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Vögte aus dem Hause Weida sei, wandte sich aber entschieden dagegen, daß auch die Geraer Münzstätte mit diesem Münzzeichen gemünzt hätte. Von ihm wurde die Ansicht dahingehend modifiziert, daß alle die mit dem Weidenzweig ausgestatteten Münzen von der Münzstätte der Vögte von Weida ausgegangen sind. Es wären somit auch jene Brakteaten mit der deutlichen Darstellung der Äbtissin Weidaer Prägungen, soweit sie den Weidenzweig als Attribut enthielten. Von ihrer gegensätzlichen Mei nung, ob Weida allein oder Weida und Gera für die Brakteaten mit dem Weidenzweig in Frage kommen, sind die beiden Forscher nicht abge gangen, und es besteht bis heute darüber keine eindeutige Klarheit. Nur darüber, daß der Weidenzweig als ein Symbol der Weidaer Vögte auf zufassen sei, besteht nirgends ein Zweifel. Die Vögte aus dem Hause Weida haben sich aus einem kleinen Ministe rialgeschlecht im Beginn des 12. Jh. 11 zu einem Stammhaus von landes herrlicher Macht und Größe entwickelt, in dem das Haus Reuß seinen Ursprung hatte. Die Vögte waren Lehnsträger der Grafen von Eberstein, der Äbtissinnen von Quedlinburg, des Bistums Naumburg, der Landgra fen von Thüringen und der Markgrafen von Meißen. Der größte Teil ihres Gebietes war jedoch Reichsgut, das sie entweder nach der Ächtung Herzog Heinrichs des Löwen oder schon vorher vom Kaiser erhalten hatten 12 . Es ist aus keiner Urkunde ersichtlich, welcher Position die Vögte ihre ungewöhnliche Machtstellung verdankten, kraft der sie eine Unabhän gigkeit besaßen, die sonst nur Landesherren Vorbehalten war. Es gibt viele Meinungen und Vermutungen darüber, die auch in den vorhande nen numismatischen Arbeiten angedeutet sind. Eine besonders überzeu gende Ansicht vermittelt uns R. Hänsel 13 , in der die Entstehung der Bur gen im oberen Saalegebiet in der Zeit der Kämpfe zwischen Hohenstau fen und Welfen vermutet wird. „Von einem Angriff der letzteren nach der Demütigung Heinrich des Löwen 1180/81 war von dem hohenstau- fischen Besitz das Egerland am meisten gefährdet, das schon seit Con rad III. einen wichtigen Faktor in der hohenstaufischen Haus- und Reichs politik bildete. Es mußte unbedingt geschützt und verhindert werden, daß Heinrich der Löwe hier dem böhmischen König die Hand reichte. Deshalb schuf Friedrich I. zum weiteren unmittelbaren Schutz des Eger landes zwischen Mulde und Saale das darangrenzende Vogtland, das im Westen und Nordwesten in dem steil abfallenden, felsigen Saaletal ein 11 B. S c h m i d t 1885. 12 B. Schmidt 1885, S. XX; B. Schmidt 1923, S. 27 ff.; W. L u d w i g 1957, S. 35. 13 R. Hänsel 1941, S. 2.