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abzuschwächm und drn nattonalen und provinziellen Tendenzen ! Geltung zu »erschaff»», mit größer Majorität zurückgewiesm hät.''M«lttch« Weis« wurde diu" Anttag de» Exmini-rr« Grafen Thun, »»nach Oesterreich al» der Hort de» Katholl- ci»mu» bezeichnet »erden sollt«, mit überwiegender Majorität »erworfen. Im UnttrbaUse führte die Adreßdebatte z« eine« lebhaften Kampf« zwischen d«n Föderalisten und Eentralisten; doch ttug«n dir Letzteren den Si«g davon, indem der «rsprüng» lich« Entwurf, welcher der Reichteinheit da» Wort redet, un verändert zur Annahme gelangte. — Am 11. Mai »acht» d»r il Minister v. Schmrrling deid»n Häusern Mittheilung« über di« Grsetzmtwürfe, «tlch« im Lauf« drr gegenwärttam Session d«m ReichSrathe zur Berathung vorgrleat »«rden solrn. Die- stlbrn brtrrff«» vor All«m drn Staatshaushalt, übrr »rlch«« di« eingthendsteu Mittheilungtn zugesagt werden. Kerner soll ein« Vorlage zur Regelung de» Verhältnisse» zwischen dem Staate und der Rationalbank erfolge»; — ein anderer Gesetz entwurf soll da- Verhältniß der Rtchtratholischm zur katholi schen Kirche, daher da» RechtSverhältniß in gemischten Ehen, Kindererziehung und Ueberttitt von einer Religion zur andtten feststrllen. Dir «titrrrn vottagen bettrffen u. A. dir Gmnd- züg« drr nrurn Grmrindrordnung, drr Gerichtsverfassung, drn Entwurf rinr» Preßgesetze», dir Aufhebung dr» Wucherpatents und der Zinsentaren, di« Einführung dr» neuen brutschen HandelSgesetzduche» rc. Die Ankündigung dieser Reformen hat dir Hoffnungen auf eine befriedigende Fortentwickelung de» konstitutionellen Staatrleben» von Neuem gestärkt und man beginnt der nächsten Zukunft mit festere« Vertrauen mtgegm- zusehm. Diese Stimmung giebt sich auch an der Börse kund; sttt der Eröffnung de» Reichörathe» ist eine nicht unwesent liche Besserung der Balutaverhältniffe «ingetteten Da» ttagische Ende de» Grafen Teleki beschäftigt noch immer alle Gemüther. In de« unteren Volk-klassen hatte sich di« Rtinung verbrritet, d«r Graf sri von stinrn politisch«» Gegnern au» drr Wrlt grschafft «vrdrn und «» «urdr dahrr nvthig, drn Srldstmord gerichtlich zu constattren. Urbrr dir ügentlichm Motiv», welche d»n grnanntrn Magnat«» «in«m so v«rhängni-voll«n End« «ntgrgengeführt hab«», fthlt zwar »in irgend zuverlässiger Aufschluß, doch haben die darüber aus gestellten Bermuthungm viel sttt sich. Ra« nimmt allgemein aH da- Teleki, dessen aufrichtige Vaterlandsliebe allseitig an erkannt wird, m der letzten Zeit «von seiner Partei entschieden vorwärts gedrängt wurde, um außerhalb de- Landtag« zu Lhaten zu schreiten, die da» Land leicht von Neuem in den Strudel der Revolution gestürzt haben würden. Inwieweit Teleki der ungarischen Emigratton gegenüber gewisse Engagement» über nommen hatte, denen er unter gegenwärtigen Verhältnissen nicht zu genügen vermochte, läßt sich ebensowenig nachwnsen, wie di« Wahrheit der Behauptung, daß seine intime Verbindung mit dem Pariser und Limner Kabinette ihm einen Weg vorgrzeichnet hab«, vor d«m er selbst zurückgtschreckt sei. Gewiß scheint nur, daß Graf Teleki seit der Rückkehr in sein Vaterland immer mehr di« Ueberzmgung gewann, daß di« ideal«« B«str»bu«gtn, den«« rr fich in d«r Verbannung hingegeben, in den realen Verhältnissen, die er in der Httmath vorfand, keinen ergiebi gen Bode» fanden- daß seine Wünsche und Hoffnungen, so laut ihnen auch die Menge entgegenkam, keine Au-ficht auf Vmvirklichuag hatten. In dieser Utbrrzeugung mußten ihn, »enn er überhaupt auf da» Zusammenwirken äußerer Um stände gezählt, der Verlauf der Warschauer Ereignisse, die friedlicher« Wendung, welch« in l«tzt«rer Zrit dir Drng« in Atoll«» genommen und vor Av«m di« entschieden« Ungunst, wtlche England den wtttgehenden Plänen der extreme« Ma gyar«« zuwendrt,' nur noch m«hr bestärk«». Di« Thronrrdr von» 1. Mai, w«lch« di« Strvung der kaiserlichen Regierung zu Ungarn klar und unumwunden bezeichnete, drängte endlich die Parteien und ihre Führer zu einer Entschließung, welche über di« nächst« Zukunft d«» Lände» entscheiden sollt«. Graf Trleki, drr schon zu «ttt vorgeaäiMrn war, um »irdrr um- k«hr«n zu kvnnrn, mußt« auf dir Dmchführung srinrr Polittk »erzichtrn, »«»» «r da» Land nicht »«««« Gefahren pr«i»grben m>d d«m kaum brsrittgtrn Absoluti-mu» abennal» Thür und Thor öffn«» wollt«. An di«s«m Scheideweg« ana«langt, «achtt er s«in«m Ltben, da- «r-sür rin v«rf«hlte» hielt, selbst ei« Made Dem Privatcharakt«, ^der Befähigung und dem uneigennützige» Pattiotttmu« »«leki » lasse» selbst Diejenige« vo» Gettchi ttgkrit Widerfahren, welch« sein« politischen Anschauungen und noch «e»iger die Mittel und WGe, «ttt W»o» rr dirselbrn zur Geltung ^zu btt»gm sucht», zu villigtn w«ttnögm. Da» Btgräbniß de» Graf«« fand in feierlichster Weise und unter dem Zuströmen einer unabsehbaren Menschenmenge statt. Auch außerhalb Pesth wurde zur. Brgräbmß stunde. iü) mehreren Städten mit de« Glocke« sämmtkichtt Kirchen geläutet. . Ueber die Richtung, welch« b«i d«n nun «ndlich zu «röff- ntndrn Vtrhandlungtn dr» Landtag» di« grmäßigt« Pariri d«r Ragyarm rinschlagrn wird, girbt rin« Rrd« Drax», d«» Füh- rerS drrstlbrn, näh«r« Lu-kunst. Dies« Rede, ««lche, ehe sie gehalten worden, in den Zeitung«» v«röff«ntlicht «urd«, ver wirft den Vorschlag einer Resolutton, in welcher di« Forde rungen de» Lande» zusammrngefaßt wrrden; ei» solcher Schritt würde einen feindlichen Eharakter haben. Deak empfiehlt viel mehr rin« an d«n Kais«r zu richtrndr Adreff«, in w«lch«r di« Lolk-wünsch« ihrrn Ausdruck find«»; d«r Einwurf, daß d«r Kaisrr nicht al» g«sthlich«r Thronerb« zu brttacht«», wril in drr AbdankungSurkunde Ferdinand » V. Ungarn nicht auidrück lich erwähnt sei, erscheine nicht stichhalttg und man lege diese« Formfehler mit Unrecht zu großen Werth btt. In der Adreff« ab«r soll di« »rrfaffung-mäßig« Sttbständigkttt und Unab- hängigkttt Ungarn», sowi« ttn verantwortliche» Ministerium gefordert und darauf hingewiesen werd«», daß da» Land durch kein andere» Band al» durch die festzuhaltend« Personalunion mit dem österreichischen Herrscherhaus« »«rbundt» «rrde. Di«» find di« Anford«rung«n d«r Grmäßigtrn und man glaubt, daß nach Tttrki'S Tod« sich auch manch« Anhängrr der extte- men Partei diesem Programme anschlirßm und ihm so den Sieg verschaffen «erden. Btt alledem wird di« R«gi«m»g darauf nicht ttng«h«n könnrn, w«nn fi« d«m von ihr prorla- mirtrn Grundsatz« d«r RttchSttnhrit ttt« blttben will; «in« g«dtthlich« Lösung schttnt nur dann möglich, w«nn di« Ma« gyarrn d«n durch das StaatSgrundgesetz vom 26. F«br. d. I. gtschaffenrn R«chtSbod«n anrrkrnnen und auf d«ms«lb«n di« Ausbildung und Brftstigung ihr«S BerfassungSlebenS anstrrb«». (Nach d«n ntUtsttn Brttchtrn hat D«ak di« ihrrm wrsrntlichrn Inhalt« nach vorst«h«nd angedrutet« R«d« am 13. Mai im Unttrhaus« gthalttn. Er mahnt« zur Klughttt und Mäßigung und d«r Eindmck seinrr Wortt war ttn g«walttg«, so daß stlbst di« gegnrrisch« Parttt ihrrn Bttfall nicht zurückhitlt. Di« Debatt« übrr di« Adresse wird de» 16. Mai beginnen. Der Entwurf derselben besagt: Der Landtag könne seine Berathungrn nur aufnehmen, wenn die Gesetze von 1848 vollständig wiederher- gestellt, alle LandrStheile vertreten, die ungesetzllchen Organ« d«S oi-htttgtn RegimrS «ntfernt, di« »«rpfändttrn Kron^üter zurück- gtgeben und di« Emigration ausnahmslos b«gnadlgt «ürd« ) In mehrerrn Eomitattn hat nunm«hr di« Einttttbung d« rückständig«» Tt«uern durch militättsch« Exemtton be gonnen, ohne daß dadmch Exkeffe Hervorgemfen worden find. Dagegen ist «S in Raab am 12. April zu einem Aufstaad« ge- konnnen. ES wurd« dort ttn L«rs«ch zur g«waltsam«n B«- ftttung von vi«r inS Stockhaus eing«brachten desrrtirten Hu sar«» grmacht. Die Garuiso» vertttelte jedoch diese» Mor- habrn. Von den thttlwttsr bewaffntten Eivillstm bliebe« drei todt und fünfzehn »urden verwundet; auf Seite de» MiütärS find Mehrere verwundet worden; auch wurdt die StockhauS- wache »iedttgestochen. , . Schwei-.^ Dir gewerbthättge Stadt Tlaru» hat ttn furchtbare» Unglück betroffen. Am 10. Mai Abend» brach in dem dafige» Gasthaus« „zum Adler" ttn Feuer au», welches fich btt dem stark wehenden Winde mit reißender Schnelligkeit verbreitete und in kurzer Zrit V00 Häust», mithin dm größten Lhttl der Stadt in Aschr lrgtr; von dm 4100 Sinwohnrrn find SVO Familim, bestrhrnd au» 3060 Personm, obdachlos geworden und drr Schadrn wird auf 8 Millionm Fra»«» br- rrchnrt. Li« am Fuß dr» vorder - Glärnisch gelr-rne Stadt ist bekanntlich von Hohe» Bergen umgebe» und der Föhnsvimd