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Nr. 79 PAPIER-ZEITUNG 3051 an einer der bestehenden Papiermacherschulen. Da aber auch hierfür zurzeit die Vereinsmittel nicht ausreichend er scheinen, so wird als erster Schritt auf diesem Wege auf Antrag des Geschäftsführers beschlossen, für die Ausführung einzelner, bestimmter Arbeiten Kräfte, die dazu geeignet sind, zu gewinnen und entsprechend zu entlohnen. Die bisher vom Verein aufgestellten und noch ungelöst ge bliebenen Preisfragen sowie die von Dr. Klemm in seiner Denkschrift aufgestellten und an die Universitäten und Laboratorien versandten Fragen • böten eine genügende Auswahl von Aufgaben. Der Geschäftsführer empfiehlt zu nächst, als literarische Arbeit die Sammlung aller Verfahren in Arbeit zu geben, welche sich mit der quantitativen Be stimmung des Zellstoffs in pflanzlichen Rohstoffen befassen. Nach längerer Aussprache wird beschlossen, den Ge schäftsführer zu bitten, eine geeignete Kraft mit der Samm lung der Literatur über die erwähnte Frage mit besonderer Berücksichtigung der in der Papierfabrikation verwendeten Rohstoffe zu betrauen und dieser Kraft aus den Vereins mitteln 300 M. Honorar zuzusagen. Der Schriftführer wird beauftragt, seinerzeit mit einem Verlage wegen der Heraus gabe dieser Sammlung zu unterhandeln. Als von Vereins wegen zu lösende papiertechnische Aufgabe wird folgende seiner Zeit von Dr. Klemm aufgestellte Frage bestimmt: »Welchen Einfluß hat die Anwesenheit fettsauren Kalkes und fettsauren Eisens beim Bleichen von mit Kalk ge kochten Lumpen?« Herr Dr. Klemm wird ersucht, diese Arbeit ausführen zu lassen, und es werden zu diesem Zwecke weitere 500 M. aus Vereinsmitteln bewilligt. Mit Genehmigung der Spender des Preisfonds soll derselbe nach Beschluß der vorjährigen Hauptversammlung für die vorgenannten Arbeiten bis zu 1/3 seiner Höhe angegriffen und der Restbetrag von der Vereinskasse gedeckt werden. Im Laufe der Aussprache wurde Herr Dr. Klemm auch gebeten, auf der diesjährigen Hauptversammlung über die Frage des Harzersatzes ein Referat zu erstatten, während Prof. Schwalbe das Korreferat übernehmen würde. Beide Herren äußerten sich hierzu zu stimmend. Ebenso wurde die Mitteilung des Schriftführers freudig zur Kenntnis genommen, daß Prof. Klason aus Stockholm auch in diesem Jahre, wenn irgend möglich, die Hauptversammlung besuchen und auf dieser einen Vortrag halten werde. Vorbereitung der Hauptversammlung. Als l ag der Hauptversammlung wird Sonnabend, der 27. November, be stimmt. Tags vorher wird am Vormittag der Fachausschuß und am Nachmittag der Vorstand tagen. Die Tagesordnung der Hauptversammlung wird in großen Zügen festgesetzt. Es wird beschlossen, daß nur 2—3 Vorträge gehalten werden sollen, auch soll es den Mitgliedern freistehen, auf ihnen zugehenden Vordrucken Fragen zu stellen, für welche der Geschäftsführer Referenten bestellen wird, die in der Hauptversammlung die Fragen beantworten werden. Die Fragekarten müssen spätestens 14 Tage vor der Haupt- Versammlung in der Hand des Geschäftsführers sein. Vereinsblätter. Hierüber wird längere Aussprache ge pflogen und der Vorsitzende mit der Erledigung, schweben der Fragen betraut. Unfallversicherung. Der Vorsitzende hat mit der Kölni schen Unfallversicherungsgesellschaft Verhandlungen ge pflogen, welche bezwecken, den Vereinsmitgliedern sowie deren Angestellten Vorzugsbedingungen bei der Unfall versicherung einzuräumen. Der Vorstand ersucht den Vor sitzenden um Weiterführung der Verhandlungen. Verschiedenes. Die Zuschrift eines Mitgliedes über Abwasser wird verlesen und der Geschäftsführer mit der Beantwortung betraut. Schluß der Versammlung um 23/4 Uhr. Vom Technikum Altenburg. Am Technikum Altenburg fanden am 24. September die Abgangsprüfungen des Sommer halbjahrs 1909 mit der mündlichen Prüfung unter dem Vorsitz des Herzoglichen Regierungskommissars des Technikums, Bergrat Böhnisch, ihren Abschluß. Der Verein Deutscher Papier fabrikanten, der die Abteilung für Papiertechnik subventioniert, war vertreten durch seinen Vorsitzenden, Fabrikbesitzer Rich. Brückner, Calbe a. S., und den Geschäftsführer, Generalsekretär Ditges, Berlin. Das kommende Winterhalbjahr beginnt am 19. Oktober. Ausführliche Programme usw. stehen durch das Sekretariat des Technikums Altenburg kostenlos zur Verfügung. Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Fachrundschau über den mechanischen Teil der Zellstoff und Papierfabrikation Im Auftrag des Vereins verfaßt von Alfred Lutz in Groß- Lichterfelde-W. W.-B. = Wochenblatt f. Papierfabr, P -Z. = Papier-Zeitung, P.-F. = Papierfabrikant Fortsetzung zu Nr. 78 S. 3015 5. Papiermaschinen, Papierbildung Gustav Dalen, Groß-Lichterfelde. Einrichtung für Papier maschinen zum Ausgleich der Festigkeitseigenschaften (Festig keit, Dehnung und Falzwiderstand) in der Längs- und Quer richtung der Papierbahn. DRP Nr. 207 731 vom 5. Oktober 1907. W.-B. 40, 871—872 [1909]. P.-Z. 34, 872. Die bisher allgemein übliche Schüttlung des Siebes quer zur Laufrichtung ist ersetzt durch eine Schüttlung in der ‘Ma schinenlaufrichtung selbst. Dadurch wird, wie Versuche gezeigt haben, der sonst vorhandene Unterschied in der Festigkeit des Papiers zwischen Längs- und Querrichtung ausgeglichen oder wenigstens verringert R. W. Sindall, F. C. S. Imitierte Handpapiere, P.-F. 7, 387/8 [1909]. Verfasser fand bei vergleichenden Versuchen mit je einem imitierten Handpapier und einem tatsächlich von Hand her gestellten Papier folgende Unterschiede: Die Festigkeitsunter schiede zwischen den beiden Hauptrichtungen desselben Papiers sind größer beim imitierten als beim echten Handpapier. Beim einseitigen Anfeuchten rollt sich das echte Handpapier lang samer und in geringerem Maße auf als das imitierte. Die Ge wichtszunahme und die Ausdehnung des Papiers beim An feuchten und Lagern zwischen feuchtem Löschpapier ist größer bei dem imitierten als bei dem echten Handpapier. Die Wasserzeichen sind schärfer in dem imitierten als in dem echten Handpapier. (Anm. d. Ref. Die Frage der Unterscheidung von echtem und imitiertem Handpapier ist dadurch natürlich keineswegs gelöst, selbst wenn die beiden untersuchten Papiere aus dem selben Stoff hergestellt sein sollten, was offenbar nicht zutrifft.) James Nuttall, Burg. Verstellbare Siebpartie. Amerik. Patent. Paper Trade Jornal XLVIII. 19. 48 [1909]. Die Siebpartie kann am Brustwalzenende beliebig gehoben oder gesenkt werden und dreht sich dabei um ein hinter den Saugern sitzendes Gelenk. Neu ist die Versteifung der die Naßpartie tragenden Registerschienen durch je einen brücken bogenartig darüber liegenden Aufbau. P. Herstellung von dünnem China-Druckpapier. P.-F. 7, 421 [19091. Schwankende Registerwalzen können bei Dünndruck und raschem Gang (80 m/min.) Luftbläschen erzeugen, die an den Saugern platzen und kleine Löcher im Papier hinterlassen. M. Cartiaux, Pas-de-Calais. Dickenregler für Papier- und Pappen-Maschinen. Franz. Patent 392057 v. 6. 7. 1908. P.-Z. 34, 1114 [1909]. Etwa 30 cm hinter dem letzten Stofflineal ist in das Lang sieb ein besonders angetriebenes Walzenpaar eingeschaltet, dessen Umfangsgeschwindigkeit gleich der des Siebes ist. Die obere Walze ist in einer Führung durch Schrauben vertikal ver stellbar, sodaß sie mehr oder weniger stark auf die Stoffbahn drückt, deren Dicke regelt und Unebenheiten ausgleicht. Ein gleiches Walzenpaar ist dicht vor dem ersten Sauger angebracht. Die Länge des Walzenkörpers, die natürlich gleich dem lichten Abstand der Deckelriemen sein muß, wird durch Aufschieben oder Wegnehmen von Ringen der jeweiligen Arbeitsbreite an gepaßt. Durch die mit der Vorrichtung erzielte Gleichmäßigkeit der Bahn soll rascheres Trocknen ermöglicht und schön glatt liegendes Papier bezw. Pappe erhalten werden. Auch soll auf dem Kalander bei geringem Druck schöne Glätte erzielt werden. Wiliarn E. Sheehan, Albany, New York. Papiermaschine ohne Metallsieb. Amerik. Patent 902 178. P.-Z. 34, 846 [1909]. Das Langsieb ist durch einen Filz ersetzt. Während der Bildung des Blattes auf dem Filz werden dicht über diesem quer zur Laufrichtung kammartige Rührer hin und her be wegt, um eine gleichmäßige Verteilung der Festigkeit in Lauf und Querrichtung zu erzielen. H. S. Harcourt. Siebregler. Englisches Patent. The World’s Paper Trade Review 30, 15, 8/9 [19091- In den Sieblauf ist eine Walze eingeschaltet, deren Körper aus einem breiten und zwei schmalen Zylindern besteht, die sich alle drei lose auf der Achse drehen. Das Sieb läuft in der