1985; 1987). Wenige Einzelfunde dieses Typs aus Dürrweitzschen, Lkr. Grimma (F 98), Oschatz (F 283) und Trebelshain, Lkr. Wurzen (F 386), sprechen für eine sporadische Nutzung des Gebietes in mesolithischer Zeit. Neolithikum: Mit Beginn des Neolithikums kommt es im Arbeitsgebiet zu einer sprunghaften Vermehrung des Fundmaterials. Die Gliederung dieses Zeitraumes in Früh-, Mittel und Spätneolithikum entspricht dem von H. Behrens (1973, S. 171) vorgegebenen Schema. Verglichen werden nicht die Fundstellenzahlen, sondern die Repräsentanz indices für die einzelnen archäologischen Kulturen (siehe Tab. 1). Frühneolithikum: Soweit möglich, wurde eine zeitliche Untergliederung in Linienband- und Stichband keramik vorgenommen. Bei manchen Fundkomplexen und insbesondere bei Stein geräten wie Querbeilen und Schuhleistenkeilen war nur eine allgemeine Zuordnung zur Bandkeramik gerechtfertigt. Die von E. Hoffmann (1963) vorgeschlagene Vier- Stufen-Gliederung der Linienbandkeramik anhand von Gefäßformen und -Verzie rung ließ sich nicht konsequent auf das meist zerscherbte Fundmaterial anwenden. Die Älteste Linienbandkeramik ist im Arbeitsgebiet nicht nachgewiesen. Eine Besiedlung des Gebietes während der Älteren Linienbandkeramik ist wahrscheinlich, aber nicht sicher zu belegen. Reichen Fundniederschlag liefern dagegen Siedlungen von der Mittleren bis Jüngsten Linienbandkeramik. Diesen ausschließlich im südlichen Teil des Arbeitsgebietes verbreiteten zahlreichen Siedlungen (vgl. Kap. 5) stehen wenige Einzelfunde im nördlichen Teil gegenüber. Als Beispiel für besonders fundreiche Gemarkungen mit linienbandkeramischem Material sind zu nennen: Clennen, Lkr. Döbeln (F 14—18), Draschwitz (F 85) und Kaditzsch (F 134), Lkr. Grimma, sowie Kemmlitz (F 243) und Sornzig (F 306 — 307), Lkr. Oschatz. Außer einer meist sehr großen Anzahl charakteristischer Keramik erbrachten diese Fundplätze zahlreiche band keramische Steingeräte sowie zeitlich indifferente Silex- und Felsgesteinartefakte. In Leuben, Lkr. Oschatz (F 248), konnte durch den Zusammenfund von vier Kümpfen und einem Schuhleistenkeil ein Körpergrab wahrscheinlich gemacht werden. Dadurch ist gleichzeitig ein Zusammenhang von Siedlung und Grabfund für die Linienbandkeramik im Arbeitsgebiet belegt (Kroitzsch 1985). Unter dem reichen Fundmaterial linienbandkeramischer Siedlungen sind z. T. auch wenige Scherben der Stichbandkeramik vertreten. Deren Dürftigkeit läßt eine weitere Untergliederung nicht zu. Stichbandkeramische Funde ohne linienbandkeramischen Zusammenhang sind nur im Fall von zwei nicht lokalisierbaren Fundkomplexen bekannt. Die Zugehörigkeit dieses Materials zu selbständigen Fundplätzen ist nicht gesichert. Da im Arbeitsgebiet die Älteste nicht und die Ältere Linienbandkeramik nur spärlich vertreten sind, ist für die mittlere bis jüngste Phase der Linienbandkeramik mit einem Rin I um 1,0 zu rechnen. Für die Stichbandkeramik ist anhand des Rin II mit 0,16 nur eine sehr geringe Besiedlungsdichte ausgewiesen. Diese stärker im engeren Mitteldeutschland vertretene Nachfolgekultur der Linienbandkeramik ist im Arbeitsgebiet nie voll in Erscheinung getreten. Ein gewisser Besiedlungsrückgang bereits während der