Stromrinnen durchzogen wurden. Während dieser Interstadiale zu Beginn der Saale kaltzeit hielten sich jene Menschen im Pleißetal wie im mittleren Elbe-Saale-Gebiet auf. 3.3. Der jüngere Teil der Saalezeit und seine paläolithischen Funde Im Saalegebiet ist bisher keine Dreiteilung der Saalezeit nachweisbar. Auch der Interglazialcharakter der Zeit zwischen Drenthe- und Warthezeit konnte noch nicht bestätigt werden. In den Lößprofilen (Lengefeld - Bad Kosen, Langenbogen - Mania/ Altermann 1970) wurden lediglich Böden nachgewiesen, die noch nicht das hoch warmzeitliche Entwicklungsstadium erreicht hatten (Langenbogener Bodenkomplex). In dem einen Fall (Lengefeld - Bad Kosen) handelt es sich um eine Hanglage, so daß es möglicherweise nicht zur vollen Ausbildung des Bodens kam und die nur schwach ausgebildete Parabraunerde durchaus einer Warmzeit, nämlich der Treene- warmzeit, entsprechen kann. Über ihm liegt eine Humuszone vom Braunhuminsäure typ, die mit einer Molluskenfauna verbunden ist, welche an Waldsteppenfaunen er innert und einige thermophile Elemente enthält. Sie stammt bereits aus der Endphase dieser Warmzeit. Zur gleichen Zeit setzte im Ohretal bei Hundisburg eine Auf schotterung ein (Glapa 1969). Sie enthielt Silexartefakte: Levalloisabschläge, Faustkeile, Bogenschaber (Abb. 26,7,2). Es ist der einzige Acheuleenkomplex nach den Markkleeberger Funden, der noch einigermaßen sicher einstufbar ist. Alle anderen Acheuleenfunde des mittleren Elbe-Saale-Gebietes können diesen Anspruch nicht mehr erheben. Aus dem frühglazialen Abschnitt der Warthekaltzeit stammen vor allem kalt klimatische Aufschotterungen der Flüsse, die bei Aueabständen von 5-10 m eine Terrasse bilden. Danach folgt ein hochglazialer Löß. Dieser trägt im Saale- und Un struttal die eemwarmzeitliche Verwitterung in Gestalt der Parabraunerde des Naum burger Bodenkomplexes (vgl. Abb. 2). Die Warthevereisung erreichte nördlich des Elbe-Urstromtales in den Endmoränen des Flämings ihre südliche Ausdehnung. Weitere Hinweise auf eine Untergliederung dieser Zeit oder die Existenz einer zwei ten saalezeitlichen Warmzeit - der Rügenwarmzeit - und der nachfolgenden Lau sitzkaltzeit, deren Vereisung hinter dem Fläming endete, gibt es im mittleren Elbe- Saale-Gebiet bisher nicht. Aus mittelpleistozänen Flußschottern des Elbetales in der Umgebung von Magde burg sind zahlreiche Funde eines jüngeren Acheuleens (zuletzt Toepfer 1981) be kannt geworden (Abb. 26,3, 27, 28). Sie stammen durchweg aus Kiesgruben, die im Grundwasserbereich liegen, und wurden bei der Kiesförderung oder danach im Abraum gefunden. Ihre Stratigraphie ist niemals bekannt geworden. Es läßt sich nur vermuten, daß diese Funde aus jungsaalezeitlichen Ablagerungen, vielleicht auch noch jüngeren Sedimenten, stammen. Bei der Annahme, daß die Abtrennung der Lausitzkaltzeit durch eine Warmzeit außer jedem Zweifel steht und damit ein dritter selbständiger Großzyklus der Saale zeit vorliegt, müßte auch in den Tälern des Saalegebietes eine Aufschotterung und 51