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t2 estvu und Tageblatt F220 Einladung znm Abonnement e MFärba L s phel» da » mit ab« »ttaate»- .' Ml. lffettn, SeE, le ckjSa tkung. 8V., ItPrrL 11. U. 'ge, i püirester » mit Sem lu eebt« mittel ur »eu »leb« llLtton wit In Freiberg: »amtam»»». am Weruerplatz (nen errichtet), »«x Wafferthurmstratze, r»i>i «r>uiÄiu»ui», Fischerstratze, O»V»IN >L«IIILIU»UU, Auuabergerstratze, ». Ue^cke» Hnmdotdtftratze 1, Ecke der äußere« Vahuhosftratze, v«k. u«ni»»ia, Ecke der WeiSbachstratze. ILvirvi, Meitznergasst, i Förderwy pshaamucht Dose 1A ,t das Sns- >pf von da Men stack», 0. rlln 8.0. Freiberg. I Tagesschau. Freiberg, den 21. September. Der deutsche Kaiser, welchem in Stuttgart in großartigster Weise gehuldigt wird, erfreut sich dort des besten Wohlseins und wird bis zum Mittwoch den Feldmanövcrn des 13. (württembergischen) Armeekorps beiwohnen. An dem Fackel zuge, der dem Kaiser am Sonnabend gebracht wurde, nahmen fast 6000 Personen Theil. Ein überraschendes Bild gewährte ein sechsspänniger Festwagen, der mit allegorischem Schmuck reich verziert war. Um 8^/. Uhr kam der Zug in dem Schloßhos an, woselbst einige Gesangspiecen vorgetragen wur den. Das vom Stuttgarter Liedcrkranz vorgetragene ,Muoto oonox imporator" fand den besonderen Beifall Sr. Majestät. Das darauf vom Oberbürgermeister auf den Kaiser ausge brachte Hoch nahm die zu Tausenden zählende Menge mit stürmischem Jubel auf. Nachdem der Kaiser dem Leiter des Fackelzuges und verschiedenen Vereinsvorständen seinen Dank huldvollst ausgedrückt hatte, erfolgte zum Schluß die Absingung Laa»r«L Schnittwaarenhänder in Langs Hennersdorf, für Langhennersdorf und Seifersdorf, NSUm«, Restaurateur in Weitzens dorn, für Weißenborn, in Großschirma für Großschirma, M'. tScknlL« in Geifersdorf für Seifersdorf. ,en Sommer- en:c. Ac. .50 , entfeint so- »eiDamML » »reie^«i»«r«r, Obermarkt, vrni». »»st, Ritterggfir, «n». »pN«, Bvchftratze, O«8t»v (früher Neuber L Engelfchall Nachf), Erbijcheftratze, » r. vr Rengasse. Auswärts: Lr»8t z««., Kaufmann in Erbisdorf, für Brand, Erbisdorf, Linda, St. Michaelis, Eastwtrth in Kleinschirma für Kleinschirma, Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, pro gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie die nachstehende Ausgabestellen entgegen: i habm m cklpochtk raUinbrr ach SOPfg. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt" 600» 700 H KOH steiberz 11, Part- Gemeindevorstand in HalsbrüB», für Halsbrücke, Conradsdorf, Krummenhennersdorf," Sand und Tuttendorf, »s und sicher rttönmS, schwäch«, d Zohm asche 601. !,grvbaz Inserate werden bi» Bormittag 11 Uhr angenom- jj F» FH Sk men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile Joo-d oder deren Raum 1b Pf. ll w Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnemmt auf unser täglich erscheinendes Organ Ireiöerger Anzeiger und Hageblatt" türkischen Provinz mit Nordbulgarien unter dem Fürsten Alexander von Bulgarien für unaufhaltbar an. Der huld volle Empfang der bosnisch-herzegowinischen Deputation in Pozega durch den Kaiser von Oesterreich und dessen Ver sprechen, baldigst die nominell noch zur Türkei gehörenden okkupirten Provinzen zu besuchen, ist in Zusammenhang mit der vorausgegangenen Kaiser-Entrevue in Kleinster ge bracht worden. Ein großer Theil der christlichen Be völkerung der abendländischen Türkei, welche längst de« Augenblick herbeisehnt, das Joch der Muselmänner gänzlich abzuschütteln, trägt sich seitdem mit der Hoffnung, daß eS zwischen Oesterreich und Rußland zu einer Vereinbarung gekommen sei, sowohl die römisch-katholischen Hie die griechisch-katholischen Bewohner der Balkanhalbinsel von dem Sultan unabhängig zu machen. Die Herzegowiner, Bosnier, Bulgaren, Östrumelier und Mazedonier scheinen aber nicht zu bedenken, daß die deutsche Reichsregierung viel zu befreundet mit der Regierung des Sultans ist, um eine weitere Zerstückelung des türkischen Reiches zuzu lassen, daß sie dabei fest zusammensteht mit der jetzigen englischen Staatsleitung, welcher der Türkenhaß Gladstone'S völlig fremd ist. England und Deutschland werden kaum die Vereinigung Ostrumeliens und Bulgariens unter einem Szepter fördern helfen, weil das neue Bulgarenreich doch nichts weiter wäre als ein russischer Vasallenstaat und eine beständige Anlockung für den Panslavismus, Konstantinopel zu bedrohen. Landesherr ausgerufen wird und wo die Milizen bereits auf seinen Namen vereidigt werden. Auf einen Anschluß an das Fürstenthum Bulgarien gerichtete Bestrebungen waren bekanntlich in Ostrumelien, seit dessen Konstituirung als autonome Provinz, immer vorhanden, und auch an Gährungen hat es nicht gefehlt. Vielfach ist man aber der Ansicht, daß ohne die Zu stimmung mächtiger Hintermänner weder die Östrumelier jetzt eine offene Empörung gegen die türkische Regierung wagen, noch die nordbulgarischen Machthaber diese Auf lehnung gegen das mit Mühe 1878 geschaffene Werk des Berliner Kongresses so offen unterstützen würden. Der Zwischenfall ist um so ernster, als es schon seit geraumer Zeit in dem Ostrumelien benachbarten Mazedonien bedenklich gährt und die türkischen Behörden dort fast machtlos sind. Es läßt sich auch nicht verkennen, daß auf der mit Zünd stoff angefüllten Balkanhalbinscl jede lokale Erhebung weit tragende Folgen haben und daß dort von zahlreichen Punkten aus die orientalische Frage aufgerollt werden kann. Die Mächte, welche den Berliner Vertrag in der Ab sicht schlossen, die weitere Abbröckelung der europäischen Türkei zu verhüten oder doch auf lange Zeit hinaus zu vertagen, können kaum ruhig zusehen, wenn die Ungeduld der Bulgaren ihre Arbeit über den Haufen wirst. Die gegenwärtige an und für sich bedauerliche Theilung Bulgariens in eine unabhängige und eine türkische Hälfte ist das Ergebniß langer und sehr mühsamer Verhandlungen. Jede gewaltsame Veränderung der auf dem Berliner Kongreß von 1878 geschaffenen Zustände auf der Balkanhalbmsel birgt thatsächlich die Gefahr einer Wiederauflcbung der orientalischen Frage in sich. Wäre der Ausstand in Ostrumelien vor der Zusammen kunft der Kaiser von Rußland und Oesterreich in Kremsier ausgebrochen, so brauchte man eine europäische Verwickelung aus der Revolution in Philippopel nicht zu besorgen. Es gehört aber eine gute Portion Optimismus dazu, an zunehmen, daß die gegenwärtige ostrumelische Erhebung nur den Charakter eines isolirten, vielleicht nur von Wenigen ausgeführten Putsches habe. Die Berliner Blätter scheinen den Gedanken einer Anzettelung von außen und die Auf werfung der sehr naheliegenden Frage: „Wem nützt's?" entschieden abweisen zu wollen, wenn sie sich auch den Ernst der Situation keineswegs verhehlen. In Wien haben aber die von der französischen „Agence Havas" zuerst verbreite ten Meldungen von den Vorgängen in Ostrumelien wahr haft verblüffend gewirkt, doch sieht man in der öster reichischen Hauptstadt die Vereinigung der empörten Der Aufstand in Ostrumelien. i Wie ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel wirkt die am Sonnabend eingetroffene Nachricht, daß in Ostrumelien eine revolutionäre Erhebung mit dem ausgesprochenen Zweck stattgefunden habe, die Vereinigung dieser türkischen Provinz mit dem Fürstenthum Bulgarien gewaltsam durch zusetzen. In Sofia wurde nämlich gemeldet, daß in Philippopel der Nachfolger Alekos, der jetzige Gouverneur von Ostrumelien, Gawril Chrestowitsch Cristi Pascha und dessen Regierung in Folge eines Aufstandes durch ein provisorisches Verwaltungskomitee, dessen Vorsitzender ein gewisser Stransky ist, ersetzt worden sei. Der Generalgouverneur selbst befindet sich als Gefangener in der Gewalt der ostrumelischen Rebellen, welche alle strategisch wichtigen Punkte der türkischen Grenze besetzten, die telegraphischen Leitungen zerstörten und die Brücke bei Rustapha Pascha in die Luft sprengten. Gleichzeitig erließ die provisorische Regierung in Philippopel einen Aufruf an die Nordbulgaren, welcher diese Stammesbrüder zum gemeinsamen Kampf gegen den Sultan aufforderte und den stursten Alexander von Bulgarien einlud, sich in der Haupt- Itadt Ostrumeliens, Philippopel, zur Huldigung cinzufindcn. Folgt der Fürst von Bulgarien dieser Einladung, so spielt n ein gewagtes Spiel, bei dem er seine jetzige Herrschaft sehr leicht einbüßen kann, da die Türkei den ihr auf dem berliner Kongreß gewährleisteten Besitz einer ihrer schönsten Provinzen nicht ohne Schwertstreich aufgeben wollen wird, «hält sich aber Fürst Alexander ablehnend gegen die offenbar in aller Sülle lange geplante Vereinigung von Nord- und Südbulgarien, so macht er sich bei seinen eigenen llnterthanen völlig unmöglich und muß froh sein, denn diese ihm gestatten, ungekränkt seinem Lande den Nucken zu kehren. Der Fürst scheint aber den Kampf dider die Türken dem sofortigen Verlust seines Thrones »orzuziehen, da er Varna verlassen und sich bereits in Be gleitung des Präsidenten des bulgarischen Ministerrathes «rawcloff (den man vielfach als Anstifter des Aufstandes «zeichnet) nach Philippopel begeben haben soll. Vor der Abreise aus seiner Hauptstadt Sofia ordnete der Fürst «e sosortige Einberufung der bulgarischen Nationalvcr- lummlung an und befahl die Mobilmachung des bulgarischen Heeres. Sonnabend traf Fürst Alexander, der sicherlich wcht umsonst seine jüngste Reise gemacht und den russischen Munster von Giers noch in Franzensbad besucht hat, über «» Schipkapaß in Ostrumelien ein, wo er allgemein als pro viertes Quartal 1885 höflichst cinzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf das Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. — Nach wie vor werden wir bemüht sein, dm Inhalt unserer Zeitung möglichst mannigfaltig, gediegen und interessant zu gestalten. Außer der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des In- und Auslandes in gedrängter Kürze und Uebersichtlichkeit die ihnen gebührende Erwähnung Bei wichtigeren Vorkommnissen geben wir sofort Kunde durch telegraphische Depeschen. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- u. amtshauptmannschastlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges Berücksichtigung finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, und werden dieselben, je nach ihrem Interesse für die Oeffentlichkeit, in größerem oder geringerem Umfange geliefert. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur ge diegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller. Der wird auch ferner die Obst- und Gartenbauzeitung beigegeben, ebenso werden die Preisräthsel während de-. Winterhalbjahres fortgesetzt. Erscheint jeden Wochentag Abend» '/,7 Uhr für den . l Dienstag, den 22. Septbr Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd.BMd Benmtwortlicher Redakteur: Iuliu» Brauu in Freiberg. 38. Jahrgang.