ZWEI BRONZEHORTFUNDE VON FRIEDERSDORF, LANDKREIS KAMENZ Von Werner Coblenz Viele wichtige archäologische Funde verdanken dem Zufall ihre Entdeckung, nachdem sie vorher bei Veränderungen der Erdoberfläche zumindest in den oberen Bereichen gestört worden sind. Dadurch ist die Rekonstruktion der Gesamtanlage der Deponierung erschwert und sind auch oft Teile des Befundes und der Fundausbeute aus der ursprünglichen Lage gerissen, oft mehr oder weniger weit verschleppt und deshalb bisweilen auch nicht mehr mit Sicherheit als vollständig zu bezeichnen. Am günstigsten liegen dabei die Verhältnisse, wenn die Fundentdeckung und Meldung schon bei der Störaktion erfolgt. Aber auch das ist leider durchaus nicht die Regel, da durch den heutigen Einsatz moderner Maschinen eine Beobachtung der weit hinter dem Fahrer der be treffenden Maschinen liegende veränderte Geländeabschnitt den Augen zunächst entzogen ist. So werden wertvolle archäologische Objekte oft erst wesentlich später von Dritten entdeckt. Auf diesem Wege kam auch ein bedeutender Bronzedepotfund aus der west lichen Oberlausitz teilweise an die Oberfläche und nach Tagen zur Kenntnis des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresdens, nachdem der fünfzehnjährige Schüler Wolfgang Bühn 1 aus Dresden am Sonntag, dem 24. September 1978, beim Pilzesuchen auf Bronzegegenstände gestoßen war. Die Fundstelle (Abb. 1) befindet sich östlich von Friedersdorf und des Flüßchens Pulsnitz, in einem Waldstück ca. 250 m westlich der Bahnstrecke Arnsdorf—Kamenz in östlicher Hanglage. Unter einer Hochspannungsleitung war von einer Raupe eine breite Fläche freigeschoben worden. Dabei waren unbemerkt große Teile eines Bronze fundes an den Rand geschleppt worden. Wolfgang Bühn fand die Stücke dort mehr oder weniger massiert an der nunmehrigen Oberfläche und suchte die Um gebung danach noch mit dem Rechen ab. Beim Absammeln der grünpatinierten Altsachen achtete er in erster Linie auf die Bronzegegenstände. Scherben und andere für die Rekonstruierung des ursprünglichen Befundes wichtige Details beobachtete er nicht. Das Material nahm er dann vom elterlichen Gartenhaus in Friedersdorf mit nach Hause, von wo aus am Montag auch die Meldung erfolgte. 1 Der Schüler W. Bühn von der 39. Oberschule in Dresden, Schleiermacher Str., Klasse 9 a, hatte die Funde sofort als urgeschichtliche Objekte erkannt. Während seiner Kindheit hatte er 31/2 Jahre in Ägypten verbracht und dort entsprechende Anregungen erhalten.