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Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188812079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18881207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18881207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-07
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.12.1888
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Nachtzeit, um den bek starkem Schneefalle nöthlgen Vorspann zu leisten und porkommrnde» Fall- zur Bespannung der Landspritze bereit zu sei». Den Mannschaften der Feuerwehr wurde gestattet, der städtischen PensionSkasse für Mtwen und Waisen beizutreten; Alle machten Neujahr 1888 von der Er- laubniß Gebrauch. Behufs Erhöhung der Fenersicherheit innerhalb der Stadt wurden eine Anzahl Döring'sche Feuermelder errichtet; wir brachten über dieselben vor Kurzem einen ausführlichen Artikel. Die Ausgaben für das Feuerlöschwesen im Jahre 1887 betrugen 35,998 M. 94 Pf. Die diesen gegeuüberstehenden Einnabnien (Jmnwbiliar - Braudversichcrungsbeiträge, Mobiliar-Versicherungsprämien rc) beliefen sich aus 16,431 M. 58 Pf., sodaß die Stadt-Kaffe einen baaren Zuschuß von 19,567 M. 36 Ps. leisten mußte. AuS der städtischen Unterstützungskassc für Feucrwehrmannschafteu wurden 1312 M. 75 Pf. Ruhegehalte, bez. Unterstützungen gewährt. Das Vermögen dieser Kasse war bis Ende 1887 durch Zuwachs der Kapitalzinsen und Bei trag aus der Stadtkasse auf 21,197 M. 8 Pf. angesticgen. —oo— Die deutsche Reichsfcchtschule hielt gestern Abend im Gesellschaftszimmer beS Gasthauses zur Linde ihre diesjährige General versammlung ab. Der erste Vorsitzende, Herr Wilh. Meyer, begrüßte die erschienenen Fechtmeister und Mitglieder und schilderte sodann in längerer Rede den jetzige» Stand des Chemnitzer Verbands. Wenn auch im Jahre 1888 das Resultat der Fcchterci etwas zurückgegangen ist, so sind doch immerhin 2060 Karten ausgegeben worden. Das Vermögen der Generalfechtschule Magde burg ist bis auf 814,000 Mark angewachsen, während Lahr den Betrag von 218,000 Mark aufzuweisen hat. Einer der besseren Zweigverbände ist der Verband Glauchau, welcher sich unter der Rührigkeit seines Vcrbandsfccht- meisters Herrn Schimpfs immer mehr entwickelt und auch sehr gute Erfolge aufzumeisen hat. Am Schluffe seiner Rede dankte Herr W. Meyer allen den Fechtmeistern und Mitgliedern, welche stets mit Leib und Seele zur guten Sache gehalten haben. Der Kassirer, Herr Böuisch, gab sodann einen genauen lieberblick über die Kassenverhältnisse und konstatirte, daß trotz der Flaue in diesen« Jahre immerhin noch ein ansehnlicher Betrag nach Lahr ab geschickt werden kann, was von der Versammlung mit Freuden begrüßt wurde. Zu Revisoren wurden Herr Rudolph Koch wieder- und die Herren Hermann St re übel uud Georg Stoske neugewählt- Bei der Vorstandswahl ent spann sich eine längere Debatte. Trotzdem daß der erste und der zweite Vorsitzende eine Wiederwahl ablehnten, wurde Herr Meyer doch als erster und Herr Theodor Heinitz als zweiter Vorsitzender wiedergewählt. Für Herrn Robert Bönisch, der eine Wiederwahl als Kassirer entschieden ab lehnte, wird Herr Otto Kratzsch und als dessen Stellvertreter Herr Ludwig Kunze eintretcn. Als Schriftführer wurden die Herren Max Hölzer und vr. C. Huggenberg wiedergewählt. Der Festausschuß setzte sich aus folgenden Herren zusammen: Lehrer Louis Meier, Robert Bönisch, Emil Michaelis, Ernst Grafe, Paul Schmid gen und Hermann Streu bei. — Die Mitgliedskarten sollen in nächster Zeit verausgabt werden und man bittet, sich bei Bedarf an den 1. Vorsitzenden zu wenden. — Die Generalversammlung der Actienbierbranerei zu Schloßchcmnitz fand am 4. Deccmber statt. Es waren 14 Actionäre mit 1245 Stimmen zugegen. Die Tagesordnung fand in ihre,« einzelnen Punkten Genehmigung; demzufolge gelangen 30 Procent — 90 Mark pro Actie Dividende zur Vcrthcilung. — Das statutengemäß ausscheidende Mitglied des Aussichtsrathes Herr Eugen Esche in Chemnitz wurde wieder- und an Stelle des freiwillig ansgcschiedcnen Herrn Stadtrath Claus; der frühere nm das Unternehmen hochverdiente Dircctor Herr Bernhard Michaelis in Nicdcr- lvhnitz neu gewählt. — Die Dividende gelangt in Leipzig an der Kasse der „Allgemeinen Deutsche» Crcditansialt" sofort zur Auszahlung. — Stadt-Theater- Wie schon mitgetheilt, steht für morgen Abend die erste Ausführung von Mozarts „Don Juan" bevor. Die Titelrolle zählt Herr Wild zu seine» besten Partien; er hat damit vielfach hervor ragende Erfolge erzielt. So schreiben z. B. die „Görlitzer Nachrichten" darüber: „Der „Don Inan" des Herrn Wild war in Spiel und Gesang ei» vollendeter; in verschiedenen Scencn können wir ihn sogar als hinreißend bezeichnen. Seine stimmlichen Mittel verstand der Sänger weise zu vertheilc», und so löste er seine Aufgabe so glänzend, daß ihm das Publikum wieder holt, sogar bei offener Scene, die Zufriedenheit mit seinen Leistungen durch lauten Beifall zu erkennen gab." ^ — Im hiesigen Schlachlhofe wurden im November d. I. 794 Rinder, 2965 Schweine, 2149 Kälber, 1113 Schafe, 20 Ziegen, 40 Pferde und 23 Hunde, zusammen 7104Thicre oder 767 Stück mehr wie im November 1887 geschlachtet. Im letztgenannten Monat wurden 774 Rinder, 2554 Schweine, 1867 Kälber, 1065 Schafe, 12 Ziegen, 45 Pferde und 20 Hunde, zusammen 6337 Thiere geschlachtet. Bei der Untersuchung der im November dieses Jahres geschlachteten Thiere fanden sich 148 Slück mit größeren oder kleineren Krankheiten behaftet. Das Fleisch dieser 148 Schlachtslücke wurde von de» Thierärzten des Schlacht- und Viehhofes beanstandet und nach deren Bestimmungen von 3 Rindern und 6 Schweinen dem Genüsse entzogen, von 6 Rindern und 14 Schweinen als minderwcrthig, nicht bankwürdig, verknust und von 119 Schlachtstücken verschiedener Gattungen die erkrankte» Thcile dem Genüsse entzogen, das übrige Fleisch aber frcigegeben. Außerdem wurden 45,790 Pfund auswärts geschlachtetes und nach Chemnitz eingesiihrles Fleisch im Schlachthofe untersucht. — Geburten und Todesfälle in Chemnitz. In der Woche vom 25. November bis 1. Dezember wurden 57 Knaben und 54 Mädchen, zu sammen 111 Kinder, davon 3 todt, geboren, 43 männliche und 31 weibliche, zusammen 74 Personen starben; es übertraf demnach die Zahl der Geburten die der Todesfälle um 37. Von den Gestorbenen waren 26 unter 1 Jahr, 14 1-10, - 11-20, 5 21—30, 10 31-50, 16 51-70, 3 über 70 Jahre alt. An Krämpfen und Krampskrankheitcu der Kinder starben 31, an Lungenschwindsucht 9, an Krebs 3 rc. — Im Stadlkranke »ha ns be fanden sich an» 22. November 232 Kranke, davon wurden bis zum 29. No vember 43 entlasse», 3 starben, dagegen erfolgten 41 Neuaufnahmen. Es betrug daher die Zahl der Kranke» am letztgenannten Tage 227. —* Mehrere gleichartige Diebstähle wurden in der letzten Zeit verübt. So wurde am 20. Novbr. einem au der Jacobstraße wohnenden Kolonialwaarcnhändlcr ans dem Hausflur ein Faß mit einfachem Bier, am 30. Novbr. einem an der Amalicnstraße wohnenden Matcrialwaarenhändler aus dem Hofraum ei» leeres Petrolcnmfaß, ani nächste» Tag einer an der Oststraße wohnenden Bäckerciinhaberin aus dem Hausflur ein Sack Mehl, 1'/, Centncr schwer, und am 3. December einem an der Kascrnenstraße woh nenden Prodnklcnyändler ebenfalls aus den« Hausflur drei Sack Hafer, jeder einen Centner schwer und 25 M. 50 Ps. werth, gestohlen. Stach erstatteter Anzeige hat sich ergebe», daß der Hafer von zwei unbekannten Männern, die sich für Haferhändler nnsgegebcn hatten, an den Hausknecht eines hiesige» Gasthauses für 18 M- verkauft worden ist. Vorgestern Abend nun traf der zweite Hausknecht jenes Gasthauses die beiden Unbekannten und vcranlaßtc deren Festnahme. Die beiden Festgcnommcncn, zwei schon bestrafte, woh uungslose Handarbecker, waren geständig, den Hafer gestohlen, leugneten aber, die übrigen Diebstähle verübt zu haben. —' Eine betrunkene Frau lag gestern Nachmittag i» der 3. Stunde auf dem Fußweg am Brühl. Da dieselbe des Gehens nicht mächtig war und über ihre Per;o» keine Auskunft geben konnte, mnßte sie mittelst Wagens nach lr n ArrcsthauS gebracht werden. S. Symphonie-Coneert der städtische,» Capöile. Franz Liszt's, des viclvcrchrtcn und vielgeschmähtc», oft mit Be geisterung verstandenen, »och öfter aus verschiedenen Gründe» nicht ver standenen neuen Meisters, „Faust - Symphonie" zählt zu de» hochbedeutendsten shmphonischcn Werken der Programmmusik, zugleich aber auch zu den schwer zu verstehenden und noch schwieriger auszusührcnden. Die glänzende Auf nahme, welche diese großartige Manifestation eines Feuergeistcs i» ihrer gestrigen Aufführung von vielen Seilen fand, zeigte, daß trotz aller gelegent lich anftrclcnden Herabsetzungen das Berständniß der Liszt'schen Muse sich erweitert und daß da, wo ein tiefes Eindringen in Form und Inhalt, welches säst selbst schon Künstler oder mindestens sehr bewanderte Laien voraussetzt, ausgeschlossen erscheint, doch wenigstens eine Ahnung der Größe aufgcht, die in der Manchem ja gewiß viel Fremdartiges bietenden Colossal- Ichöpsnng unbedingt enthalten ist. Natürlich ist mit divergircndcn Ge schmacksrichtungen hierbei auch zu rechnen, und den abgesagt Abgeneigten würden selbst die von Herrn Capellmeistcr Scheel in liebenswürdiger Wei'e gratis verabreichten Erläuterungen des bewährtesten Lisztdollmetschers Richard Pohl nicht für die Sache gewinnen können. Aber den Trost ziehen sich auch ans diesem negircndcn Umstande die Freunde des Meisters, daß cs etwas Großes um eine That sein muffe, die so begeisterte, energische Für sprecher uud so erbitterte Widersacher hat. Die in den Händen der Conccrt- besucher befindlich gewesenen erwähnten Erläuterungen nebst dem Factum, daß wir bereits bei früheren Aufführungen unter Si'It und Scheel speciclle Darstellungen der Symphonie brachten, entheben uns eingehender Besprech ung- Im Allgemeinen sei nur hervorgehobcn: die in der Form von drei Charakterbilder», des ringenden Faust, des liebenden Gretchens und des zerstörende» Mephisto, auftrctendc absonderliche Gestalt, die sreigcschaffene durck, die Idee bestimmte Kunstform jedes einzelnen Satzes nebst ihrem geistsprühendeu Inhalt in dem ersten und dritten, ihrem von entzücken der Gefühlsscligkeit und süßer Leidenschaft durchwehten Inhalt im Gretchensatze und endlich die meisterliche Jnstrumcntirung, welche in Liszt den instrumentalen Wagner der Nibelungen und des Tristan verrät!) und namentlich im Mephistosatz Farbenmischungen zeigt, die geradezu verblüffend eigenartig wirken. Dazu natürlich, sich selbst jede, auch die verborgenste Schönheit zum Berständniß zu bringe», gehört Studium des Werkes, das sich zumal nicht mit einmaligen Hören hinreichend fasse» läßt. Der in den Eoncertstlen fast stet« ausbleibende Schlnßmänncrchorsatz mit Tcnorsolo nach den Gölhe'schcn Strophen: „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis; — das ewige Weibliche zieht uns hinan" bringt übrigens erst die versöhnende Äsung und Klärung, welche, so nur in sehr abgelürztcr Form er scheinend, kein gewichtig erscheinendes Gegenstück zum Mephistosatze dringt. Wenn wr schließlich noch die Bemerkung machen, daß die e nzelnen Sätze, namentlich der erste, ganz unverhältnißniäßig lang aiisgesponnei, sind und wohl vom Meister hätten eine Abkürzung ohne Verminderung des musikalischen Gehaltes erfahren dürfen, so veranlaßt uns dazu nur der Wunsch, die Receptionsfähigkeit des Auditoriuins nicht aufs Stärkste angespannt z» sehen- — Di« Ausführung des höchst dissicilen Werkes, welches eigentlich in jeder Stimme Orchesterkünstlcr von größter Routine und erstem Range erfordert, von Jedem geistige Initiative, Selbst- schasfem Nachfühlc» verlangt, durch unsere städtische Capelle verdient hohes Lob, besonders wen» man ainiiinint, das; die Lösung derartiger Auf gaben nur Capelle» zuzumuthen ist, die durch langjährige Z»sa»l»iengcwöhil- ung zweifellos zuverlässig geworden sind. Wir wollen deshalb auch a» Einzelheiten nicht ans-nige» zu mäkeln, vielmehr angesichts der Schwierigkeit des Unternehmeiis das schöne Gesamintgelinge» rühmen und im Allgemeine» der treffliche» Sololcistniigen gedenken, welche sich in alle» Theilcn des Werkes bemerkbar machten. Dem wunderbar wirkungsvollen Gretchenkatze würde, von der Stimmung der Holzbläser, welche fast jedesmal den Anfang dieses Satzes etwas beeinträchtigt, abwechslungsreichere resp. mitunter etwas schnellere Temponahme zu gesteigerter Wirkling verholfen haben. Rauschender Beifall und wiederholte Hervorrufe des Herr» Capellmcister Fritz Scheel dankte den Ansführeilden für die Darbietung des genialen Werkes. Kommen wir zu de» beiden Solisten des Abends, so haben wir im überwiegenden Antheil zunächst die glänzende Leistungssählgkeit des Fräulein G. Gulyäs, der ersten Virtuosin auf der Janko-Claviatur, zu erwähnen. Ueberall, wo die junge, gediegene Künstlerin anftritt, macht sic Furore und erbringt sie den Beweis durch die That, daß auf der neuen Klaviatur auch Andere außer dem Erfinder zur Meisterschaft gelange» könne». In den Composilionen von Schumann und Chopin documentirte sie übrigens auch eine sehr respcctable, geschmackvolle Auffassung, wen» auch die Ansdrncks- sähigkeit in ihrer Tiefe von mancher anderen Collegin überholen werde» dürste. A,l den lebhaften Beifall, welcher der geschätzten Künstlerin wurde, betheiligten wir uns von ganzem Herzen. ' Ucber die neue Elaviatnr und ihre Vorzüge habe» wir schon gelegentlich der Anwesenheit Janko's umfang reichere Erklärungen gebracht. Die Opernsängerin Fräulein Margarethe Siebert vom Hof- Theater zu Dein, old hatte einestheils insofern schweren Stand, als unsere vortreffliche Frau Hadingerini Stadttheater erst vor galizKurzem die Freischützarie unübertrefflich schön gesungen hat und somit eine Gegenleistung existirte, die so leicht nicht zu erreichen war, andererseits aber ist die Gesangeskunst der ge ehrte» Dame hervortrctend im Hinblick auf ihr Znsaminenziehe» von Text- wortcn, die getrennt z» singen sind, ans die Art, wie sie Töne ancinanderzieht und ans ihr zeitweiliges Reißen mit hohen Töne», wohl noch nicht in jenes Stadium der Vollendung getreten, an dessen Vorträgen man ansnahmslos Genus; haben kan». Sie fand jedoch auch ihren aiigemessen reichen Applaus. Herr Pianist Arthur Ufert begleitete sauber und zurückhaltend die drei Lieder. —ckr. G-richtshalle. Landgericht Chemnitz. —tr. Strafkammer I. 3./12. Der Bergarbeiter Angela R osetto aus Oelsnitz (ein 1847 geborener Italiener und noch nnbestrasi) hat sich eincr salschcn Benrknndnng schuldig gemacht und wurde deshalb mit 10 Tagen Gesüngniß bestraft. Die Wäscherin Clara Clcmentine Sparbort geb. Bach aus Chemnitz (1850 geboren n»d schon ileumnai vorbestraft) wurde wegen im wiederholten Rückfälle verübten Diebstahls unter Ausschluß mildernder Umstünde zu zwei Jahre» Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und zur Stellung unter Polizeialls icht vernriheili. Der Handarbeiter Wenzl Weigert aus Chemnitz (1859 in Böhmen geboren und noch nnbestraft) hat als Dieb gleich beim ersten Debüt „Mal heur" gehabt, denn er wurde erwischt und erhielt nunmehr heute 6 Monate Gesüngniß zucrkanilt. Der Eisendreher und Handarbeiter Friedrich Augnst Schubert aus Chemnitz (1855 geboren und wiederholt vorbestraft) wurde wegen ciiisachcn, im Rückfalle verübten Diebstahls zu 6 Monaten Gefängnis; und 2 Jahren Ehrverlust vernrtheilt. Der Steinmetz Julius Christian Scheifler aus Erfurt, zuletzt i» St oll b erg anfhälllich (1859 geboren und wiederholt vorbestraft) hat sich der Entwendung einer ihm gehörigen, aber im rechtmäßigen Pfandüesitze eines Anderen gewesenen Sache schuldig gemacht und deshalb erhielt er 6 Tage Gefängnis; znerkainit. Siraskammcr 111. 4-/12. Der Maurer Josef Kaiser (1863 in Böhme» geboren), der Maurer Johann Kaiser (1859 daselbst geboren) und der Maurcr Josef Stein (1863 daselbst geboren), sümmilich noch unbestraft, habe» sich während ihres hiesigen Aufenthalts der schweren Körperverletzung chuldig gemacht und deshalb wurden sie vcrnrihcilt: Josef Kaiser zu 6 Mo naten, Johann Kaiser zu 4 Monaten und Stein zu 3 Monaten Gesüngniß. Der Handarbeiter Christian Gottlob Kramer aus Nendörfchcn be Mittweida (1826 geboren und einmal vorbestraft) wurde wegen eines Ver gehens gegen 8 776,3 des N.-Str.-Gcs.-B. zu 9 Monaten Gesüngniß und ' Jahren Ehrverlust vcrmthcilt. Der Kiempncrgesclle Karl Emil Martin aus Annaberg (1852 ge borc» und mehrfach vorbestraft) hat im Oktober d. I. von einem Felde eine Partie Kartoffeln gestohlen und erhielt deshalb 3 Monate Gesüngniß zu erkannt. Der Bäckergeselle Richard Franz Mosig ans Meerane, zuletzt in Annaberg (1862 geboren und wiederholt vorbestraft), hat einem Neben gesellen aus dem Koffer einige Geldbeträge gestohlen und wurde deshalb mit Monate» G.fünguiß und 2 Jahren Ehrverlust bestraft. Strafkammer II- 5./l2. Der Handlnngsgchiifc Martin Brenne ckc aus Großalsleben, zuletzt in Chemnitz aufhältlich (1869 geboren und »och unbestraft), hat — angeblich mit einem Anderen— am 29. September d. I. aus dem Hansfliir eines hiesige» Restaurants weg ein Dreirad im Werihe von 495 M. gestohlen und in der Nacht vom 28. zum 29. September einen Embriichsdicbstahl ans dcr Hedmigstraßc hiersclbst versucht, in der Nacht zutii 5. Oktober aber ist er unter Beihilfe des Anderen in ein hiesiges Restaurant eingebrochen und hat daraus einiges Geld, Cigarren, 3—5 Pfund Gonlasch, Eier, 2 Flasche» Wein u. s. w. gestohlen- Vorher hatte er dasetbst schon allein einen Einbruchsdicbstahl verübt. Der freche Patron wurde zu 1 Jahr 10 Monaten Gefängnis; vcrurthcilt. Der Platinarbeitcr Karl Heinrich Beuche! (1863 geboren), der Schuh macher Louis Adolf Na ns t (1863 geboren), und der Handarbeiter Franz Georg Ranft (1863 geboren), säinmllich in Chemnitz aufhältlich, haben sich des schweren Diebstahls und bez. der Hehlerei schuldig gemacht. Sie wurden vernrtheilt: Benchel zu 6 Monaten 3 Tagen Gefängnis; und k Jahr Ehrver lust, Schuhmacher Ranft zu 4 Monate» 3 Tagen Gesüngniß und 1 Iah Ehrverlust und Handarbeiter Raust zu 1 Woche Gesüngniß. Schlacht- und Biehhof zu Chemnitz. Vom 6. Deccmber. Austrieb: 65 Rinder, 349 Landschwcine, 129 ung. Schweine, 264 Kälber, 133 Hammel. Der heutige Schlachwiehmarkt hatte in allen Viehgattuilgen ei» lang-' sames Geschäft. Preise: Rinder: I. Qual. 53—55 Mk., II. Qual. 44—47 Mk. für 100 Mo. Fleischgewicht. Schweine: Landschweine 50—52 Mk. und ung. Schweine 43—50 Mk. für 100 Psund Lebendgewicht bei 40 Pfd- Tara per Stück. Kälber: 100 Pfund Fleischgcwicht 52—54 Mk. Hammel: 100 Pfund Lebendgewicht 26—28 Mk. Marktpreise vom 5. December 1838. Weizen russische Sorten 10 Mark 25 Pfg. bis 10 Marl 60 Pfg. pro 51 Kilo poln.weißu. bullt— — - « — . — - ... 25 - sächs. gelb n. weiß 9 amerikanischer Roggen preußischer « sächsischer - sremder Braugerste, hiesige Gerste, böhmische Hascr, sächsischer, Hafer, preußischer, Erbsen, Koch- Erbse», Mahl- u. Futter- 6 Heu 3 Stroh 2 Kartoffeln 2 Butler 2 80 90 50 10 8 - — 75 50 50 60 10 8 8 8 8 9 7 9 7 5 3 2 2 10 50 20 15 25 50 50 20 50 90 70 - B - - B - - - - - 1 - - - - - « - - - Geschäfts-Eröffnung. Einem hochgeehrten Publik»»» von Chemnitz und Umgegend zeige ich hiermit ergebenst an, daß ich Bernsbachstrabe 3 ein Butter- und Käse-Geschäft, verl>,»„dett «»n Grünwaaren- und Flaschenbier-Handel, eröffnet habe und bitte bei Bedarf um gütige Unterstützung meines Unternehmens. stiir ^V1vik«Lve»le»ut«L IkreNutt. Hochachtungsvoll ritz, .nterRat ist Goldes wert! Die Wahrheit dieser Worte lernt , man besonders in Krankheits fällen kennen und darum erhielt Richters Verlags- Anstalt die herzlichsten Dankschreiben sür Zusendung deS kleinen illustrierten Buches „Der Krankensreund". In demselben wird eine Anzahl der beste» und bewährteste» Hausmittel ausführlich beschrieben und gleichzeitig durch bei gedruckte Berichte glücklich Geheilter bewiesen, daß sehr oft einfacheHansinittkl genügen, um selbst eine scheinbar unheilbare Krankheit in kurzer Zeit geheilt zu sehen. Wenn dem Kranken nur das richtige Mittel zu Gebote steht, dann ist sogar bei schwerem Leiden noch Heilung zu erwarten, weshalb kein Kranker versäumen sollte, mit Postkarte von Richters BerlagS-Anstalt in Leipzig einen „Krankensreund" zu verlangen. An Hand dieses lesenswerten Buches wird er viel leichter eine richtige Wahl treffen können. Durch die Zusendung erwachsen M dem Besteller keinerlei Kosten. ^ vers.Anweisnng zur Rettung vvnfi'iMlM ( mit, auch ohncVorwiffen.K.kMMl'LM'Iill, . Dresdnerst.78.Viele Hunderte,michgerichtl. gePr.Dankschreibcn,sow. eidl. erhärt.Zengn. Zum Landvestellvezirk des Postamtes I zu Chemnitz, bez. der Stadtpostagcntur in Gablenz gehören nachstehende Orte: Bernsdorf, Borna, Gablenz. Helbersdorf, Hilbersdorf. Coloiiie Markersdorf, Niederhermersdorf, OberhermerSdorf mit «delsbcra »nd Brettenlehn. Für den redactionellen Thell verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Für nicht erbetene Zusendungen ist die LerlagS-Expedttion nicht verbindlich. Ei» schönes Gut, nahe Chemnitz, von 50 Acker, ist mit sämmtlichein lebenden u. todten Inventar, Milch verkauf im Haus, Umstände halber sofort bei 8—10,000 M. Anzahl, zu verkaufen. Auch wird ein kl. Gut, Hans oder Restaurant mit in Zahlung genoniliiell. Off. unter F. lV. 284 in die Exp. d. Bl. erb. Ein in günstigster Lage von Chemnitz befindliches Gasthaus ist mit sämmtlichein Inventar rc. bei 25,000 M. Anzahlung sofort zu verkaufen beauftragt Franz FlachoWSky, Lichtcnstcin. Ein flottgehenveS Restau rant in lebhafter Borstadt ist vcränderungshalbcr sofort ander weit zu verpachten. Inventar käuflich. Gcfl. Off. unter F. 5 in die Exped. d. Bl. erb. 9 Lohgafse 9 Verkauf einer Auswahl gutgc- arbeiteter SophaS n. Matratzen» Federbette»«, Tischlermöbel. WM" Fltinx«,» "WW kauft und verkauft I'. Uhrmacher, Ricolaistratze V. Kanarienvögel billig zu verkaufe» ILn,I«»IL8tLS>«8« 7, III Gebr. und L«»t- .«jvIüL-jlltkii Werden stets gekauft Llnienstr. n. Brühl 27. L. Hafner. 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