AFD Arbeits- u. Forschungsber. z. sächs. Bodendenkmalpflege 34,1991 S. 263-324 DIE DREI GROSCHENFUNDE VON PONICKAU (LKR. GROSSENHAIN), MUTZSCHEN (LKR. GRIMMA) UND GOLDBACH (LKR. BISCHOFSWERDA) Von Paul Arnold Diese drei Funde, von denen zwei in der Fundstatistik ihrer Größe wegen einen bedeutenden Platz einnehmen, umfassen einen Zeitraum von nahezu 150 Jahren meißnisch-sächsischer Münzgeschichte und berühren damit zugleich die wich tigsten Datierungs- und Zuordnungsprobleme der meißnischen Groschen, so daß es gerechtfertigt erscheint, sie im Zusammenhang zu behandeln und zu publizieren. Die Bergung des Münzfundes von Mutzschen, des größten bisher aufge nommenen Schatzes von meißnischen Groschen im Jahre 1972, ist vor allem Willfried Baumann (f) vom Landesmuseum für Vorgeschichte in Dresden zu danken, der mit großer Umsicht und Sachkenntnis sowohl die Münzen als auch die für die archäologische Auswertung äußerst wichtigen landwirtschaftlichen Geräte und die Fundkeramik sicherstellte. Die jahrzehntelange fruchtbare inter disziplinäre Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Münzkabinett Dresden bleibt unvergessen. Ein besonderer Dank gilt dem Werkstattleiter des Münzkabinetts Dresden, Herrn Alois Walther, der nicht nur die konservatorische Behandlung der Funde von Ponickau und Goldbach sowie — in Zusammenarbeit mit dem Landes museum für Vorgeschichte Dresden — von Mutzschen durchführte, sondern der sich auch an der wissenschaftlichen Bestimmung der Münzen beteiligt hat. Ebenfalls gedankt sei Herrn Dipl. phil. Rainer Grund, der die Bestimmungen des Mutzschener Fundes überprüfte. Fundumstände und Fundorte 1. Der Fund von Ponickau Er wurde am 10. Mai 1978 beim Ausschachten einer Grabstelle an der nördlichen Friedhofsmauer in Ponickau geborgen. 1 Er war in einem Gefäß aufbewahrt, von dem nur der Boden, ein Bauchstück und einige Fragmente erhalten sind. Der 1 Es handelt sich um die Grabstelle für den 1978 verstorbenen Kurt Schütze. Am Ausschachten waren beteiligt die Herren B. Grafe, H. Wächter und G. Reinhardt. Herrn Reinhardt und Herrn Pfarrer J. Böhme ist die Sicherstellung und ordnungsgemäße Abgabe des Fundes zu danken. 263