Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188809307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-09
- Tag 1888-09-30
-
Monat
1888-09
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.09.1888
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
W-ff" »»«W«W mich vnen anig- !Ug1v ffisi-- 8vp- rt. :ise liebe- eilnahme z meines e herzlichen nn Herrn, ine Über opferung, nie seinen reiche Ge- und dem tz für die rbe, sowie l und Au ch meinen ibr. 1838. hlicke, 1 -Anzeige. Uhr ver- : schweren te Mutter, Schwieger lach, . Die Be- tschlafenen lgViSUHr Hofes aus. l bitten classencn. ater. I.Abonn.) Bühne lan" von i. llK äk8 !ÜUL. e. Schiller. 1. Aöomi.) >r. -MI ser »ul . Wagner. k>aäinger. eater. hr "WS er-8sison. fnieä. v. Bencdix. tummer des zeigers" bei- Jllustrirt. t" enthält: >e. — Nach Vas goldene — Andacht, cabkirche in >). — Die — Rückkehr Bild). - ». — Allerlei. Nr. 229. — 8. Jahrgang. Der jeden Wochentag Abend (mit Datum des folgenden TagcS) zur Versendung gelangende „Sächsische Lanvcs-Anzeiger" mit täglich einem Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft 2. Sächsischer Erzähler 3. Sächsische GcrichtSzeitung 4. Sächsisches Allerlei b. Jllnstrirtes Unterhaltungsblatt 6. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Psg., bei den Post-Anstalten 7b Psg. (Post-Zcitungs-Preisliste Nr. 5035.) Sächsischer Unparteiische tägliche Zeitung für Sachse» und Thüringen. Verlags-Expedition: Alexander Wiede, Bnchdrnckeret, Chemnitz, Theaterstrabe Nr. ö. Lernsprech«Anschluß Nr. 136. — Telegramm-Adresse: Landes.Anzeiger, Chemnitz. Sonntag, 30. September 1888. Von den Hanptblättern des „Sächsischen o LandeS-AnzeigerS" erscheint (ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter) eine billigere Sonder-AuSgabe unter denr Titel: Chemnitzer General-Anzeiger für monatlich nur SO Psg. mit Zutragen: außerhalb Chemnitz nionatl. 57 Pf. m. Ztr. (Zeitungs-Preisliste 3. Nachtr- Nr. 1280».) Für Abonnenten erscheint je ei»mal im Jahr: Eommer-Eiseiibahnsahrvlanheft für Täcksen. Winter-Eiseiibahnfahrplaiihkst für Sachsen. Jllustr. Kalender des Sächsischen Landbotea. Jllnstrirtes JahreSlmch desLandes-AnzeigerS. Telegraphische Nachrichten. Vom 29. September. Berlin. Nach den neueste» Meldungen über den Ausstand an der ostafrikanischeil Küste waren die Beamten der deutsch-ost- afrikauischen Gesellschaft in den Häfen Lindi und Mikindani zur Räumung der Stationen gezwungen, retteten sich jedoch unversehrt nach Zanzibar. In Dar cs Salam und Bagomogo herrscht augen blicklich Ruhe. Pangani und Kilwa sind noch in den Händen Auf ständischer, welche des Sultans Autorität nicht anerkennen und den nach dort gesandten arabischen Gouverneuren den Gehorsam ver weigern. Den Insurgenten soll jedoch Geld und Munition ausgehen, sodaß ein baldiges Ende der Unruhen erwartet wird. Konstanz. Ter deutsche Kaiser traf mit halbstündiger Ver spätung gestern Abend 10>/z Uhr auf hiesigem Bahnhof ein und ward vom Großherzog und vom Erbgroßherzog empfangen. Nach herzlicher Begrüßung und Vorstellung dcS Gefolges begaben sich die höchsten Herrschaften nach dem Hafen, wo um 11 Uhr ein Dampfl boot unter Feuerwerk und enthusiastischen Zurufen des Publikums über de» prachtvoll beleuchteten See dieselben nach der Insel Mainau brachte. Wie». Das „Fremdenblatt" berichtigt allgemein verbreitete Gerüchte über den Verlauf der gestrigen Artilleric-Ucbungcn auf dein Sleiufclde bei Faleidorf, wonach der Kaiser von Oesterreich von großer Gefahr bedroht gewesen sei, folgendermaßen: Gegen 3 Uhr Nachmittags ließ der Kaiser das Abblase-Signal geben, welches jedoch von widrigen Winden vertragen wurde, svdaß eine gegen 1000 Meter rückwärts ausgestellte Batterie» das Signal überhörend, einen Schuß abgab, obgleich der Kaiser mit Gefolge, allerdings in einer Mulde verdeckt, zur Besichtigung des Angriffs Objektes vorritt. Der Schuß traf eine Schanze und konnte das kaiserliche Gefolge nicht treffen, da dieses anßcr Schnßlinic war. Die Ucbnngen nahmen ungestört ihren weiteren Verlauf, nachdem die Batterie, durch wiederholtes Signal und eine Ordonnanz bcnach richtigt, außer Aktion getreten war. Politische Nimdschau. Chemnitz, den 29. September. Deutsches Reich. Aus Stuttgart wird über den dortigen Aufenthalt des Kaisers weiter berichtet: Oberbürgermeister von Hack hob in seiner Begrüßungsrede namentlich hervor, wie Stuttgart stolz darauf sei, daß es ihm vergönnt sei, dem Kaiser Wilhelm zum ersten Male seine Huldigung zollen und die Gelübde der Treue zu Kaiser und Reich erneuern zu können. Muthvoll und hoffuungsfrvh blicke heute das Volk zum Kaiser auf und lebe der frohen Zuversicht, daß derselbe in Erfüllung des hohen Vermächtnisses seines Großvaters allezeit sein werde ein Mehrer des Reiches an Gütern und Gaben des Friedens, der nationalen Wohlfahrt, der Freiheit und Gesittung. Der Kaiser hat sich hocherfreut über den glänzenden Empfang aus gesprochen und wiederholt für die herzliche Begrüßung gedankt. Am Freitag herrschte ebenfalls prachtvollstes Kaiserwetter. Auf dem süd lichen Schloßflügel wehte die Kaiscrstandarte, gewaltige Menschen mengen umfluthcten das Schloß, während die Züge immer neue Tauscchdc brachten. Um 10 Uhr begannen alle Glocken zu läuten und unter Kanonendonner fuhr die offene sechsspännige Galaegnipage, in welcher sich Kaiser Wilhelm in der Uniform seines wurttciii- bergischen Jnfcinlerie-Ncgimcntcs Nr. 120 und der König Karl in der Uniform seines preußischen Infanterie Regimentes Nr. 25 be fanden, ans dem Schloßhofe. Im zweiten Wagen folgten die Königin Olga und Prinz und Prinzessin Wilhelm von Württemberg, der Prinz in Husarcnuniform. Daran schlossen sich weitere zwölf Wagen mit den übrigen Prinzen und Prinzessinnen, sowie den beiderseitigen Gefolgen. Der Kaiser dankte unausgesetzt für die enthusiastischen Kundgebungen der versammelten Menge. Im Stadtgarten nahm der Monarch von Fcstdamcn Bouquets entgegen und dankte dem Ober bürgermeister wiederholt für de» herrlichen Empfang. Die Umfahrt dauerte über eine Stunde. Mittags um 2 Uhr fand im Schlosse großes Galadiner statt. Nach dem Diner erfolgte die Abreise. Auf der Fahrt zum Bahnhofe wurden dem Kaiser die begeistertsten Huldigungen dargebracht, der bewegt dankte, auch beim Abschiede noch wirdcrholt versichernd, wie hoch ihn dieser Tag in der schwäbischen Hauptstadt erfreut habe. Die Reise ging über Sigmaringe», wo eine kurze Begegnung mit dem Fürsten Leopold von Hvhcnzollern statt finden sollte, nach Friedrichshafen am Bvdensee, wo eine festliche Bewillkommnung erfolgt, nnd von dort per Dampfer nach Mainau. Die Dampferfahrt wird sicherlich zu herrlichen Ovationen benutzt werden. In Friedrichshafen begrüßt der Großheczog von Baden den Kaiser, ans Mainau selbst ist auch der Herzog von Nassau, Schwieger vater des Erbgroßherzogs, anwesend. Sonnabend und Sonntag bleibt der Kaiser in Mainau, Montag früh erfolgt über Lindau die Fahrt nach München. — Wer ist der Urheber der Publikation von Kaiser Fricdrich's Tagebuch? Der „Nat.-Ztg." wird mitgctheilt, das Manuscript des Tagebuches habe dem Fürsten Bismarck am Donnerstag bereits Vorgelegen. Der Autor, der übrigens thatsächlich ein Exemplar des Tagebuches besitzt, welches ihn, Kaiser Friedrich s. Z. verehrte, soll ein alter Bekannter und früherer diplomatischer Kollege Fürst Bismarcks sein, der recht wohl in der Lage war, die Folgen der Publikation zu ermessen. (Der Name liege ihr bereits vor, sic möchte indessen eine officiclle Kundmachung von der Negierung ab- ivarten.) Die „Nat. Ztg." veröffentlicht auch einen Brief des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm vom 17. Januar 1871 an einen anderen Fürsten (augenscheinlich den Herzog von Sachsen- Koburg), in welchem der Schreiber Mittheilung von der bevorstehenden Kaiscrprvklamation macht. Neues enthält die Schrift nicht, doch widerspricht sie den Tagebuchaufzcichnungcn in mehreren Punkte». — In Kiel ist am Freitag das englische Nordseegeschwader einge- tros en und im dortigen Hafen vor Anker gegangen. Wahrscheinlich besucht die Kaiserin Friedrich dasselbe. — Der bekannte, wegen Hoch- und Landesverraths zur Unter suchung gezogene Hauptmann a. D. von Ehrenberg hat sich der Untersuchung durch die Flucht entzogen. Das Karlsruher Militär gericht erläßt hinter ihm einen Steckbrief. — Es ist ein bedeutungsvolles Vorzeichen für die deutsche Ei»in-Pascha-Expcdition, daß eine der größten Autoritäten Englands in ostafrikanischcn Dingen, Sir Samuel Baker, den von Deutschland vvrgeschlngenen Weg über den Tanganhika - See nnd Ujiji für den kürzesten und besten erklärt. Baker hat selbst am 17. März 1804 die Nilquellen in dem See Mwuta-Nziga entdeckt und beweint heute mit heißen Thräuen die unselige, von Gladstvne begonnene Politik, welche nicht weiß, was sie will, welche Aegypten zwang, den Sudan anfzugeben, welche Massauah den Italienern überließ, den Deutschen gestaltete, sich in Ostafrika festzusetzcn und jetzt mit verschränkten Armen ruhig zuschen muß, daß eine deutsche Gesellschaft Emin Pascha, den Statthalter des Khedive, entsetzt, um im Herzen Afrika's festen Fuß zu fassen. „Aber," fügt Sir Samuel hinzu, „wir haben kein Recht, auf Andere, die männlicher als wir sind, eifersüchtig zu sein, sondern wir muffen den vorhandenen Schwierigkeiten in die Augen schauen. Das Gebiet, welches Emin Pascha beherrscht, habe ich selbst für Aegypten erworben, und er regiert es im Namen des Khedive; es liegt dort ein ungeheuerer Vorrath von Elfenbein. Die Thatsache, daß Emms Landsleute ihm mit Waffen nnd Schicßbcdarfsvorräthen zu Hilfe kommen, wird sein schon großes Prestige bis zum Zenith erheben und für alle Parteien wird das den Ausgangspunkt einer neuen Politik bilden." Frankreich. Der Ministcrrath hat den Zusammentritt der Kam mern definitiv auf den 15. Oktober festgesetzt. — Bvulanger, der jetzt in Tirol ist, kehrt nächste Woche nach Paris zurück. Daun wird also der Skandal von Neuem losgchc». Spanien. Don Carlos bleibt der Alte! Der spanische Thron- prätendcut erklärte in einem Manifeste, er habe niemals die Zusage gegeben, die Königin-Rcgeiitin nicht bekämpfen zu wollen, ebenso wenig habe er eine Vereinigung mit den Alfvnsisten angestrebt. Uebrigens werde er nichts unternehmen, um die Ruhe Spaniens zu stören, so lange Spanien nicht nach ihm Verlangen trage. Da wird er warten können! Rtttzland. Die russische Kaiserfamilie hat nunmehr nach Be endigung der Jagden von Spola ihre Reise nach dem Kaukasus an- getreie». — Die russische Ncgicrnngspresse ist hocherfreut über die Vorbereitungen, welche in Koustantinvpel znm Empfange der Groß fürsten Sergius nnd Paul getroffen werden, die von dort nach Jeru salem reisen. Das ministerielle Petersburger Journal äußert sich folgendermaßen: Die außerordentliche Zuvorkommenheit des Sultans gegenüber den Brüder» des Zaren entspreche durchaus den Bezieh ungen gegenseitigen Vertrauens zwischen de» beiden Mächten. Man habe in Rußland mit Gcnugthuung bemerkt, daß die Pforte den Aufenthalt der Großfürsten dazu benutzt habe, die Festigkeit und Herzlichkeit dieser Beziehungen in den unbestreitbaren Interessen des allgemeine» Friedens zu bekunden. — Die Militärverwaltung plant eine bedeutende Verstärkung der im Westen stehenden Schützenbataillone. Dieselben sollen auf 80 Bataillone angeblich gebracht werden. Orient. Es scheint in Serbien doch heißen zu sotten: Ende gut, Alles gut! Ein Telegramm aus Belgrad meldet: Die Erledigung der Ehescheidungsfrage des Kvnigspaarcs durch ein Arrangement der Trennung statt Scheidung gilt nunmehr als nahe bevorstehend. Pioniercompagnie noch thäti'g. Der Schade» a» Material und Gebäuden ist ei» sehr beträchtlicher; leider ist auch ein weiterer Unfall dabei vorgekommen. Ein Mitglied von der Steigercompagnie der I. Compagnie erlitt eine ziemlich schwere Verwundung infolge eines Sturzes ans eine sog. Steigcrsläche (Beil picke); er wurde mittels Droschke nach seiner Wohnung gebracht. — Die Ur sache des Brandes dürfte in Selbstentzllndnng übcrgekochten TheereS und Asphaltes zu suchen sein. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. DI-Nreimde »»lei et anall-s leerte» erlucht, u»s wichtige Degebeuheitei, glMglt ,i,it,i,thel!e», Chemnitz, den 29. September. — Im Kaiifmäniiischcn Verein findet nächsten Donnerstag den 4. Oktober der erste Frauen-Abend in diesem Winterhalbjahre statt und zwar im Elysium. Den Bortrag hält Herr Ncinhold Richter, Privatgelchrtcr aus Wiesbaden, über: „Lessing's Bühnenwcrke, ein Sieg der Dichtkunst". — Herr Richter hat vor einigen Jahren schon im Saale der Börse hier eine Reihe öffentlicher Vortrage gehalten und man be wunderte damals de» hohe» Schwung und die zündende Kraft seiner Rede. Der Vorstand des Kaufmännischen Vereins wollte nicht unterlasse», auch seine» Mitglieder» einen so gediegene» Bortrag über einen der größte» Gcistes- helden unserer Litteratnr zu bieten. — Ais Eintrittskarten für die Herren gelten die in Form eines Büchleins ausgegebcne», beim Eintritt vorzuzeigenden Vortragslistcn, während die Frauen die für den jeweilige» Tag bestimmte Einzelknrtc an die dicusthabenden Herren vom Vorstand abzngeben haben. — Hundertjährige Fei er. Am 14. Juni 1783 stiftete ein sehr edel gesinnter Bürger, Paul Wilhelm Schönickcl, »otnrins publ. oaos. in Chemnitz, ein Capital, von dessen Zinsen alle Jahre nach Michaeli in der Jakobikircho ein Eriltcda»kgottesd>cnst gehalten werden solle. Morgen Sonntag früh 7 Uhr findet derselbe in der Paulikirche statt, da wegen Baulichkeiten die Jakobikirche nicht benutzt werde» kann. Dabei wird Herr Diakvnus vr. Sterzel die Festpredigt halte». Weiler haben noch ei» ehemaliger Bürger Johann Gotl> sried Raabe 1307 unt7 Christiane Friederike verw. Hehdcr l832 Legate aus gesetzt, deren Zinse» für Trompetcnblase» und Paukenschlagen zu diesem Erntcgottcsdienst verwendet werden sollen. — Der Wohlthätigkeitsverein „Christbaum", wird morgen Sonntag Abend, wie aus einem Inserat im heutigen Blatte ersichtlich ist, in der Saison 1888/89 seine erste Abendunterhaltung mit darauffolgen dem Ball im Saale zu „Stadt Mannheim" abhalten. Im Interesse der wohlthätigen Bestrebungen dieses Vereins ist ein recht zahlreicher Besuch seiner Veranstaltungen, die sich der dargebotenen gediegenen Unterhaltung halber eines guten Rufes erfreue», zu wünschen. — Zweinigcr's „Ru»der Tisch", dessen Wohlthätigkeits-Bestreb- ungen längst rühmlichst bekannt sind, wird nächste» Montag, den l. Oktober, seine'erste Abendunterhaltung in diesem Winter veranstalten. Wie bei früheren derartigen Gelegenheiten, so ist auch diesmal von dem Vorstande des Wohlthätigkeitsverenis ei» sehr reichhaltiges Programm ausgestellt, das nicht nur verschiedenartige musikalische Darbietungen, sondern auch sonstige Vorträge meist komischer Art enthält. Hoffentlich bewirkt ein recht zahlreicher Besuch der Veranstaltung, daß sür den wohlthätigen Zweck eine ansehnliche Summe dabei sich ergiebt. — lieber das Weitere giebt ei» Inserat in heutiger Nummer Auskunft. — Zu einem recht gefährliche» Brande wurde heute früh 10 Minuten vor 3 Uhr die Feuerwehr »ach dem Grundstück Altendorfer Straße 58 (Fischers Wachstnchsabrik) durch de» Feuermelder 10 der 8. Linie gerufen. Daselbst war in einem Holzschuppen, der zur Bereitung von Dachpappe dient, Theer in Brand gcrathe», das Feuer thcilte sich dem Gebälk mit und mit rasender Schnelligkeit verbreitete sich dasselbe über das ganze Holzbanwcrk, während stark qualmende Flamme» hoch zum Himmel emporschlugen. Dadurch wurde in mehreren Stadtthcile» Fcnerallarm verursacht und bald langten nach der Vcrufsfcuerwehr Mannschaften der Chemnitzer und Alten- dorscr freiwilligen Feuerwehren mit Spritzen und Geräthcn a», von ihnen kamen die I., lll. und >V., sowie die Pionier Kompagnie von Chemnitz, ferner die Altendorfer Feuerwehr in Thätigkeit. Beträchtliche brennende Theermasscn und sonstige leicht entzündliche Materialien machten die Lösch arbeiten sehr schwierig, es konnte auch nicht verhindert werden, daß ein zur Zubereitung von Wachstuch dienendes steinernes Gebäude völlig aus- brannte, während von dem Holzschuppen nur Balkenstümpse übrig bliebe». Dagegen vermochte man durch angestrengte Thätigkeit die übrigen Gebäude in der Hauptsache zu retten. Bis i» de» Vormittag hinein arbeitete oie Feuerwehr auf dem Brandplatze, gegen Mittag waren Mannschaften der kmil 81llmpel, Uhrmacher, Hcckrstr. N meiMeiä.SiöMäeiMsl, empfiehlt sein allsr krton Uhren bei billigen Preisen unter reeller Garantie. Guts-Verkauf. Ein bei Chemnitz gelegenes herr- chaftlich gebautes Gut von 50 Acker vll mit sämmtlichcm lebenden und odtcn Inventar Umstände halber so - ort bei 10,000 M. Anzahlung ver kauft werden. Auch nehme ein kl. Gut, Restaurant, GasthosoderHans mit in Zahlung. Offerten sind unter H IOV i» der Expedition dieses Blattes niederzulegen. Großes Geschäftshaus, enth. 10 Stuben, 17 Kammer», angebaute Wcrkstellc, 43 Ell. lang, mit lauf. Röhrwasser, 1'/- Acker Feld und Obstgarten, ist m. 6000 M. An zahl. zu übernehmen. Günstig für Materialgesch.,Bäckerei u.s.w. Näh. bei Heinr. Lohse in Oberlungwitz Anzeigenpreis: Raum einer schmalen Corpuszeile 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (Ispaltige Petitzeile) 3» Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle man den Eimückungvbetrag (in Briefmarken) beifügen cje 8 Silbe» Corpnsschrift bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können nnr bis Vormittag angenommen werden, da Druck nnd Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. — Tie Anzeige» finden ohne Prcisaufschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-^iblättex^ H Extva-Symphonie-Concert der städtischen Capelle. Die Erwartungen, welche in uns infolge verschiedenseitiger sehr günstiger Berichte über das Manipnliren der nciizusammengestellten Scheel scheu Capelle rege gemacht worden waren, haben sich durch de» überaus vortheilhaste» Ausfall des gestrigen Concertes erfüllt, was wir der Wahrheit gemäß hier mit aussprcche». Sämmtliche drei Orchestergruppen weisen künstlerisch wohl geschulte Kräfte aus, namentlich bei dem Streichquartett und den Hdlzbläsern begrüßen den altenConcerbesncher die vertrauenerweckenden Persönlichkeiten als tüchtig schon bekannter Jnstrumentalsolisten, wie die Concertmcister Scheel und Benkert, dieBläserFreiberg, B ergcr.Dom aschenz rc., sowie anderer leistungsfähiger Leute von früher her. Die neu Hinzugekommencn fügten sich gut in den Gesammtkörper ein, so daß sich die Ausführungen des gestrigen Concertes, von einigen kaum erwähnen-werthen kleinen Unebenheiten abge sehen, als sorgsältig vorbereitete, künstlerisch hocbznschätzende erwiesen. Erfreulich namentlich war cs für den aufmerksamen Beobachter, die Einheit im Strich der Geiger, sowie in Ausdruck und Stärke derselben, das noble, feinfühlige Spiel der Holzbläser, das maßvolle Auftreten des Messing nnd insgesammt die Exactität im Enscinble und Uebereiiistimmung zwischen Chor und Dirigentenstab zu verfolge». Etwas zurück standen noch die Hörner, von denen ei» im Ganzen gefestigterer Ton zu wünschen wäre nd von der Besetzung der Streichinstrumente dürfen wir wohl annehmen, daß ein Thcil derselben gestern Abend anderweit beschäftigt war und in feriicrcil Concerten eine quantitative Complettirmig der erst!» und zweiten Geigen erfolgt. Vom l. Oktober ab wird übrigens die Zahl der bereit- cngogirten Mitglieder, wie wir höre», »>» 6 erhöht werden. Eine vorzüg liche Bereicherung des Orchestercolorits nnd des Solistenpersonals bildet.-^-, Acquisition der vortrefflichen Harfenvirtnos i n Frl- Clara Lemböck. Selten noch haben wir eine Künstlerin »nt so viel Eleganz, mit so großer Sicherheit und vorzüglich ausgebildeter Technik das heikle Instrument be herrsche» sehen. Das Programm enthielt, wie bekannt geworden, im ersten Theile Mendelsso hnsAt Hali a-Ouv er tü re und BeethovensSymphonie Nr. 8 in ls-ck u r. Im zweiten Theile empfanden wir de» Mangel eines oder mehrerer gediegener Orchesterwcrke an Stelle des etwas stark vertretenen Tanzrhythmus, wenn die Sachen an sich ja auch interessant waren nnd es uns namentlich Wunsch ist, die effektvolle» Dvorak'schen Tänze recht oft be rücksichtigt zu sehen. Es fehlte aber der Zusammenstellung des SchlußtheileS etwas Tiefgehendes, Ergreifendes, aus dem die Sprache eines Gewaltigen redet und das für tieser angelegte Mnsikgemüther im Lause der Jahre Bedürsniß geworden ist. Aus dem zweiten Theile wollen wir nicht verabsäumen, das aus dem Programm vergessene Tscha ikow sky'sche Adagio für Streichorchester zu erwähne», das ganz ausgezeichnete Darbietung fand, während das Clari» nettensolo in einer musikalisch recht seichten Phantasie von Herrn D omas chenz mit Bravour geblasen wurde. — Das Concert war besucht von einem zahlreichen und sehr gewühlte» Publikum, das feine Freude an den überraschenden Orchesterleistungen von Anfang a» durch reichen Applaus und wiederholte Hervorrufe des Herr» Kapellmeister Scheel und der Solisten unzweideutig zu erkennen gab. —ckr. Für den rcdactioncllen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz, Für nicht erbetene Zusendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich.'. ASittvIkavI». Die hierorts bestehende Dienstboten-Krankenkaffe wird mit 1. October aufgelöst. Ans Grund des Reichsgesetzcs haben alle land- und forstwirthschafllichen Arbeiter von dieser Zeit an der Ortskranken- kasse anzugehöre». Der Gemeindcvorstand. Otto. MiltolkavI». Die hierorts ins Leben gerufene Pflichtfeuerwehr wird ihre erste Hauptübnug Dienstag, den S. October, Nachmittags 4 Uhr, abhallen. Alle dienstpflichtigen Mannschaften haben sich zu der genannten Zeit in der Nähe des Sieigcrhauses pünktlich ein- zufindcn. Der Gemeindevorstand. Otto. Die Schuldner des verstorbenen Kaufmanns Ernst Junghanns i» Chemnitz werden hierdurch aufgesordert, die schuldigen Beträge bis spätestens den 10. October a. a. an den Unterzeichneten Concurs- verwalter in dem zum Nachlaßvermögen des pp. Junghanns eröffneten Concurse bei Vermeidung der Klagcanstellung zu bezahlen. Rechtsanwalt L. Chemnitz, Brückenstraße 21. Wlhre M WIM» tckcW. Die Absuhre des Düngers und der Abfallstoffe vom hiesigen Bahnhofe soll vom 1. Januar 18tt9 ab einem Unternehmer über tragen werden. Die hierauf bezüglichen Bedingungen sind im Unter zeichneten Bureau, Albcrtstraße 9, II, einzusehen und die Gebote bis zum 10. Oktober d. I. daselbst schriftlich und versiegelt ab zugeben. Chemnitz, den 18. September 1838. Königliches Avtheilungö-Jngenieur-Bureat» I. Schwungrad m. Bock, Balance- Preffe,Riemschcibe(700miii Durchm. u. 180 breit),Feldschmiede, Ambos m. Stock, Dreifußmaschine (16uädlig), Spulmaschinc(Küchenineistcr), kleine Drehbank m. Kreuzsupport,Schraub stöcke, Ventilator, billig zu verkaufen Gartenstrafle SO. Wl»lr«t-Bcrkailf. Verändcrungshalber bin ich ge sonnen, mein in einer lebhaften Fabrikstadt romantisch gelegenes Nestanrant mit sehr aoftönsm Lonvvrlgarlsn und hvrrlivtivr fliwsiciil baldigst zu verkaufen. Offerten unter L-. L8VV in die Exped. d. Bl. erbeten. I 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite