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wie das Fundgut aus Böhmen, etwa Stadtgebiet von Prag (Praha XIX- Bubenec; Praha XlX-Veleslavin) 36 oder z. B. in Kluk bei Podebrad 37 , häu fig auf den gleichen Fundstellen auftreten, die auch Funde vom „Prager Typ“ erbrachten 38 . Während die böhmischen Funde zu unseren sächsischen vermitteln, zu denen auch das Grab von Gohlis 39 40 zu rechnen ist, verbinden die mähri schen und nordslowakischen Funde zu den östlich der „Mährischen Pforte“ auf polnischem Gebiet gelegenen Fundstellen offenbar gleicher Provenienz 49 . Die Gefäßformen sind in dem umschriebenen Gebiet in erster Linie aus Gräberfeldern bekanntgeworden und nicht sehr vielfältig 41 . Es dominiert allgemein ein Gefäßtyp, der durch eine ausladende oder gar abgeknickte rundliche, kantige, aber wenig profilierte Randlippe, eine wenig entwik- kelte Schulter- und Bauchpartie, die die Gefäße meistens eiförmig unge gliedert erscheinen lassen, und durch einen flachen Standboden gekenn zeichnet ist. Werden Siedlungsfunde bekannt, dann wird das Bild sofort bereichert. Dort treten auch steilwandige Schüsseln mit wenig auswärts gebogenem Rand auf, wie in Hohenprießnitz (Abb. 3,2) oder wohl Prag 42 , die in dieser Form bisher wenig Entsprechungen haben. Neben der Ge fäßform sind die Verzierungen als Charakteristikum bedeutungsvoll. Eine der für den Donau-Typus charakteristischen Verzierungsweisen sind die auf das Oberteil begrenzten Motive, wobei neben den immer wie der vorkommenden geometrischen Strichmustern 43 die an die in Nord deutschland verbreiteten Motive der Menkendorf er Gruppe und der des 36 J. Borkovsk 1940, S. 71-119; Taf. III, 31-38; J. Zeman 1966. S. 187 f„ Abb. 66,2,; 67-71. 37 M. Lika 1969, S. 102-106, Abb. 2,8. 38 .1. Zeman 1966, S. 168-189, Abb. 66, 67, 68; J. Zeman 1967. S. 4-7; J. Pleinerov 1967, S. 658—665, z. B. Hütte XI, Abb. 220. Bei J. Zeman auch die zusammenfassende Darstellung der Problematik hinsichtlich der chronologischen und genetischen Stellung von Prager Typ und Donaukeramik und ihrem gegenseitigen Verhältnis sowie der sozialen Aspekte, die jüngst auch V. Hruby 1967, S. 658, betonte. Dazu J. Pleinerovä 1968. S. 645-666. 39 R. Spehr 1967, S. 86-90, Abb. 2,2. 40 Hier seien nur einige Beispiele herausgegriffen, die offenbar hier einzureihen sind: J. Gedigowa, B. Gediga 1961, S. 316 und Abb. 1; W. Szymanski 1967, Abb. 83,? und Abb. 85,3,-; J. Lodowski 1968, Taf. VIII a. 41 Daß die Keramik vom Donautyp, d. h. die altburgwallzeitliche Keramik, typologisch in mehrere Gruppen zu gliedern ist, betonte unlängst Z. Cilinskä 1966, S. 128—132, 1967, S. 680. Eine Untergliederung kann nur von Seiten der Fachkollegen der CSSR erfolgen. Hier sollte nur auf die häufigste Form verwiesen werden. So arbeitete Z. Cilinskä bereits die Schüsselform für die Slowakei (1966) heraus. 42 J. Zeman 1966, Abb. 70,i. Vgl. Z. Cilinskä 1966, S. 130-131, Grab 420 (Taf. LXII). 43 Z. B. J. Eisner 1952, Grab 237, Taf. 24,s; Grab 479, Taf. 43,?; Grab 786, Taf. 94,1, geome trische Muster beispielsweise bei Grab 259, Taf. 25,1, Grab 405, Taf. 39,i; L. Kraskovskä 1950, Grab 6 und Grab 7 (Abb. 1, 2, 7).