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SluplschM le Vorlage» militärischen hmigt hatte, zrad zurück, »nächst noch lmänischt Z-rische Ber- n Rumänien iegsminiftrri hen Arbeit«, »an mspjzni en. i. .Oktober. diesjährige bends 8 Uhr Außer de, hrcsrechmmg f Jnwegsall- . Zu dieser und Vonden verzeichneten n eingeladen, des hiesige, heute Abend Ausstellung Ztg." knüpft swerthe Be> Schauen für hauptsächlich i von den in gelangenden ie unter ver- ortm mit dm :icbenen und i vergleichen, lben und zu- selbst lokal« »ohl als die achen; 3)zu- Einfluß des lege, Jahrei nsichtlich der agbarkeit an- ) welche von ipt als na, g empfehlat- visse Gegend st bereits be- Verhältnissen h, hinsichtlich id Obstsorta und wie dem eicht Werda, verschieden« r Ausstellung andortes wd beu abstehm, hsen. Er sah :r das krause g wie Espm- r weiter. >en, die mich e Schüchtem- )kann plötzlich darf Jhnm n. Er kam, n Zirkus ab- nmung sein« tte sich nicht jene Drohung charsem Blich Ein Zittern c sah, geister- icnnoch reichte sich auf da nblicke spater Mädchen sich Mann, und c hinter dem Der Direktor bemerkte dm >u wirst einet iselle Eugenie Recht. Nu» st Du Deinen t, den Zügel > war wieder egen die Zelt- Mann hinzu- i Armen und Besorgniß in )em Gedanken Neueni wurde n. as Kind ihn ring folgt.) Mirage zum Ireiöerger Anzeiger und HageUatt. .N 233. Mittwoch, Sen 7. Oktober. 1885 machen Richard Fritzsche, Kandidat des höheren Schulamts, bisher-Hirsch, in dem Felfengebirg die Gams heimisch ist. Das ge- Hainichen, 5. Oktober. Am Sonntag unternahm eine Anzahl Chemnitzer Turner eine Turnfahrt nach Hainichen. Kurz nach 12 Nhr Mittags traf die rüstige Schaar, begrüßt von hiesigen Turnern, in unserer Stadt ein und stärkte sich im Hotel zum Löwen durch ein einfaches Mahl. Nachmittags fand ein Wettturnen statt, wobei sich die Herren Paul Böttcher, Anton Neumeister, Eduard Hahn, Cornelius Jordan aus Chemnitz und Kurt Strunz und Gustav Höppner aus Hainichen Preise errangen. Nach einigen Stunden geniüthlichen kameradschaft lichen Beisammenseins wurde Abends gegen 8 Uhr der Marsch nach Mittweida angctreten. Don da aus sollte der Rest des Weges per Bahn zurückgclegt werden. Leider wurde der Ausflug nicht vom Wetter begünstigt, denn der Abmarsch von h'er erfolgte unter strömendem Regen. Friedrich Moritz Köhler, seither in Waldenburg, Oberlehrer Edmund Rudolph Boigt, bisher iu Oschatz, und Hilfslehrer IMHümlichkeit wetteifern: „Komm herab, Madonna Theresa, Sieh', wie schön ist die Nacht, Leise wollen wir horchen und lauschen, Was uns die Nachtigall sagt!" — Mitglieder des Gewerbevereins stellung auf das dritte Vierteljahr laufenden Jahres ergiebt 245 Geburten, darunter 6 Todtgeburten, 107 Aufgebote, unter Letzteren 54 von auswärtigen Standesbeamten, 48 Ehe schließungen und 235 Sterbefälle, darunter 2 Selbstmorde. — Beim Vergleich mit dem dritten Quartal des Vorjahres sind 40 Geburten und 7 Eheschließungen weniger, dagegen 5 Auf gebote und 19 Sterbefälle mehr zu verzeichnen gewesen. — Heute Abend begeht in dem neugebauten Saale des Freibergsdorfer Gasthofes die Freibcrgsdorfer Feuer wehr ihr 5. Stiftungsfest durch Konzert und Ball. — Beim Kgl. Landgendarmeriekorps wurde unterm 1. d. M. der Brigadier Engmann von Schneeberg zum Obergendarm befördert und nach Freiberg versetzt, der Gendarm Günther von Stollberg als Brigadier nach Schneeberg, der Gendarm Kröner von Frauenstein nach Stollberg und der Gendarm Höhne von Thonberg nach Frauenstein versetzt. Angestellt wurde der Stadtgendarm Höse mann aus Dresden in der Brigade Stötteritz. In Wartegeld trat der Obergendarm Kerneck in Freiberg. — Der Vorstand und Buchhalter der Kassenexpcdition des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Kom- missionsrath Ernst Gebhardt in Dresden, ist zum Vorstande des Universitäts-Rentamtes in Leipzig mit dem Dienstprädikate „Universitäts-Rentmeister", jedoch unter Belassung seines Titels und Ranges als Kommissionsrath, ernannt worden. Seitens der Baubank für die Residenzstadt Dresden werden soeben die Maurerarbeiten für den Grundbau der iu der König-Johannstraße gelegenen Baugruppen, sowie die Stein metzarbeiten für die Neubauten der genannten Straße ausge schrieben. Für erstere sind Preisangebote bis zum 13. d. M. Mittags um 12 Uhr im Bureau der Gesellschaft, Moritz- straße 19, 1., abzugeben, für letztere sind vom 6. d. M. die Formulare für die einzureichcnden Preisangebote gegen Er stattung der Herstellungskosten zu entnehmen. — Der Ober meister der dortigen Wagner- und Stellmacher-Innung, Herr Ernst Köppe, feierte nm Sonntag sein 25jährigcs Jubiläum als Obermeister. Von Seiten des königl. sächs. Ministeriums des Innern war bekanntlich eine Konkurrenz für einen Entwurf zu einem Neubau der Kunstgewerbeschule und der Amtshauptmannschast zuLeipzig ausgeschrieben worden, an welcher die Betheiligung aller deutschen Architekten zugelassen war. Bis zum 30. Sep tember, dem endgiltigen Termin der Einlieferung, fanden 53 Projekte ihre Eingabe. Zur Prämiirung der drei besten Arbeiten ist die Summe von 6000 Ma^. ausgesetzt, welche, dafcrn nicht besondere Gründe für eine ändere Vertheilung vorliegcn sollten, als Preise in der Höhe von 3000, 2000 und 1000 Mark zuerlännt werden. — Die Immatrikulations- Kommission bringt zur Kenntniß, daß der Beginn der Vor lesungen an der Leipziger Universität für das bevorstehende Wintersemester aus den 15. Oktober festgesetzt worden ist. Am Abend des 3. d. ließ sich der 11jährige Pflegesohn der in Kleinzschocher wohnenden Eheleute K. von einem Zuge der Thüringer Eisenbahn dicht hinter dem Plagwitz- Lindenauer Bahnhof dergestalt überfahren, daß der Kopf voll ständig vom Rumpfe getrennt wurde. Der Leichnam des Knaben wurde in die dortige Leichenhalle geschafft. Was den selben zu der That getrieben, dürfte die eingeleitete Unter suchung ergeben. Der Vorstand des Bezirksvcrbandes der Kranken- und Begräbnißkassen zu Chemnitz hat beschlossen, zum Besten hilfsbedürftiger Kranker des Verbandes von Zeit zu Zeit Familienabende zu veranstalten. Mit denselben verbindet der gedachte Vorstand gleichzeitig den weiteren Zweck, unter den Vcrbandsmitgliedern die Geselligkeit zu pflegen und dadurch dem Verbände immer mehr Mitglieder zu erwerben. Aus einer Statistik über die Staats-Erziehungsanstalten zuBräunsdorf und Großhennersdorf wird er sichtlich, daß von den aus der erstgenannten Anstalt während der Jahre 1856 bis 1884 entlassenen Zöglingen in Höhe von 2169 nur 11,2 Prozent wieder in Straf- und Korrektions anstalten zurückgekommcn, 88,8 Prozent aber in Freiheit ver blieben sind. In Großhennersdorf kamen in den gedachten 29 Jahren 55 t Zöglinge zum Abgänge; von 499 in die Freiheit entlassenen wurden nur 10 Prozent wieder einge liefert und 90 Prozent haben sich in Freiheit erhalten. Diese Resultate sind nach Lage der Sache jedenfalls als sehr günstige zu bezeichnen. Im Königl. Schullehrerseminar zu Plauen i. V- wurde gestern der neu erwählte Direktor der 1. Bürgerschule, Herr vr. Lauge, aus seiner bisherigen Stellung als Oberlehrer am Seminar feierlich entlassen, nachdem bereits vor Beginn der Michaelisserien die Herren Or. Müller und Thierig von der selben Anstalt sich verabschiedet hatten. In die erledigten Stellen traten nach Verordnung des Königl. Ministerium deS Kultus uud öffentlichen Unterrichts ein die Herren Oberlehrer Öertchen gleichen Namens, da wo die Mürz den Dobreinbach anfnimmt, am Fuße der Lach-Alpe. Meilenweit ringsherum liegen die Jagdgründe des Kaisers, wo in den Wäldern der wir aus das Inserat in heutiger Nummer, Bibliothek betr., aufmerksam. — Polizeibericht. Am 5. d. M. Vormittags ver unglückte der Arbeiter B. vou hier auf einem Neubau an der Beithelsdorscrstroße, indem er von einer Leiter ca. 7 Meter hoch herabfiel. Der Verunglückte, welcher sich in Folge des Falles das Gebiß erheblich beschädigte und vermuthlich nichr- scche innere Verletzungen zugezogen hatte, wurde mittelst Siechkorbcs in seine Wohnung übergeführt. — Ein Schuh- mchergesellc aus Loßnitz bei Freiberg machte sich am 29. v. M. dadurch wiederholter Zechbetrügereien schuldig, daß er in drei »erschiedenen Restaurationen eine nicht unbedeutende Zeche «achte und sich dann, nachdem er, um den Wirth zu täuschen, -men Rest Bier im Glase zurückgelassen, heimlich entfernte. - Kürzlich wurde auf hiesiger Polizeiwache eine Sparkarte als gefunden abgegeben. — Anmeldungen beim Königlichen Standesamte Freiberg nn Monat September 1885. Beim hiesigen Standesamte sind in dem jüngst abgelaufenen Monat Sep tember 80 Geburten zur Anmeldung und bez. zum Eintrag gelangt; darunter 4 Zwillingspaare und zwar 3 eheliche, ge wischte (Knaben und Mädchen) und ein uneheliches (Mädchen). Bon diesen 80 Geburten entfallen auf Knaben und Mädchen je 40, und zwar sind von den Ersteren 32 ehelich, darunter «ne Todtgeburt, und 6 unehelich, unter Letzteren gleichfalls <me Todtgeburt, von den Mädchen sind ebenfalls 32 ehelich »ad 8 unehelich. — Aufgebote wurden 45 expedirt, darunter 22 von auswärtigen Standesämtern. — Eheschließungen fan den 21 statt und Sterbcfälle gelangten 69 zur Anmeldung »vd bez. zum Eintrag. Es starben 39 Personen männlichen und dO Personen weiblichen Geschlechts und zwar: 33 Erwachsene 38 Kinder, unter Letzteren 6 uneheliche. — Bei Ver- Michung mit Monat September vorigen Jahres sind 7 Ge- wMen weniger, dagegen 11 Aufgebote, 3 Eheschließungen und ' vterbesallc mehr zu verzeichnen gewesen. — Die Zusammen- VerrmschLes. * Hofjagden. Die in Mürzsteg abgehaltencn Hoch wildjagden des Kaisers von Oesterreich wurden am 3. Oktober beendet. Der Aufbruch zu den Jagden erfolgte mittelst Hos- Separatzuges den 27. September von Hetzendorf aus und langte die geladene Jagdgesellschaft Abends über Neuberg in Mürzsteg an. Der Kaiser war wegen der bulgarischen Krisis zunächst in Schönbrunn zurückgeblieben und traf erst am 29. September Abends im Jagdhaus Mürzsteg ein. Zu den Jagden waren geladen Se. Majestät der König von Sachsen, Kronprinz Rudolf, Großherzog von Toskana, Prinz Wilhelm von Preußen, Prinz Leopold von Baiern, Oberstallmeister Fürst Taxis, Oberjägermeister Graf Traun, Feldmarschall- lieutenaut Baron Beck, Feldmarschalllieutenant Latour, Graf Meran, Hosmarschall von Liebenau, die Majore von Schimpfs, Baron Fließer, Graf Chrystalnigg, Zurna und Rittmeister Hartmann. Das Jagdhaus Mürzsteg liegt dicht bei dem der Verhältnisse, unter welchen sie erbaut worden sind, also des Klimas, der Lage, der Bodenbeschaffenheit des Standortes, der Pflege der Bäume, ob die Frucht auf Hochstamm, Pyramide, am Spalier ic. erbaut worden ist, beigcgeben werde; daß bei jeder einzelnen Sorte anzugeben sei, woher der Samen oder das Pfropfreis stamme, ob die Frucht von der ersten, zweiten oder dritten Tracht genommen worden ist und wie es sich mit der Tragbarkeit des Baumes verhalte; daß jeder Obstausstellung nur fine solche Ausdehnung zu geben sei, daß die Zwecke derselben während der Zeit des Beisammenseins erreicht werden können; daß einzelne Exemplare einer und derselben Sorte ausgeschnitten werden, um gekostet werden zu können; daß über die ganze Prüfung der ausgestellten Obstsorten ein genaues Protokoll geführt und die Resultate der Prüfung übersichtlich zusammenzustellen und öffentlich bekannt zu machen seien. Auf diese Weise würden Lbstausstellungen der Theorie und Praxis wirklich nutzen. Eine jede Obstausstellung solle aber nicht bloS mit frischem Lbste, sondern auch mit Obststämmchen und Obststräuchern bestimmter edler Sorten, mit zum Obstbau erforderlichen neueren und neuesten Geräthcn und, da nun die Bereitung von Obstpräparaten in Fluß gerathen ist, auch mit diesen und den zur Herstellung derselben erforderlichen Maschinen beschickt werden. Aus die Ausstellung von Obstpräparaten, gedörrtes übst, Obstmus, Obstkraut, Obstwein, Obstliqueur rc., ist um so mehr Gewicht zu legen, als dieselbe einerseits dazu beitragen wird, der Verwcrthung des Obstes als Dauerwaare größere Verbreitung zu verschaffen und dadurch den Obstbau einträg- luher zu gestaltcu, andererseits den Obstpräparaten lohnenden Absatz zu sichern. Werden die Obstausstellungen mit Obst- rräparaten beschickt, so werden sich auf denselben auch Kauf leute sür letztere einfinden und, wenn dieselben wahrnehmen, daß die deutschen Fabrikate eben so gut und vielleicht noch billiger sind als die ausländischen, den ersteren den Vorzug geben. Es würden dann nicht unbedeutende Summen, welche jetzt dem Auslande zufließen, dem Jnlande erhalten bleiben. — Gestern läuteten wieder im Stadttheater die .Glocken von Corneville" und erfreuten durch ihre Harmonien ein dankbares und befriedigtes Publikum. Es läßt sich er warten, daß diese prächtige Operette noch mehrmals bei gut besetztem Hause wiederholt werden wird, dennoch ist bereits ein anderes sensationelles neues Tonwerk in Vorbereitung, das wir in Freiberg, Dank der Rührigkeit der Hohl'schen Direktion, früher kennen lernen als manche Großstadt. Es ist dies die von dem Kapellmeister Rudolf Dellinger in Hamburg lmponirte Operette „Don Cesar", die am 23. v. M. im Whalla-Thcatcr in Berlin zum ersten Male mit einem so lauschenden glänzenden Erfolge aufgesührt wurde, daß jetzt zahlreiche Theaterdirekloren sich um das Recht der Aufführung rijrigst bewerben. Wie die „Tügl. Rundschau" versichert, ftreitcn über den Besitz dieser Operette in Wien die Direktoren des Carl- und An der Wien-Theaters; der Fall liegt sehr verwickelt, denn Direktor Jauner vom Theater „An der Wien" hat in Berlin bei Felix Bloch, und Direktor Tatartzy vom ,Carl-Theater" bei dem von Bloch dazu bevollmächtigten Agenten vr. Eirich in Wien zu gleicher Zeit, Beide unter Leistung der bedungenen Anzahlung, das alleinige Aufführungs recht sür Wien erworben. Es scheint, daß diese Angelegenheit nur auf gerichtlichem Wege ausgeglichen werden kann. Jeden- salls werden wir die Operette früher hören wie die Wiener uud läßt sich voraussetzen, daß cs hier wie in Berlin heißen wird: „Cäsar kam, sah und siegte, diesmal als Don Cesar; cr hatte wohl versprochen, „einmal spanisch zu kommen". Wahrscheinlich wird dann mit dem „Anna, zu Dir ist mein liebster Gang" das melodiöse Rondo aus „Don Cesar" an Geschichts Kalender. 7. Oktober. 929. Karl dcrEinfältige, der letzte männliche Sproß vom Stamme Karls des Großen in der romanischen Hälfte des ehemaligen Frankenreichs, stirbt. 1370. Der s ogenannte P faffen brie f ordnet die Ver hältnisse zwischen Kirche und Staat in der Schweiz. 1634. Die Festung Philippsburg fällt in die Hände der Franzosen. 1858. König FriedrichWilhelm IV. von Preußen über trägt dem Prinzen Wilhelm die Regentschaft. 1870. Die L an dw eh r d iv i s i on Kummer schlägt einen heftigen Ausfall der Franzosen aus Metz zurück. Die Verluste der Division Kummer und des 10. Korps wurden auf 500 Mann, die des 3. Korps auf 130 Mann geschätzt. Lehrer an der 4. Bürgerschule in Leipzig, welche gestern durch Herrn Schulrath Rümpler unter entsprechender Feierlichkeit in ihr neues Amt eingewiesen wurden. Am 3. d. M. ist der ca. 70 Jahre alte Auszügler und Maurer Sicker aus Häslich bei Kamenz auf dem Kommuni kationswege innerhalb des Dorfes Bischheim von einem vor überfahrenden Steinwagen, welcher übermäßig breit geladen gewesen und welchem er seiner Gebrechlichkeit halber nicht rechtzeitig auszuweichen vermocht hat, derart unglücklich über- ahren worden, daß sein Tod sofort eingetreten ist. Lei. Dux, 4. Okt. Heute früh ^-4 Uhr entstand in der hiesigen Brüxer Vorstadt eine bedeutende Detonation. Es er gab sich, daß an der Giebelseite einer spezifisch-czechischen Re- tauration circa 2 na von der Straße herein in den Garten hart an der Mauer ein Explosivstoff (wahrscheinlich Dynamit) zur Explosion gebracht worden ist. Die Mauer selbst ist sehr wenig beschädigt, desto mehr die an dieser Hausseiie befind lichen Thüren und Fenster. Die Fensterkreuze sind eingedrückt und zersplittert, ja selbst die Vorhänge total zerrissen. Im Lokal selbst ist ein Spiegel entzwei und die -Fensterbrüstung des über dem Explosionspunktes gelegenen Fensters. Die gegenüberliegende Bergschule zeigte kein einziges Fenster mehr ganz und wurden überhaupt die auf der Giebelseite der Re stauration aus der andern Seite der Straße gelegenen Häuser auf über 100 m weit mit eingedrückten Fensterscheiben vorge sunden. Sollte man das Ereigniß auch dahin ausbeuten wollen, als wenn sich Deutsche an der betreffenden czechischen Restauration vergriffen hätten, so glaubt man hier doch all gemein, daß die That von czechischer Seite ausgegangen ist, nm nur die Deutschen zu verdächtigen. Ein durchaus glaub würdiger Zeuge hat gleich nach der That von zwei Leuten czechisch die Aeußerung gehört, es sei jetzt Zeit, sich zu entfernen. Mariaschein in Böhmen, 4. Oktober. Ein entsetzliches Familiendrama hat sich am letzten September auf der nahen Ruine Geiersburg abgespielt. Um 2 Uhr Nachmittags sahen einige Bauern einen bleichen, sehr dürftig gekleideten Arbeiter mit drei Knaben im Alter von etwa 13, 11 und 7 Jahren der benannten Ruine zuschreiten. Wie später ermittelt wurde, waren dies die Kinder des Mannes. Bei der Ruine ange langt, veranlaßte der Vater seine drei Kinder ein Gebet zu sprechen. Hierauf zog cr eine Flasche mit einer Flüssigkeit hervor, die er fast zur Hälfte leerte, dann veranlaßte er auch die beiden älteren Knaben zum Trinken. Die Flasche enthielt Gist. Die beiden Knaben verspürten alsbald die heftigsten Schmerzen und sahen noch, wie ihr Vater das kleine sieben jährige Brüderchen zu einem Baume trug, dann fielen sie in Bewußtlosigkeit. Als die zwei älteren Knaben, bei denen das Gist nicht die tödtliche Wirkung hatte, nach einigen Stmiden wieder erwachten, war bereits die Dämmerung hereinge brochen. Die Knaben riefen nach ihrem Vater, doch nur das Echo gab Antwort. Jetzt begannen sie zu suchen, ein Schrei namenlosen Entsetzens entrang sich ihren Lippen, der Vater lag regungslos, todt im Grase und an einem nahen Baume hing an einer Schnur ihr Brüderchen. Trotz des grausigen Anblickes verloren die von heftigen Schmerzen gefolterten Knaben die Geistesgegenwart nicht und befreiten ihr Brüder chen aus der Schlinge. Doch es war zu spät, das Kind war todt. Die armen Knaben flüchteten nun von dem Schreckens orte und kamen zitternd und schreiend nach Mariajchcin auf das Polizeiamt, wo sie den Vorfall in allen Details schilder ten. Sofort verfügte sich die Gendarmerie mit dem Polizei- mann und den Knaben an Ort und Stelle, wo man die beiden Leichen fand. Nach den Angaben der Kinder heißt ihr Vater Polak und war früher Zuckersieder in Brüx.