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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188812131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18881213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18881213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-13
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.12.1888
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:- - ?' . strich im Anfang einiger Verdacht gelenkt. Derselbe wurde heute in welcl c» schwedische Zündhölzer, die Köpfe nach der Junenseite und vormittag in UiiterhaiiiSdorf zwei Personen vorgestcllt, die an de,» jenes Tages, an welchem das Kind verschwunden ist, einen fremden Mann mit einem Kind dieses Alters gesehen haben wollen Dieselben recvgnoScirten in dem Menschen die damals wahrgcnvnimcne ' Person, dieser aber behanplet, an diesem Tage in NntcrhainSdorf nicht gewesen zu sein. Infolge dieser beiden cntgcgenstehendcn Aussagen hat die Polizei sich veranlaßt gesunden, den Mann vorläufig in Haft z» belassen nnd zur weiteren Untersuchung nach Planen an das dapge Landgericht abzulieser». — Tie bei einem Gutsbesitzerin Langcnhessen bei Werdau d««e»de Magd Namens Döhlcr ans Nicdercrinitz bei Kirchberg. Welche seit dem l5. October aus dem Dienst entlassen war, sich aber am 28. Oktober auf dem Futterboden des Besitzers heimlich wieder enigefchlichcn hatte, wurde am vergangenen Freitag in fast ver hungert«» Zustande und mit gänzlich erfrorenen Füßen aufgefnndcn. Dieselbe halte sich tvährend dieser Zeit nur mit 1 Kilogr. Brot und " ' rm wenig Butter genährt. Es ist als ein Wunder zu bezeichnen, daß das Mädchen auf so lauge Zeit hat ohne weitere Nahrung lebe» könne». Die trotz ihrer geistigen Beschränktheit Bedaucrnswerihe, , Welche nach ihrer Aussage den Tod gewünscht, wurde am Sonntaa - in das Kreiskrankenstist zu Zwickau nbergeführt, wo sich wahrscheinlich die Abnahme beider Füße iwthwendig machen wird. — Hohenstein, 11. Deccmbcr. Gestern wurde in Herms darf im Selbmann'schen Gehöfte ein der Tvllwnth verdächtiger Hund /««schossen. Der Eigenthüiner des Hundes wohnt in Hohenstein Thatsächliche wird die vom Bezirksthierarzt vorznnehmendc suchnng ergeben. — Ein ans Kupfer gefertigtes und anisch vergoldetes Zwanzigmarkstück, wie man kürzlich ein solches 'Zwickau entdeckte, fand auch ein Geschäftsmann in Gersdorfin Kasse. Dasselbe trägt das Bildniß Kaiser Wilhelms I., die hreszahl 1872 nnd das Münzzeichen und wiegt nur 5 Gramm, iler Ausgeber dieses falschen Geldstückes ist noch unbekannt. — Der Mülsner Bote vermißte bekanntlich eine Ledermappc, die ihm zur Ablieferung nach Mülsen in einem Geschäfte in Glauchau ^Itkrgeben nnd im Wagen versteckt gewesen. Der Verlust erschien Kindlicher, als sich hcransstellte, daß sich in der Tasche eine ddeutende Geldsumme befunden hatte. Zum Glück und Dank der Ehrlichkeit des Finders ist die in Verlust gerathcne Mappe unversehrt wieder zur Stelle gebracht, so daß Niemandem ein Schaden erwächst. s/.. ä—. Hilbersdorf, 11. Tecbr. Im hiesigen Consuin- verein erfolgte vergangenen Sonntag im „Waldschlößchen" die Divideuden-Anszahluug an die Mitglieder. Der Verein, welcher die ^ statutarisch festgesetzte Mitgliedcrzahl bereits erreicht hat und dessen Umsatz im verflossenen Jahre 59,000 Mark betrug, war in der > glücklichen Lage, seinen Mitgliedern eine Dividende von 18'/» "/<> aus s die vom Vereine entnommenen Materialwaaren gewähren zu können. Ist Summa wurden rund 6000 Mk. Dividendengeldcr ausgezalilt. Der höchste Eitrag der Dividende bei einem Mitglied betrug 95 Mk. D. 38 Pfg. Auf Marke» von Geschäflscontrahcnten wurden 6 »/« ge- ' Währt. Bei der Firma Schlesinger in Chemnitz, welche ebenfalls die entnommenen Maaren mit 6"/§ vergütet, war ein Umsatz von 5200 Mk. zu verzeichnen. Die Erreichung dieser hohen Dividende ist auch dadurch ermöglicht worden, daß der Consumverband für Chemnitz und Umg gcnd die Einkäufe im Ganzen besorgt und dann die Maaren a» die Mitglieder zum Verkauf bringt. — Abends hielt ein in anerkcnnenswcrtherWeiseveranstaltetes Kränzchen, verbunden mit humo ristischen, gut ausgeführtcn Vorträgcn, die zahlreich erschienenen Mit glieder bis Mitternacht in der animirtesten Stimmung im Waldschlöß chen beisammen. H—. Hilbersdorf, 11. Dccember. Die Bethciligung an der gestrigen Gcnreinderaths Ergänznngswahl war eine außergewöhnlich schwache. Bon 666 eingeschriebenen Wählern machten nur 18,3 °/„ von ihrem Stimmrechte Gebrauch. ' Neger noch als bei den Unan- jäffigen war die Theilnahme bei den Angesessenen. Von ihnen wählten 27 «/o- Gewählt wurden von den Ansässigen die Herren Gutsbesitzer Weuzcl, Flei chermeistcr Forbrig, Bäckermeister Frohbcrg, Werkfahrer Keller; als Stellvertreter Bauunternehmer Wolf. Von den llnansässigeii wurde Herr Secrctär Pönitz gewählt. Airs Nah und Fett». — UebercinenAttentatsversnch gegen einen holländischen Polizeicommiffar wird aus Amsterdam berichtet: Am 5. Dec., Abends 9 Uhr, wurde bei dem Polizeicommiffar Stork ein hölzernes Kistcheu abgegeben, das man als eines der gewöhnlichen Nicolausgeschcnkc betrachtete. Als ma» den Deckel zurückschob, schlug eine Flamme heraus, so daß Frau Slork den Deckel wieder rasch znschob und durch den Abschluß der Lust die Flamme erstickte. Bei näherer Unter fnchung zeigte sich als Inhalt des Kästchens ein gewöhnlicher Bier- krug, der mit etwa einem Kilogramm Pulver gefüllt und mit einer in Petroleum getränkten Lunte versehen war, während überdies um den Krug und im Kistchcn noch eine Menge loses Pulver ansgestreut lag. In den Schiebcdcckel waren einige Dutzend Löcher gebohrt, dem entsetzlichen Schicksalsschlagc, der mich betroffen, nicht länger leben. Bete also für mich und fluche nicht meinem Andenken. Grüße -diejenige», die mir eine aufrichtige Theilnahme, eine freundliche Ge sinnung bewahrt habe», nnd verfüge über meinen Nachlaß, wie Du Willst. Der Himmel nehme Dich in seinen Schutz, und lasse Dich so glücklich werden, als Du es bei Deiner Bravheit und Herzensgüte Verdienst. Deine unglückliche Schwester Josephine." Ter junge Mann überlas de» Brief mehrere Male. Er unter brach die cigeuthiimlichc Lektüre nur, um sinnend vor sich hinzu- flarren nnd immer und immer wieder den Kopf zu schütteln. Wo war der Ariadnefaden, der ihn aus diesem Labyrinth leitete? — Er winkte den Wirth herein und behändigte ihm das auf dem Tische liegende Gelcstück mit den Worten: „Hier, Herr Mvsler, Euer Gast war immerhin ehrlich genug, um nicht mit der Zeche dnrchziibrenuenl" Der Wirth betrachtete das Geldstück mit einem kühlen Lächeln, vorauf er cs mit den Worten in die Tasche schob: „Zehnmal so viel wollt ich verliere», wen» die unangenehme Geschichte nicht in meinem Hause passirt wärel" Sternberg wandte sich nach dein Oberkellner zurück mit der Frage: „Sie sind fest überzeugt, daß die Dame das Haus auf dem gewöhnlichen Wege nicht verlassen hat?" „Ich will meinen Kopf darauf wetten!" Der junge Beamte trat an das Fenster »nd sah in den Hof hinunter. Sein Auge fiel auf ein Asphaltdach, das die Bedeckung eines kn den Hof gehenden Vestibules bildete. Der mit einigen Baum »nd Stranchparticen gezierte Hof war von einem niederen Zaun »mfchlofsen. Man brauchte durchaus kein gewandter Turner zu sein, Um vom Fenster ans auf das Dach und von hier auf den Erdboden Pi gelangen. Noch leichter erschien das Uebersteigen des Zaunes, Welcher die Grenze zwischen diesem »nd dem Nachbargrundstück bildete. Der junge Beamte machte schnell alle diese Wahrnehmungen. Plötzlich aber schwang er sich zum Erstaunen aller Anwesenden zum Fenster hinaus auf das Dach, nahm einen kleinen runden blitzenden »liier dens lbcn eine Reibfläche, angebracht waren, und zwar derart, daß beim Oeffnen die Köpfe der Zündhölzer mit der Reibfläche in Verbindung komme» »i»ßlen, wodurch die Explosion herbcigeführt werden sollte. Ein ähnliches Kistcheu mit demselben Inhalt war dein Gciicralstaalsanwalt am Amst>rdcimer Provinzialgerichlshof, Jollc-, zugcdacht gewesen; durch ein Versehen winde cs jedoch in ei» be »achbartcs Hans besorgt, dessen Bewohnerin cs, weil cs bereits sehr spät geworden war, bis zu», nächsten Morgen stehen ließ und dann erst dem Gciiccalstaatsciuwalt schickte. Dieser, vo» de», Vorgang im Stork'schcn Hanse bereits unterrichtet, war beim Ansschiebcn dcs Deckels so vorsichtig, daß sich keines der Slre-chhölzcr entzündete. Wie es heißt, ist man den Thätcrn, wahrscheinlich Anarchisten, auf der Spur, auch ist bereits der Lade», in welchem das Pulver ge kauft worden, ausfindig gemacht. Stadttheater. Dienstag, de» II. Dezember: Zweites Gcfiiiiinck-Gastspicl der Mit glieder des köiiigl. Theaters am Gärtncrplatz in München, >i»ier Leitung dcs königl. bcchr. Hosichauspielers Herr» MaxHvspancr. „Im AnStragstnberl", Volksstnck von Hans Neuert nnd Maximilian Schmidt. Als die „Münchener" dieses schlichte nnd doch so außerordentlich wirkungsvolle nnd packende Banernstück in den Apriltngcn 18 6 znm ersten mal über die hiesigen Breiter führten, errang es einen Erfolg, der dein des „Hrrrgottschnitzer" kaum nachstau!». Sv war cs auch Heuer wieder: Jubel nnd Rührung. Eiuzücken nnd tiefe Erschüilcrnng wechselten ab; den» was das Auge sah »nd bas Ohr hörte, das war Ivied.r vom Beginn bis znm Schluß in Bild und Wort, in Gestalt »nd Ton, im Gruppen- wie im Einzelspiel die volle Nalurwayrhest, und zwar jene Ralnrlvahrhcit, ivie sie das bayrische Hochland erzeugt: grobschlächtig nnd gcinttthstics, derb und gntmülhig, kern- frisch nnd Irenher.stg, und vor Allem reich an buntgestalligem, farbensaitew Lebe». Wieder merkte man mit iimerem Behagen nnd Entzücke», daß die „Münchener" die Natur nicht suchen oder mit ihr spielen und prahlen, — nein, sie leben sie unverfälscht, bis in die kleinsten Einzelheiten ans sich bc.ans. chv» die ganze äußere Anordnung, Las vsi scheinbar regelwidrige nnd doch so planvolle Durcheinander in der Scencrie »nd in den Gruppen- dewegnngen vcriüth die kundige Hand dcs verständnißvollen Leiters des Ganzen, wie de» echten und rechten Sinn jedes Milwirkeuden. gleichviel, ob er Statist ist oder erste Kraft. In der ofi vert-lüsfe»cen Nachainn- nng der Wirklichkeit offenbart sich die höchste Kunst, von der die Anorduer und Leiter unserer deutsche» Bahne, wie die darstellenden Künstler viel, sehr viel lernen können. Ta ist auch kein Prunken mit langweilige» Pya»i..sie- kostümen voll Glanz nnd Pracht, wie sie ans unser» Thealern in Banern- stücken ost zu erscheinen Pflegen, kein Znrschaustellen v.n glänzenden Unwahr heiten, — 'Allo- zcngt von ursprünglicher Aechlh.it, in dec Tra.pl, ivie in der Sprache, in der Erscheinung, wie im Spiel. Diese Borzuge der obcreaycu- >cl.ea Gäste können nicht ost genug betont nnd gerühmt werden. Ten höchsten Triumph feierten i» der Einzeldarstellung wieder Herr Neuert und Fräulein Schönchen als die Bertrclcr der beiden Alten vom Lchmhof. Diese wnnderbarc, seelisch belebte und innerlich durchwärmte Klcin- inaleret in der künstlerischen Durcharbeitung der beiden Gestalten, denen schon beim ersten E.scheinen alle Herzen znsliegen, — diese überwältigende Wahr heit im Wechsel der Empfindungen, vom höchsten Glück bis zum tiefsten Leid, dieses köstliche, dem Leben nauirgenen »ach„ebildcic Anstteten und Gcbayrcu Maske, Bewegung »nd Rede, — alles duS sind Offenbarungen einer Nnnst, die mit der Natur Eins geworden ist. Daher aber auch eme Wstk n»g, die Alles zn frendigein und begeistertem Entzücken tust fortrcißt, — daher ein Erfolg, der auch diesmal wieder in stürulischficr Anerkennung Seiten des zahlreichcn Publikums gipfelte. Und daneben die meisterhaste Darstellung des hitzköpfigen und verblen deten jnngcn L.hulhoföanern durch Herrn Albert! Eine geradezu elementare Krast der Leidenschaft brach ans diesem Spiel hervor, das gleichwohl stets nntcr der Herrschaft einer Kunst stand, welche der anschanlicheu und fein ge gliederten Entwicklung des eigenartigen Baucrncharaklcrs in allen Einzelheiten gerecht zu werden verstand. — Neben dieser markigen und krasivolten Natur- wahrhcit »nd Ungeschminkthcit stach Frl. Hücker als Cilli merklich ab. Dieser jungen Bäuerin fehlte» die kräftigen Züge; sie erschien trotz löblichem Bestreben einigermaßen verblaßt und paßte mit ihrem Wese», das fast etwas Pathetische» halte, nicht recht in de» Rahmen dcs Ganze». — Um so prächtiger trat die resolute und kernige Schnsternandl dcs Irl. Elia Jcnle hervor. Da war jeder Zng, jede Bcwegnng nnd jeder Ton voll sriich-lrüftigem, innerem Leben gesättigt. Ein Gleiches bars vo» dem Lievhabcrpürlcin Wally nnd 'Ratzt gelten, dargestellt von Irl. v. Volkmar und Herrn B ä » m ter. Ein KabinctSstück voll überwältigender Komik »nd zugleich von scharf ge- zeichnetrr und fein verstandener Charakteristik war der ergötzliche Sliglschnstcr ocs Herr» Hoftrauer, dem sich der dumm drollige Beri dcs Herrn SelnS zur Seite stellte. Die Beiden entfesselten wahre Lachstürme. Em treffliches Gepräge voll sicherer Auffassimg nno charakteusti.chcr Besonderheit trug auch der Planer dcs Herrn Wcinmüller, und schließlich sei denn auch Fräulein Wnnd erle nicht vergessen, die als Moni mit iyrem frischen Spiet und präch tigen Gesang wieder die Herzen zn gewinnen wußte. — Die gewandte» Schnh- plaltl-Tänzcr, die Herren Deugg, Potchner und Obcrmrier, als »atu», echte Vertreter ihrer Knust, mußte» auch diesmal dem stürmischen Verlangen des Publikums nachgcbeu »nd ihren Tanz wiederhole». bl. tv. Standesamts-Rachrichten. Chemnitz. Uebersicht ans die Woche vom 3. bis mit 8. Decembcr 1888. L. Angcmeldete Geburtssälle 80, als: 13 Knaben und 37 Mädchen. L. Augenleiden: Stcrbefällc 62, als: 3t männliche und 28 weibliche Personen. E Eheschließungen 19, als: Handarbeiter Friedrich Emil Janasch, Wankenauerstr. 17, evang, mit Auguste Minna Bachmann das., cvaug. — Eisenhoblrr Robert Paal Kroha, Haubolcstr. 2, röm.-kalh., mit Laura Liddy Börner das., evang. — Fabrikarbeiter Carl Otto Malß, Harlmannstr. 55, evang-, mit Anguste Helene Wcißbach, Körncrpl. l4, evang. — Handarbeiter Hermann Anglist Schneider, Zwingcrgaffc 4, evang., mit Auguste Marie Sprung das., evang. — Glaser Friedrich Paul Wcinhotd, Rndolsstr. 8, evang, mit Franziska Alma Kretzer, Hauboldstr. 3t, evang. — Zimmermann Caro lus Hellejchuh, Sandstr. 19, röm.-kath., mit Maria Hlawatsch das., röm.-kalh. — Handarbeiter Moritz Bruno Lconhardt, Soimenstr. 49, evang., mit Amalie Wilhelmine verw. Langer geb. Richter das., evang. — Postsecretär Friedrich Pinl JiinghannS z» Frankfurt a. M., evang., mit Bertha Antonie Benne witz, Logenstr. 20, evang. — Schneidcrincister Hermann Müller zu Grüner, evang., mit Elise Amanda Angnstc Jacke, Anncnstr. 3, evang. — Privat mann Eduard Victor Lasch, Moritzkir. 6, evang., mit Christiane Panline verw- Ulbricht geb- Marlin, Zöllncrstr. 15, evang. — Restanrateur Julius Robert Fischer zn Zwickau, evang., mit Mathilde verw. Streller geb. Müller, Angustnsbnrgeistr. 8->, evang. — Bäcker Carl Alexander Knorr, Anna- bergcrstr. 4, evang., mit Einrisse Hertel das., evang. — Schnlmincher Louis Franz Zschage, Lerchcnstr. 3, evang., mit Auguste Helene Jda Schubert, Zöllnerstr. 13, cvang. — Vnssetstr Robert Max Schäfer, Mühlcnstr 29, evang,, mit Anna Auguste Therese Hann, das., cvang. — Schlosser Ernst Ludwig Döhuert, Mathildenstr, 2, cvang., mit Marie Elise Wilhclmine Grewc das, cvang. — Markthclfcr Heinrich Arno Jllgcn, Wilhclmpl. 12, cvang., mit Auguste Alma Eckert das., cvang. - Steindrnckcr Paul Oswald Parvus, Jägerstr. 2, cvang., mit Anna Elise Richter das., evang. — Fabrik arbeiter Eduard Max Härlcl, Schützengäßche» 3, evang., mit Alwine Auguste kluger das., cvang. — Schmied Heinrich Max Weigel, Uferstr. 8, cvang., mit Anna Emilie Kunze das., cvang. O. Ehcaufgcbote 26, als: Schlvsscr Hermann Gustav Kolte, Fcrdinand- straßc 23, mit Marie Lina Schlecker das. — Maurer und Slrilmpffvirkct: Ca>l Oswald Schneider, A»tonsplatz 9, mit Christiaua Stübingcr, Anialien- straße 14. — Eisendrehcr Franz Kahler, Harlmainistr. 47, mit Angnsle Emma Friedrich das. — Pfarrer Paul Thevdor Jäßing zn Ebcrsdorf, mit Minna Rosalie März, Königstr. 6. — Slellmachcr Heinrich Suhl zn Hamburg, mit Caroline Anna Ranschelbach, Neilbahnstr. 45. — Töpfer Nicolans Heinrich Adolph Natbjc», Lcipzigerstr. 53, mit Anna Auguste Eichlec das. — Kauf mann Max Alfred Busch z» Mcuselwitz, mit Julie Clara Kickucr, Wicscn- straße 20. — Schmied Carl Schmied!, Bergstr. 22, mit Paulinc Flora Ziegler, Ludwigstr. 12. — Schneider Max Richard Prager, Marlinstraße 25, mit Anna Louiie Müller das. — Bäcker Adalbert Max Gläser, Paul-Arno d- straße 12, mit Marie Anna Frank, Sonncnstr. 51. — Fabrikarbeiter Carl Philipp Laich, Lcipzigcrstraße 52, mit Helene Henriette Nümmler das.' — Zimmerer Friedrich Ehregock Poitz, Rndolsstr. 35, mit Panline Emilie Uhlig, Oststr. 19. — Tischlermeister Friedrich Richard Rabe, alte Dredncrstraßc 10, mit Lanra Bertha Panzer, Jacobstr. 35. — Schuhmacher Gustav Hermann Merkel zn Kricbethal, mit Hulda Angnstc Jnnschcr, Schillerstr. 38.—Schnh- machergcjchästsmhaber Friedrich Alwin Tilgner, Zschopanerstr. 36, mit Minna Seifert, Amalicnstr. 1l. — Caltvnarbeitcr Ernst Oswald Langer, untere Acnenstraße 5, mit Mathilde Helene Kinadcr das. — Schlosser Julius Max Mühlpsort, Brühl 47, mit Anna Paulinc Lantzsch, Marliustr. 20. — Tech niker Ernst Gideon Richard Gabler, Lcrchenstr. 5, mit Angnstc verw. Schu mann geb. Wapplcr, Nengassc 3.-Maler Carl Clemens Fichtner, Bruhl50, mit Ernestine Panline Sweller, Blankenanerstr 5.— Schneider Carl Schwarz, Kascrnenslr. 19, mit Auguste Louise Saiinidt, Mühlcnstr. 44. — Fabrik arbeiter Friedrich August Uhlmaun, Peterstr. 12, mit Thekla Milda Thiele, Logenstr. 20. — Maurer Friedrich August Jentzsch, Elisenstr. l l, mit Emilie Panline Lehmann das. — Postassistent Friedrich August Wilhelm Jung, Manerstr- 4, mit Anna Emilie Jda Hinkel zn Leipzig. Kansman» Johann Friedrich Kiltl zu Prag, mit Helene Kandier, Frnuenstr. 8. — Apotheker Adolph Georg Ricpcr, Aunenstr- 7, mit Margaretha Anna Johnson, Ahorn straße 10. — Favrikarbeitcr Carl Ernst Kistler, Hermannstr. 3, ,„jt Babccke Johanna Graß das. Ncnkirchc». Uebersicht ans die Zeit vom 26. November bis 9. Deccmbcr 1888. Auyemcldctc Geburtssälle 11, als: 5 Knaben und 6 Mädchen. trn»>'»>sabrikant Heinrich Ludwig Rupf in Nenkirchcn, 1 M. Fabrikarbeiter Flicdr. Hermann Wcinhold i» Nenkirchcn, 1 K. Holzhändler Ernst Wilhelm Rösch in Nenkirchcn, 1 M. Strniupswirkcr Carl Heinrich Granbner in Adorf, 1 M. Strnmpssabrtkant Gotthilf Hermann Weiß in Adorf 1 K. Der Wiittvc Christiane Wilhclmine Weigel in Markersdorf 1 M. Zimmermann Karl Herrn. Kühler i» Markersdorf, 1 K. Färbergehilfe Max Robert Abendrvth in Markersdorf, 1 M. H,.ns- »nd Feldbesitzcr Karl Heinr. Reinhardt in Sielzendors, 1 K. Handarc-eitcr Friedrich August Hermann Uhlc in Slelzen- dorf, 1 K. Bäcker Anglist Bernhard Rinklcb i» Stclzcudorf, 1 M ö. Eheschließungen 2. Handarbeiter Friedrich Oswald Meiner!, cvang.- luth., mit Christiane Wilhclininc Uhlig, evang.-lnth, Beide in Nenkirchcn. Fabrikarbeiter August Ernst Lübel, evang.-lnth., mit Clara Clemcntine verw Schubert geb. Opitz, evang.-luth, Beide in Markersdorf. 0. Angemcldcte Stcrbefällc 9, als: 3 männliche und 6 weibliche Personen. Gutsbesitzer Friedrich Antvn Lasch i» Ncnkirchc», 1 T., 20 W Sirnmpfw. Karl Ernst Scltinann in Nenkirchcn, 1 S., 2 I. 7 M. Dcs Fabrikarb. Carl Wilhelm Ärniumt gen. Großichupp Ehefrau Anna Marie geb. Eckett in Ncn- kirchen, 27 I. 3 M- Des Slrninpsw. Joban» Christian Na» Ehefrau Her- minc 'Angnstc geb. Wcißbach in Nenkirchen, 39 I. 3 M. Strnnipsfabrikant Karl Richard Weiser in 'Ncnkirchc», 1 T., 6 I. 7 M. Auszügler!» Johanm Christiane Friederike verw. Sieber geb. Kretzschmar in Markersdorf, 64 I Zimmermann Karl Hermann Kühler in Markersdorf, 1 S, Vs St. Der »n- verchcl. Dicnstmagd Marie Elsa Schindler in Adors 1 T., 8 W. Fabrikarb. Heinrich Louis Richter in Markersdorf, 1 S., 8 W. Wotteödiettstc. St. Johanni skirchc: Mittwoch den 12 Dccember Abends 8 Uhr Bibcl- stnndc für die Glieder jäinncklicher Gemeinden der Stadt. Herr Tia- conus l>r. Sterzcl. Freitag den 14. Deccmbcr früh 8 Uhr Wochcncommnnion. Herr Diaconns E b o l > n g. Hospital St. Georg: Donnerstag den 13. Decembcr früh 9 Uhr Prcdigt- gottesdicust mit Beichte nnd Commnnion. Herr Diaconns Eb einig. St. Panlikirchc: Mittwoch, den 12.Dccenibcr, früh o Uhr Beichte nnd Commmlivn des Königl. Ghuinasiums. Schloßkirche: Mittwoch Abends 8 Uhr AdventSabcndandacht in der Älcinkindcrbcwahr-Anstalt, Lndwigstraßc. Herr Diaconns Rüling. Dreicinigkeits kirchc der separirtcn cvang e li sch-lnth c rischen Gcineindc »»geänderter Augsburger Consossion a. d. Kaßberg: Piiltwoch Abends 8 Uhr Advent-Predigt. Israelitische Gemeinde: Freitag den 14. Dezember Abends 4 Uhr, Sonnabend den >5. Tcccmbcr früh 9 Uhr Gottesdienst. Apostolische Gemeinde: In der Capelle Holbcinstr. 35 (zwischen der Zicsche- und Feldstraße gelegen) öffentliche Predigt für Jedermann über „die nahe Wiescrknnst Jesu Christi »nd die Erfüllung der Vcrheißnng Gottes mit der Kirche" Donnerstag Abends 8 Uhr und Sonntag Abends 6 Uhr. Parochic Nicdcrrabcnstein: Freitag, den 14. Dccember, Vormittags 10 Uhr Wochcncommnmo». Gegenstand auf und kehrte mit demselben ebenst) rasch in das Zimmer zurück. Es war ein blanker Messingkiiopf von der Größe eines Zwci- grvschcnstücks mit einem darauf geprägten Anker, nnd die Augen dcs Finders hingen mit einer Art Entzücken an der so unbedeutend scheinenden Kleiderverzierung. Dann nahm er den Brief von neuem zur Hand, prüfte noch einmal die Handschrift und wandte sich a» den Wirth mit dem Aufträge, svfvrt das Fremdenbuch noch einmal zu holen. Sternberg schien wieder vollständig ans der Höhe der Situation. Nichtsdestoweniger ging ein leichtes Beben durch seine Hallung, als er das aufgeschlagene Buch entgegennahm und mit kritischem Auge einen Vergleich zwischen den beiden Handschriften anstellte. Ein Unterschied war allerdings sichtbar, aber nur das geübte Auge des Schriftkundigen vermochte fcstzustellen, daß die angebliche Fremde die Handschrift dcs Briefes mit der äußersten Vorsicht nachzuahmen versucht hatte. „Wir haben es mit einem Universal Genie zu thun," dachle Stcrnberg, „aber alle diese Genies machen sich bemerkbar durch ihre übergroße Vorsicht. Operiren wir weiter! Ist das Nachbarhaus von vielen Leuten bewohnt?" wandte er sich laut an den mit jeder Mi nute verdutzter werdenden Wirth. Die Antwort lautete verneinend. Der Besitzer des Hauses war ein reicher Privatmann, der die Räume zum größten Theil für sich allein bewohnte und seit dem Beginn der Saison sich mit seiner Familie in einem Seebade aufhiclt. Ein Krämer, der mit Schiffs Proviant handelte, hatte im Parterreramn einen kleinen Laden und ein dahinter belegenes Stübchen inne. Er und seine um wenige Jahre ältere Frau waren im gegenwärtigen Moment die einzigen Bewohner dieses Hcknses. „Ae werden vor allem gut thun, nach der wirklichen PostrathS wittlve zu forschen," bedeutete Sternberg seinen Begleiter. „Denn daß eine solche in Wahrheit cxistirt und diesen Brief, den ein anderer sich zu verschaffen wußte, geschrieben hat, unterliegt für mich keinem Zweifel. Datz Zeugniß dieser Frau wird von Nöthen sei». Er mitteln Sie ihren Aufenthalt und suchen Sie von ihr alles zu erfahren, waS mit diesem Briefe und dem Vorfall in diesem Gast hofe in irgend einer Beziehung steht. Ihren diesfallsigen Bericht legen Sie >>» Bahiihofs-Nestanrant nieder, von wo ans ich alles Neue diesen Fall Betreffende in Empfang nehmen werde." Der Beamte verbeugte sich und schlug nach rascher Verab schiedung den Weg nach dem Bahnhof wieder ei», während Stcrnberg sich in den Hos verfügte und den die Grenze bildende» Zaum aus's Genanestc musterte. Dichtes Gestrüpp von wildem Wein kletterte an dem Drahtnetz empor, mit welchem der Bretterzaun umsponnen war, aber an einer Stelle hing das Blättcrwcrk lose nnd zerrissen herab nnd ein paar seidene Fransen, augeuscheinlich von einem schwarzen Sounetischirm herrührcnd, hingen an den Drahtfädcn nnd lieferten den Beweis, daß an dieser Stelle dcs Zaun überstiegen worden war. Der Wirth war in dem verhängiiißvollen Zimmer zurückgeblieben. Er stand am Fenster nnd sah stieren Blickes in den Hof hinmiier, jede Bewegung des Polizeibeamtcn mit anfmeikiamc», Auge be wachend. Der Oberkellner nnd ei» paar neiigicrige Mägde waren in die Hofthüre geirelen. Nach ihnen wandte Stcrnberg sich jetzt mit de» Worten: „Sucht einmal im Hofe nach, cs scheint mir, als müsse die Frau Pvsträthin noch einige Toileitcngegcnständc znrückgclassen haben." Nach diesen Worten schwang er sich mit einem gewandten Satze über den Zaun nnd stand nun in einem kleinen viereckige» Hof, der zur Rechten von einer Art Schuppen eingefaßt war »nd ein ziemlich verödetes Aussehen hatte. An den Fenstern, welche in den Hof gingen, zeigte sich Niemand. Sic waren mit wenigen Ausnahmen verschlossen nud mit Gardinen verhänge». Der junge Man» blieb einen Augenblick stcheu, mit verhaltenem Aihcm lauschend; aber weder aus dem Innern dcs Hauses, noch ans den halbverfallenen Stcillgebäliden ans der andern Seite drang der leiseste Laut. Indessen schien cs, als walte doch über seine» ernsten Mühe waltungen ein glücklicher Ster»; denn als er nun jeden Winkel deS Hofes seiner Gewohnheit gemäß abziisnchcn begann, entdeckte er die Krücke eines Sonnenschirms, welche aus der am äußersten Ende des Hofes befindlichen Schlamingrnbe hcrvorsah. Fortsetzung folgt. Für de» rcdactlonellen Theil verantwortlich; Franz Götze In Chemnitz. — Verlag und Rotationsmaschjnendruck von Alexander Wiede in Chemnitz
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