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desto weniger, sollte ich denken, wüßte gegenwärtig dßr^AnOpf dG wider guten Federn nicht allzuschwer, nidt gar so aussichtslos wie bisher scheinen, denn sie finden heute einen gewaltigen Bundesge nossen an der allgemeinen Noth, dem steten Zurückgehen deS gejamm ten Volkseinkommens, des Einkommens eines jeden Einzelnen. Wie manche Familie befindet sich in hübschen Verhältnissen, sie lebt nicht übermäßig flott, führt einfachen Tisch, hat keine noblen Passionen: und doch fährt sich der Familienvater am Schluffe des Zahres ver zweifelnd in die Haare, denn das Deficit ist sicher da, wie der Neu jahrsmorgen. Wo liegt der Hase im Wesser? Einzig und allein in dem Umstande, daß der Putz von Frau und Töchtern etwa das Drei- bis Vierfache gekostet hat, was er im Verhaltniß zu den Mitteln der Familie kosten dürfte. Und ist es denn ein Wunder? Man vergleiche doch die Preise der Damenkleider von heute mit denjenigen vor acht bis zehn Jahren, man wird finden, daß sie drei bis viermal so hoch sind. Sind sie deshalb schöner, geschmackvoller? Die Krioline war ja auch etwas Abscheuliches, deshalb wird aber Niemand behaupten wollen, daß die heutige Mode, die den Damen das Ansehen einer übelgerathenen Wurst giebt, auch nur um ein Iota geschmackvoller sei. Sie kostet nur mehr. Früher konnte so eine sparsame Hausmutter aus Kleidern, die nicht mehr modern waren, noch bequeme hübsche Anzüge für ihren Nachwuchs anfertigen; heute — du lieber Gott! so ein Ding, Kleid genannt, ist derart zusammengeschnitten, durchbrochen mit Knöpfen und Knopflöchern rc. besäet und verunstaltet, daß es sobald die Mode etwas noch Tolleres ersonnen zu Nichts mehr gut ist, als in den Lumpenkorb zu wandern. Und doch hat das Ding vielleicht doppelt so viel ge kostet, wie ein Herrenanzug von gutem Stoff. Wenn daher von Sparen die Rede sein soll, so muß hier der Anfang gemacht werden; keine Amderung in der Lebensweise wird so tiefgreifend sein, wie die in der Mode, wie die Rückkehr zu einfacher, vernünftiger Kleidung. Denn abgesehen davon, daß der übermäßige Kleiderluxus der reicheren Klaffen diese selbst plündert, verführt er auch die mittleren und ärmeren Klaffen durch sein schlimmes Beispiel zu einer für diese geradezu verderblichen Nachahmung. Erledigte Schulstclleu. DaS Kantorat zu Schellenberg. Einkommen 157b M. excl. Wohnung und AiterSzulagen. Gesuche bis 25. März an den Bez.-Schulinsp. Eichen berg in Chemnitz; — die 3. ständige Lehrerstelle an der Stadtschule zu Altenberg Koll.: die oberste Schulbebörde. Einkommen 1275 M. Gesuche bis 1. April bei dem Bez.-Schulinip. Mushacke in Dippoldiswalde; — die KirLschulstelle zu Röthenbach. Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen 1257 M. 9l Pf. nebst Wohnung. Gesuche bis 26. März an den Dez.- Schulinip. Perthen in Auerbach; die 2. ständige Lehrerftelle zu Reichen bach. Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen 1100 M. und freie Wohnung Gesuche bis 3l. März an den Bez.-Schulmsp Lobse m Freiberg; — die Schulstelle zu Saultitz bei Nossen. Koll.: dre oberste Schulb-böide. Einkommen 1132 M. (?) Gesuche bis 1. April an den Vez -Schulmsp. Wange mann in Meißen; — die 4. ständige Lehrerstelle in Netzschkau i. V. Koll.: das Mrnist. des Kultus. Einkommen 1050 M. excl. Logisgeld (90 M. für unverbeiratbete, 180 M. für verbeiratdete Lehrer», außerdrm aller 3 Jahre eine persönliche Zulage von 100 M. bis zur Gesammthöhe von 1500 M. Gehalt excl. LogiSgeld. Gesuche bis 31. März an den Bez. - Sckulinip. Seltmann in Plauen; an den städtischen Schulen zu Oschatz eine mit 1200 M. Einkommen dotirte Hilsslebrerstelle. Der Gehalt wird nach drei jähriger Dienstzeit um 200 M. erhöht. Gesuche bis 31. März bei dem SchuIauSschusse in Oschatz; — die dritte Lehrerstelle in Zaukeroda. Koll.: das Miesst. deS Kultus. E «kommen 1t? 0 M. und Wohnung. Gesuche bis 28. März an den Bez-Schulinsp. für Dresden (Land) Schulrath vr. Hahn; — die Lehrersttlle zu Ullersdorf. Koll.: daS Mmrst. deS Kultus. Einkommen 900 M. excl. Fortbüdungsschulunterrrcht und srere Wohnung. Gesuche bis 28. März an den Bez.-Lchulmsp. für Dresden (Land) Sckulratd Or. Halm; — die 4. ständige Ledrerstelle zu Niedergorbitz Koll.: das Mmst. des Kul tus. E nkommen 1275 M Gauche bis 28. März an den Bez-Säulinsp. für Dresden (Land) Schulrath vr. Hahn; — dre 2 ständige Lebrerstelle an der Ktrchschule zu Dittelsdorf. Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen außer kreier Wohnung 880 M. Gesuche blS 28. Marz an den Bez.-Sckul- tnsp. Pror. Michael in Zittau. Zu besetzen ist die neugearündete 2. Lehrer sttlle zu Großbothen. Koll.: das Mimst, des Kultus. Einkommen 840 M. und freie Wohnung. Gesuche bis ^9. März bei dem Bez.-Schulmsp. Eckardt in Grimma: - dre 2. ständige Leerstelle zu Bärevwalde. Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen außer freier Wohnung 1040 M. Gesuche bis 28. März an den Bez.-Schulinsp. Naumann m Zwickau. (Eingesandt. Welche Einreibung empfehlen Sie mir bei Reißen — Rheuma — Gicht u. s. w. al- wirklich zuverlässig? Mmol L-m-ert'S bmShrle» Balsa«. Börsm-Wochenbericht. — Dit politischem Vefstrchtunßm find in dieser Woche in den Hinter^ arund getreten. Die Kurse derjenigen Papiere, die der Spekulation diene«, besonders die österreichischen, russischen und italienischen Staatsficher-eite«, sind erheblich gestiegen, namentlich brachte der heutige Sonnabend ansehnliche Besserungen aus diesem Gebiete. In auffälligem Widerspruch hiermit Hbt die abwartS gebende Bewegung der deutschen Elsenbabnaktten. D«e fvu- dauernd höchst ungünstigen Einnahmen der meisten und bedeutendsten Linien bilden die Hauptursache dieser Erscheinung und lassen die enorme Stockung eikennen, in der sich Handel und Verkehr befinden. Auf das Gerücht ttzur neuen Emission wich Sächs. Rente vorübergehend im Laufe voriger Woche, neuerdings sehr fest und höher als vor acht Tagen bezahlt. In Eiseubahn- und Bankaktien war der Verkehr höchst unbedeutend, Sächs. Dank notirt etwas höher. Auch von österreichischen Bahnpnontäten wmde nur bbenig gehantelt, Prag-Dux stiegen ansehnlich; durch den dieser Bah» von bA österreichischen Regierung gewährten Baarvorschuß wird ein weiterer Ausdau der Bahn ermöglicht. In Industneatten bleiben die Umsätze nach wie vor auf das denkbar kleinste Maß beschränkt — die etngetretenen Kursveräude- rungen haben deshalb geringen Werth. SD Reute I 72.40 Uri»» 72». Leipz.-Dr. Eisenb.-Prior. 97 , (N 1830 3 95,»t 95,bo - - - * 4'/» 101^5 1855 3 — 83 »o B « « « 5 104 — 1847 4 98 — Div. 1852-68 4 97.»« 97,.. Berl.-Dr. Eiseub.-Aktien 0 20 «» 1869 4 97,»o 97.« Rumänische - - 2'/» 12.- 1870 (Alb«rt»b. Sllg. D. «redit-AnstÄI 7 109,25 Aktien. 4 97,75 97,75 Dresdner Bank .... 5'/' b3^ 1867 5 104.» 104.25 Leipziger Bank 106,50 S. Landrentenbriefe 3'/» 87,75 89 Oesterr. Kredit - Anstalt 5 uSI S. Erbl. Pfandbr. 4 95 97 Reichsbauk S. Landeskult. Reuteusch. 4°/° 96,25 Sächsische Bank .... 10 112 Ehemal. Sächs. - Schles. Feldschlößcheu zL — 128 - Eisenbahn-Aktien 4 103,5, Felsenkeller L 27 258 Ehemal. LLbau-Zittauer Hofbrauhaus .... sr 0 11 Eisenbahn-Aktten 4 97,5. Mediuger 0 23 Ehemal. Löbau-Zittauer Plaueusch. Lagerkeller l L 6 98,«» Eisenbahn-Aktien 3'/- 88 Reisewitzer jZ 12 150,» Dre-d. Stadt-Schuldsch. 4 96.75 Waldichlößchtu. . . 9 141 4'/- 101,9. DreSdn. Preßhefeufabrik 5 105 s. (Bramschs 10 Chemnitz. 4'/- 101 « s.-B. Dampfschifffahrt 10 144 B * 5 105 2« Ehern. Werkz.-Maschnren- Lausitzer Pfandbriefe . 4 96.2» Fabrik (Zimmermann) 0 S3 Laus. Pfandbr. verlooSb 4 96,50 Sächs. Maschineu-Fabrik Laudw. - W 4 94 (Harttnanu) 4 45 K. Bayersche Anleihe. 4 95 20 Francs .... 16 D cark 26 Pf. K. Preuß. Anleihe consol. 4'/- — Russische Bank«. 2 - 52 - Oesterr. Papier-Rente 4^5 53,»^ Oesterr. Banknoten 1 - 1 N - Oesterr. Silber-Rente 4'/» 56 so Oesterr. Silberg. — — » Oesteneische Gold- Rente 4 64 ! Dresden, den 17. März 1877. «lau» St Dampfschiffe 9, 5*> 9 5-. 7", S. 5". 7«, 8« 9, 10-, 1, 8«° Hostheater- Repertotr (Zn Altstadt) Sonnabend, den 24. März: (Geschloffen.) (Alberttheater in Neustadt.) Dienstag, den 20. März: Ein Hut. Citronen. Donnerstag, den 22. März: Er hat etwas vergessen. Der große Wurf Sonnabend, den 24. März: Magnetische Kuren. Mittwoch, den 21. Marr: Gotz von Beruchmgen. (Ermäßigte Presse.) Donnerstag, den 22 Marz: Die Meisterfinger von Nürnberg. Freitag, den 23. März: Der Geigenmacher von Eremona. — Dee Augen der Liebe. (Die Fahrten von Abends 6 Uhr Nach Leit»ert-r 6. - Außiq.V. - Letschen: 6. - Echandau: 6, 2 - ^dntgst-i«: 6, 2. - Nathen^Wehlen: 6, 2. - Dtrna r tt, 2, 4. - Pillnitz: v. 8, 10, 12, Loschwitz.Vlasewitz: 6,8,10, 12, 1, S, 3. 4, 5, « Meißen: 1Ü, 2«, 4 Riesa r 2»*. bis früh 5 Uhr 59 Min. find fett gedruckt. Lnk. hier r 5« Dienstag, den 20. März: Zampa oder die Marmorbraui. Mittwoch, den 21. März: Götz von Berlichmgen. (Ermäßigte Presse.) Die Meisterfinger von Nürnberg.