täte der Schmelzgruben aus früheren Grabungen — in unmittelbarer Nähe des Ofens —, die zur weiteren Ergänzung der rekonstruierten An lage beitrugen. Wenn auch manche Einzelheiten auf Grund der unglücklichen Umstände nicht ergründet werden konnten, so liegen doch die zur Komplettierung notwendigen Überbrückungen im Bereich der Möglichkeiten und geben so eine naheliegende und gerechtfertigte Verbindung. Als erstes wären die im Jahre 1941 und 1954 in unmittelbarer Nähe des Ofens gefundenen Bronzen und Schmelzflußreste sowie dem Feuer stark ausgesetzte Keramikscherben, die im Zusammenhang mit den Schmelz stellen stehen, und die Gußformen zu nennen, zweitens die vielen Schmelzgruben an der Südwestseite, wo im Gelände die meisten und stärksten Aufwinde festzustellen sind, drittens die Entdeckung eines langgezogenen Kanals, der sich hangwärts trichterförmig in einen vor Jahren noch sichtbaren Geländeeinschnitt verbeiterte. Zu Punkt 1 wäre noch der Zweck und die Anwendung von Tondüsen zu erwägen. Beim genauen Betrachten stellen wir fest, daß solche Tondüsen reste (auch von anderen Fundorten) im Gegensatz zur Gefäßkeramik insgesamt nicht sonderlich sauber gearbeitet sind. Sie wurden deshalb so wenig sorgfältig hergestellt, weil sie nur für kurzfristigen Gebrauch ge dacht waren. Ihre Form ist konisch, ein Zeichen, daß der durchgeführte Luftstrom bis zur Ausmündung eingeengt, also noch mehr auf Druck gepreßt werden sollte. Es ist nun denkbar, daß eine Luftzuführung in den Schmelzofen dadurch erreicht wurde, daß die untere Wandung der Ofenwanne mit einem Stab durchstoßen, eventuell durchbohrt werden konnte oder ein entsprechender Stab (der auch schon die konische Form besaß) gleich mit eingebaut und später herausgezogen wurde. So einfach das auch wäre, es birgt eine Menge Gefahren in sich, die den normalen Ablauf des Schmelz Vorganges, ja sogar den Beginn in Frage stellen konn ten. Man hätte nie die Sicherheit, daß am Austritt des Loches im Ofen tatsächlich der Weg für die Luft freigeblieben wäre. Es konnten Teile ab bröckeln, einstürzen und somit die Luftzufuhr unterbinden. Selbst wenn dies bemerkt worden wäre, der Fehler hätte sich ohne nochmaliges Auf reißen des Ofens nicht beheben lassen. Deshalb baute man für die Ein mündung eine schon vorgeformte und gebrannte Röhre (Düse) an der entsprechenden Seite der Wanne mit in die Lehmwand ein 6 (Abb. 6) und 6 R. Mayrhofer und F. Hampl 1958. Hüttenplatz Hirschwang. Die Reduktion der Hütten erze und die Schmelzapparate. Winddüsen auf Seite 74 f. Obwohl es sich hier um Eisenschmelzöfen handelt, sind auch hier als Bauelement in der Ofenwandung Wind düsen eingebaut, deren ursprüngliche Montage höchstwahrscheinlich schon an den Bronzeschmelzöfen erprobt war.