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Oie größte Iugendbmg -es deutschen Ostens Besuch i« der schöne» Ln-eadherber-e v»» Als nach dem unglücklichen Abschluß deS Weltkriege« Menschen der wandernden deutschen Jugend darangingen, die Burg Ludwigstetn an der Werra zu einer Burg der Jugend auszubauen, stieben diese wagemutigen Männer aus allgemeines Unverständnis. Der uns heute selbstver ständliche Gedanke, dab die Jugend als kostbarstes Gut deS Volke« sür ihr Eigenleben Stätten braucht, vermochte sich in einer Zelt des völligen Verkennen« gesunder Lebensgrundsätze nur schwerlich durchzusetzen. DaS Wort Jugendburg ist inzwischen ein vtelbenutzter Ausdruck geworden für Heime und Herbergen, die in allen Gauen Deutschlands emporwachsen und der Jugend dienen Das Danziger Jugendderbergswerk, da« au« kleinen Anfängen vor allem in den Jahren nach der Machtübernahme durch die Bewegung zu einem klug an gelegten Netz von Jugendherbergen ausgebaut werden konnte, hat mit die Grundlage für da« riesige An wachsen der Gruppen tugendlicher Wanderer nach Danzig geschaffen Die zehn Jugendherbergen deS kleinen Dan ziger Gaugebiets sind so angelegt, daß man in Tages märschen von Jugendherberge zu Jugendherberge da« ganze schöne Danziger Land durchmessen kann, ohne fürchten zu müssen, am Abend kein Nachtlager für die Gruppe finden zu können. Diese Sorgen bestehen nicht mehr, seitdem der Danziger Jugendherbergsverband ein wohlüberlegte« Bauvroaramm in kurier -leit verwirk. Die erste Jugcndburg in Deutschland war die Burg Ludwigsstein an der Werra, die heute noch eine der schönsten Jugendherbergen des Landes- Verbandes Kurhessen ist. sDJH. — M.) So war ein Lager in Nürnberg! Ein Netner Nachtrag — In Langwaffer herrschte immer gute Stimmung Ein Tellnebmer des ReichSparteltaaes aus der HI. Hai uns den nachfolgenden Erlebnlsbertch« aus Nürnberg zur Verfügung gestelli den nur unteren tungen Leser« nichl vorentbalien wollen, well aus ihm manches zu lesen ist was während des RetchSparreltageS nicht in deuZrttun- ' gen stand tür die Jugend aber doch von Interesse ist „Wettzl du nicht, ob die Berliner wieder an der Herbert-Norkus-Straße liegen?' frag» ein Kamerad aus dem Gebiet Ostland. „Habt ihr schon die Ostmärker ge sehen?' ein anderer. Hunderte solcher Fragen schwirren durch die Feldgassen. Kein Wunder, wenn rund 45 NON Jungen hier Lager bezogen haben. DaS HJ.-Feldlager Langwasser war dabei nicht wlederzuerkennen: von Jahr zu Jahr ist die Zeltstadt der Jugend schöner gewor den. Auch in den kommenden Jahren soll sie noch weiter ausgebaut werden. In den über tausend langgestreckten Zelten, die jede« 40 bis 45 Jungen aufnehmen, lebt di« Mannschaft, die als Aufgebot der HI. am Parteitag Grobdeutschlands teil- mmnn, ihr frohes, funges Leben, wie man eS von feder lm Nürnberger Lager kennengelernt hat. In einzelnen Ringen styen die Zeltkameradschasten vor ihren Zelten. Gerade ist die Abendverpslegung ausgeteilt worden. „Zelt 87 belegt ml, «4 Mann, einem Führers' 45 Portionen Salamiwurst werden auSgeteilt, dazu 45 Schachteln Käse. Butter haben die Jungen noch von der Frühe her be- halten Dazu erhält feder ein Kochgeschirr voll Tee mit Rum. Die Organisation der Verpflegung eines solchen riesi gen Lagers allein ist ein Kunststück sür sich, und man must wieder einmal dem Htlfszug Bayern mit seinen vielen Helfern ein Gesamtlob nicht nur für die Güte des Essens, sondern auch für die Promptheit der Belieferung ansstellen. Denn darauf kommt «S an im Lager. Wa» komm» dort? Die Jungen lassen ihre Koch geschirre liege«, e« hat sich et« kleiner Auflauf gebildet. ltche« konnte, — ein Bauprogramm, da« durch die neue Paul-Beneke-Ju-endherberge seine herr liche Krönung findet. Wer einmal auf der Höhe des BifchofSberge« über den Türmen und Giebeln der alten Hansestadt stand, wo jetzt der Bau der schönsten und größten Jugend herberge de« deutschen Ostens begonnen wurde, wird dieses Danzig niemals wieder vergessen könne«. Rom Hellen Strand und blauer See im Hintergründe umgrenzt, dehnt sich vor dem entzückten Auge deS Beschauers ein Stadtbild vo« wunderbarem Retz aus. Neben den Gie beln der alte» Patrizterhäuser und den Türmen der Kirche«, in deren Kranz St. Marien trotzig und beherr schend steht, steht der Bewunderer dieser Stadt die modernen Anlagen eine« großen HafenS und die Helling« der bedeutenden Danziger Werften. Wälder im Westen und die weithin verdämmernde Niederung und daS Große Werder im Osten runden diesen Eindruck ab, der als Bild immer wieder selbst nach langen Jahren im Besucher Danzigs erstehen wird. Tausende Jungen und Mädel haben in den letzten Jahren DanzlgS Schönheiten und Sehenswürdigkeiten als Bild der Erinnerung mit nach Hause genommen in alle deutschen Gaue, die ihnen Heimat sind. Bot ihnen das Danziger Land mit seinen Jugendherbergen gastfreie Stätten, so entsprach die bisherige Danziger Jugend- Herberge in der Stadt selbst keineswegs den Bedürfnissen unserer wandernden deutschen Jugend. Wenn Gauleiter Forster mit der Grundsteinlegung der neuen Jugend herberg«, die den Namen des alten Danziger Admiral- Lest» >««*» Nicht nur tn der deutschen Jugend, sondern im ganze» deutschen Volke ist der hohe Wert und Sinn des Jugend- berbergswertes bekannt Die Jungen und Mädel, die heute hinaus,letzen tn die schöne deutsche Landschaft, um in der Natur Erholung zu finden, sich körperlich zu ertüchtigen und gleich zeitig durch da« Erlebnis der Kameradschaft ihre Gemeinschaft «mmer fester zusammenzuschweißen kennen alle diese herrlichen Stätten, die da« Deutsche JugendherbrraSwerk geschaffen und damit ein in der ganzen Welt einzig dastehendes Wert erstellt hat. Keiner könnte berufener sein, über den Sinn diese- Werte« zu schreiben, als Obergebietsfützrer Johanne« Rodatz, der Letter de« Reichsverbandes sür deutsche Jugendherbergen, der fett langen Jahren seine ganze Arbeitskraft für diese« schon« Werk einsetzt. In einem im Wilhelm-Limpert-Berlaa, Berlin, erschienenen Büchlein „Erziehung durch Erleben' hat Rodatz seine Gedanken nievergelegt. Man möchte dieses Buch jedem der jungen Wanderer in die Hand drücken, damit sie voll und ganz erkennen, um was es hier eigentlich geht. Man möchte auch, daß es alle Erwachsenen lesen, damit sie erkennen, was hier im Dielckte der Jugend geleistet wird und wo ihre, der Erwachsenen, Hilse einsetzen kann, wenn e« gilt, in jedem Jahr Neubauten zu errichten, damit einmal daS große Ziel erreicht wird, unser Vaterland mit einem so dichten Netz von Jugendherbergen, -bürgen und -Höfen zu überziehen, daß von überall her jede Jugendherberge in höchsten« einer Tages wanderung erreicht werden kann, damit alle die jungen Wan derer auch zu den Zetten der höchsten Beanspruchung Unter kunft finden können. Die wundervollen Bilder geben dem Büchlein einen würdigen Schmuck, der mit großer Liebe und Sachkenntnis ausgewahlt ist. — Das gleiche ist übrigens auch von dem neuen Btldkalender de« Retchsverbandes sür deutsche Jugendherbergen sür das Jahr 1939 zu sagen, der tn der bewährten, schönen Ausgestaltung erschienen ist und sich viele Freunde tn der Jugend werben wird. Er gehört in jedes Helm der Hitler-Jugend, btetet er doch nicht nur viel« schöne Bilder von den neuesten deutschen Jugendherbergen, sondern auch zahlreiche nützliche Hinweise und Anregungen für das Wandern in deutschen Gauen Horst Bree. Ist so spät noch hoher Besuch ins Lager gekommen? Unverständliche Laute dringen aus dem näherkommenden Jungenknäuel. Dann bricht plötzlich eine schallende Lachsalve lo«. Brüderlich vereint nähern sich einige Gestalten, gefolgt von einer vermummten Schar. Male risch in Decken gehüllt, von einem Baldachin überdacht, zu dem eine Zeltbahn herhalten mußte, naht eine phantastisch aufgemachte Erscheinung, deren afrikanisches Gefolge selt same Sprünge ausführt. Daneben marschieren noch allerlei erotische Gestalten auf, die mit großem Lärm durch die Straßen ziehen. „Wozu doch Stiefelwichse überall gut ist', weist einer vom „zuschauenden Volk' aus den glänzen den Schnurrbart eine« dieser „Würdenträger'. So ver treiben sich die Junge» durch allerlei Späße in Kurzweil ihre Zett. Lache« und Frohsinn erfüllen di« Lagergaffen, alte nnd neue Scherzlieder werden hervorgekramt. So geht daS durch daS ganze Lager hindurch — diesseits und jen seits der Adols-Hitler-Straße, der Hauptstraße deS HJ.- LagerS Langwaffer. Ueberall srohe FesteSstimmung. Maa erkennt schnell die einzelnen Gaue, aus denen die Hitler- jungen kommen. Jeder hat seine» besonderen Charakter, und wer Studien über die deutschen Stämme hier treiben wollte, hätte ein reiche« Betätigungsfeld. Aber trotz mancher Verschiedenheit umschließt alle ein Band: das Er lebnis einer gemeinsamen Aufgabe und dieser Tage hier, die auch den jüngsten Pimpf die Größe mtterleben lassen, durch die der Parteitag 1938 sich auszeichnet. Eine große Lagergemeinschaft der Jugend erlebt hier di« Nürnberg«« Tage. Aber nicht nur in de« Zelte« und Zeltgaffen herrscht frohes Leben, über die große Lagerstraße flutet ein unauf hörlicher Strom von Jungen. Kameraden au« der Commerlagerzett werde« besucht, gegen die man damals daS Handballspiel gewann, oder mit denen man auf einer Schule oder einem Lehrgang zusammen war. An den Schretbständen de« Lagerpostamtes stauen sich di« Kartenbefitzer, um ihre Grüße nach Hause oder an Be kannte und Verwand» loSzuwerd««. Gegenüber diese« und Seehelde« Paul Beneke tragen wird, den Bau der schönsten und größten Jugendherberge des deutschen Ostens begann, dann mögen einige Einzelheiten diese keineswegs kühne Behauptung unterstreichen. 50« Jun- gen oder Mädel können in Zimmern mit je achl Betten übernachten. Etwa 800 Lager auf Matten stehen notfalls noch darüber hinaus zur Verfügung Außerdem umfaß« der neue schmucke Bau, der der deutschen Jugend würdig sein wird, vier TageSräume und einen großen Saal für Feierstunden, der 500 Menschen Raum bietet. Eine große Küche mit allen modernen technischen Anlagen kann täglich 1500 bis 2000 hungrige Mäuler befriedigen. Eine schöne Halle lockt zum Aufenthalt. Sportplätze mit allen Möglichkeiten körperlicher Ertüchtigung liegen ganz tn der Nähe der neuen Jugendherberge, die auch vom Stadt- innern und den wichtigsten Verkehrswegen schnell zu er- reichen ist. Daß Duschräume und alle sonst üblichen Ein- richtungen einer neuzeitlichen Jugendherberge vorhanden sind, ist selbstverständlich. So wächst auf dem Bischofsberge zu Danzig eine Fugendburg empor, die schon im nächsten Jahre von frohem Leben erfüllt sein wird. Nicht allein im Sommer werden diese neuen Räume und Hallen da« Lachen und die Lieder deutscher Jugend auS allen Gauen de« Reiches hören, in den Monaten geringeren Wandertriebe« wird hier die Jugend DanztgS ihre Tagungen und Lehrgänge durchführen und mit Freuden diese schönen Räume aus- nutzen. Daß die neue Jugendburg DanztgS mit ihren Hallen und dem großen Aussichtsturm ein schöne« Bau werk werden wird, läßt schon der Entwurf deS Archt- tekten Riechert^tettin erkennen, dessen zuletzt entstan- deneS Bauwerk, di« große General-Ludendorff-Herberge in Demmin in Pommern, vom Reichsjugendführer al« bisher schönst« und zweckmäßigste Jugendherberge ge kennzeichnet wurde. An- der Technik Ständer für die Schuljuge«- Zeichnung: EtSner. Ein geschickter Vater oder geschickte größere Junge« und Mädel können sich den hübschen Ständer für Mützen und Bücher Wohl aus einer Kiste selbst anfertigen. Er ist außerordentlich praktisch und hält Ordnung im Kinder zimmer. Vor allem ist er billig herzustellen. unaufhörlichen Betrieb, dem Hin und Her der Jungen, die sich tn ihrer Freizeit natürlich gründlich austoben können, steht das feierliche Schweigen deS Lager ehrenmal« auf dem Fahnenhügel, auf dem die 1800 Fahnen deS Adolf-Hitler-MarscheS Aufstellung gesunden haben. Es wägt di« Ramen der 21 gefallenen Hitler- jungen. Wersen wir noch einen Blick tn eine« der Sani tätszelte, tn denen jedes HJ.-Gebte« seine Aerzte und Feldschere untergebracht hat. Man tritt zunächst in den Behandlungsraum, dahinter folgt ein mit Betten ausge rüsteter Raum sür Leichtkranke, und dahinter der Schtaf- raum der Besatzung, die so zu jeder Zeit dienstbereit ist Für ernstere Erkrankungen steht die Baracke der Haupt- feldscherstatton zur Verfügung. Auch eine fahrbare Zahn- klinik ist vorhanden. Ueber die umfangreiche gesundhei». liche Sicherung deS Lagers könnte man beinah« ein Buch schreiben, um vollständig zu sein. Man darf mit Gewiß heit behaupten, daß für den Ernstfall alle« zur Stelle ist Die Lagergemeinschaft selbst merkt nur dann etwas von allen diesen Vorbereitungen, wenn einmal etner der Jun- gen Kopfschmerzen hat oder ein verdorbener Magen be handelt werden mu^ Von der Kommandantur ergehen di« letzten Befehle, durch den Lautsprecher über das ganze Lager gerufen Scheinwerfer strahlen über die fahnengeschmückten Zelt- strotzen. Um 22 Uhr aber kehrt Ruhe im Lager ein Nur der Schritt der Wachen geht dann noch nnermüdlicb um die Zeltstadt der 45 000, ruhig und sicher Die Hoheit«, adler aus den beiden Türmen deS Lagertores stehen wie gewaltige Wächter am Eingang der großen Stratze, die durch die Zeltstadt führt. * Jetzt sind wir alle, die wir an den groben Tagen von Nürnberg teilnehmen dursten, längst wieder tn der Heim, Aber die Erinnerung bleibt wach, und gerade der Gedan' an die schön« Lagerkameradschaft tn Langwaffer ist e«. v. uns besonder« gern an diese erlebnisreiche« Tage zurück denke« läßt.