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Plötzlich fiel es einem Kameraden ein zu sagen: „Tu, Kamerad, Tein Schlips sitzt schief!" Wie von der Tarantel gestochen schnellt« die Hand an den Hals, die Antwort war ein dröhnendes Gelächter der Umstehenden. Auch er fand sich nach der Musterung mit in der Gaststube ein, an dem Schlips hat er aber wohlweislich nicht mehr gegriffen! Heute mittag ist nun die Musterung zu Ende gegangen, und am Abend wird überall in den Gaststätten ein frohes! Leben und Treiben anheben. Vor der Musterung hieß es: „Alkohol ist während der Untersuchung strengstens untersagt!" Aber darnach ...? Wenn dann die Gemusterten zu ihrer Uebung eingezogen werden, dann werden alle gern und freudig mit der Waffe in der Hand dem Vaterlande dienen, in dem stolzen Be wußtsein, in demselben Heere Dienst tun zu dürfen, das Sudetendeutschland frei gemacht und die Grenzen von uns weit weggerückt hat. Auch wir in Eibenstock bekommen die ersten Segnungen zu spüren, die die Befreiung des Sudetenlandes mit sich ge bracht hat. Ta wir nun kein Grenzgebiet mehr sind, wurden als Sofortmaßnahme ein größerer Betrag zum Anbau und zur Renovierung des neuen Volksjchulgebäudes ausgewor fen. Tie baulichen Arbeiten haben schon Anfang der Woche eingesetzt, gegenwärtig ist man dabei, den Grund für den« An bau auszuschachten, der die ganze Schule um «un Zimmer be reichern wird. Auch die Außenfassade wird im neuen Gewände glänzen, man hofft, daß im kommenden Frühjahr die Bau- und Verschönerungsarbeiten ihren Abschluß gefunden haben werden. Ter Anfang zum Aufstieg ist getan, wollen wir hoffen, daß uns in nächster Zeit noch recht viel von den Seg nungen zuteil werden wird, damit Eibenstock sich immer mehr erheben und verbessern kann. Li. ' Zettgemübe Betrachtungen. (Nachdruck verboten). Bunter Herbstreigen! Der Sommer ist vorbei, ganz außer Frage, — vorüber ist, was er gebracht an Glück, — und manchmal nur denkt man noch an die Tage — der wunderschönen Urlaubszeit zurück. — Jetzt klebt man ein die Fotos von der Reise, — summt sich ein Lied nach altbekannter Weise: — „Gar schnell vergeht das bischen Sonnenschein, — und alle Tage kann kein Sonntag sein!" Da ist eS gut, am alten Platz zu rasten — und einen Ort zu haben, den man schätzt. — Was nützt es auch, das Jagen und das Hasten? — Ein jeder kommt ans gleiche Ziel zuletzt! — Im Kreise, wo wir friedlich uns bewe gen, — laßt Eintracht unS und treue Freundschaft pfle gen, — damit die Wochen, wo eS friert und schneit, — so schnell verfliegen wie die Sommerzeit! — — Mag's draußen stürmen, mag das Wetter toben — im Fernen Osten, oder auch im West, — wir brauchen unsre Nerven nicht zu proben, — sie sind in Ordnung und sind durchaus fest! — Umsonst, daß hier und da ein Leise treter — die Hoffnung richtet auf das Barometer; — der gute Mann, er irrt und wundert sich: — Wir bleiben fest auf „Unveränderlich"! — — In Palästina, dem gelobten Lande, — setzt England jetzt die stärksten Mittel ein; — was auch die Macht einst weilen bringt zustande, — den Drang nach Freiheit kriegt sie niemals klein! — Wohl kann man mit Gewalt den Weg sich bahnen, — doch schafft das keine frohen Unter tanen; — es glimmt der Brand und schwelt im eignen Nest, — weil niemand sich zur Liebe zwingen läßt! Bei gutem Willen wär' so leicht die Sache, — die Ordnung herzustellen in der Welt, — doch stets, wie üb lich, ist's dieselbe „Mache", — weil man sich für die „Aus erwählten" hält! — Man spricht vom Recht, läßt Ideale glühen, — jedoch, der Raub der deutschen Kolonien, — er wird vertuscht, steht nicht zur Diskussion; — die Selbstbestimmung ist nur purer Hohn! — — Wir haben Zeit, es wird der Tag erscheinen, — wo auch in diesem Punkt das Recht uns wird; — wie klug und weise sie sich auch vermeinen, — sie haben mehr als einmal sich geirrt! — So lenken wir den Blick auf uns, nach innen, — noch stärker uns der Kräfte zu besinnen, — und ist die Welt auch draußen kahl und leer, — der Win- I ter schreckt uns nicht!. FranzHeiseler. Reue Bücher und Zeitschriften. SS« de« Ot»««." In einem illustrierten Aufsatz Län der und Meere im Weltluftverkehr" spricht Dr. Kurt Krause im Novemberheft von Belhagen L Klasings Monatsheften auch über die Leistungen, die der Luftverkehr im Nordatlantik-Flug auftuweism hat. Es gibt verschiedene Wege, di« «ingeschlagen worden sind. Di« nördlichste Route führt über Grönland; sie beflogen Männer wie Lindbergh, Balbo und Gronau. Di« Wikrngerrout« über Irland -Neufundland auf 3260 Kilometer beflogen die D«utschen Köhl und von Hühnefeld 1928. Hier liegt auch der amerikanisch-englifche Plan des Nordatlantik-Flugverlehrs. Die Deutsch« Lufthansa mußte aus politischen Gründen eine andere, dritte Route wählen. Äse fand sie über Lissabon—Azoren—Bermudas-Inseln als brauchbar und beflog sie auf ihren Versuchsflügen mit großem Erfolg«. 4000 Kilometer wurden bereits im September 1936 in 22 Stunden 22 Minuten zurückgelegt. Im Jahre 1937 brachten die Versuch« weitere Erfolge, die in diesem Jahr im Rekordflug unseres „Londop"' gipfelten; mit ihm wurde die Möglichkeit ständigen Poft- und' Personenverkehrs in wirklich greifbare Nähe gerückt. Im WechseL- verkehr mit anderen Mächten und Gesellschaften wird dereinst von uns die Verbindung von Europa nach Amerika beflogen werden, di« Post wird dann nur noch zwei Tage brauchen, um von der Hauptstadt des Reiches nach der der USA. zu gelangen. Wahrlich, auch das ist eine phantastische Wegoerkürzung und ein kaum glaub hafter Zeitgewinn. Nach wie vor wird auch hier die Zeppelin- fahrt dem Personenverkehr dienen, die bisher für di« Qftwest. Verbindung 52 Stunden 49 Minuten, für die Westostverbindung aber gar nur 42 Stunden 53 Minuten brauchte, wobei auf die reine Ozeanstrecke nur 16 Stunden 33 Minuten kamen. * D«r Deutsche Rundfunk — Funk Poft. Das große illustrierte Pro grammblatt. Verlag der Buch- und Tiefdruck-Gesellschaft m. b. H. Einzelheft 15 Pf. Postbezug monatl. 59 Pf. zuzügl. 6 Pf. Bestellgeld. Der Berliner Wintergatten — wer kennt dieses weltberühmte Varietä am Berliner Bahnhof Friedrichstraße nicht?! —, diese altbekannte Berliner Unterhaltungsstätte feiert ihr 50jähriges Jubiläum. Dies mal nimmt sich der Rundfunk der Darietestutte besonders an und überträgt am 2. November sogar «ine Festvorstellung. In d«r Rundfunkprogramm-Zeitfchrist „Der Deutsche Rundfunk Funk Post" finden wir eine interessante Bilderseite, die uns Berühmtheften des Wintergartens zeigt, darunter Otto Reutter, dessen Humor seinerzeit vom Wintergarten aus in alle Welt ging. — „Der Deutsche Rundfunk" enthält im neuesten Heft noch mehr des Interessanten, z. B. eine Untersuchung darüber, wann das erste Rundfunk-Konzert der Welt stattfand. Line Abhandlung über den Klang älterer und neuerer Rundfunkgeräte liest sich im technischen Teil des Blattes recht interessant. — Für die Frau finden wir auch wieder eine Modenseite unter dem Motto: „Gehäkelt und gestrickt". Für Landwirtschaft, Klemgartenbau und Kleintierzucht. Günstige Zeiten zum Kalken Wenn die Arbeit überall drängt, wird kein Landwirt Kalk aus Aecker und Wiesen fahren und dort verteilen. Tamit wartet er, bis es im Herbst, und Winter weniger zu tun gibt. Tie Wirkung der Kalkdüngung wird durch solchen Aufschub im allgemeinen nicht beeinträchtigt. Im einzelnen ergeben sich dafür folgende Gesichtspunkte. Für sonst nicht befahrbare Flächen wie Moore ist der Winter die einzig richtige Zeit zum Kalken. Ta diese Flächen meist, eben sind, können sie auch ohne Bedenken mit Kall versehen werden, wenn sie eine leichte Schneedecke haben. Tie Gefahr, daß oer Kalk beim Wegtauen des Schnees zu sammengeschwemmt wird, ist nicht groß. Aber auch andere Wiesen wird man am besten im Winter kalken, man erreicht damit vor allen Tingen auch, daß der Kalk mit der lösenden Winterfeuchtigkeit in den Boden gelangt und so den Pflanzen im Frühjahr zur Perfügung steht. In bergigem Gelände ist es nicht zweckmäßig, den Kalk auf den Schnee zu streuen, da ihn das Tauwasser zusammenschwemmen könnte. Hier sollte man ihn möglichst vor den Schneefällen herausbringen, weil er dann dem Boden fest, anhaftet oder zwischen der Gras narbe eingelagert vor Abschwemmung geschützt ist, Aehnlich wie Wiesenflächen können natürlich auch Ackerfutterschläge, wie Klee- und Luzernefelder, behandelt werden. - Tie Feldschläge, die in rauher Furche daliegen, können mit Vorteil den ganzen Winter über befahren werden. Tie Frühjahrsbearbeitung mischt den Kalk vortrefflich mit dem Boden. Zu starke Erschütterungen der Düngerstreumaschiue auf dem gefrorenen Boden vermeidet man leicht durch Um wickeln der Räder mit Stroh oder anderem Material. Ost wird die Frage gestellt, ob man Hackfruchtschläge im Winter kalken fall. Tagegen bestehen keine Bedenken, wenn man die Mistdüngung zur richtigen Zeit vornimmt. Tie Rübenschläge werden meist schon im Herbst gemistet und gepflügt, dagegen die Kartoffelschläge ost erst im Laufe des Winters. Nun darf Mist mit Brannt- oder Löschkalk oder deren Mischungen mit kohlensaurem Kalk nie zusammenkommen, weil dann Stick stoff verlorengeht. Weniger gefährlich ist cs, wenn man kohlensauren Kalk verwendet. Tabei ist es gut, den Kalk erst auf den Boden zu streuen und dann den Mist obenauf zu bringen, dann haben Kalk und Mist verhältnismäßig wenig Berührungsfläche. Wo bas nicht möglich ist, gebe man den Kalk lieber den Kartoffeln auf den Kopf, wenn die Arbeits spitzen der Frühjahrsbestellung bereits überwunden sind. Wintersaaten kann man wie Wiesen und Weiden be handeln. Eine Kalkkopfdüngung kann da noch ausgezeichnete Dienste leisten, da der Kalk sich während der Wintermonate teilweise löst. Wo schon schwere Säureschäden vorliegen, wird man mit Brannt- oder Löschkalk düngen, sonst und für die Er satzkalkung genügt der kohlensaure Kalk. Man streue nur auf trockene Pflanzen, wenn Reif oder Tau verschwunden sind. Wirtschaftliche Ratschläge. Kuhmagen im Wettbewerb. Während man in den Zeiten der Oelkuchenfütterung fragte, wieviel Heu nötig sei, die Tiere gesund zu erhalten, hat heute die Kuh das größte Ansehen, die am meisten Wirtschastsfutter in Mklch verwandelt. Tie für die Milchbildung unentbehrlichen Eiweißmengen und Stärkewerte müssen die Kühe heut« aus größeren Futter mengen herausziehen, und infolgedessen ist di« Voraussetzung einer hohen Leistung der Milchkuh die Fähigkeit, viel zu fressen. Tas müssen manche Kühe noch lernen, und es emp fiehlt sich, schon die Kälber mehr als bisher an die Auf nahme von Wirtschastsfutter zu gewöhnen, auch wenn sie da durch einen größeren Bauch bekommen, als sie nach den gewohnten Formvorstellungen haben sollen. Selbstverständ lich dürfen sie nicht großgehungert werden. Am besten ist es, wenn sic im Betriebe bleiben, der sie aufzieht, weil sie dann von Jugend auf an das Futter gewöhnt werden, das si? später in großen Mengen fressen sollen. Kann man den Federwechfel bei Junghannem, die schon angefangen haben zu legen, unterdrücken? Man macht ost die Erfahrung, daß FrüAruttiere, die zeitig mit dem Legen beginnen, im Spätherbst eine Mauser durchmachen. Sie verlieren dabei zwar nur an Kopf und Hals Federn, Höven aber mit dem Legen auf. Ta bleibt nur der Ausweg, ent weder später brüten zu lassen, so daß der Legebeginn erst in den Oktober fällt, oder die aus der Frühbrut stammenden, Tiere künstlich in der Entwicklung zurückzuhalten. Man er reicht das durch einseitige Getreidefütterung und wiederholten Stallwechsel. Tas braucht keine Gewaltmaßnahme zu sein, wenn man die richtige Mitte einhält zwischen mästendem! Futter, das ja das Legen nicht begünstigt, und ausgespro chenem Legefutter mit hohem Eiweißgehalt. Man wird sich überhaupt bessere Tiere heranziehen, wenn man sie nicht durch die Zusammenstellung des Futters zu vorzeitiger Lege tätigkeit bringt, denn Tiere, die gut gebaut und vollständig entwickelt sind und dann erst anfangen zu legen, werden später mehr leisten können als andere, di« schon legen, wenn der Körper noch in der Entwicklung steht. Mooswuchs auf Mesen. Moos breitet sich auf Wiesen aus, deren Gräser unter Nahrungsmangel leiden, da es selbst sehr anspruchslos ist. Manche Moose erscheinen, wo Ueberfluß an Wasser ist und ein Sumpf sich zu bilden beastMt» Endlich kann das Mooswachstum die Folge zu starker'^Be schattung sein. In allen Fällen empfiehlt es sich, im Herbst scharf zu eggen, und zwar mit einer Wiesenegge, die den Boden mehr durchfährt und zerschneidet als zerreißt. Geht dadurch auch manche Gras- und Kleepflanze mit zugrunde, die stehengebliebenen Pflanzen bestocken und entwickeln sich in der durchlüfteten Narb« um so kräftiger. Tas ausgerisfrne Moos ist abzuschleppen und zu kompostieren. Auf versumpften Wiesen beseitigt nur Entwässerung die Moosbildung. Danach wird der Umbruch der meist aus sauren Gräsern bestehenden Narbe am Platze sein. Mit ihm verbindet man eine stqrk« Kalkung oder Mergelung. Aus nicht zu feuchten Flächen be streut man die abgeeggte Wiese nach dem Abschleppen des Moo ses mit Komposterde. Im Frühjahr läßt man eine schwere Walze darübergehen. Dars man auf dtcseiden Stellen, wo Kirschbäum« standen, wieder Kitschen pflanze n? Im allgemeinen ist auch im Obst bau Fruchtwechsel ratsam, mit der Pflanzung von Kirschen nach Kirschen hat man jedoch gute Erfolge gehabt. Dio Voraussetzung dafür ist freilich, daß der Standort alle Be dingungen füt «in gutes Gedeihen von Kirschen erfüllt. Es empfiehlt sich ferner in solchen Fällen, keine veredelten Bäume zu setzen, sondern gute, junge, Wildkirschenbäumchen. Sie wachsen leichter an und können, nachdem sie gut getrieben haben, im zweiten Jahre veredelt werden. Es liegt ein großer Vorteil darin, daß die Wurzeln der Bäume nach dem Veredeln nicht mehr gestört werden. Außerdem erlaubt dieses Verfahren besser das Berücksichtigen der in der Gegend am besten wachsenden und tragenden Sorten, die außerhalb eines kleinen Bezirkes kaum bekannt sind und deshalb von Baum schulen nicht vermehrt werden. Man braucht durch das Ver edeln von Wildkirschen an Ort und Stille keinen Aufschub der Ernte zu befürchten. Diese Bäume holen die veredelt gepflanzten bald ein und überflügeln sie auch. Verkrüppelte Aepsel und Birnen. Verkrüppelt« Aepfel und Birnen sind häufig die Folge von Befall mit tierischen oder pilzlichen Schädlingen. Derartige Früchte sollten heute, wo es genügend Möglichkeiten gibt, diese Schmarotzer zu ver nichten, eigentlich nicht mehr auf den Markt kommen. Aber leider gibt es noch viele Gartenbesitzer, die es aus Unkennt nis oder 'Bequemlichkeit unterlassen, ihre Bäume vor Schäd lingsbefall zu schützen, oder die irgendein beliebiges Spritz- oder Stäubemittel benutzen und damit jedes Ungeziefer beseitigt zu haben glauben. Pflanzenschutzmittel, die gleichzeitig gegen alle tierischen und pilzlichen Schädlinge Helsen, kennt man nicht. Tie einzelnen Mittel wirken nur gegen bestimmte Arten oder Gruppen von Schädlingen. Wer sich darüber unterrichten will, lasse sich die „Leitsätze für Schädlingsbekämpfung im Kern- und Steinobstbau" von der Staatl. Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz. (Pflanzenschutzamt), Tresden-A. 16, Stü- belallee 2, gegen Einsendung von RM. 0.15 in Briefmarken! kommen. Sie geben in anschaulicher Weise über Zeitpunkt und Anwendung der amtlich anerkannten Pflanzenschutzmittel gegen die einzelnen Schädlinge erschöpfende Auskunft. Leimringe anltgen! Ab Mitte Oktober ist es Zeit, die Stämme der Obstbäume mit Leimringen zu versehen. Sie haben den Zweck, die flügellosen Weibchen des großen und klei nen Frostspanners, der im Spätherbst und zu Beginn des Winters erscheint, von der Eiablage in der Baumkrone abzu halten. Man verwende nur guten Raupenleim und Prüf« ihn des öfteren auf seine Fängjgkeit. Auf den Leimringen, die an allen Obstbäumen in etwa 1F Meter Höhe anzulegerr sind, fangen sich auch andere schädlich« Insekten, die sich zur Ueberwinterung in den Rindenritzen verstecken wollen. Näher« Anleitung über das Anlegen der Leimring« erhält man gegen Einsendung des einfachen Briefportos von der Staatl. Haupt- fielle für landw. Pflanzenschutz, Tresden-A. 16, Stübelallee2. Leimringe unschädlich für Bögel. Gegen das Anlegen von Leimringen um die Obstbaumstämm«, wodurch die Frost spannerweibchen im Herbst abgesangen werden sollen, werden hier und da Bedenken in der Richtung geäußert, daß sie Vögeln gefährlich werden könnten, fei es, daß diese an den Leimringen kleben bleiben, sei es, daß ihnen die von den Ringen abgv- fressenen Insekten wegen des daran haftenden Leimes nicht bekommen. Von der staatlich anerkannten Versuchsstation für Vogelschutz in Seebach ist diese Frag« g«nau geprüft wor den, und es hat sich ergeben, daß im allgemeinen für die Vögel nichts von den Leimringen zu befürchten ist, T« Meisen mieden stark mit Leim verklebte Schmetterlinge,»»!» die weni gen, die sie fraßen, schadeten ihnen nicht. Es kann allerdings Leimsorten geben, die sie schlechter vertragen. Di« g«nan!nte Versuchsstation ist für das Zusenden von Vögeln mit ver- klebtem Schnabel, di« tot aufgefunden wurden, dankbar. Kalkanstrich der Obstbäume. Manch« Gartenbesitzer ver sehen die Stämme ihrer Obstbäume im Herbst mit einem Kalkanstrich und glauben, damit der Schädlingsbekämpfung zu dienen. Tas ist aber «in Irrtum. Die meisten Schädlinge! befinden sich jetzt in einem Entwicklungsstadium (Eier, Lar ven, Puppen), in dem sie gegen chemische Mittel besonders widerstandsfähig sind, werden also von der Kalkmilch nicht vernichtet. Erst im zeitigen Frühjahr kann der Kalkan strich Nutzen stiften, indem er die Sonnenstrahlen zurückwirft, ein vorzeitiges Saftsteigen verhindert und damit Schäden! durch Spätfröste vorbeugt. Man kann die Arbeit also ruhig bis zum Februar verschieben. Was aber während d«s Winters zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau getan werden kann und muß, ist aus den „Leitsätzen" ersichtlich, die von der Staatl. Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz (Pflanzenschutz amt), Tresden-A. 16, Stübrlallee 2, gegen Voreinsendung von RM. 0.15 in Briefmarken zu beziehen sind. Druck und Verl«- vou Emil Hamnbotzn i» Lkbeaft»ck.