DIE MITTELALTERLICHE BERGBAUSIEDLUNG AUF DEM TREPPENHAUfiR BEI SACHSENBURG (KR. HAINICHEN) EIN VORBERICHT Von Wolfgang Schwabenicky Während wir über Recht und Organisation des mittelalterlichen Bergbaus durch schriftliche Quellen gut unterrichtet sind, ist über Art und Weise, die Technologie, mit der der mittelalterliche Bergmann die Erze gewann, wie diese weiterverarbei tet wurden, sowie über das Leben der Bergleute nur wenig bekannt. Diese Diskre panz wird wieder in einer neuen Publikation über den Freiberger Bergbau (Wagen- breth/Wächtler 1986) deutlich. Mittels archäologischer Forschungen lassen sich hin gegen Kenntnisse zur Technologie des Abbaus, der Aufbereitung und Verhüttung gewinnen. Der Erforschung des älteren Bergbaus sind aber in den meisten Montan bezirken Grenzen gesetzt, weil in der Regel in den Revieren mit der Entwicklung der technischen Möglichkeiten immer wieder an den gleichen Stellen Bergbau getrie ben worden ist. Dadurch kam es zu mehrfacher Überlagerung und Verwischung des Altbergbaus. Günstig für montanarchäologische Untersuchungen sind solche Stellen, an denen in neuerer Zeit kein oder nur geringer Bergbau wiederaufgenommen wor den ist. Solche Bedingungen finden wir in der befestigten mittelalterlichen Bergbau siedlung auf dem Treppenhauer bei Sachsenburg (Kr. Hainichen). Hier werden seit dem Jahre 1977 Ausgrabungen durchgeführt, bei denen sowohl die Bergbaureste als auch die dazugehörige Siedlung untersucht werden. 1 Bis jetzt ist dies das einzige Beispiel in der DDR, wo man mittelalterlichen Bergbau mittels archäologischer Me thoden erforscht. Sieht man von kleineren Untersuchungen ab, kann im Bereich von Mitteleuropa nur noch vergleichsweise der Altenberg bei Müsen (Siegerland/BRD) 1 Die Grabungen werden in Verbindung mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden durch die Arbeitsgemeinschaft Ur- und Frühgeschichte beim Kulturbund der DDR (Ortsgruppe Mitt weida) und die Arbeitsgemeinschaft Archäologie der Maxim-Gorki-Oberschule Hainichen unter der Leitung des Verfassers vorgenommen. Gedankt wird namentlich für die letzten Grabungs kampagnen der wertvollen Mitarbeit von S. Beyer, R. Hofmann, Y. Hoffmann, U. Marschik, K. Pfahlbusch, U. Richter. S. Schemeinda, O. Schrader, M. Schwabenicky, H. Starke, M. Thiele, K. Weber und F. Worm. Besonderer Dank gilt dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Flöha (vor allem Herrn Revierförster S. Kropf) und dem Rat des Kreises Hainichen, Abt. Kultur (vor allem Herrn M. Endler), für größtes Verständnis und bereitwillige Unterstützung. Für fachliche Beratung danke ich in erster Linie den Herren Dr. H.-J. Vogt, Prof. Dr. sc. G. Billig und V. Geupel (sämt lich Dresden) und Herrn Dr. O. Wagenbreth (Freiberg). In geologischen Fragen stand uns ständig Herr Dr. sc. M. Kurze (Bergakademie Freiberg, Sektion Geowissenschaften) zur Seite, wofür ihm herzlichst gedankt sei. Vorberichte über die bisherigen Grabungskampagnen: Schwabenicky 1980; 1981 a; 1982; 1984 a; 1984 c; 1984 d.