte ihm, daß Else's Verwandte und ft schützer ihre musikalische Ausbildung nicht wünschten, sanden daß sie lediglich einen Unterricht erhalten solle, der sie sM befähige, den Beruf einer Lehrerin zu wählen. PrW Hermann war außer sich, aber Fräulein Rohrbach wollte an- läufig ein Zuwiderhandeln gegen diesen entschieden sprochenen Wunsch nicht gestatten, und so blieb nichts übch als auch Else mit den Wünschen ihres Beschützers bekannt zi machen. Sie sagte nichts. Niemand sah dem Kinde an, schmerzlich es von dem Verbot getroffen wurde, auch richt, daß es einen Augenblick düster mit dem alten Trotze in ihn» Augen ausflammte. Still und ruhig nahm sie eine sm» richtet wird. Nach mehrfachen übereinstimmenden Nachroi hat der Vormarsch der serbischen Armee von Risch b!» nach zwei Richtungen begonnen: nach Pirot und nachA Die erstere Richtung führt gegen Sofia, die letztere«».» serbien. Den Anfang machten vorgestern mehrere Reai»» Infanterie mit dazu gehöriger Artillerie. Laut Meldungen wurde zwischen Serbien und Griechen!«-? Vertrag über eine gemeinsame Aktion bereits unterzeichn Alle Berichte aus Bulgarien stimmen darin jj^ daß dort die Stimmung eine sehr entmuthigte ist liche Regierung beschloß bereits mit Strenge gegen alle«! jenigen einzuschreitcn, welche vor dem Staatsstreich d« predigten, jetzt aber aus Oppositionsgeist oder Schwäch^ wärtigen Pressionen gehorchend, der Regierung der wenden und ihre Handlungen öffentlich tadeln. Ei, gl? Petranovic, der sür einen serbischen Spion oder Geheiß? Karageorgievich's gilt und sich herausgenommen Bulgarische zu verunglimpfen, wurde aus Philipps wiesen. Stickerei zur Hand und setzte sich damit an ihren Platz. „Ich finde ein solches Gebot geradezu empörend," eis«« indessen der alte Professor. „Lehrerin! Mit allem Respekt vor Ihren Fähigkeiten, Ihren Leistungen und liebenswürdig« Eigenschaften, Fräulein Rohrbach, aber kann man ein zehn jähriges Kind zur Lehrerin bestimmen? Gerade dieser Ben» erfordert eine eigenartige Charakter-Entwickelung, und wem mich nicht Alles trügt, fo werden wir nie das Vergnüg« haben, in Else eine vorzügliche Pädagogin zu begrüßen Komm, Kind," fuhr er dann, direkt zu ihr gewandt, fort, »laß den Kopf nicht hängen. Ich werde Sorge tragen, daß man Dir die Freude nicht raubt." (Fortsetzung folgt.) Lokales nn- Sachfisches. iZreiberg, dm 14. Lktain I — Se. Majestät der König gedenkt mit Ihre» hM lichen Hoheiten den Prinzen Georg und Friedrich AngchM nächsten Sonntag ab im königlichen Jagdschlösse zu KenAM wieder einige Tage Aufenthalt zu nehmen, um in den dmM ausgedehnten Forsten einige größere Jagden abzuhalta, M welchem Zwecke auch an mehrere Kavaliere in der UuwM Einladungen ergangen sind. Gegen Ende dieser Aoche-zM bereits die Hofwirthschastsoffizianlen mit dem HoswirthstM Inspektor Riedel an der Spitze dorthin ab, um die uSüM Vorbereitungen zur Ausnahme der allerhöchsten Hens^W zu treffen. — Gestern Vormittag nach 10 Uhr traf Ihre MM die Königin Karola in Begleitung der Hofdame SiW Einsiedel und des Kammerherrn von Minckwitz mit 2 Kourierzug über München und Sigmaringen im beste, KM sein in Dresden wieder ein und wurde aus dem BöhwM Bahnhose von Sr. Majestät dem König und Ihren SiaD Hoheiten Prinz Georg, Prinz Friedrich August und PmM sinnen Mathilde und Josepha empfangen. Nachdem die HM Herrschaften sich auf dem Perron des Bahnhofes herzlichste grüßt hatten, begaben sich dieselben nach dem König?zir^I und fuhren Ihre Majestäten von dort mittelst Equipage M Strehlen. Ter Kourierzug, mit dem Ihre Majestät die KM gin gekommen, hatte 43 Minuten Verspätung; infolge M Maschinendefektes hatte derselbe '/« Stunde auf offenerSuM bei Netzschkau liegen bleiben müssen. — Am nächsten Sonntag, den 18. d. M., gedenkt heul Superintendent Or. Richter unter Assistenz der übrigen sukl geistlichen den Kandidaten der Theologie, Herrn Franz Asiat! Schink, welcher vom evangelisch-lutherischen Landcskonfistmml zu vikarifchcr Verwaltung des zur Zeit noch erledigten Rüslo! Pfarramts und sodann des erledigt werdenden PetridialM nach Freiberg abgeordnet worden ist, in unserm Dom stink« zu ordiniren. Herr Vikar Schink ist 1853 in Raschau x boren, hat vorerst das Königliche Schullehrerseminar in Püm absolvirt, nach seiner Hilsslehrerzeit 1876 in Werdau, M in Leipzig (4. Bürgerschule) als Lehrer gewirkt und sodsn sich zum Maturitätsexamen vorbereitet, um in Leipzig The« zu studiren. Im August d. I. hat er in Leipzig die ich
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