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Anlage 4 (s. auch Taf. 6) Mahnung („Gesuch“) Karl Preuskers an das Ministerium wegen Einhaltung der Abmachungen bei der Übernahme der Preuskerschen Sammlung, deren Sicherung durch Anschaffung von Vitrinen und Schaukästen und Gewährung einer besseren Publikumswirksamkeit (Entwurf datiert vom 7. Oktober 1856; abgesandt 10. Oktober 1856) mit Antwort des Ministeriums (13. Oktober 1856): Entwurf Unterthänigstes Gesuch des emerit. Rentbeamten Karl Preusker zu Großenhain um wünschenswerthe Aufstellung seiner an das Königliche Antikenkabinett überlaßenen Sammlung vaterländischer Alter- thümer Mit gedruckter Beilage (die Sammlung . . . Beschreibung) d. 10 Oct. 1856 abgesandt K. Pr. An das Hohe Ministerium des Königlichen Hauses Dem Hohen Ministerium des Königlichen Hauses wage ich in Betreff der, der Königl. Antiken-Samm- lung von mir überlaßenen Sammlung vaterländischer Alterthümer ein unterthänigstes Gesuch vorzu tragen. Die Überlaßung derselben erfolgte nicht nur um sie, mit einer Königlichen Sammlung verbunden, für spätere Zeiten gesichert und zugleich den Namen des Sammlers mit erhalten zu sehen, sondern auch damit sie dem größern Publikum zugänglich und für dieses ebenso unbeschränkt und unentgeltlich geöffnet sei, als dies bei den übrigen Localen der Königl. Antiken-Sammlung an den zwei wöchent lichen Oeffnungstagen der Fall ist. Bei der Verhandlung über die Überlaßung der Sammlung mit dem Königl. Hohen Ministerium des Innern und zwar theils mit Sr. Exzellenz, des Herrn Staatsminister von Beust, selbst, als mit den von diesem dazu beauftragten verstorbenen Geheimen Hofrath Schulz, ward jene unbeschränkte öffentliche Darbietung der Sammlung auch, als selbst verständlich keinem Zweifel unterliegend, zugestanden, widrigenfalls die Verhandlung nicht zum Abschluß gekommen sein würde, indem es aus jenen Gründen, keinesfalls aber dem Begehren nach einem verhältnismäßigen Kaufgelde galt. Die Sammlung würde vielmehr unentgeldlich dargeboten worden sein, wenn dieß nicht vielleicht von Angehörigen mir, als nicht wohlhabend, verdacht werden konnte, so daß dafür wenigstens eine geringe Entschädigung für die nach dem Urtheil von Kennern 4 oder 5 mal werthvol- leren Sammlung gehorsamst zu erbitten rathsam erschien. Ebenso ward zugleich die Anschaffung der deshalb nöthigen Schränke und Glastische, worauf mein Antrag mit gerichtet war, zugesichert. Die Annahme eines von mir dargebotenen, zu den Schränken und Glastischen der Königl. Antiken-Samm lung allerdings nicht sehr paßend, ward abgelehnt, indem für die Anschaffung der nöthigen Behältniße schon Seiten der Hohen Ministerii gesorgt werden würde. Der gedachte Geheime Hofrath Schulz nahm zum Zwecke dieser Anschaffung auch eine Zeichnung der von mir vorgeschlagenen und von ihm gebilligten Form derselben an. Die Sammlung ward inzwischen aufgestellt und aus Ermangelung der besprochenen nöthigen Be hältniße vorläufig theils in zwei, durch neue Anschaffung in dem nächsten Lokale nicht mehr bedürfti gen alte auch zur nöthigen Benutzung viel zu niedrige Glaspulte, theils frei in Wand-Regalen aufge stellt, so daß von den Beschauern leicht Manches berührt, selbst entwendet oder doch zerbrochen werden könnte. Es sollte dies auch nur eine interimistische Aufstellung sein und Geheimer Hofrath Schulz versicherte, auf meine Bitte um Anschaffung der versprochenen erforderlichen Schränke und Glastische, daß ich mich nur kurze Zeit gedulden möge, indem die Sammlung muthmaßlich mit anderen germanischen Alterthümern der Königl. Antiken-Sammlung verbunden, ein mit dem Königl. Histo- rischen Museum zu vereinigendes germanisches Kabinet bilden und dieß schon das nächste Jahr in Ausführung kommen würde. Da nun dieses nicht erfolgt, die Sammlung noch in jenem interimistischen Zustande aufgestellt und die hochgeneigtest zugesagte Anschaffung von Glastische pp. für dieselbe noch nicht ausgeführt ist, auch die Sammlung nicht dem Publikum, wie die übrigen Säle der Königl. Antiken-Sammlung, zum ungestörten Durchgehen und Beschauen geöffnet, vielmehr stets verschloßen gehalten und nur auf