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Dienstag, den 14 vetoder Elbe blatt ' E " für Riesa, Gkrehla und deren Umgegend. 80 DI«»»»,, dm 14. v-t-tir 1881 I ' , , '« " ' ' ' ' ' > ! .... , Hoher Anordnung zu Folge wird hienntt nachffehende Bekanntmachung der Königlich«» Kr«lsdir«ction zu Dresden, vom 2S. September dieses Jahre« zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Königliche «aitShaüptMLNnschaft Meißen, am 8. Oktober l8St. In einstweiliger Verwaltung: RegierungSrath Petzsch. Bekanntmachung, da« Verbot der Gesellenverbindüngen betreffend. Ndch zugeaangenen Anzeigen besteht unter Len Zeugschmiedegesellen an verschiedenen Orten in- und außerhalb Sach sen« eine besondere Brüderschaft. Da e« nothweutig ist, auf dergleichen den Vorschriften de« Mandat« vom 7. December 1810, die Abstellung von Handwerksmißbräuchen betreff., zu widerlaufende Gesellenbrüderschaften streng zu invtailiren und gegen wahrzunehmende Ungehörigkeiten mit allem Nachdruck zu verfahren, andererseits aber es möglich ist, daß bei den Gesellen selbst über die fortdauernde Giltigkeit der Vorschriften des »»gezogenen Mandat« in dieser Beziehung Ungewißheit und Zweifel obwalten können, so wird auf Anordnung des König!. Mtnisterii de« Innern hiermit ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Man dat vom 7. Dec. 1810, wonach den Handwerksgesellen und Gewerb-gehülfen di« Bildung besonderer Vereine und Brüder schaften . sowie die Tcheilnahme daran, durchaus untersagt ist, zur Zeit noch in voller Geltung besteht. Ls werden daher die Handwerksgesellen und Gewerksgehilfen alle« Ernstes bedeutet, sich der Bildung besonderer Vereine und Verbrüderungen unter sich, so wie der Tcheilnahme an dergl. Brüderschaften bei Vermeidung ernster Maaßnahmen zu enthalten. Zugleich werden aber auch sämmtliche Obrigkeiten des hiesigen Kreisdirection«bezirk» zu strenger Auffichtsführung und vorkomi»enden Falls zu nachdrücklichem Einschreiten hierunter angewiesen. Dresden, den 2S. September 18S1. Königliche Kreis - Direktion. T h i m m 1 g. .Vermischtes. Deutschland. Wiederum hat man ein gut Stück von Deutschland hinweggenommen; diesmal bat eS aber kein Blut gekostet, sondern die Sache ist ganz einfach durch einen Bundesbeschluß abge macht worden. Die preußische Regierung hat nämlich den Wiederaustritt der Ostseeprovinzen Preußens aus dem deutschen Bunde begehrt, und der Bundestag hat dies einstimmig genehmigt. Dresden, 9. Oct. Die am 3. Oct. erfolgte ^Verhaftung des hiesigen vr. mell. Florenz Schulze bat Veranlassung zu sehr verschiedenen Gerüchten gegeben, über welche wohl erst der Ausgang der angestellten Untersuchung das nöthige Licht ver breiten wird. Wir theilen daher nur mit, was man sich im Publikum darüber als ziemlich glaub haft erzählt. Es sollen nämlich in letzterer Zeit Versuche vorbereitet worden sein, um mehre von d«n in Waldheim verwahrten Maigefangenen (man nennt Heubner, Nückel, Hitzschold und den chemal. preußischen Leutnant v. Glümer) zu befreien. Es sind zu diesem Zwecke mehre in Waldheim garni- sonircnde Schützen angeblich durch nicht.unerheb liche Geldsummen gewonnen worden, und die pro- jectirte Entweichung soll nahe bevorgestanden ha ben, als ein Zufall die Entdeckung herbeiführtc. Eip in Waldheim eingegangencr, an einen Schützen gerichteter Bries konnte nämlich nicht, an den Adres. säten abgegeben werden, weil der Soldat mittler weile jenen Ort vrrlassen hast«. Um nstn den Namen deS Absenders zu erfahren und die,Lu- rücksendung zu bewirken, wurde der Brief geöffnet und der Inhalt desselben soll dann zur Entdeckung des obigen Vorhabens geführt und die wettere Erörterung auch Verdacht gegen vr. Schulze er regt Haden. Während nämlich Letzterer sich in Leipzig befand, wurde seine verschlossene Wohnung geöffnet und eine Haussuchung gehalten. Als vr. Schulze zurückkehrte, erschien er persönlich vor der Polizeibehörde, um sich über dieses Verfahren zu beschweren; er wurde indeß sofort verhaftet und ist bis jetzt noch nicht wieder entlassen. Gegen die 4 oder 5 Schützen, welche bei diesem Vor gänge betheiligt sind, ist eine strenge Untersuchung eingeleitet. WaS von einer Auflösung der betres, senden Schützencompagnie gesprochen wird, entbehrt aller Begründung. Eine ahderweite bei einenl hiesigen Bürger vorgenommene Haussuchung scheint zwar mit vieler Angelegenheit zusammenzuhängen, soll aber zu keinem Resultate geführt haben. Der bei den jüngsten WaldHeimer Ereignissen am meisten gravirteSoldat, welcher entflohen war, ist aufgegriffen worden. Im Großherzogthum Baden dauert der Be lagerungszustand noch immer fort, doch scheint er in letzterer Zeit minder streng gehandhabt zu wer-