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10. Oktober 1851 Nr. 41 Freitag 2 -N' NeusiaDW Dr^Hde», Martl, L in der Ber lars - Erpedi- ti-y zu haben. Sächsische Poch vierteljährM H, d«jleh<» di«ch «»' »»st-H- hatten. » Politische «eltscham '» l , >F ».'r f 4 ßtoot* .1 . » » - «ich« Deutschland. Wiederum hat mau ein gut Stück von Deutschland hinweggenommen; diesmal hat eS aber kein Blut gekostet, sondern die Sache ist ganz einfach durch einen BundeSdeschluß abgemacht worden. Die preußische Regie rung hat nämlich den Wiederaustritt der Ostseeprovinzen Preußens auS dem deutschen Bunde begehrt, und der Bun destag hat dies einstimmig genehmigt. ES ist die- immer hin ein wichtiger Schritt, dessen Bedeutung weiter unten ausführlicher besprochen werden wird. Außerdem erfahren wir auS Frankfurt, daß die Bundesversammlung allerdings gemeint sein soll, ihre Competenz rückflchtlich der Entscheidung der von der hannöverschen Ritterschaft gegen die daflge Re gierung erhobenen Beschwerden geltend zu machen. Be kanntlich bestreitet man in Hannover das Recht des Bundes, sich in die inneren Angelegenheiten des Landes zu mischen, und wenn in Frankfurt eine entgegengesetzte Ansicht geltend gemacht wird, kann möglicherweise die hannöversche Junker partei noch den Sieg davon tragen und dir ganze neuere Gesetzgebung Hannovers in Frage gestellt werden. — Wie die Berliner Berichte andeuten, wird - doch noch dahin kommen, daß die Kosten für die zu Ende vorigen Jahre- von Oesterreich und Preußen in Kurheffen vorgenommenen mili tärischen Operationen, welche bekanntlich mit der berühmten Schlacht von Bronzell, endigten, aus dem großen Bunde-- Lecket bezahlt werden. Man sagt nämlich, daß bei jenen zwischen beiden großen Staaten entstandenen „Mißverständ nissen" sämmtlicke Bundesregierungen entweder aus preußischer oder österreichischer Seite Partei genommen hätten, und daß da- Exempel auf allgemeine Unkosten am Schnellsten abzu machen sei. Hoffentlich werden aber diejenigen Regierungen, welche eine so kostspielige Lösung jener „Mißverständnisse" weder gewünscht noch herbeigeführt haben, im Interesse ihrer Staatsangehörigen sich mit jenem Grundsätze nicht sofort einverstanden erklären. Unserem Sachsen kostet die ganz unnöthige preußische Mobilisirung ohnehin ein gute- Stück Geld. — Die Aufstellung eine- BundescorpS in der Umgegend von Frankfurt ist nun definitiv bestimmt, doch bleibt e- bei den ursprünglich! festgesetzte«. 12,000 Mann. GS sollen hierzu preußische, bairische, badische, großherzoglich hessische, kurhessische und nassauische Lruppen verwendet werden. — Ü Am Sroßherzogtlnt» Baden dauert der Belagerung-- -ustan- noch immer fork^ doch scheint er in letzterer Zeit minder streng gehandhdvt zu «erde« al- früher; auch hat der Gro-Herzog neuerdings wieder mehre Gnadenacte gegen Personen au-geübt, welche bei der letzten Revolution sich hetheitigt hatten. In Baiern baden am 2. Octbr. di« wieder -usammengetretenen Kammern ihre erste Sitzung ge halten, und der Fürst von Wallerstein sowie der Abg. Kolb sind de» Ministerpräsidenten v. d. Pforten gleich zu Anfang eüchtig auf den Leid gerückt, indem sie theil- die inneren Zustände Baiern- scharf kritifirten, ttzeil- nähere Auskunft Ober tzie Haltung der Regierung bei« BundeSrage verlangten. Netzen der Vppe^no» wird, deeßmal da- Ministerium auch Nrn^ehnter Jahrgang. IV. Suartal. 17- 71—V''N7k Redatt«ur: -riedrich Salthrr - - ZwangSarbeit-haufe, im gimentS genügt die einfache Lhatsache, deren Wahrheit itd verbürge, daß die kriegsrechtlich verurtheilten St««»-, diener, namentlich auch der Oberbürgermeister HartwP, auf der Festung Spangenberg die ersten acht Lage auf einem Strohsacke schlafen mußten, ganz wie eS in «nseoen sonstigen Strafanstalten, z. B. im ZwangSarbeit-haufe, im Zuchthause rc. üblich ist. Die Lhatsache in'- volle Licht zu stellen, brauche ich nur zu erwähnen, daß die Männer, welche diese- Loo- bettoffen, größtentheil- im Greisenalter stehen und — Verlag von Heinrich und Walther. 'M als solche Leinen Ueberfiuß an Kraft und Gesundheit befisten." r Lie Gerüchte, daß auch in Hannover die RoaetioaO» Partei endlich den Sieg davon tragen werde, mehren «sich mit jedem Lage; die Regierung soll bereits von Frankfurt au- Veranlassung erhalten Haden, in der Ausführung dn- neuen Gesetze- über die Provinziatlandschaften vorlauGg nicht weiter vorzugehe». L Eine definitive Entscheidung- OM die von der hannöverschen Ritterschaft erhobenen Besitzwer- den scheint jedoch beim Bundestage noch nicht erfolgt zu sei» — Ein ritterfchaftlicher Mitarbeiter der hannöversch» Kreuzzeituag, welcher wegen Beleidigung de- vorigen Mi nister- Stüve zu acht Wochen Sefiagmß verurtheut war, ist vom Könige deanadigt worden und zwar gegen den Vorschlag de- JustizministerS. Die Zeitung für Rord- deutschland erblickt in diesem kleinen Zuge ein bedeutsame- Symptom für die bei Hofe herrschende Stimmung und für den abnehmenden Einfluß der Minister auf den König.fiu - HbrewHe«. Mit nicht geringer Spannung ficht mau der Zusammenberufung der nächsten Kammer» entgegen» du die in der Kammer fitzende Geistlichkeit gegen sich habe». — Bon dem Schwurgerichte zu Zweibrücken sind in dem großen HochverrathSproceffe nicht weniger als 76 Lods-- urtheile gefügt und am 28. Septbr. publicirt worden. Lie Verurthettttn, welche sämmUich an der Revolution in der Pfalz Lhril genommen, befinden sich alle im Auslands Die Gerüchte, al- hätten Baiern und Würtemberg einen Prottst gegen den von der preußische» Regierung ab geschlossenen preußisch - hannöverschen Zvllvertrag erlassen^ scheinen ebenso unbegründet zu sein, alS die Befürcht««-» eS werde von gewisser Seite an eine Sprengung de- deutsche« Zollvereins gedacht. Daß der einseitig erfolgte Abschluß jenes Vertrag- zu Verhandlungen und Verständigungen der einzelnen ZollvereinSftaaten Anlaß gegeben, liegt in der Nauer der Sache, doch ist wohl bis jetzt kein Grund vorhanden, an einer befriedigenden Einigung über diese, so verschiedene und wichtige Interessen berührende Angelegenheit zu zweifeln. In Kurb essen sind neuerdings mehre wegen ihrer Verfassungstreue verurtheilte Justizbeamte mit ihrer Appella tion durchgedrungen und daS Generalauditoriat hat itzoe Freisprechung verfügt. Dagegen wird wieder eine neue Lp- zahl von Beamten mit Namen aufgefübrt gegen welch« mit der Untersuchung verfahren werden soll. Namentlich fürchtet man harte Maßregeln gegen die Pfarrer und SchM- lehrer, welche sich bei den Verfassung-wirren irgendwie »G- liebig gemacht Haden. Ueber die Behandlung -er Gefangene« schreibt ein Correspondent der Kölnischen Zeitung auS Kasse-r „Zur vollsten Charakteristik der Denkung-weise unsere- Ro» Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann.