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Seile 2. — „Sächsische Dorfzetmng." — 13 September 1905. Kiwindje zurückgezogen. Lindi-Fluß September abgefahren, habe dort Schröder mtt 16 Mann zurück gelassen. In Mikindani ein Deckoffisier, zehn Mann. Am 9. September in Dar eS-Emam eingetroffen. Paasche ist abgegangen am 30. August von Mohoro mit Teil Marinedetachement und schwarzen Soldaten zusammen mit Abteilung Schutztruppen nach Kitschi. Am 4. d M. ist Paasche in Mayenge zurückgeblieben, um diesen Platz zu sichern, während die Schutztruppe nach Kibatta weiter marschiert ist." Oesterreich-Ungarn. Wie das „Korr. Bureau" erfährt, wurden Kultusminister vr. v. Härtel und Handelsminister Freiherr v. Call auf ihr An suchen vom Amte enthoben. ES wurden der Vize präsident des Niederösterreichischen Landesschulrats vr. Bienerth mit der Leitung des Kultusministerium- und der Sektionschef des Ministeriums des Innern Graf Auer-perg mit der Leitung de- Handelsministeriums als Sektionschef- betraut. Ma« nimmt allgemein an, daß Ministerpräsident Fejervary heute dem Kaiser die Demission des Gesamtkabinetts überreichte, weil der Kaiser die Sanktion des allgemeinen Wahl projektes verweigerte. Jedenfalls fand ein Ministerrat statt, worauf Fejervary nach Wien zurückkehrte. Die Koalition ist sehr siegeSgrwiß. Graf Polonyi hat die Ministeranklaae vollendet; er besitzt Dokumente, wonach der Minister Cristoffy der Urheber der famosen Zeysig- Affäre ist. Italien. Der König fuhr mit dem Minister der öffentlichen Arbeiten Ferrans im Automobil durch die vom Erdbeben betroffenen Ortschaften, von der Menge lebhaft begrüßt. Der König stieg in allen Dörfern vom Wagen, besuchte die zerstörten Häuser und befragte die Bevölkerung. Der König war tief bewegt über das große Unglück und bestärkte die Be hörden und Ingenieure in ihren Bemühungen. Er empfahl, für die Obdachlosen Hütten zu bauen. Der Bischof von Monte Leone erhielt von Merry del Val eine Depesche namens des Papstes, in die der so hart betroffenen Diözöse der Fürbitte des Papstes versichert und ihr der Segen des Heiligen Vaters übermittelt wird. Rußland. Trotz der strengen Befehle aus Petersburg, wonach unter allen Umständen die Ruhe wiederhergestellt werden soll, wird es im Kaukasus eher schlimmer als besser. In den Städten läßt sich vielleicht etwas wie eine äußerliche Beruhigung erzielen, auf dem Lande dagegen ist von irgendwelchem Einfluß der Behörden noch nicht das geringste zu verspüren. Die Warschauer Arbeiter haben ihre Drohung, daß sie die Hinrichtung des Sozialistenführers Martin Kasprzak mit dem allgemeinen Ausstand beant worten würden, wahr gemacht. Gestern früh 9 Uhr wurde in allen Fabriken die Arbeit eingestellt. In den Arbeitervierteln geht es lebhaft zu, die Menge verhält sich aber ruhig. Starke Militärpatrouillen bewachen die Fabriken. Der Streik wurde inszeniert wegen der Hinrichtung Kasprzaks. Ans Dresden und Umgegend. Dresden, 12. September Wetterbericht des Königl. meteorolog. Instituts Dresden. Prognose für den 13. September. Wetter: Trocken, wenn auch mehr oder weniger stark bewölkt. Temperatur: Normal. Windursprung: Südwest. Barometer: Mittel. — Se. Majestät der König reiste, wie schon kurz gemeldet, gestern früh ins Manövergelände ab. Unterwegs wurden ihm von den an der Linie Flöha—Pockau—Lenge feld—Blumenau gelegenen Gemeinden mannigfache Hul ¬ digungen dargebracht. Auf Station Blumenau stieg der Monarch zu Pferde und ritt zur Besichtigung der Hebungen der 88. Jnfanteriebrigade. Nachmittags in der 2. Stunde fuhr der König von Pockau-Lengefeld nach Marienberg. Die alte Bergstadt prangte in reichem Festschmucke. Vom Bahnhofe bi- zu dem altertümlichen schönen Marktplätze, dem Orte der großen Huldigung des Bezirk- und der Stadt Marienberg, bildeten Schulkinder Spalier, während auf dem Markte die Spitzen der königlichen und städtischen Behörden den Monarchen erwarteten. Dieser traf um 2 Uhr auf dem Bahnhofe ein und wurde dort von den Herren Kreishauptmann Freiherrn v. Welck - Chemnitz, Amtshauptmann v. Oer, Bürgermeister Carl und Stadt- verordneten-Vorsteher Ay empfangen und zu Wagen nach dem Markte geleitet. Bei der Ankunft daselbst stimmten die Sänger Abts „Gott grüße Dich" an, und Herr Bürgermeister Carl geleitete den König unter einen Pa villon in den Sachsenfarben. Hier nahm auch Prinz Johann Georg Platz, besten Standquartier sich in Marien berg befindet. In der sodann folgenden HuldigungSrede dankte Herr Bürgermeister Carl dem Monarchen für den Besuch und die damit der Stadt erwiesene Ehre, erinnerte an die glanzvollen Tage des Marienberger Bergbaues, besten Ende erst vor kurzer Zeit eintrat, schilderte weiter den heutigen Charakter de- wirtschaftlichen Lebens der Stadt und gab dem Gelöbnis der Liebe und Treue in einem dreifachen Hoch auf den König Ausdruck, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Die Ovation ging in den Gesang der Sachsenhymne über. Der König reichte dem Bürgermeister die Hand und erwiderte mtt Dankesworten. Dann erfolgten Vorstellungen der städtischen Kollegien, der kaiserlichen und königlichen Behörden, der Mitglieder der Bezirksvertretung, der Vertreter der Städte Olbernhau, Lengefeld und Zöblitz, sowie der zahlreichen Landgemeinden des Bezirks. Hierauf sangen die Sänger eine von Herrn Lehrer Fleckeisen gedichtete und komponierte Königshymne. Nach deren Berklingen nahm der Monarch einen Huldigungszug entgegen, den die Gemeindevertre tungen, die Sanitätskolonnen, die Feuerwehren, die Militär vereine, die Turnvereine und sonstigen Vereine aus 45 Ort schaften veranstalteten. Nach Beendigung dieser Huldigung fuhr der König in die große Spielwarenfabrik von Gottschalck, welche Firma vielfach Spielzeug an den Königlichen Hof liefert. Der Begrüßung am Eingänge des weltbekannten Etablissements folgte eine Besichtigung einer großen Aus- stellung von Fabrikaten der Firma. Der König machte auch diesmal verschiedene Einkäufe für die Prinzen und Prinzessinnen. Nachmittags 3 Uhr folgten der König und Prinz Johann Georg einer Einladung der Stadt zum Frühstück, wozu 32 Herren geladen waren. Die Militär- vereine des Bezirks unter dem Kommando des Herrn Be zirksvorstehers, Landtagsabgeordneten und Gemeindevor stands Heymann-Großolbersdorf bereiteten gleich den Frei willigen Feuerwehren unter dem Kommando des Bezirks- Vertreters Herrn Blüher - Lengefeld dem Monarchen noch eine besondere Huldigung in Form einer Paradeaufstellung. Der König sprach beim Abschreiten der Fronten eine größere Anzahl älterer Veteranen und Wehrleute an. Die Weiterreise nach Wolkenstein erfolgte in der fünften Stunde zu Wagen. Auch in Wolkenstein und in Warm bad-Wolkenstein, wo der Monarch in der Villa „Daheim" Quartier nahm, fanden Huldigungen statt. Die Stadt Marienberg Hat7aus Anlaß des ersten Besuches des Königs ^in der alten Bergstadt zur bleibenden Erinnerung eine Stiftung von 5000 M aus Sparkassenüberschüsten ge schaffen, die den Namen „König Friedrich August-Stiftung" trägt und zur Unterstützung städtischer Arbeiter und deren Witwen und Waisen dienen soll. Der Monarch war über diese Handlung ganz besonders erfreut. — Se. Majestät der König wohnte heute vormittag von Warmbad aus dem Manöver der 4. Division Nr. 40 bei. Nachmittags 3 Uhr 25 Min. begab sich Se. Majestät mit Sonderzug ab Floßplatz—Warmbad nach Annaberg zum Bruche der Städte Annaberg und Buchholz und kehrte Abends gegen '/,9 Uhr ins Manöverquartier Warmbad zurück. und Wissenschaft. Literatur. f Im Residenztheater wird morgen Mittwoch und am Donnerstag die Operette „Die Juxheirat" von Lehär gegeben. Freitag abend findet die erste Vorstellung der 1. Ärie des Operetten-Abonnements statt und geht neu einstudiert Carl Millöckers Operette „Das verwunschene Schloß" in Szene. 1 Die bisherigen Ergebnisse der englischen Tiefseeexpedition. Wie wir seinerzeit berichteten, hatte die englische Admiralität eine Tiefseeexpedition in den Indischen Ozean in diesem Frühjahr auf der „Sealark" entsendet. Das Gebiet ihrer Tätigkeit wird gekennzeichnet durch die Inseln Chagos, Mauritius, Agalegas und Sey chellen, wo sie beendet wird. Teilnehmer an ihr sind I. Stanley Gardiner, der bekannte Korallenforscher im Gebiete des Pazifischen Ozeans, der Maladiven und Lacca- diven, und Forster Cooper, der längere Zeit biologischen Studien auf Ceylon und auf den Maladiven obgelegen hat. Ueber die ersten Arbeiten der Tiefsceexpedition gibt ein in der „Nature" mitgeteilter Brief ihres Leiters Stanley Gardiner Aufschluß. Das Schiff der Expeditton, die „Sealark", verließ am 8. Mai Colombo in der Richtung auf Peros Banbos, das große nordwestliche Atoll jener Gruppe, und war am 14, Mai einen Grad südlich von den Maladiven. AuS einigen Messungen in dieser Gegend hatte die deutsche „Baldivia"-Expedition auf einen unter seeischen Rücken zwischen den Tschagos und den Maladiven geschloffen. Gardiner schreibt, daß seine Lotungen mehr als 2000 Faden zwischen den beiden Gruppen ergaben. Zahlreiche Wasser-- und Planktonproben wurden genommen, und da völlige Windstille herrschte, war das Ergebnis be friedigend. Am 19. Mai ankerte die „Sealark" vor der J-le dc Diamant im Peros Banhos-Atoll. Am 22. Mai erreichte man das Salomon-Atoll. Es ist nur klein und von allen Seiten, mit Ausnahme einer Einfahrt im Norden von einem Oberflächenriff eingeschloffen. Die Gelehrten untersuchten die Riffe und das Land und sammelten die Insekten, die marine Fauna und Flora und die Land pflanzen, während die Offiziere eine neue Aufnahme des Atolls ausführten. Die Landpflanzen zeigten den Typus rein ozeanischer Inseln, doch war ihre Verteilung von Insel zu Insel, ihre Vorliebe für Sand oder Fels, trockene oder feuchte Stellen von Interesse; die meisten Inseln zeigen mit ihren Chrraktcrpflanzen bestimmte Zonen. Auf den Riffen überraschte der vergleichsweise große Mangel an Leben; es gibt stellenweise eine Menge Korallen, aber die Zahl der Spezies ist sehr beschränkt -f Die Himalaja-Expedition Crowleys ist von einer Lawine überrascht worden. Nachdem der Vortrab am Kinschinjunga vom Südwesten her 21 000 Fuß Höhe erreiche hatte, machte sich eine Abteilung aus sechs eng zusammcngeseilten Teilnehmern gegen die Warnung Crow leys spät abends über lawinigen Boden auf den Rückweg, sämtliche stürzten ab. Pache, welcher den Nachtrab be fehligte, und drei Eingeborene wurden getötet, der Doktor und d« Righi leicht verletzt. Reymund wurde gerettet. Letzterer mußte das Seil durchschneiden, um sich zu be freien. Die Leichen sind viele Fuß tief unter Schnee begraben und man sucht nach ihnen. Die Lawine war weder groß noch steil, der Unfall dürfte daher ohne das Sell nicht geschehen sein. Cröwley kehrte darauf mit dem Rest der Expedition zurück. Er hält eine neue Expedition des Erfolges für sicher. f Die Sterblichkeit des weiblichen Geschlechts ist, wie die Statistik des Deutschen Reiches einwandsfrei dartut, in gewissen Lebensjahrzehnten erheblich geringer als die des männlichen Geschlechts. Das steht anscheinend in scharfem Gegensatz zu der allenthalben verbreiteten Auffassung, die in der Frau die Vertreterin des „schwachen" Geschlechts sieht. l)r. Prinzing aus Ulm legt im Archiv für Raffen- und Gesellschaftsbiologie die Gründe dar, — Nachdem das Ministerium de- Innern die Wahl männerwahlen im 5. Landtagswahlkreise der Stadt Dresden für die 3. Abteilung auf Donnerstag den 14. September, die 2. Abteilung auf Freitag den Lb. September, die 1. Abteilung auf Sonnabend de» 16. September festgesetzt hat, teilt der Rat mit, daß an den genannten Tagen die Stimmenabgabe für die 3. und! 2. Abteilung vormittag- von 11 bis nachmittag» 2 Uhr und für die 1. Abteilung mittag- von 12 bis nachmittags 2 Uhr zu erfolgen hat. — Truppenübungsplatz für das 19. (2. K. S.) Armeekorps. Wie bereits gemeldet, find die Verhand- lungen über Anlegung eines Truppenübungsplatzes aus preußischem Gebiete, bei Belgern-Torgau, abgebrochen worden. Von kompetenter Seite wird hierzu mitgeteilt, daß die Forderungen der Stadt Torgau und für das Sitzenrodaer Gelände zu hoch gewesin sind, was den Au- laß zum Abbruch weiterer Verhandlungen gegeben hat — Am 11. dieses Monats hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapie« stattgefunden, von welcher die 3proz. Staatsschulden- Kassenscheine vom Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hieraus noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der „Leipzig« Zeitung", dem „Dresdner Journal" und dem „Dresdner Anzeiger" veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuer einnahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeindevorständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgelegt werden. — Die Tagesordnung für die öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses der Königl. Amtshauptmann schaft Dresden-Altstadt am kommenden Freitag vor- mittags 10 Uhr weist folgende Gegenstände auf: Geschäfts- ordnung für die Sitzungen des Gememderats zu Dorfhain sowie ortsgesetzlicher Beschluß über die Oeffentlichkeit der Sitzungen, Dispensattonsgesuche zur Dismembration bei Blatt 12 des Grundbuchs für Gostritz, und bei Blatt 7 für Obergohlis, Anstellung eines Pflegers für die Ver- sorganstalt der Bezirksanstalt Saalhausen, Gesuch Robert Rietzschels um Bewilligung der Mittel zur Ab- ordnung eines Delegierten zum Verbandslag Deutscher Gewerbegerichte, Erhöhung des Gehaltes des Gemeinde- vorstandeS in Rennersdorf, Besitzveränderungsabgaben- Regulattv für Weißig und Siechenhausbau. In dir geheime Sitzung sind verwiesen worden die Schank-usw. Konzessionsgesuche von Ottilie Maria verehel. Friedrich in Döhlen (Rote Schänke), Rudolf Materne in Cotta für Omsewitz, Max Zimmermann in Coschütz und Moritz Weber in Braunsdorf. — Die öffentliche Bezirksausschuß-Sitzung der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt am nächsten Freitag, von vormittags 11 Uhr ab, wird sich u. a. mit folgenden Gegenständen zu beschäftigen haben: 1. Oeffentlich-mündliche Verhandlung über das Gesuch Johann Gottfried Springers in Blasewitz um Erlaubnis zum Ausschank von Mineralwässern auf dem Leinpfade unterhalb des Werstareals hinter dem Schillergarten in Blasewitz; 2. Angelegenheiten der Bezirksanstalt; 3. Sonstige Bezirksangelegenheiten; 4. Weitere Maßnahmen zur Be kämpfung der Tuberkulose; 5. Satzungen wegen Bildung eines Verbandes der Gemeinden Radebeul, Kötzschen- broda und Oberlößnitz zum Zwecke der Errichtung einer Realschule mit Progymnasialklaffen; 6. Beschluß des Gemeinderats zu Lausa mit Friedersdorf wegen Er höhung der Zahl der Vertreter der Hausbesitzer im Ge- meinderate von 4 auf 5; 7. Mitteilung des Königlichen Oberstallamtes über die Bewirtschaftung der sog. Stallstubr in den Königlichen Marstallgebäuden zu Pillnitz durch den Kutscher Alexander; 8. Mitteilung eines Beschlußes des Gemeinderats zu Niederlößnitz, Kurkostensonds be treffend; 9. Erlaß von Bestimmungen gemäß § 75 der Reichsgewerbeordnung; 10. Gesuch des Gasthofsbesitzers Schwarz in Bühlan um Genehmigung zur Errichtung einer Kleinviehschlächterei im Grundstücke Kat.-Nr. 51 da- welche diese verminderte Sterblichkeit des weiblichen Ge schlechts bedingen. Der wichtigste Grund ist wohl in den besseren hygienischen Verhältnissen zu suchen, in denen die Frau heute die gefahrvollsten Zeitabschnitte ihres Lebens verbringen kann; das gilt in gleicher Weise von dem Stadium der Geschlechtsreife, in dem sie mehr als früher gegen die Gefahr der tuberkulösen Infektion geschützt ist wie von der Zeit der Ehe,' in welcher sorgfältigere Schonung und größere Vorsicht die Gefahren der Geburt und des Wochenbettes gegen früher herabgesetzt haben. Die Folgen dieser geringen Sterblichkeit sind recht ein greifend und prägen sich in augenfälligen Wandlungen der Bevölkerungszusammensetzung aus. Hand in Hand damit gehen, durch die Anpassung an veränderte Lebens- und Erwerbsbedingungen bedingt, erhebliche Veränderungen in dem Wesen und in den Fähigkeiten der Frauen vor sich Die Verminderung der Sterblichkeit beim weiblichen Ge schlecht führt somit zu dem heute schon so geläufigen Typ der modernen Frau. Nach Prinzing kann man wohl mit der Möglichkeit rechnen, daß sich innerhalb weniger Gene rationen eine recht wesentliche Veränderung des allgemeinen Frauencharakters unserer Zeit vollzieht — vorausgesetzt allerdings, daß die äußeren Verhältnisse keine Wandlung nach der ungünstigen Seite hin erfahren. f Der Sächsische Volkskalender 1906 (Verlag der Niederlage des Vereins zur Verbreitung christlicher Schriften im Königreiche Sachsen zu Dresden) ist soeben erschienen. Vielfach wird man diese Mitteilung freudig begrüßen, denn der Kalender hat sich im Laufe der Jahre, er erscheint jetzt im 29. Jahrgange, einen treuen Freundes kreis gesichert. Die Ausstattung ist die bekannte, der In halt ist vielseitig und interessant. Der Kalender bringt diesmal zwei Beigaben: die neueste Aufnahme Sr. Majestai Könjg Friedrich Augusts in Farbendruck und emen Wand kalender.